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Die historische Vernetzung der Welt

Universität Salzburg, Institut für Geschichte, Seminar: Geschichte der Globalisierung A.o. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Wagnleitner. Die historische Vernetzung der Welt. In politischer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht. Alexander Wagner (0020699), November 2003.

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Die historische Vernetzung der Welt

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  1. Universität Salzburg, Institut für Geschichte, Seminar: Geschichte der Globalisierung A.o. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Wagnleitner Die historische Vernetzung der Welt In politischer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht Alexander Wagner (0020699), November 2003

  2. Die historische Vernetzung der Welt Die politische Vernetzung der Welt Die kulturelle Vernetzung der Welt Die wirtschaftliche Vernetzung der Welt Die militärische Vernetzung der Welt oder ‚der Globus als Spielball der Großma(ä)cht(e)‘

  3. Die politische Vernetzung der Welt Unter dem Punkt ‚Die politische Vernetzung der Welt‘ möchte ich vor allem die Entdeckung der Welt, die geographischen Veränderungen und ihre Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft darstellen. Startjahr ist für ist für mich das Jahr 1492, da in diesem Jahr die zwei Kontinente der beiden Amerikas mit der bisher ‚bekannten‘ Welt verbunden und in weiterer Folge vernetzt wurden. Weiters versuche ich, die Umstände der Entdeckungen, die Vorraussetzungen und Möglichkeiten sowie die weiteren Entwicklungen aufzuzeigen.

  4. Die politische Vernetzung der Welt Fernreisen während des Mongolischen Reiches Quelle: Bentley J., Ziegler H.; Tradition & Encounters, A global perspective on the past; Boston 2000; S. 504 TEXT

  5. Die politische Vernetzung der Welt Die Welt im Jahr 1492 Quelle: Haywood John; Völker Staaten und Kulturen; Ein universalhistorischer Weltatlas; Oxford 1997; S. 3.04 TEXT

  6. Die politische Vernetzung der Welt TEXT Quelle: Bentley J., Ziegler H.; Tradition & Encounters, A global perspective on the past; Boston 2000; S. 522 Europäische und chinesische Entdeckungsexpeditionen Quelle: Bentley J., Ziegler H.; Tradition & Encounters, A global perspective on the past; Boston 2000; S. 543

  7. Die politische Vernetzung der Welt Winde in den großen Ozeanen Quelle: Bentley J., Ziegler H.; Tradition & Encounters, A global perspective on the past; Boston 2000; S. 540 TEXT

  8. Die politische Vernetzung der Welt Europäische Expeditionen in den Pazifik Quelle: Bentley J., Ziegler H.; Tradition & Encounters, A global perspective on the past; Boston 2000; S. 546 TEXT

  9. Die politische Vernetzung der Welt Die Welt ohne Längengrade Quelle: www.libs.uga.edu/darchive/hargrett/maps/neworld.html TEXT

  10. Die politische Vernetzung der Welt Die Welt mit Längengraden TEXT Quelle: www.libs.uga.edu/darchive/hargrett/maps/neworld.html

  11. Die politische Vernetzung der Welt Die Welt und Welthandel 1492-1783 Quelle: Haywood John; Völker Staaten und Kulturen; Ein universalhistorischer Weltatlas; Oxford 1997; S. 4.05 TEXT

  12. Die politische Vernetzung der Welt Die Welt im Jahr 1783 Quelle: Haywood John; Völker Staaten und Kulturen; Ein universalhistorischer Weltatlas; Oxford 1997; S. 3.06 TEXT

  13. Die politische Vernetzung der Welt Handelsposten und Handelswege Quelle: Bentley J., Ziegler H.; Tradition & Encounters, A global perspective on the past; Boston 2000; S. 550 TEXT Quelle: Bentley J., Ziegler H.; Tradition & Encounters, A global perspective on the past; Boston 2000; S. 614

