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Jura Soyfer

Jura Soyfer. Internationaler Tag des Gedenkens der Opfer des Holcausts 2019. 1. Jura Soyfer: Person. *1912, Vater: Industrieller; französische und englische Gouvernante Jüdische Familie (Aschkenasen)

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Presentation Transcript


  1. Jura Soyfer Internationaler Tag des Gedenkens der Opfer des Holcausts2019

  2. 1. Jura Soyfer: Person • *1912, Vater: Industrieller; französische und englische Gouvernante • Jüdische Familie (Aschkenasen) • Aus dem ukrainischen Charkow (damals Russland), vor den BolschewistenflüchtendnachKonstantinopelund 1921 dannnachWien • Muttersprache: Russisch; erste Gedichte: Französisch; Hauptwerke später: Deutsch; man sprach kein Jiddisch in seiner Familie

  3. 2. Jura Soyfer: Geschichte • Dank Jura SoyferundseinemWerkkönnenwir uns anunsereGeschichteheranwagen

  4. Konflikte in den 20er Jahren Brand desWienerJustiz-PalastesJuli 1927 Mitglieder des kommunistischen Rotfrontkämpferbundes liefern sich 1927 eine Straßenschlacht mit der Berliner Polizei SA-Schlägertruppe posiert 1929 für ein Gruppenfoto

  5. Text 1: Biographie von Hitler (1937) • „Wenige Jahre später verlor der Junge die Mutter und machte sich kurz darauf auf den Weg nach Wien, um Künstler zu werden. Er wurde an der Malschule beim Examen zurückgewiesen und beschloß, sich zum Bauarbeiter auszubilden. Da seine Armut ihm dieses Studium nicht erlaubte, versuchte er zunächst, als Bauarbeiter seinen Unterhalt zu verdienen. In diesem schweren Beruf hielt er es nur einige Wochen aus, zumal er sich in der proletarischen Umgebung menschlicht nicht zurechtfand.“

  6. Text 1: Biographie von Hitler (1937) • „Seine außenpolitische Konzeption, niedergelegt im Buche Mein Kampf, sieht in erster Linie eine Isolierung und Niederwerfung Frankreichs vor. Inzwischen wurde sie durch die Forderung nach Kolonien und eines international organisierten Kampfes gegen den Bolschewismus ergänzt.“

  7. Text 2: «Wahlen im Dritten Reich» (1933) • „Weil ihn Diktieren nicht mehr freut,Wird Hitler voll EntschlossenheitEin Demokrat auf ‚ja und nein!‘[...]Wollt Hitler ihr oder Prügel? Deutsche, wählt![...]Sterbt ungern ihr oder gerne? Deutsche, wählt![...]Verrecken – oder euch wehren: Deutsche, wählt!“

  8. Arbeiter-Zeitung, 29.10.1933 Quelle: Jura Soyfer. Das Gesamtwerk(1980). S. 138.

  9. Text 3: «Heil, Hitler» (1933) • „Brüderchen, wir rufen ‚Heil!‘Weißt du auch warum?‚[...]Doch wenn ich groß bin, wirst schon sehen:Dann werde ich alles verstehen.‘Alterchen, wir rufen ‚Heil!‘Weißt du auch wozu?‚[...]Laß Hitler nur machen, du wirst es schon sehen:Bald werden wir alles verstehen.‘[...]Blutige Jahre werden vergehen,Dann wirst du alles verstehen.“

  10. Text 4: «Lied der Justiz» (1932) • „Dem sag‘ ich nein, dem sag ich ja,Ich bin die Frau Justitia!“ Die Schmetterlinge: «Mühlen der Gerechtigkeit / Lied der Justiz» (nicht komplett) Angelika Sacher & Klaus Bergmaier: «Die Mühlen der Gerechtigkeit»

  11. Arbeiter-Zeitung, 30.10.1932 Quelle: Jura Soyfer. Das Gesamtwerk (1980). S. 86.

  12. Text 5: «Es gibt zwei Sorten Rassen» (1932) • „Wo bleibt der Rassenunterschied?Der braune Kuli will Arbeit und Brot,Der weiße will dasselbe,Der weiße General will Tod,Und Tod befiehlt der gelbe.“

  13. Arbeiter-Zeitung, 11.06.1932 Quelle: Jura Soyfer. Das Gesamtwerk(1980). S. 58.

  14. Text 13: „Die Fotografien oder ein Stück deutschen Landesverates“ • Anti-Kriegs-Museum in Berlin • Gegründet 1923 vom anarchistisch-pazifistischen Kriegsgegner Ernst Friedrich • Wird 1933 von den Nazis geschlossen und geplündert • „Das ehemalige Anti-Kriegs-Museum in Berlin diente bis zur Zerstörung des Hauses während des Zweiten Weltkrieges als Sturmlokal der SA und war eine der berüchtigtsten Folterkammern Berlins.“ (Wikipedia)

  15. Arbeiter-Zeitung, 25.12.1932 Quelle: Jura Soyfer. Das Gesamtwerk(1980). S. 96.

  16. Text 14: „Fernhörapparat“ „Behutsam am letzten Draht er zog,Da hörte man folgenden Dialog: Man hörte eine Zeitlang gar nichts. Kein Mensch auf der Straße spricht ein Wort, Was ist das für ein trauriger Ort? Ach so, jetzt wird mir plötzlich klar, Daß dies ein Gespräch in Deutschland war.“

  17. Arbeiter-Zeitung, 10.09.1933 Quelle: Jura Soyfer. Das Gesamtwerk (1980). S. 58.

  18. 3. Jura Soyfer: Sprache und Literatur • In mehr als 30 Sprachen übersetzt • „umfangreiches Werk, das durchdrungen ist von leidenschaftlichem Eintreten für die Würde des Menschen und der Überzeugung, dass Gerechtigkeit und Brüderlichkeit möglich sind“ (ORF) • Lyrik, Politsatire, Sozialkritik, Hoffnung?

