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Inhalt. Einleitung: Gütekriterien und Geschlechtergerechtigkeit Voraussetzungen: Relevante Ergebnisse aus der Geschlechterforschung Analyse einzelner Instrumente Auswahlverfahren: grundlegende Empfehlungen. Gütekriterien.
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Inhalt • Einleitung: Gütekriterien und Geschlechtergerechtigkeit • Voraussetzungen: Relevante Ergebnisse aus der Geschlechterforschung • Analyse einzelner Instrumente • Auswahlverfahren: grundlegende Empfehlungen
Gütekriterien • Fairness: Angehörige von bestimmten Bewerbergruppen dürfen nicht systematisch benachteiligt werden • Ansatz für geschlechtergerechte Zulassungsverfahren • Geschlecht als Kategorie • Differentielle Validität • Akzeptanz
Heterogene Studierendenschaft • Geschlecht • Soziale Herkunft • Ethnische Herkunft / Migrationshintergrund • Nationalität • Regionale Herkunft (Ost – West) • Behinderung • Alter
Gender Mainstreaming „Gender Mainstreaming besteht in der (Re-) Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluierung der Entscheidungsprozesse, mit dem Ziel, dass die an politischer Gestaltung beteiligten AkteurInnen den Blickwinkel der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in allen Bereichen und auf allen Ebenen einnehmen.“ (Europarat)
Gender Mainstreaming ist ... • die Strategie, • um Akteure und Akteurinnen zu befähigen • durchgängig • gender-kompetent und also gleichstellungsorientiert zu handeln.“ (Susanne Baer)
Voraussetzungen, um Geschlechtergerechtigkeit und Fairness zu implementieren • Offenheit und Bereitschaft, Geschlecht als Kategorie wahrzunehmen • (fachspezifisches ) Wissen, um in den jeweiligen Handlungsbereichen Geschlechteraspekte zu erkennen und gleichstellungsorientiert zu bearbeiten
Leistungskurswahl NRW (Jg 12 und 13) im Schuljahr 2003/2004 Quelle: Statistisches Landesamt, TeDiC
Anteil von Jungen und Mädchen, die Leistungskurse wählen (2004) Quelle: Studierendensurvey
Frauenanteile an BA- und MA-Abschlüssen, 2000 und 2004 Quelle: Statistisches Bundesamt, CEWS
90 90 79 79 73 67 58 41 m w m w m w m w FH-Reife Ø-Note: >= 2,5 Abitur Ø-Note: < 2,5 FH-Reife Ø-Note: >= 2,5 Abitur Ø-Note: < 2,5 Herkunftsgruppe: niedrig Herkunftsgruppe: hoch Studierquote Studienberechtigter nach Geschlecht, sozialer Herkunft, Art der Hochschulreife und Durchschnittsnote (in %) Quelle: HIS-Studienberechtigtenbefragung 2002, Berechnungen Elke Middendorf
Selbstselektion: Self-Assessment • Informationen und Vorstellungen zum Studienfach • Vorstellungen über Fächer sowie Fächerkultur beinhalten Geschlechterbilder und –stereotype • Vorstellungen und Stereotype durch Informationsmaterial korrigieren • Kenntnis-Tests: Mathematik, Logik, ... • Vorkenntnisse können durch geschlechterspezifische Leistungskurswahl geprägt sein
Selbstselektion: Self-Assessment • Persönlichkeitstest: Interessentest, Handlungskontrolle, Lernmotivation, Selbstwirksamkeit • Beachtung geschlechtsspezifischer Interessenstrukturen • Geschlechtergerechte Sprache • Mädchen und Jungen ansprechen • Abbildungen • Männer und Frauen, auch in untypischen Situationen
Selbstselektion: Information und Beratung für potenzielle Studienbewerber/innen • (geschlechtergeprägte) Vorstellungen und Stereotype über Studienfächer korrigieren • Geschlechtergerechte Sprache • Abbildungen
Vorauswahl • Abiturnote • Durchschnittsnote von Frauen besser (kleine Effekte) • Belegte Leistungskurse • Geschlechtsspezifische Leistungskurswahl • Physik: 4% der Schülerinnen wählen Physik • Angebot an Kursen in einzelnen Schulen
Vorauswahl • Berufsausbildung, Praktika • 27% der Studienanfänger, 24% der Studienanfängerinnen absolvierten eine berufliche Ausbildung vor dem Studium • möglicherweise problematisch, Praktikumsstelle in geschlechtsuntypischen Bereichen zu finden • außerschulische Aktivitäten • geschlechterspezifische Unterschiede bei den positiv gewerteten Aktivitäten beachten
Studierfähigkeitstests • Männer erzielen im Durchschnitt höhere Werte • belegt über mehrere Studien (USA, D) • Studierfähigkeitstests / schriftliche Verfahren unterschätzen das Potenzial von Frauen • Mögliche Ursachen: • Auswahl der Items (geschlechterspezifische Fähigkeiten) • Validität: keine Geschlechterunterschiede • Studierfähigkeitstests auf Geschlechterbias testen • Item-Auswahl ändern
Auswahlgespräche • inkonsistente Forschungsergebnisse • einige Studien: Frauen in mündlichen Verfahren geringfügig besser • Vielzahl von beeinflussenden Faktoren • Geschlechterzusammensetzung der Bewerbergruppe • Geschlecht der Beurteilenden • Geschlechterstereotype hinsichtlich der angestrebten Tätigkeit
Auswahlgespräche • Geschlechtergeprägte Wahrnehmungs- und Beurteilungsverzerrungen • Vorurteils-Effekt (Stereotype): Personen, Tätigkeiten und Kompetenzen, Studienfächer • Urteil nach Ähnlichkeit: Personen mit ähnlichen Eigenschaften (Geschlecht, soziale Herkunft ...) werden positiver beurteilt („Suche nach dem jüngeren Selbst“) • Token-Effekt: Frauen, die sich in einer Auswahlkommission in der Minderheiten-Position befinden, beurteilen Bewerberinnen strenger
Auswahlgespräche: Empfehlungen • Strukturierte Gespräche • Schulungen: geschlechterspezifische Wahrnehmung und Fehlerquellen bewusst machen • angemessene Vertretung von Frauen und Männern in Auswahlkommissionen
Gesamtverfahren: Empfehlungen • geschlechterparitätische Besetzung von Gremien • Einbeziehung von Experten/innen aus der Frauen- und Geschlechterforschung sowie der Frauen- oder Gleichstellungsbeauftragten bei der Entwicklung des Verfahrens • Schulungen • Gender Monitoring
Gesamtverfahren: Gender Monitoring • Geschlecht ist eine notwendige Analysekategorie bei der Evaluation von Hochschulzulassungs-verfahren • (Test-) Ergebnisse • Studien und Metaanalysen zur Validität von Verfahren und Instrumenten • Studien zur Akzeptanz von Verfahren • Überprüfung des Verfahrens und der einzelnen Instrumente auf geschlechterspezifische Verzerrungen
Gesamtverfahren: Gender Monitoring • Statistiken • Anteile von Männer und Frauen im Verlauf des Verfahrens (Bewerbung – Immatrikulation) • Vergleich der Bewerbungs- / Immatrikulationszahlen mit vergleichbaren Studiengängen • Vergleich mit Daten vor Einführung des Zulassungsverfahrens
Dr. Andrea Löther Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung Universität Bonn Poppelsdorfer Allee 15 53115 Bonn Fon: +49.228.73-4837 Fax: +49.228.73-4840 loether@cews.uni-bonn.de www.cews.org