  14. Die politische Vernetzung der Welt TEXT Quelle: Conniff M., Davis T.; Africans in the Americas; A history of the Black Diaspora; New York 1994; S. 47 Sklavenhandel – das ‚Goldene‘ Dreieck Quelle: http://innercity.org/holt/slavechron.html

  15. Die politische Vernetzung der Welt Weltbevölkerung und Wanderungsbewegungen 1830-1914 Quelle: Haywood John; Völker Staaten und Kulturen; Ein universalhistorischer Weltatlas; Oxford 1997; S. 5.05 TEXT

  16. Die politische Vernetzung der Welt Internationale Wanderungs- bewegungen 1820-1910 Quelle: Hobsbawn Eric; Das imperiale Zeitalter 1875-1914; Frankfurt 1995; S. 436 TEXT

  17. Die kulturelle Vernetzung der Welt Unter dem Punkt ‚Die kulturelle Vernetzung der Welt‘ verstehe ich nicht nur Bräuche und Sitten, sondern auch die Verbreitung von Kulturpflanzen, Tieren, Krankheiten, Sprachen aber auch die Verbreitung von technischen Neuerungen, die die Welt langfristig veränderten. Mit der Entdeckung der beiden Amerikas breiteten sich unter der indigenen Bevölkerung schnell Krankheiten aus, die deren Zahl stark dezimierte. Gleichzeitig kamen die Europäer in den Besitz neuartiger Kulturpflanzen, die wiederum in Europa zu einem rasanten Bevölkerungswachstum führten.

  18. Die kulturelle Vernetzung der Welt Weltweite Maisproduktion und Maisproduktion der EU Quelle: http://wendung/pflanzen/Mais/weltgetreide.hmtl TEXT

  19. Die kulturelle Vernetzung der Welt Weltweite Verbreitung von AIDS Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 185 TEXT

  20. Die kulturelle Vernetzung der Welt Übernationale Sprachen und meistverbreitete Muttersprachen TEXT Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 15

  21. Die kulturelle Vernetzung der Welt Weltweite Verbreitung von Zeitungen und Telefonanschlüssen Quelle: Kidron M., Segal R.; Hunger und Waffen; Ein politischer Weltatlas zu den Krisen der 80er Jahre; Hamburg 1981 TEXT Quelle: Hobsbawn Eric; Das imperiale Zeitalter 1875-1914; Frankfurt 1995; S. 430

  22. Die kulturelle Vernetzung der Welt Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 49 TEXT

  23. Die kulturelle Vernetzung der Welt TEXT Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 16

  24. Die kulturelle Vernetzung der Welt Online im September 2002 Quelle: www.nua.ie/surveys/how_many_online/index.html Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 11 TEXT

  25. Die kulturelle Vernetzung der Welt Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 59 TEXT Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 45

  26. Die wirtschaftliche Vernetzung der Welt Ebenso wie bei der politischen und kulturellen Vernetzung der Welt liegt der Startpunkt auch bei der wirtschaftlichen Vernetzung schon weit vor der Entdeckung der Amerikas. Die drei bekannten Kontinente waren miteinander durch Handelsbeziehungen verbunden, welche letztendlich auch Auslöser für die Entdeckungsfahrten der Europäer waren. In diesem Kapitel möchte ich aber nicht nur die wirtschaftlichen Entwicklungen vergangener Zeit behandeln, sondern diese bis in heutige Zeiten verfolgen und darstellen. Darunter fallen natürlich auch moderne Energiequellen und Ressourcen sowie Kapital und Umwelt.

