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Hintergrund

Rückfallrisiko von Partnerschaftsgewalttätern: Validierung eines Evaluationsinstrumentariums für Täterprogramme.

elisha
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  1. Rückfallrisiko von Partnerschaftsgewalttätern: Validierung eines Evaluationsinstrumentariums für Täterprogramme Christoph Liel, München Kontakt: liel@dji.dePilotstudie mit beteiligten Institutionen: Arbeiterwohlfahrt Familienglobus GmbH und Diakonie Düsseldorf, Münchner Informationszentrum für Männer e.V. und Diakonisches Werk Rosenheim Masterthesis an der Evangelischen Hochschule in Freiburg (2012) Abb. 1: Erhobene Partnerschaftsgewalt • Hintergrund • Bei der Arbeit mit Partnerschaftsgewalttätern konzentriert sich die Diagnostik und Evaluation auf die Beurteilung der Rückfallwahrscheinlichkeit von Klienten. Die Erfassung von Rückfällen gilt jedoch als aufwändig und verzerrungsanfällig. Proxyvariablen, die einen empirisch bestätigten Einfluss auf die Rückfallquote haben, können alternativ bzw. ergänzend zu Rückfallerhebungen genutzt werden. • Zielsetzung • Im Rahmen einer Pilotstudie sollte ein proxybasiertes Erhebungs-instrumentarium über das Rückfallrisiko von Partnerschaftsgewalttätern an drei Standorten validiert werden. Ausschlaggebend sollte die Fachkräftebeurteilung der Informationen von Klienten, Akten und der geschädigten Partnerin sein, ergänzt um zwei validierte Klientenfragebögen: Interpersonal-Reactivity-Index (IRI, Davis 1983) und Elternbelastungsscreening zur Kindeswohlgefährdung (EBSK, Deegener et al. 2009). • Methoden • Schritt 1: Analyse des internationalen Forschungsstandes hinsichtlich diagnostischer Einschätzungsaufgaben in Täterprogrammen und hinsichtlich Proxyvariablen für eine Erhöhung/Senkung der Rückfallwahrscheinlichkeit von Partnerschaftsgewalttätern bezogen auf diese Einschätzungsaufgaben (Liel & Kindler 2009) • Schritt 2: Erstellen eines proxybasierten Erhebungsinstrumentariums für Täterprogramme und Testung des Instruments in Düsseldorf, München und Rosenheim über 12 Monate, • Schritt 3: Fachkräftebefragung und Falldatenauswertung zur Validierung des Instruments nach empirischen Gütekriterien: • (1) Inhaltsanalyse der Fachkräfteinterviews (n=8) hinsichtlich der Praktikabilität und Nützlichkeit (inkrementellen Validität) des Instruments • (2) Statistische Auswertung der Erhebungsbögen (n=46) hinsichtlich der Sensivität des Instruments bei der Erfassung von Gruppenunterschieden und der Aussagekraft der Ergebnisse • Die Sichtweise von Klient und Partnerin dienten beim letzten Schritt auch als unabhängige Außenkriterien für die Bewertung der Fachkräfte-einschätzung. • Ergebnisse • Praktikabilität: mit zusätzlichem Arbeitsaufwand gut einsetzbar, geringe Anwendungsprobleme und Veränderungsvorschläge • Nützlichkeit: systematische Fallerfassung schützt vor selektiver Wahrnehmung, erhöht Handlungssicherheit und dient der Rechtfertigung von diagnostischen Entscheidungen • Bewertungsproblem: juristisch bzw. medizinisch verifizierte aber von Klienten bestrittene Gewalt (Glaubwürdigkeit von Klienten) • Sensivität: Mit dem Instrument wurden u.a. aussagekräftige Häufigkeiten verübter Partnerschaftsgewalt (Abb. 1) und einige signifikante Verteilungsunterschiede gemessen: • zwischen Programmabsolventen und -abbrechern zu Interventionsbeginn (Abb. 2) und • bei Programmabsolventen im longitudinalen Vergleich (Abb. 3). • Validität: Bivariate Korrelationen der Fachkräfteeinschätzung zur Baseline zeigen einige signifikante und starke Zusammenhänge mit der validierten Einschätzung von Klient bzw. der geschädigten Partnerin sowie dem späteren Programmabbruch/-abschluss (Abb. 4). • Diskussion • Praktikabilität und Nützlichkeit: positiv bewerteter Nutzen durch Systematisierung bei gleichzeitig negativ empfundener Formalisierung der Diagnostik. • Hohe diagnostische Relevanz: Glaubwürdigkeitsbeurteilung von Klienten • Statistik deckt sich mit anderen deutschen und internationalen Befunden (z.B. Helfferich & Bartz 2005; Sartin 2004, Jewell & Wormith 2010) und bestätigt die Sensivität des Instruments. • Korrelationen liefern Hinweise auf eine gute Konstruktvalidität, Aussagekraft und Vorhersagekraft (prädiktive Validität) des Instruments. • Einschränkung: Es wurde kein Test der Reliabilität durchgeführt. Abb. 2: Unterschiede Absolventen vs. Abbrecher Abb. 3: Longitudinale Veränderungen bei Absolventen Verantwortungsabwehr (Fachkräfteeinschätzung) Veränderung nach Stufen M=-0,63* (SD= 1,10) Empathiefähigkeit (Selbstbericht) IRI: Perspektivübernahme M= 3,57** (SD= 5,21) IRI: Empath. AnteilnahmeM= 2,20* (SD= 3,98) Kindeswohlgefährdung (Selbstbericht) (n=13) EBSK (Kritischer Wert) M=18,82n.s. (SD=40,35) Außensicht durch geschädigte Partnerin(n=12) Rückfallgefährdung M=-0,67 n.s. (SD=0,99) kontrollierendes Verhalten M=-2,09 n.s.(SD=2,12) *p<0,05, **p<0,01 Abb. 4: Korrelation der Baseline-Fachkräfteeinschätzung Korrelationen Fallschweregrad mit Programmausschlusskriterien Rs = 0,376* mit EBSK (Kritischer Wert) Rs = 0,551* mit Abschluss/Abbruch Rs = 0,447** Weitere Korrelationen schwere Partnerschaftsgewalt mit IRI-Skala Perspektivübernahme Rs =-0,494** Verantwortungsabwehr mit Kontrollverhalten laut Partnerin Rs = 0,689* *p<0,05 **p<0,01

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