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Trockene und Nasse Deposition Modul Luftchemie 11.12.2009 Sabine Banzhaf

Trockene und Nasse Deposition Modul Luftchemie 11.12.2009 Sabine Banzhaf. Einführung. Deposition ist der Stoffeintrag von der Atmosphäre auf die Erdoberfläche Man unterscheidet Trockene Deposition Nasse Deposition . 90% des Schwefels in der Atmosphäre sind anthropogenen Ursprungs.

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Trockene und Nasse Deposition Modul Luftchemie 11.12.2009 Sabine Banzhaf

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  1. Trockene und Nasse DepositionModul Luftchemie 11.12.2009 Sabine Banzhaf

  2. Einführung • Deposition ist der Stoffeintrag von der Atmosphäre auf die Erdoberfläche • Man unterscheidet • Trockene Deposition • Nasse Deposition

  3. 90% des Schwefels in der Atmosphäre sind anthropogenen Ursprungs. • Die Hauptquellen sind: • Steinkohle-Industrie • Metall-Industrie (Metallschmelze) • Vulkanische Aktivitäten • Organischer Verfall • Meer-Gischt • Rund 95% der erhöhten Stickoxide in der Atmosphäre sind anthropogenen Ursprungs. Die restlichen 5% stammen aus natürlichen Quellen. • Die Hauptquellen sind: • Verbrennung von Öl, Kohle und Gas • Verkehr • Bakterielle Aktivität im Erdboden • Waldbrände • Vulkanische Aktivitäten • Blitze Saure Deposition (1) NO + O3 NO2 + O22NO2 + H2O  HNO2 + HNO3NO2 + OH  HNO3 H2O + O3 H2O2 + O2 SO2 + H2O2 H2SO4

  4. Saure Deposition (2) • Der Säuregrad einer wässrigen Lösung wird über den pH-Wert angegeben. • pH < 7 entspricht einer Lösung mit saurer Wirkung • pH = 7 entspricht absolut reinem Wasser oder neutraler Lösung • pH > 7 entspricht einer alkalischen Lösung (basische Wirkung) • Niederschlag hat meist einen pH-Wert zwischen 5.0 und 5.6 aufgrund natürlicher atmosphärischer Reaktionen mit CO2. Fällt der pH-Wert von Niederschlag unterhalb 5.6 so wird er als „saurer Regen“ bezeichent.

  5. Saure Deposition (3) • Einfluss der sauren Deposition auf Vegetation und Tier • Wachsender Säuregrad führt zur Auswaschung von wichtigen Pflanzennährstoffen (Ca, Mg, K etc.) Abnahme des Pflanzenwachstums • Das Schwermetall Al wird in Säuren beweglicher und zerstört die Wurzeln der Pflanzen • Saurer Regen verursacht direkten Schaden am Blattwerk der Pflanzen • Saure Deposition beeinflusst negativ die Fähigkeit der Blätter Wasser zu speichern  Kombination aus diesen Punkten führt zu verminderten Wachstumsraten und Blütenwuchs. Außerdem sind die Pflanzen aufgrund des Nährstoffmangels anfälliger für Krankheiten, Insekten, Dürren und Frost • Gewässer versauern und es kommt in diesen zu Fisch- und Pflanzensterben. Dies hat auch negativen Einfluss auf die Tierwelt in der Umgebung des betroffenen Gewässers

  6. Saure Deposition (4) • Einfluss der sauren Deposition auf den Menschen • Giftige Metalle, wie Hg und Al können durch die Versauerung von Boden freigesetzt werden. Diese enden im Trinkwasser oder in der Nahrungskette und sind in großen Mengen giftig für den menschlichen Organismus. • Erhöhte Konzentrationen von SO2 und NOx führen außerdem vermehrt zu Erkrankungen der Atemwege. Bei Kindern führt der häufige Kontakt mit säurehaltiger Verunreinigung zu einem vermehrten Auftreten von Allergien und Lungenerkrankungen. • Außerdem gibt es einen indirekten ökonomischen Einfluss auf die Menschheit. Fisch-, Pflanzen und Waldsterben hat Einfluss auf Industrie und Tourismus. • Zuletzt führt saure Deposition zu Schäden an vom Menschen errichteten Konstruktionen und Gebäuden. Kalkstein, Eisen und Stahl wird von der Säure angegriffen.