  27. Die wirtschaftliche Vernetzung der Welt ‚Welthandel‘ im 13. Jahrhundert Quelle: www.sbg.ac.at/ges/people/wagnleitner/se03040411.htm TEXT

  28. Die wirtschaftliche Vernetzung der Welt Der Welthandel 1830-1914 Quelle: Haywood John; Völker Staaten und Kulturen; Ein universalhistorischer Weltatlas; Oxford 1997; S. 5.06 TEXT

  29. Die wirtschaftliche Vernetzung der Welt Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 22 TEXT

  30. Die wirtschaftliche Vernetzung der Welt Kapitalströme 1875-1914 Quelle: Hobsbawn Eric; Das imperiale Zeitalter 1875-1914; Frankfurt 1995; S. 437 TEXT

  31. Die wirtschaftliche Vernetzung der Welt Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 46 TEXT

  32. Die wirtschaftliche Vernetzung der Welt Internationale Handelsorganisationen Quelle: Bentley J., Ziegler H.; Tradition & Encounters, A global perspective on the past; Boston 2000; S. 1034 TEXT

  33. Die wirtschaftliche Vernetzung der Welt Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 41 TEXT Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 40

  34. Die wirtschaftliche Vernetzung der Welt Weltweite Ressourcen von Erdöl und Süßwasser TEXT Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 20 Quelle: Kidron M., Segal R.; Hunger und Waffen; Ein politischer Weltatlas zu den Krisen der 80er Jahre; Hamburg 1981

  35. Die wirtschaftliche Vernetzung der Welt Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 47 TEXT

  36. Die wirtschaftliche Vernetzung der Welt Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 64 TEXT

  37. Die militärische Vernetzung der Welt oder ‚der Globus als Spielball der Großma(ä)cht(e)‘ Bei der militärischen Vernetzung der Welt beginne ich mit dem Ersten Weltkrieg, der nach dem Siebenjährigen Krieg der beiden Großmächte Großbritannien und Frankreich, zum ersten Mal auf der ganzen Welt ausgefochten wurde. Das Kapitel behandelt Bündnissysteme, Militärausgaben, Besatzungszonen sowie die internationale Gerichtsbarkeit in den verschiedensten Teilen der Welt und sollte zeigen, wer dank dieser militärischen Vernetzung die Welt beherrscht.

  38. Die militärische Vernetzung der Welt TEXT Allianzsystem im Ersten Weltkrieg Quelle: Bentley J., Ziegler H.; Tradition & Encounters, A global perspective on the past; Boston 2000; S. 886

  39. Die militärische Vernetzung der Welt Quelle: Kidron M., Segal R.; Hunger und Waffen; Ein politischer Weltatlas zu den Krisen der 80er Jahre; Hamburg 1981 TEXT

  40. Die militärische Vernetzung der Welt Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 36 TEXT

  41. Die militärische Vernetzung der Welt Länder mit US-Militärpräsenz von mehr als 700 Mann 1998 Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 94 TEXT Quelle: Todd Emmanuel; Weltmacht USA – Ein Nachruf; München 2003; S. 112

  42. Die militärische Vernetzung der Welt Dualismus – die zwei Blöcke im Kalten Krieg Quelle: Bentley J., Ziegler H.; Tradition & Encounters, A global perspective on the past; Boston 2000; S. 977 TEXT Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 37

  43. Die militärische Vernetzung der Welt Der internationale Gerichtshof und die Weltpolizei TEXT Quelle: www.uni-muenster.de/Pealon/krys-global.htm Quelle: Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003; S. 43

  44. Quellen/ Literatur • Literatur: • Bentley J., Ziegler H.; Tradition & Encounters, A global perspective on the past; Boston 2000 • Le Monde diplomatique; Atlas der Globalisierung; Paris 2003 • Kidron M., Segal R.; Hunger und Waffen; Ein politischer Weltatlas zu den Krisen der 80er Jahre; Hamburg 1981 • Haywood John; Völker Staaten und Kulturen; Ein universalhistorischer Weltatlas; Oxford 1997 • Todd Emmanuel; Weltmacht USA – Ein Nachruf; München 2003 • Hobsbawn Eric; Das imperiale Zeitalter 1875-1914; Frankfurt 1995 • Conniff M., Davis T.; Africans in the Americas; A history of the Black Diaspora; New York 1994 • Links: • www.nua.ie/surveys/how_many_online/index.html (18.11.03) • www.mondediplo.com/maps (18.11.03) • www.uni-muenster.de/Pealon/krys-global.htm (20.11.2003) • www.sbg.ac.at/ges/people/wagnleitner/se03040411.htm (18.11.03) • www.libs.uga.edu/darchive/hargrett/maps/neworld.html (20.11.03) • http://wendung/pflanzen/Mais/weltgetreide,htm (25.11.03) • http://innercity.org/holt/slavechron.html (18.11.2003)

