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Eine Fremdsprache als Arbeitssprache gebrauchen: Bili und DFU

Eine Fremdsprache als Arbeitssprache gebrauchen: Bili und DFU. Kapitel 2 Grundlagen: Lernerautonomie als übergeordnetes Unterrichtsziel. Definition von Lernerautonomie.

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Eine Fremdsprache als Arbeitssprache gebrauchen: Bili und DFU

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Presentation Transcript


  1. Eine Fremdsprache als Arbeitssprache gebrauchen: Bili und DFU Kapitel 2 Grundlagen: Lernerautonomie als übergeordnetes Unterrichtsziel

  2. Definition von Lernerautonomie Autonomy is the ability to take charge of one’s learning, which means to have, and to hold, the responsibility for all the decisions concerning all aspects of this learning, i.e.: -        determining the objectives; -        defining the contents and progressions; -        selecting methods and techniques to be used; -        monitoring the procedure of acquisition properly speaking (rhythm, time, place, etc.); -     evaluating what has been acquired.

  3. Übersetzung Lernerautonomie ist die Fähigkeit, das eigene Lernen in die Hand nehmen und die Verantwortung für alle Aspekte dieses Lernens übernehmen zu können, d.h. die Ziele festlegen zu können, Inhalte und Progression definieren zu können, Methoden und Techniken auswählen zu können, den eigentlichen Wissenserwerb steuern zu können (Rhythmus, Zeit, Ort) den Lernprozess und das Lernergebnis bewerten zu können.

  4. Drei Schlussfolgerungen • Die Definition zeigt, dass Lernerautonomie ein allgemeines Konzept ist, das in allen Erziehungskontexten verwendet werden kann. • Die Definition zeigt, dass die Aufgaben des autonomen Lerners Aufgaben sind, die traditionell nur vom Lehrer durchgeführt werden. • Die Definition zeigt, dass Lernerautonomie nicht etwas Angeborenes ist sondern vom Lerner erworben werden muss.

  5. Lernerautonomie in der Praxis des Unterrichts: Merkmale eines autonomen Klassenzimmers Gruppenarbeit: Kleingruppenarbeit ist ein typisches Merkmal von Lernerautonomie. Aktivitäten im Klassenzimmer: Die Kleingruppen führen gleichzeitig unterschiedliche Aufgaben durch. Ergebnisse werden auf Posters zur Verfügung gestellt. Materialien: Es werden vor allem authentische Materialien gebraucht, es können aber auch Lehrwerke zur Verfügung gestellt werden.

  6. Lernerautonomie in der Praxis des Unterrichts: Merkmale eines autonomen Klassenzimmers Bewertung: Selbstbewertung in persönlichen Tagebüchern. Die Bewertung bezieht sich u.a. auf Ziele, Aktivitäten, Materialien, soziale Aspekte, den Bewertungsprozess selbst. Rolle des Lehrers: Der Lehrer als classroom manager, als Berater, der den Lernprozess des Schülers fördert. Sprache: Die Fremdsprache ist die einzige Sprache im Klassenzimmer. Interaktion: Die Interaktion spielt eine wichtige Rolle im Klassenzimmer.

  7. Grundlagen und Prinzipien der Lernerautonomie: Der Konstruktivismus Die Prozesse, die das Erkennen und Verstehen von Welt ermöglichen, sind Prozesse des Konstruierens dieser Welt durch den Menschen. Konstruktionsprozesse sind Prozesse, zu welchen der Mensch kraft seines Menschseins gezwungen ist. Der Zwang zum Erkennen und damit zum Konstruieren ist im Menschen angelegt, um sein Überleben zu sichern. Der Prozess des Konstruierens definiert sich als Interaktion zwischen bereits vorhandenen Wissensbeständen und den Umweltstimuli, die von außen an den Menschen herangetragen werden. Typische Interaktionsprozesse sind Inferenz-, Kohärenz- und Elaborationsprozesse.

  8. Grundlagen und Prinzipien der Lernerautonomie: Der Konstruktivismus Konstruktionsprozesse gestalten das Wissen des Menschen auf eine subjektive Weise, weil sie auf der Basis von unterschiedlichen individuellen Wissensbeständen operieren. Konstruktionsprozesse sind emergente Prozesse: ihre Ergebnisse sind mehr als die Summe der aufgenommenen Wahrnehmungen, es sind vielmehr neue kognitive Strukturen. Dies führt dazu, dass Erkennen und Denken immer auch kreative Prozesse sind. Auch dem Lernen müssen die generellen Eigenschaften des Konstruierens zugeteilt werden. Lernen ist Erkennen, ist Verstehen, ist Konstruktion. Gelernt werden kann etwas nur, wenn es verarbeitet wird, d.h. wenn es Prozessen der Konstruktion unterzogen wird.