  7. Das Konzept der Critical Levels und Critical Loads wurde für das europäische Luftreinhalteabkommen der UN-Wirtschaftskommission (UN-ECE) entwickelt. Critical Levels sind die quantitative Abschätzung der Konzentration von Schadstoffen in der Atmosphäre (Immission), oberhalb derer direkte Schadeffekte an Rezeptoren (Menschen, Ökosysteme) nach derzeitigem Wissen zu erwarten sind Critical Loads sind die quantitative Abschätzung der Deposition eines oder mehrerer Schadstoffe, unterhalb derer nach bisherigem Wissen keine schädigenden Wirkungen an spezifizierten Rezeptoren nachweisbar sind SO2, NOx, NH3 Critical Loads/ Critical Levels (1) Abb.: Prinzip der Kartierung

  8. Critical Loads/ Critical Levels (2)

  9. Critical Loads/ Critical Levels (3)

  10. Critical Loads/ Critical Levels (4)

  11. Critical Loads/ Critical Levels (5)

  12. Trockene Deposition • Die Sedimentation von Staubpartikeln (> 10µm) durch Schwerkraft bzw. die Adsorption oder die Diffusion von Gasen und Aerosolen auf Oberflächen bedingen die trockene Deposition • Die wichtigsten Einflussfaktoren sind: • Partikeleigenschaften (Größe, Form, Dichte, Hygroskopizität) bzw. Gaseigenschaften (Löslichkeit, Reaktivität) und Konzentration des Schadstoffs • Parameter der Oberfläche (Rauhigkeitslänge, Landnutzungstyp und dessen Zustand ( Feuchtigkeit)) • Meteorologische Konditionen wie Turbulenz (Windgeschwindigkeit, Schubspannungsgeschwindigkeit) atmosphärische Stabilität und relative Feuchte

  13. Modellierung der trockenen Deposition (1) • Es gibt Messungen der trockenen Deposition, jedoch nicht kontinuierlich und nicht flächendeckend. Sie dienen hauptsächlich der Verbesserung der Modellierung • Messungen sind nur pro Landnutzung möglich  Modellergebnisvergleich mit Messungen nur sehr bedingt möglich Umgekehrt: Modelle basieren auf den Messexperimenten  Modellierung der trockenen Deposition ist für eine flächendeckende Aussage notwendig (≠ Nasse Deposition) • Es wird versucht, anhand bekannter Widerstandsmodelle das unterschiedliche Depositionsverhalten der betroffenen Substanzen zu beschreiben

  14. Modellierung der trockenen Deposition (2) • Der Fluss der trockenen Deposition wird anhand der Depositionsgeschwindigkeit beschrieben: • Annahme: Prozess der trockenen Deposition besteht aus 3 Schritten • Dem aerodynamischen Transport durch die atmosphärische Bodenschicht zu einer sehr dünnen stationären an den Erdboden angrenzenden Luftschicht • Dem molekularen (für Gase) bzw. Brownschen (für Partikel) Transport von der stationären Luftschicht, genannt quasi-laminare Schicht, zum Erdboden • Der Aufnahme am Erdboden vd: Depositionsgeschwindigkeit C: Konzentration

  15. Modellierung der trockenen Deposition (3) • Der Prozess der trockenen Deposition wird - analog zum elektrischen Widerstand - anhand drei fiktiver in Reihe geschalteter Widerständen, beschrieben: • turbulenter Transferwiderstand ra • quasi-laminarer Transferwiderstand rd • Oberflächenwiderstand rc(für Partikel Annahme: rc=0) • Gase • Partikelvs ist die Sedimentationsgeschwindigkeit