  45. Die politische Vernetzung der Welt Fernreisen während des Mongolischen Reiches: Marco Polo (1253-1324) und Ibn Batuta (1304-1374) – zwei der wohl bekanntesten frühen Fernreisenden zur Zeit des Mongolischen Reiches. Ihre Reisen stelle ich hier an den Anfang meiner Präsentation, weil sie – stellvertretend für viele andere Fernhändler und Reisende – Regionen weitab von ihrer Heimat bereisten und missionierten, Handelswege eröffneten und auch zum kulturellen und technologischen Austausch zwischen den verschiedenen Gesellschaften und Völkern beitrugen. Außerdem waren ihre Erzählungen und Erfahrungen in den Fernen Reichen im Osten Mitauslöser und auch Motor für die Fernhandelskaufleute Europas einen Seeweg nach Indien und China zu finden. Weiters interessant ist hier auch die flächenmäßige Ausdehnung und der Einfluss des Mongolischen Reiches, dass ähnlich den griechischen und römischen Großreichen sich über mehr als einen Kontinent erstreckte. Beide Punkte tragen in vielen Bereichen zu einer Vernetzung der Welt bei. Die Welt im Jahr 1492: Die Welt zur Zeit des Cristobal Colon (Christoph Columbus), der angetrieben von der Möglichkeit der Entdeckung eines Seeweges nach Indien auf den so genannten neuen Kontinenten landete. Ein Schicksalsjahr nicht nur für die indigene Bevölkerung in den beiden Amerikas sondern auch für jene, die den Beginn der Globalisierung mit dem ersten Kontakt der beiden größten Landmassen der Welt gleichsetzen. Interessant ist hier auch die verhältnismäßig geringe Zahl der staatlich organisierten Gesellschaften – selbst in Eurasien – gegenüber nicht so ‚hoch‘ entwickelten Gesellschaftsformen. Europäische und chinesische Entdeckungsexpeditionen: Noch bevor Christoph Columbus die neue Welt entdeckte, starteten die Chinesen in den Jahren 1405-1433 große Entdeckungsfahrten, die den General Zheng He bis Afrika führten. Mit einer Flotte von über 300 Schiffen, den größten die die Welt bis dato gesehen hatte, durchquerte Zheng He die Ozeane rund um den asiatischen Kontinent. Warum jedoch die Chinesen ihre Seefahrten plötzlich einstellten und wie weit sie wirklich gekommen sind, ist bis heute noch nicht restlos geklärt. Auch in Europa gab es neben Christoph Columbus noch andere Seefahrer wie Bartholomeu Dias, der das Kap der guten Hoffnung erreichte (1486-1488), und Vasco da Gama, der den Seeweg nach Indien rund um Afrika fand (1497-1498). Entlang der afrikanischen Westküste errichteten die Europäer ihre ersten Handelsposten. Winde in den großen Ozeanen: Durch den Austausch von kulturellen und technologischen Errungenschaften lernten die Seefahrer viele wichtige Neuerungen in der Navigation. Mit der Kenntnis der Winde war es nun möglich, an fast jeden Ort der Welt zu gelangen. Betrachtet man die Karte der Winde genau und vergleicht man sie mit den vorhergegangenen Karten der Entdeckungsreisen, so lässt sich leicht feststellen, warum die Fahrten der Seefahrer so verliefen.

