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Wohin wandert die Milch? Methoden, Ergebnisse, Belastbarkeit

Wohin wandert die Milch? Methoden, Ergebnisse, Belastbarkeit. Prof. Dr. Folkhard Isermeyer Februar 2009. Ein „akademisches“ Thema?. Fakt ist: In vielen Wirtschaftszweigen findet eine immer stärkere Konzentration auf wenige Regionen statt.

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Wohin wandert die Milch? Methoden, Ergebnisse, Belastbarkeit

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  1. Wohin wandert die Milch?Methoden, Ergebnisse, Belastbarkeit Prof. Dr. Folkhard Isermeyer Februar 2009

  2. Ein „akademisches“ Thema? • Fakt ist: In vielen Wirtschaftszweigen findet eine immer stärkere Konzentration auf wenige Regionen statt. • Das gilt auch für Landwirtschaft und Milchproduktion. „Flächendeckende Milchviehhaltung“ war einmal. • Milch: Quote hat regionalen Strukturwandel gebremst. Auslaufen der Quoten  EU-weite Mobilität  Benchmarking, überregional !!! • Nutzen für Landwirte: Einschätzung des eigenen Standorts und des eigenen Produktionssystems(d.h.: Lernen von Wettbewerbern in anderen Regionen)

  3. Methoden 1 Analyse der Entwicklung der Marktanteile 2 Analyse der Standortbedingungen 3 Analyse der Produktionskosten • Anwendung von Agrarsektormodellen • Befragung von Unternehmern • Regionale Experten-Panels

  4. (1) Analyse der Entwicklung der Marktanteile Vorteil: • Bringt „Wettbewerbsfähigkeit“ am besten zum Ausdruck(„entscheidend ist auf´m Platz“) Nachteile: • Methode ist „dumm“, gibt keinen Aufschluss über die Ursachen von Zu- und Abwanderung • Rückschauende Methode  begrenzte Prognosekraft (künftige Trendbrüche werden nicht erkannt) • Methode ist für Milch derzeit nur begrenzt brauchbar,da Quote keine internationalen Verlagerungen zuließ

  5. kg je ha LF *) < 500 501 – 1.000 1.001 – 1.500 1.501 – 2.000 2.001 – 3.000 > 3.000 Schwerpunkte der deutschen Milchproduktion, 2003 *) Für Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen liegen keine Milchleistungsdaten auf Kreisebene vor. Berechnung: Milchkuh (Kreis) * Ø Milchleistung (Bundesland) / ha LF (Kreis) Quelle: Lassen et al. (2008) auf Basis Statistisches Bundesamt (LF, Milchkühe) und Statistische Landesämter (Milchleistung).

  6. Milchquotenwanderung 2008 (Differenz von Ver- und Zukäufen an der Milchquotenbörse) Überschussmengen in kg/ha LF < -30 -30 bis < -20 -20 bis < -10 -10 bis < 0 0 bis < 10 10 bis < 30 >= 30 Quelle: Lassen (vTI-BW) auf Basis der Quotenbörsendaten des BMELV (2008).

  7. + + + + + + + + - - - - - - - - - - - - - - - - - - Quotenausschöpfung in der EU, 2005-2008(blau: Quote ausgeschöpft, gelb: Quote nicht ausgeschöpft) Finnland Schweden Estland Großbritannien Lettland Dänemark Litauen Niederl. Irland Tschechien Polen Deutschland Slowakei Belgien Luxemburg Ungarn Frankreich Rumänien Slowenien Italien Bulgarien Österreich Spanien Portugal Zypern Griechenland Malta Quelle: Wille (2009), agrifuture spring 2009

  8. (2) Analyse der Standortbedingungen Methode geht von 2 Leitfragen aus: • Welche Standortbedingungen sind günstig für Milch? • Wie sind die verschiedenen Regionen mit diesen Standortbedingungen ausgestattet? Vorteil: • Alle Standortbedingungen lassen sich berücksichtigen Nachteile: • Frage 1 ist schwierig zu beantworten • Umfassende Sicht, aber keine quantitativen Ergebnisse,sondern nur grobe Einschätzungen

  9. Anteil in % der LF, 2003 < 10 11 - 20 21 - 40 41 - 60 61 - 80 > 80 Beispiel: Geht die Milch auf´s Grünland? Quelle: Agrarstatistik.

  10. 100 % 90 % 80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0 % Quelle: EUROSTAT, eigene Berechnungen Beispiel: Geht die Milch zu den Großbeständen?(hier: Anteil der Kühe in Beständen >100 Kühe/Betrieb an der nationalen Herde) Großbetriebe dominieren Kaum Großbetriebe CH AT NO FI RO SI FR BG PL BE LU LT IE LV GR PT ES SE NL DE MT IT UK CY DK EE HU SK CZ Old EU New EU Non EU

  11. (3) Analyse der Produktionskosten und(4) Anwendung von Agrarsektormodellen Kostenanalysen: • Repräsentative Datensätze = geringe Datentiefe • Betriebe mit hoher Datentiefe = nicht repräsentativ • Große Bedeutung der kalkulatorischen Kosten trotz „hoher Kosten“ wettbewerbsfähig • Konzentrationsgebiete mit kleinen Betrieben:hohe Kosten, aber Potenziale durch Strukturwandel Agrarsektormodelle: • „Eine Zahl pro Land“ bestimmt das Ergebnis

  12. 50 ~25 Küheje Betrieb ~50 Küheje Betrieb ~80 Küheje Betrieb ~115 Küheje Betrieb Erlöse insgesamt Arbeits- 40 kosten AfA 30 Kapital- kosten Cent je kg Sonstiges 20 Futter- kosten 10 0 Nord Süd Nord Süd Nord Süd Nord Süd Mitte Ost Mitte Ost Mitte Ost Mitte Ost Kosten und Erlöse der deutschen Milchproduktion, nach Betriebsgrößen und Regionen Quelle: Berechnungen des vTI mit dem Modell FARMIS auf der Grundlage des Testbetriebsnetzes

  13. 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Vollkosten der Milchproduktion in EDF-Betrieben, 2006/07 (ohne Quotenkosten und Kosten für anteiliges Rindfleisch) Produktionskosten, ohne Quote(€ / 100 kg) SE IE UK NL BE LU DE FR CH AT ES IT PL CZ SK HU EU: New Old EDF Quelle: EDF-Analyse (2008). Hinweis: Bei den teilnehmenden Betrieben handelt es sich nicht um eine repräsentative Stichprobe.

