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Tertiarisierung der Arbeit und Individualisierung

Tertiarisierung der Arbeit und Individualisierung. Tertiarisierung der industriellen Arbeit. Klassische Theorien einer postindustriellen Dienstleistungsgesellschaft unterstellen:

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Tertiarisierung der Arbeit und Individualisierung

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Presentation Transcript


  1. Tertiarisierung der Arbeit und Individualisierung

  2. Tertiarisierung der industriellen Arbeit • Klassische Theorien einer postindustriellen Dienstleistungsgesellschaft unterstellen: • Verschiebung der Beschäftigung vom agrarischen -->über den güterproduzierenden--> hin zum Dienstleistungssektor • Dabei werden wesentliche Aspekte übersehen: In der Güterproduktion wird der Produktionsprozess durch Dienstleistungsfunktionen(Forschung, Entwicklung, Management, Verwaltung, Beratung etc.) dominiert • Führt dies zu einer zunehmenden Pluralisierung und Erweiterung der Lebensperspektiven für den arbeitenden Menschen und kommt dabei ein emanzipatorischer Individualisierungstrend zum Ausdruck?

  3. Tertiarisierung der industriellen Arbeit • Robert Reiche (Arbeitsminister in der ersten Clinton Administration) kristallisiert drei idealtypische Gruppen mit unterschiedlichen Einkommens- und Konsumchancen: • die „Routinearbeiter“, die sich im Abstieg befinden, weil ihre Tätigkeit auch anderswo billiger eingekauft werden kann. • die „Dienstleister“, deren Chancen davon abhängen, ob sie im Inland zahlungskräftige Kundschaft finden (und die deshalb ebenfalls unter dem Abstieg der ersten Gruppe zu leiden haben).

  4. Tertiarisierung der industriellen Arbeit • Hochbezahlte Dienstleistungsexperten = Symbolanalytiker • Verfügen über komplexes Problemlösungs-, Problemidentifizierungs- und Vermittlungswissen • Generieren anwendungsbezogene Ideen • Kreieren Designs und erschließen Märkte • Dieser Kreis umfasst Filmregisseure, Werbemanager, Rechtsanwälte, Professoren, Musiker, Makler, Forscher, bezahlte Vermittler und Berater aller Art. Schließlich gehören auch die Topmanager der Unternehmen zu dieser Berufsgruppe. • Insgesamt machen sie etwa 20 Prozent der Beschäftigten in den USA aus.

  5. Tertiarisierung der industriellen Arbeit • Folgen der Anwendung dieses Wissens: • Massenhafte technische Substitution von Arbeit nicht nur im traditionellen Industriesektor, auch in klassischen Dienstleistungsbereichen • Besonders davon betroffen = postmoderne Dienstleistungsmetropolen

  6. Tertiarisierung der industriellen Arbeit • Der Trend zur reorganisierten und tertiarisierten von Dienstleistern geprägten industriellen Kerne führt zur • Aufgabe alter Arbeitszeitsstandards • Abnahme der Chancen eine Vermittlung beruflicher und außerberuflicher Entwicklungschancen • Viele Arbeit und wenige zu Hause sein • Am unteren Ende der Einkommenshierarchie = sind immer längere Arbeitszeiten notwendig um schrumpfende Stundenlöhne für niedrig qualifizierte Tätigkeiten zu kompensieren

  7. Dienstleistungen im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit • George Ritzer sieht in der MC-Donaldisierung im Bereich der Nahrungsmittelzubereitung und -distribution ein Symptom für die Verbreitung fordistischer Modelle der industriellen Arbeitsorganisation im Rahmen der Massenproduktion von Gütern und standardisierten Dienstleistungen • Immer weitere kommunale Arbeitsphären wie kleinbetriebliches Handwerk, Erziehung, Pflege und Fürsorge werden auf dieser Grundlage rationalisiert. • Er beobachtet darin eine durch Techonlogien und bürokratische Kontrolle erzwungene Normierung der Konsumkultur und eine Kreativitätsverlust der Arbeit