  46. Die politische Vernetzung der Welt Europäische Expeditionen in den Pazifik: Zum ersten Mal von europäischen Seefahrern registriert wurde der pazifische Ozean 1513 vom spanischen General Vasco Nunez de Balboa, der in Panama nach Gold suchte. Trotz der gigantischen Leistung einer Weltumsegelung von Ferdinand Magellan (1519-1522), der ihr erfolgreiches Ende selbst nicht erlebte, dauerte es über drei Jahrhunderte, bevor es den Europäern gelang, den Pazifik halbwegs zu erforschen. Neben Magellan gehörte Captain James Cook zu den wichtigsten Pazifik-Entdeckern, der in seinen drei großen Seeexpeditionen (1768-1780) auch Australien, Neuseeland, Hawaii, Vanuatu und Neukaledonien in die europäischen Landkarten aufnahm und somit die geographische Globalisierung beinahe vollendete. Die Welt ohne Längengrade: Obwohl man aus heutiger Sicht die einzelnen Erdteile leicht identifizieren kann, gestaltete es sich für Kartographen des 15. und 16. Jahrhunderts nicht einfach, die neu erworbenen Kenntnisse auch in Landkarten einzutragen. Ohne Längengrade konnte die genaue Position nicht festgestellt werden und wie aus den beiden Landkarten ersichtlich, trugen auch die nicht erforschten Gebiete wesentlich zur ‚Unbrauchbarkeit‘ der Landkarten bei. Die Welt mit Längengraden: Erst mit der Einführung der Längengrade gewann die Landkarte an Gestalt und wurde auch für die Seefahrt brauchbar. Genaue Positionen konnten nun bestimmt werden und stellten einen unschätzbaren Wert für die Navigation dar. Selbst nicht erkundete Gebiete stellten nun kein Problem mehr für die Kartographen dar. Die Welt und Welthandel 1492-1783: In dieser Zeit führten drei wesentliche Neuerungen der Europäer zu einer Intensivierung des Handels und somit zu einer weiteren Vernetzung der Welt. Erstens wurden regelmäßige Schiffsrouten nach Indien und China eingerichtet, die den Handel mit Asien ermöglichten ohne über muslimische Zwischenhändler zu gehen. Zweitens kurbelte das Gold aus den Amerikas die europäische Wirtschaft an und erlaubte den Kaufleuten mehr Kredite. Weiters war auch mit dem Silber aus den Amerikas endlich eine angemessene Tauschware gefunden, die die Händler in Asien interessierte, und drittens ermöglichten die beiden Amerikas die Nutzung und Ausbeutung eines riesigen Wirtschaftsraumes. Betrachtet man auf der Karte die Wirtschaftszonen um 1780, so ist nun doch schon ein Großteil der Welt untereinander verbunden beziehungsweise auch global vernetzt. Die Welt im Jahr 1783: Betrachtet man die Landkarte im Jahr 1783, so sieht man sofort die riesigen Kolonialreiche in den beiden Amerikas, aber auch die Zahl der staatlich organisierten Gesellschaften (inklusive der Kolonialreiche) hat deutlich zugenommen. Zum ersten Mal tragen die beiden Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich ihren Krieg auf der gesamten Welt aus und nur mehr wenige Gebiete der Welt sind noch isoliert.