  14. EU-27: Regionale Grenzkosten und AGMEMOD-Expansionsprognose A. Langfristige Grenzkosten (ct/kg): [20-22] Belgien, Niederlande, Spanien [24-26] Irland, Großbritannien, Österreich [28-30] Frankreich, Deutschland, Finnland [32-35] Dänemark, Schweden, Italien B. Milchmengen-Entwicklung bei Quotenausstieg: Irland +15%, Spanien +10% NL, BE, DE, FR, IT, PL, LT: +5 bis 8% Alle anderen Länder: nahe 0 oder negativ Quellen: Grenzkosten sind Mittelwerte aus 2 Studien auf Basis FADN, zitiert im AGMEMOD-Bericht 2008; Milchmengen-Entwicklung sind Ergebnisse des AGMEMOD-Modells

  15. (5) Befragung von Unternehmern Vorteile: • Aktuell, umfassend, zukunftsorientiert • Flexible Anpassung an neue Fragestellungen Probleme: • Repräsentanz für die Region? • Wechselnde Beteiligung von Jahr zu Jahr • „Nachbarschaftseffekte“ unzureichend erfassbar(Betriebsprognose vs. Regionsprognose)

  16. +10% +61% +7% +11% +32% +57% +32% +38% +23% +14% +24% +59% +45% +28% +31% +86% +9% +25% Europa: Herdengrößen 2008 und 2013 2013 +41 +103 2008 +41 310 Teilnehmer +44 +134 +55 +28 +101 +30 +26 +17 +16 +20 +24 +13 +16 +7 +9 Quelle: Snapshot 2008

  17. Niedersachsen: Herdengrößen heute und 2014 411 246 +52% +37% 145 +57% 132 +48% 157 +72% 200 163 +43% 152 +73% +128% 105 100 +88% +61% 77 +75% 62 +40% 200 +88% 221 Herdengröße in 2014 Herdegröße heute N = 343 Quelle: EDF – agri benchmark Snpashot 2009, eigene Berechnungen.

  18. Grenzen des Wachstums? Pachtpreise für Ackerland und Grünland, 2008 Pachtpreise in €/ha 800 722 484 237 433 359 422 301 89 315 Acker-land Grün-land 331 272 Teilnehmer 177 481 194 288 256 440 324 440 112 182 147 34 30 130 109 132 108 230 218 743 732 218 182 464 485

  19. 234 114 193 134 140 480 81 425 207 173 181 105 Pachtpreise für Acker und Grünland 485 375 380 Pachtpreise in Deutschland Pachtpreis €/ha 226 233 330 Grünland 2014 Acker 2014 Grünland heute Acker heute 157 123 260 135 Quelle: EDF – agri benchmark Snpashot 2009, eigene Berechnungen.

  20. (6) Regionale Expertenpanels Vorteile: • Aktuell, umfassend, zukunftsorientiert • Flexible Anpassung an neue Fragestellungen • „Nachbarschaftseffekte“ besser erfassbar Probleme: • Ergebnisse abhängig von Zusammensetzung des Panels • Zu viel „Einschätzung“, zu wenig „harte Fakten“ • Sehr aufwändig, nicht EU-weit koordinierbar

  21. 150 4.000 Milchkuhbetriebe Milchkühe je Betrieb 3.500 125 3.000 100 2.500 75 2.000 1.500 50 1.000 25 500 0 0 Beispiel für den Landkreis Nordfriesland: Anzahl Milchviehbetriebe und Milchkühe je Betrieb Milchkühe je Betrieb Anzahl Milchviehbetriebe 2022 2008 2015 1979 1984 1988 1992 1996 2001 1982 1986 1990 1994 1999 2003 A B Jahr Schätzung Quelle: Lassen et al., 2998, Datengrundlage: Stat. Bundesamt (div. Jgg.); Stat. Landesämter (div. Jgg.); Schätzung im Panel (2008).

  22. 2008-2015 2015-2022-A 2015-2022-B Geschätzte Veränderung der Milchproduktion in den untersuchten Panelregionen (2008) Nordfriesland Friesland Neue Bundesländer Hochsauerlandkreis Oberallgäu Quelle: Lassen et al., 2008.

  23. Fazit • Orientierungsbedarf der Milcherzeuger wird größer(Quotenausstieg!) • „Benchmarking“ wird immer wichtiger • Die richtige Methode gibt es nicht  Vorsicht mit Einzelergebnissen! Unser Vorschlag: • EU-weite, nachhaltige Zusammenarbeit von Beratern und Landwirten (Snapshot mit festen Gruppen) • Kosten: 20 Minuten pro Jahr • Nutzen: Eigener Betrieb i.V. zu Regionsdurchschnitt i.V. zu anderen Milchregionen der EU

  24. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Weitere Informationen finden Sie unter www.dairyfarmer.net www.agribenchmark.org edf@vti.bund.de

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