  9. Grundlagen und Prinzipien der Lernerautonomie: Die kognitive Psychologie Die kognitive Psychologie stellt Fragen des Wissenserwerbs in den Mittelpunkt. Die kognitive Psychologie sieht Wissenserwerb als Abfolge von Prozessen, die durch Strategien gesteuert werden. Die kognitive Psychologie unterscheidet zwischen aufsteigenden (bottom-up) und absteigenden (top-down) Prozessen. Die kognitive Psychologie unterscheidet zwischen deklarativem und prozeduralem Wissen.

  10. Grundlagen und Prinzipien der Lernerautonomie: Die kognitive Psychologie Die kognitive Psychologie benutzt zur Erklärung der Wissensspeicherung das Schemakonzept. Die kognitive Psychologie sieht auch das sprachliche Verstehen und Lernen als einen Prozess der Wissenskonstruktion an. Die drei wesentliche Prozesse bei jeder Form von Lernen sind Wissensaufnahme, Wissens(re)strukturierung und Wissensanpassung.

  11. Grundlagen und Prinzipien der Lernerautonomie: Kognitive Psychologie und Lernerautonomie Die kognitive Psychologie modelliert den Menschen als ein autonomes informationsverarbeitendes System. Das heißt, sie stellt für die pädagogischen Disziplinen ein Modell des autonomen Lerners bereit. Die kognitive Psychologie erläutert, worin die Autonomie des Lerners besteht, indem sie erklärt, wie der Prozess der Erkenntnisgewinnung abläuft. Diese Fähigkeit, das eigene Wissen im Prozess der Wissensverarbeitung und damit auch im Lernprozess einzusetzen, macht den Lerner autonom

  12. Grundlagen und Prinzipien der Lernerautonomie: Kognitive Psychologie und Lernerautonomie Die kognitive Psychologie erklärt, dass der Mensch über Strategien verfügt, um Wissensverarbeitung zu leisten. In der Lernerautonomie wird davon ausgegangen, dass der autonome Lerner über Strategien verfügt, die es ihm erlauben, Lerninhalte unabhängig zu verarbeiten. Die kognitiven Psychologen zeigen, dass Lernprozesse weitgehend unabhängig von einer Beeinflussung durch andere ablaufen, d.h. vom Lerner autonom geleistet werden.

  13. Grundlagen und Prinzipien der Lernerautonomie: Kognitive Psychologie und Lernerautonomie Indem die kognitive Psychologie Wissensverarbeitung im weitesten Sinne als einen Konstruktionsprozess versteht, unterstreicht sie, dass die Auseinandersetzung mit der Umwelt im erkenntnistheoretischen Sinne als ein aktiver Prozess verstanden werden muss, den der Lerner unabhängig durchführt. In der Lernerautonomie wird das selbstständige Erarbeiten von Wissen, das Konstruieren von Wissen als zentrale Fähigkeit des autonomen Lerners gesehen.

  14. Grundlagen und Prinzipien der Lernerautonomie: Konstruktivismus und Lernerautonomie Lernen ist Konstruktion und wird vom Lerner auf der Grundlage seines individuellen Wissens gesteuert. Die individuelle Steuerung des Lernens, die uns auch in der kognitiven Psychologie begegnet, ist ein Grundprinzip der Lernerautonomie. Es gibt keine Lernprozesse außer der subjektiven Konstruktion von Bedeutung und der Integration der konstruierten Bedeutung in das bereits vorhandene Wissen. Auch die Lernerautonomie betont, dass Lernen ein subjektiver Prozess ist, der für jeden Lerner unterschiedlich ist.

  15. Grundlagen und Prinzipien der Lernerautonomie: Konstruktivismus und Lernerautonomie Das Lernen macht den Gebrauch spezifischer, erfahrungsbasierter Strategien erforderlich, um die Wissenskonstruktion zu steuern. Hier findet sich eine erneute Parallele zur kognitiven Psychologie und eine Annahme, durch welche die Lernerautonomie die Fähigkeit des Lerners autonom zu arbeiten, erklärt. Lernen ist ein Prozess der Selbstorganisation und findet nur statt, wenn der Lerner Verantwortung für das eigene Lernen übernimmt. Dieser aus dem radikalen Konstruktivismus stammende Gedanke ist für die Lernerautonomie zu einem Glaubensbekenntnis geworden.

  16. Grundlagen und Prinzipien der Lernerautonomie: Konstruktivismus und Lernerautonomie Besondere Bedeutung liegt auf der Betonung der sozialen Kooperation bei der Wissenskonstruktion. Lernen ist ein Prozess, der besonders erfolgreich ist, wenn er in Gruppen stattfindet. Dieser von Vygotsky abgeleitete Gedanke ist ein methodisches Kernprinzip der Lernerautonomie. Lernen kann nur in geringem Maße durch einen Lehrenden beeinflusst werden. Auch dieser Gedanke ist als Grundüberlegung in die Lernerautonomie eingegangen.

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