  47. Die politische Vernetzung der Welt Handelsposten und Handelswege: Handelsposten und Handelswege entstehen in der ganzen Welt. Die auf der Karte eingezeichneten Handelsposten in Asien zeigen die deutliche Dominanz der Engländer, Niederländer und Portugiesen in diesem Gebiet. Die Gründung der Stadt Manila auf den Philippinen als Handelsposten und die stetig eintreffenden spanischen Silbergalleonen intensivieren den Handel mit Asien beträchtlich. Die Überlegenheit der Europäer in Wirtschaft und Seefahrt beeinflusst viele Teile der Welt und macht sie zum Teil abhängig. Sklavenhandel – das ‚Goldene‘ Dreieck: Die beiden Grafiken zeigen die Ausmaße des weltweiten Sklavenhandels, der natürlich nicht nur Afrika und die beiden Amerikas betraf. Auch von und nach Asien werden Sklaven von Europäern und Muslimen verschifft. Viele von ihnen sterben auf den langen Seefahrten unter schrecklichen Bedingungen. Das ‚Goldene‘ Dreieck bezeichnet den Dreieckshandel zwischen Afrika (Sklaven vor allem in die beiden Amerikas), den beiden Amerikas (Güter in das koloniale Europa) und Europa (Waren nach Afrika). Grafik zwei sollte deutlich machen, dass in diesen afrikanisch-amerikanischen Sklavenhandel alle europäischen Großmächte verstrickt waren. Doch mit den Sklaven kamen nicht nur Arbeitskräfte sondern auch afrikanische Kultur in die jeweiligen Zielländer Weltbevölkerung und Wanderungsbewegungen 1830-1914: Diese Karte zeigt, dass die Aus- und Einwanderungsbewegungen bei weitem nicht nur Nordamerika betrafen, sondern sich über den gesamten Globus erstreckten. Für mich ein weiterer früher Aspekt der Globalisierung, der es Menschen ermöglichte in alle möglichen Teile der Welt auszuwandern und der vor allem die kulturelle Vernetzung der Welt immens förderte und beschleunigte. Wirft man einen Blick auf die Bevölkerungsdichte, so stellt man schnell fest, dass die Bevölkerung (1830 – ca. 1,6 Milliarden) hauptsächlich auf Europa, das koloniale Nordamerika und den südasiatischen Raum konzentriert ist. Internationale Wanderungsbewegungen 1820-1910: Auch auf dieser Grafik sind die weltweiten Wanderungsbewegungen eingezeichnet, die, obwohl sie die gesamte Welt erfassen, nun doch eine deutliche Dominanz auf den nordamerikanischen Kontinent aufzeigen. Weitere Einwanderungsbewegungen erfassen Südamerika vor allem von Europa aus, Australien durch Engländer, aber auch Afrika durch Europäer und Asiaten, und Sibirien durch Russen.

  48. Die kulturelle Vernetzung der Welt Weltweite Maisproduktion und Maisproduktion der EU: Der kulturellen Vernetzung voran stelle ich hier stellvertretend für viele andere Kulturpflanzen und Kulturgüter die weltweite Produktion von Mais. Mais, eine Kulturpflanze, die ursprünglich in Süd- und Mesoamerika domestiziert wurde, ist heute eine weltbekannte Getreideart, die durch die zunehmende Vernetzung der Welt Einzug in beinahe alle Teile der Welt gehalten hat. Wie man an den beiden Grafiken erkennen kann wird Mais heute bei weitem nicht mehr alleine in Südamerika produziert, sondern in vielen Teilen der Welt – so auch in der EU. Die Entdeckung der beiden Amerikas und die kulturelle Vernetzung der verschiedenen Gesellschaften trugen auch zu einem Austausch von Kulturpflanzen (Kartoffel, Tomate, Mais, Reis, …) bei, der einem heute in jedem Supermarkt als selbstverständlich erscheint. Weltweite Verbreitung von AIDS: Im Gegensatz zum Kulturpflanzenaustausch hatte die Vernetzung der Welt natürlich auch schon damals ihre negativen Auswirkungen – besonders für die indigenen Urbevölkerungen. Krankheiten wie Pest und Typhus wurden von den Eroberern in die neue Welt geschleppt und rafften einen Großteil der Bevölkerung dahin, die mit diesen Krankheiten bisher weder in Kontakt gekommen war, noch Abwehrkräfte dagegen besaß. Die Karte sollte – um das aktuellste Beispiel weltumfassender Krankheiten anzuführen – die weltweite Verbreitung von AIDS darstellen. Die AIDS-Epidemie in Afrika fordert jährlich ebenso viele Opfer wie Kriege, Hungersnöte und Naturkatastrophen. Doch AIDS fordert auch im Rest der Welt jährlich sehr viele Opfer – vor allem in den so genannten unterentwickelten Ländern. Übernationale Sprachen und meistverbreitete Muttersprachen: Von mehreren tausend Sprachen, die die Völker der Welt sprachen, sind heute noch knapp 5000 übrig, von denen wiederum nur knapp 100 den Sprung auf das Podest der Globalisierung geschafft haben. Nach pessimistischen Vorhersagen werden von den anderen Sprachen in den nächsten 100 Jahren etwa 4500 aussterben. Betrachtet man die 100 vorherrschenden Sprachen so finden sich darunter natürlich die meisten europäischen Sprachen, vor allem jene der europäischen Kolonialmächte, und die Sprachen der bevölkerungsreichsten Länder der Erde. Bei den meistverbeiteten Muttersprachen führen Chinesisch und Spanisch noch vor Englisch. Interessant ist sicherlich auch das Deutsche vor dem Französischen – trotz der vielen ehemaligen französischsprachigen Kolonien. Weltweite Verbreitung von Zeitungen und Telefonanschlüssen: Mit einem zeitlichen Sprung gelangt man bei der kulturellen und auch technischen Vernetzung der Welt zu den Telefonanschlüssen und Zeitungen. Die beiden Grafiken bieten einen guten Vergleich über Verbreitung und Entwicklung von Zeitungen und Telefonanschlüssen zwischen 1880 und 1977 beziehungsweise zwischen 1912 und 1976. Klare Vorreiter sind natürlich Europa und die USA, während in den 1970er Jahren bei den Zeitungen vor allem Japan und bei den Telefonanschlüssen Japan und der arabische Raum aufgeholt haben.