  16. Modellierung der trockenen Deposition (4) Typische Depositionsgeschwindigkeiten für die trockene Deposition über Land

  17. Modellierung der trockenen Deposition (5)

  18. Sources: CORINE/PHARE, UBA-Forest, Dobris-3, TUNDRA, IGBP G. Smiatek Modellierung der trockenen Deposition (6)

  19. Vergleich der modellierten Jahressumme der trockenen Deposition von SOx von REM-Calgrid 2005 (links) und LOTOS-EUROS 2004 (rechts) (dry 2004) Modellierung der trockenen Deposition (7)

  20. 2005 Dry Vergleich der modellierten Jahressumme der trockenen Deposition von NOy von REM-Calgrid 2005 (links) und LOTOS-EUROS 2004 (rechts) (dry 2004) Modellierung der trockenen Deposition (8)

  21. Vergleich der modellierten Jahressumme der trockenen Deposition von NHx von REM-Calgrid 2005 (links) und LOTOS-EUROS 2004 (rechts) (dry 2004) Modellierung der trockenen Deposition (9)

  22. Nasse Deposition • Den Eintrag von luftgetragenen Schadstoffenin Ökosysteme durch Niederschlag bezeichnet man als nasse Deposition • Die wichtigsten Einflussfaktoren sind: • Partikeleigenschaften (Größe, Form, Dichte, Hygroskopizität) bzw. Gaseigenschaften (Löslichkeit, Reaktivität) und Konzentration des Schadstoffs • Aktuelle Niederschlags- (Intensität, Tropfengröße) und Wolkeneigenschaften (Tropfengröße, Flüssigwassergehalt)

  23. Messung der nassen Deposition (1) • Bulk-Sammler • Permanent offene Sammler • Niederschlagsdeposition und Anteile der trockenen Deposition werden erfasst • Sammleroberfläche im Vergleich zu den natürlichen Oberflächen einen schlechter Akzeptor  wahrer Anteil der Interzeptionsdeposition nur anteilig erfasst • Dieser Anteil ist nicht quantifizierbar, d.h. gemessene Depositionsangaben nur auf den speziellen Sammler bezogene Größen • Wet-only • Sammelvorrichtungen während eines Niederschlags-ereignisses Auffangfläche für offen und nach dem Ereignis wieder zu • Ansprechschwelle des Niederschlagssensors wichtig • Niederschlagsintensitäten von 0,05 mm/h müssen in mehr als 80% aller Fälle erfasst werden

  24. Messung der nassen Deposition (2) • Zusammenstellung eines Datensatzes durch sammeln aller verfügbaren nasse Depositionsmessungen inclusive Stationskoordinaten • Kriging-Interpolation  Berechnung von Konzentrationsfelder auf 5x5km2 Gitter • Multiplikation der Konzentrationsfelder (5x5km2 Gitter) mit Niederschlagsfeldern des DWD (1x1km2 Gitter)  Berechnung der nassen Depositionsflüsse auf 1x1km2 Gitter

  25. Messung der nassen Deposition (3)

  26. Messung der nassen Deposition (4)

  27. Messung der nassen Deposition (5)

  28. Modellierung der Nassen Deposition (1) • Diagnostischer Ansatz basiert auf Messungen der nassen Deposition  Messnetz über Europa dicht genug  Methode führt zu gutem Abbild der aktuellen nassen Depositionen • Warum ist neben vorhandenen Messungen der nassen Deposition auch die Modellierung dieser von großem Nutzen?  Modellierung der nassen Deposition mit Hilfe von Chemie Transport Modellen ist für umweltpolitische Maßnahmenplanung hinsichtlich Schadstoffminderungen fundamental( Critical Loads)  Szenarienrechnungen  source-receptor Analyse  Entwicklung von Maßnahmen