  19. «Astoria»: Einführung „Ein Landstreicher Kilian Hupka erfindet den Staat ASTORIA, den eine amerikanische Gräfin dem Gatten zum Geburtstag schenken will. Dass dieser Staat nicht real existiert, stört bald niemanden mehr: ASTORIA besitzt zwar kein Land, aber dafür gibt es dort auch keine Arbeitslosen, keine Kriminalität, kein Unglück...und wird so zum Ort der Sehnsucht für die Armen und Heimatlosen. “ Quelle: https://www.theaterspielraum.at/200405/105-astoria-von-jura-soyfer.html Bughausen

  20. Astoria: «Wanderlied» (Text 6) • „Der Sommer ist verglommen,Der Herbst hat ausgeweint,Nun ist der Winter gekommen,Der bitterböse Feind.“ • Die Schmetterlinge: «Wanderlied»

  21. Astoria: «Willst du, zerlumpter Geselle...» (Text 7) • „Willst du, zerlumpter Geselle,Ewig auf Wanderschaft sein?Ist zwischen Himmel und HölleNicht ein Stück Erde dein?[...]Such dir das Land, das dir gehörtAuf diesem Erdenrund,Such nicht dein Astoria,Mein Bruder Vagabund.“

  22. 4. Jura Soyfer: Der Weltuntergang

  23. Text 8: Dialog mit dem Mond • Gespräch zwischen der Sonne und dem Mond, sowie auch einigen Planeten (Saturn, Venus, Mars) Sinsheimer Theaterkiste, 1997

  24. Text 9: 4. Bild • Gespräch zwischen Professur Guck und „einem“ Führer • ORF: «Weltuntergang» Schweinbach (2018)

  25. Text 10: 9. Bild • Gespräch zwischen zwei Diplomaten HACompany, 1996

  26. Text 11: «Song des Guck» • „Falsch ist falsch und wahr ist wahr, Spricht der Narr. Wahr ist, was die Kurse stützt, Falsch, was keiner Aktie nützt, Spricht, wer gewitzt.“ Die Schmetterlinge: «Song des Guck» (nicht komplett) Das trojanische Pferd: «Song des Guck» Angelika Sacher & Klaus Bergmaier: «Song des Professor Guck»

  27. Text 12: «Lied der Erde» • „Voll Hunger und voll Brot ist diese Erde, Voll Leben und voll Tod ist diese Erde, In Armut und in Reichtum grenzenlos. Gesegnet und verdammt ist diese Erde, Von Schönheit hell umflammt ist diese Erde, Und ihre Zukunft ist herrlich und groß.“ Die Schmetterlinge: «Lied der Erde» Das trojanische Pferd: «Kometensong» Angelika Sacher & Klaus Bergmaier: «Kometensong»

  28. «Anschluss» Österreichs (1938) • Am 13. März 1938 sollte eine Volksabstimmung für ein freies, unabhängiges, deutsches und christliches Österreich stattfinden. • Stattdessen: • Am Abend des 11. wurde der Nationalsozialist Arthur Seyß-Inquartwegen Drohungen aus Berlinvom Bundespräsidentenzum neuen Bundeskanzler • Am 12. Einmarsch deutscher Truppen • Sofortiger Anschluss • 13. „Anschlussgesetz“ • Hitler: „Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich “

  29. «Anschluss»: 99,73 % dafür

  30. KZ Dachau: «Dachaulied» (Text 15) • Die Schmetterlinge: «Dachaulied» • Angelika Sacher & Klaus Bergmaier: «Dachaulied»

  31. KZ Buchenwald und Tod • Herbst 1938: versetzt nach Buchenwald • Nach einem Typhus-Ausbruch musste er die Typhus-Leichen wegtragen, dann selber an Typhus erkrankt • Erlassungspapiere wurden unterzeichnet • 16. Februar 1939 gestorben

  32. Holocaust-Opfer • „Wir gedenken der Entrechteten, Gequälten und Ermordeten: der europäischen Juden, der Sinti und Roma, der Zeugen Jehovas, der Millionen verschleppter Slawen, der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, der Homosexuellen, der politischen Gefangenen, der Kranken und Behinderten, all derer, die die nationalsozialistische Ideologie zu Feinden erklärt und verfolgt hatte. Wir erinnern heute auch an diejenigen, die mutig Widerstand leisteten oder anderen Schutz und Hilfe gewährten und dafür selbst allzu oft mit ihrem Leben bezahlen mussten.“Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert, 2015

  33. Wo stehen wir heute? • Gibt es Hoffnung? Sei ein Mensch, Kamerad / Bleib ein Mensch, Kamerad(«Dachaulied») Voll Hunger und voll Brot ist diese Erde,Voll Leben und voll Tod ist diese Erde,In Armut und in Reichtum grenzenlos.Gesegnet und verdammt ist diese Erde,Von Schönheit hell umflammt ist diese Erde,Und ihre Zukunft ist herrlich und groß!(„Kometen-Lied“/“Das Lied der Erde“)

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