  49. Die kulturelle Vernetzung der Welt Anzahl der Fernsehgeräte: Die Grafik zeigt die Anzahl der Fernsehgeräte auf 1000 Einwohner. Ganz klar zu sehen ist der Unterschied zwischen den großen Industrienationen und dem ‚Rest‘ der Welt. Interessant ist die relativ hohe Dichte an Fernsehgeräten in Russland und die höhere Dichte an Fernsehern von Lateinamerika gegenüber den asiatischen Ländern mit Ausnahme von Japan. Jährliche Filmproduktion: Im Gegensatz zur Dichte an Fernsehgeräten präsentiert sich uns bei der jährlichen Filmproduktion ein vollkommen unterschiedliches Bild. Obwohl in Europa wöchentlich neue Filme aus Hollywood in den Kinos starten, hängen die asiatischen Länder, insbesondere Indien, den Rest der Welt in Sachen Filmproduktion deutlich ab. Trotz der fortschreitenden globalen Vernetzung allerdings werden wahrscheinlich nur wenige Europäer in den Genuss indischer oder chinesischer Filme kommen – zumindest ein ideologisches Monopol behält Hollywood doch. Internetanschlüsse weltweit: Bei den Internetanschlüssen weltweit bietet sich uns ein ähnliches Bild wie bei den Fernsehgeräten. Betrachtet man allerdings die Entwicklung der Internetanschlüsse in den letzten beiden Jahren so holten Asien, Afrika und Lateinamerika stark auf, während die Zahl der Internetanschlüsse in den USA sogar rückläufig war. Die Statistik zeigt die Zahl der Computer, die im September 2002 online waren. Hier zeigt sich, dass Asien, Europa und die USA/ Kanada etwa gleichauf liegen, während der Rest der Welt weit abgeschlagen ist. Insgesamt waren 605,6 Millionen Menschen Online – das entspricht etwas 9,5% der Weltbevölkerung. Bevölkerung und Organisationen: Grafik eins zeigt die Verstädterung der Welt. Interessant ist hier die relativ geringe Bevölkerungsdichte in Städten in den beiden bevölkerungsreichsten Ländern der Erde – Indien und China – während vor allem die beiden Amerikas und Australien – die drei neuen Kontinente - einem enorm starken Verstädterungsprozess unterworfen sind. Einen weiteren wichtigen Punkt der Globalisierung sehe ich in den internationalen Hilfs- und Umweltorganisationen. Menschen aus den verschiedensten Teilen der Erde schließen sich zu Organisationen zusammen um in bestimmten Regionen der Welt, oder auf der Welt selbst etwas zu bewegen, zu helfen – eine Globalisierung der Solidarität, die bereits sehr früh einsetzt. Der Abschaffung der Sklaverei zum Beispiel gingen Proteste der englischen Bevölkerung voraus, die wahrscheinlich großteils weder einen afrikanischen Sklaven je gesehen, oder sich dessen Lage auch nur im geringsten vorstellen konnten. Trotzdem verbreitete sich schnell Solidarität mit Menschen, die weitab von der eigenen kleinen Welt lebten – für mich ein extrem positiver und wichtiger Teil der modernen und auch historischen Globalisierung.