  8. Dienstleistungen im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit • Der Strukturwandel der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft wird in Bezug auf selbstbestimmte Handlungschancen der Individuen eher pessimistisch eingeschätzt • Der Autonomiegewinn durch selbst erwirtschafteter Erwerbseinkommen und darauf begründeter sozialer Sicherung = teuer bezahlt • Individuen werden immer stärker den Bedürfnissen der Unternehmen der modernen Dienstleistungsgesellschaft unterworfen • Die private Lebens- und Arbeitsatmosphäre verliert wichtige Funktionen ( Erziehung, Pflege, Fürsorge wird aus den Familien ausgelagert) und bietet immer weniger Entfaltungs- und Gestaltungschancen

  9. Dienstleistungen im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit • Jonathan Gershuny kommt zu dem Schluss, dass die Durchsetzung der Dienstleistungsgesellschaft durch die Strukturen einer Selbstbedienungswirtschaft blockiert wird • Seiner Meinung nach wird die MCDonaldisierung historisch gesehen vom Markt und aus dem formellen Beschäftigungssystem verschwinden • Sie wird zunehmend durch unbezahlte Eigenarbeit in den Haushalten in Kombination mit dem Zukauf industriell gefertigter, kapital- und technikintensiver (Massen-)Gebrauchsgüter wie Waschmaschinen und Fertignahrung ersetzt werden. • In solchen industriell gefertigten Gütern werden die rationalisierbaren Elemente verschiedener Dienstleistungen (verbraucher und konsumorientierte) in Maschinen und Fertigprodukten objektiviert. • Langfristig ist Erwerbsarbeit nur noch im traditionellen Güterproduktionsbereich zu haben.

  10. Unterschiedliche Wege in die Dienstleistungsgesellschaft • Siebel/ Häußermann vergleichen die Bundesrepublik, Schweden und USA • Vergleicht man primären du tertiären Sektor ergibt sich für die Bundesrepublik das Bild einer überindustrialisierten Gesellschaft mit Nachholebedarf im Dienstleistungsektor. • Nimmt die produktionsorientierten Diestleistungen dazu, so ergibt sich ein anderes Bild = Unterschiede hinsichtlich des Gesamtgesellschaftlichen Arbeitsvolumens für die Produktion von Gütern • In allen drei Ländern ein Drittel der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren in der Güterproduktion beschäftigt • Die Unterschiede erklären sich aus der unterschiedlichen Beschäftigungsdichte in den konsumorientierten Dienstleistungen • Erhebliche Unterschiede im Vergleich mit Schweden und den USA liegt in den niedrigeren Erwerbsquote von Frauen

  11. Dienstbotengesellschaft USA • Sozialstruktureller Hintergrund: hohe Erwerbsorientierung der Frauen • Hohe Lohnspreizung und außerordentlich lange individuelle Erwerbsarbeitszeiten sowie das Fehlen öffentlicher sozialer Dienstleistungsangebote => führenden dazu, dass private Haushalte ein Heer niedrig entlohnter Dienstboten beschäftigen sowie zur Nutzung kommerzieller Dienstleistungsangebote

  12. Gesellschaft des öffentlichen Dienstes (Schweden) • Integration der Frauen auf den Arbeitsmarkt durch umfangreiches Angebot an öffentlichen Dienstleistungseinrichtungen • Diese übernehmen vormals informelle Arbeitsaufgaben im privaten Haushalt • Dadurch wird der Staat als Dienstleistungsproduzent zum wichtigsten Arbeitgeber der Frauen • Ist mit einer hohen individuellen Steuer- und Abgabequote verknüpft => erzwingt die Berufstätigkeit beider Ehepartner

  13. Selbstbedienungsgesellschaft (BRD) • Die Transferorientierung des Sozialstaates billigt den Haushalten eine hohe Autonomie in der Mittelverwendung zu, jedoch bleibt die Dienstleistungsproduktion des Staates minimal • Kehrseite: hoher Anteil der nichterwerbstätigen Bevölkerung und geringe Erwerbsquote von Frauen • Die konservative Einstellung, dass Frauen aufgrund ihrer spezifisch weiblichen Arbeitsvermögens für die Gestaltung des familialen Nahbereichs prädestiniert sind, kollidiert mit deren Wünschen an den Freiheits- und Individualisierungschancen der Berufswelt teilzuhaben und darüber hinaus an gesellschaftlichen Prozessen mitzuwirken

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