  29. Modellierung der Nassen Deposition (2) • Für die Berechnung der Gesamtdeposition benötigt man die nassen und trockenen Depositionsflüsse • Nasse Deposition anhand diagnostischer Methode • Trockene Deposition nicht flächendeckend messbar  trockene Depositionen werden mit Hilfe von CTM modelliert  Gesamtdeposition wird aus gemessener nassen Deposition und modellierter trockener Deposition berechnet aber • Prozesse der nassen und trockenen Deposition sind in der Atmosphäre nicht unabhängig voneinander  physikalische Inkonsistenz  nasse und trockene Deposition modellieren

  30. Modellierung der Nassen Deposition (3) • Der nasse Deposition gehen viele physikalische und chemische Einzelprozesse voraus • Prozesse teilweise bis heute nicht im Detail durch Messungen erforscht  physikalisch-chemische Prozess- beschreibung schwer • Vereinfachte Prozessbeschreibung in Modellen durch Parametrisierungen • Modelle für operationelle Anwendung • Modelle für reine Forschungszwecke

  31. 5000m Old wetscav New wetscav 3000m Modellierung der Nasse Deposition (4)

  32. Modellierung der Nasse Deposition (5) • Parametrisierung mit Hilfe von Auswaschkoeffizienten (Bsp. RCG, (Stern, 2004)) • Nassdepositionsrate von Gasen und Aerosolen: • Für Gase gilt: • Für Partikel werden konstante Auswaschkoeffizienten verwendet • Keine explizite Behandlung von in-cloud scavenging • In-cloud scavenging leistet größeren Beitrag zur nassen Deposition als below-cloud scavenging (Asman, 1995) C: Konzentration Spurenstoff Λ: Auswaschkoeffizient H(T): temperaturabhängige Henry-Konstante R: Regenrate (vertikal konstant)

  33. Modellierung der Nasse Deposition (6) • New RCG wet deposition routine: • Gas in-cloud scavenging coefficient: • Gas below-cloud scavenging coefficient: • Solubility limits for gas-scavenging process

  34. Tost et al., 2005 Modellierung der Nasse Deposition (7) • New RCG wet deposition routine: • Particle in-cloud scavenging coefficient: • Particle below-cloud scavenging coefficient: Ep- particle diameter-dependency Ep=Ep(dp,Re,Sc,St)

  35. Modellierung der Nasse Deposition (8) • Nasse Depositionsflüsse wurden anhand zweier verschiedener Parametrisierungen der Prozesses der nassen Deposition mit RCG/TRAMPER simuliert  Vergleich der zwei Modellläufe untereinander und zu UBA-Messungen der nassen Deposition • Untersuchungsperiode 3.-10. Mai 2005 • Horizontale Auflösung • 0.0625°x0.125° ~ 7x8km2 über Europa • Vertikale Auflösung • 20 Levels 0 bis 5000m neue Version • 17 Levels 0 bis 3000m alte Version

  36. Modellierung der Nasse Deposition (9)

  37. Modellierung der Nasse Deposition (10)

  38. Modellierung der Nasse Deposition (11)

  39. Modellierung der Nasse Deposition (12)

  40. Ausblick Modellierung der Nasse Deposition • Weitere Tests und Entwicklungen an der physikalischen Beschreibung der nassen Deposition • Einbau eines variablen pH-Wertes

  41. Modellierung der Nasse Deposition (3) • Henry-Gesetz: • Das Henry-Gesetz (nach William Henry) beschreibt das Löslichkeitsverhalten von Substanzen in einer Flüssigkeit • Die Löslichkeit eines Gases in einer Flüssigkeit ist proportional zu seinem Partialdruck über der Flüssigkeit, vorausgesetzt, das Gas geht keine chemischen Reaktionen mit dem Lösungsmittel ein. Das Verhältnis zwischen der Konzentration des Gases in der Lösung caq und seinem Partialdruck pgas bildet eine Konstante, die Henry-Konstante H. • Die Henry-Konstante ist temperaturabhängig.HNO(298K)=1.9x10-3 M/atmHSO2(298K)=1.23 M/atm HHNO3(298K)=2.1x105 M/atm [zurück]

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