  50. Die wirtschaftliche Vernetzung der Welt ‚Welthandel‘ im 13. Jahrhundert: Zwar herrschte im 13. Jahrhundert noch kein richtiger Welthandel im eigentlichen Sinne des Wortes, diese Grafik steht aber trotzdem am Beginn dieses Kapitels, da es auch im 13. Jahrhundert Handelsbeziehungen über drei bekannte Kontinente gab, die entscheidend zur wirtschaftlichen Vernetzung der Welt beitrugen. Die einzelnen Handelssysteme sind bereits eng ineinander verzweigt und ermöglichten den jeweiligen Gesellschaften einen interkulturellen Austausch von Waren, technischen Neuerungen und Kulturgütern. In der Mitte dieses Handelssystems liegen die muslimischen Reiche, die bis ins 15./16. Jahrhundert als Zwischenhändler zu Asien fungierten und eine Hauptmotivation für die Entdeckung des Seeweges nach Indien bildeten. Der Welthandel 1830-1914: Zwischen 1830 und 1914 wurde der Welthandel von den großen Industrienationen in Europa und Nordamerika bestimmt, die intensiv untereinander, aber auch mit Lateinamerika, Afrika und Asien Handel trieben. Der Großteil der Handelsinfrastruktur wurde von den Industrienationen geschaffen, und die Erfindung der Dampfmaschine beziehungsweise der Einsatz von Dampfschiffen machten die großen Nationen beinahe konkurrenzlos. Von großer Bedeutung für den weltweiten Handel waren vor allem der Bau der Kanäle von Panama, Suez und Kiel, die die Schifffahrtsmöglichkeiten entscheidend erweiterten. Welthandel 2000: Der internationale Handel wächst nach wie vor schneller als die Weltproduktion und ist somit ein Zeichen für die Öffnung und Verflechtung der nationalen Märkte. Preis dieser Vernetzung und des Wirtschaftswachstums sind zum Teil gravierende ökonomische, soziale und ökologische Ungleichheiten. Trotz der momentanen Vorherrschaft der USA und dem aufstrebenden asiatischen Wirtschaftsraum sieht man anhand der vorliegenden Grafik, dass Europa nach wie vor das größte Gesamtvolumen des Güterhandels für sich beansprucht. Kapitalströme 1875-1914: England, die dominierende Wirtschaftsmacht dieser Zeit, beherrscht in dieser Grafik klar das Bild. Die zahlreichen Kolonien und vor allem die unbestrittene Seemachtposition ermöglichten den Engländern die wirtschaftliche Vormachtstellung. Britische Kapitalexporte überziehen beinahe die gesamte Welt und auch in punkto Auslandsinvestitionen erreicht Großbritannien fast das Doppelte aller anderen Großmächte zusammen. Die großen Wirtschaftsmächte nach ihrem BSP: Die Weltkarte nach der Größe des BSP der einzelnen Länder. Wie nicht anders zu erwarten, sieht man hier ein starkes Nord-Süd-Ungleichgewicht. Lateinamerika, Afrika, sowie der arabische Raum und Osteuropa inklusive Russland stellen knapp 10% des weltweiten BSP. Diese Grafik zeigt ganz gut die Nutznießer der wirtschaftlichen Vernetzung der Welt, die eigentlich alle betrifft.

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