1 / 75

1786 William Jones: Sanskrit

1786 William Jones: Sanskrit. linguistische Arbeiten der Sanskrit-Grammatiker (Paninis Astadhyayi ) Genetische Verwandtschaft mit Griechisch, Latein: Impuls für vergleichende, historische Sprachwissenschaft. Vorläufer Historische Sprachwissenschaft. P. Sajnovics’ (1770)

clarke
Download Presentation

1786 William Jones: Sanskrit

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. 1786 William Jones: Sanskrit • linguistische Arbeiten der Sanskrit-Grammatiker (Paninis Astadhyayi) • Genetische Verwandtschaft mit Griechisch, Latein: Impuls für vergleichende, historische Sprachwissenschaft

  2. VorläuferHistorische Sprachwissenschaft • P. Sajnovics’ (1770) - Erste Darlegung historischer Sprachwissenschaft in der finno-ugrischen Sprachfamilie aufgrund eines systematischen Vergleichs von Wortformen

  3. Vorläufer Historische Sprachwissenschaft • Gyarmathi (1779) • Deutliche Unterscheidung zwischen Elementen einer Sprache, die aus gemeinsamer Herkunft ererbt sind, und solchen Elementen, die durch Sprachkontakt erworben wurden.

  4. 1. Genetische Verwandtschaft: [t]ooth - [ts]ahn [t]wo - [ts]wei [t]ongue - [ts]unge Englisch Deutsch 2. Entlehnung [t]icket - [t]icket [t]ake-off - [t]ake-off [t]alk-show - [t]alk-show Englisch Deutsch Mögliche Ursachen für Form-Bedeutung Entsprechungen in 2 Sprachen

  5. 1. Genetische Verwandtschaft: [t]anthuz / \ / \ [t]ooth - [ts]ahn Englisch Deutsch Mögliche Ursachen für Form-Bedeutung Entsprechungen in 2 Sprachen

  6. 1. Genetische Verwandtschaft: [t]anthuz / \ / \ [t]ooth - [ts]ahn Englisch Deutsch 2. Entlehnung [t]icket > [t]icket [t]ake-off > [t]ake-off [t]alk-show >[t]alk-show Englisch Deutsch Mögliche Ursachen für Form-Bedeutung Entsprechungen in 2 Sprachen

  7. Historische Sprachwissenschaft • - • 19. Jhdt. Deutschland • - => Rasmus Rask (Dänemark), Jacob Grimm, Franz Bopp, August Friedrich Pott, August Schleicher

  8. Historische Sprachwissenschaft 19. Jhdt. Deutschland Romantik: gefühlsmäßiges Interesse an der eigenen Geschichte/ früherer Volkskultur

  9. Historische Sprachwissenschaft 19. Jhdt. Deutschland Romantik: gefühlsmäßiges Interesse an der eigenen Geschichte/ früherer Volkskultur Begeisterung für alles “Ursprüngliche”, “primitive” (Rousseau), Mundarten,Volksdichtung (Märchen)

  10. Historische Sprachwissenschaft 19. Jhdt. Deutschland Romantik: gefühlsmäßiges Interesse an der eigenen Geschichte/ früherer Volkskultur Begeisterung für Nationalismus: 1. Lautverschiebung: “frühe Unabhängigkeits-erklärung germanischer Völker” J. Grimm

  11. Nicht-Germanisch [p] F. [p]ère F. [p]ied, S. [p]ada F [p]oisson, L. [p]iscis Germanisch [f] [f]ather, [f]ater [f]oot, [f]uß [f]ish, [f]isch 1. Lautverschiebung

  12. Ideengeschichtlicher Hintergrund: Einfluss der Romantik auf die Stellung zur Auseinandersetzung (18. Jhdt.): Empirismus - Rationalismus

  13. Ideengeschichtlicher Hintergrund: • Auseinandersetzung: Empirismus - Rationalismus Rationalismus: Universalienforschung, Allgemeine Grammatik (Begründung: Universalität menschlichen Denkens)

  14. Ideengeschichtlicher Hintergrund: • Auseinandersetzung: Empirismus - Rationalismus Empiristen: Erfassung sprachlicher Daten Grammatiken, Wörterbücher

  15. 19. Jhdt. • => Empirismus Basis: möglichst umfassende Sammlung und sorgfältige Aufzeichnung belegter Formen

  16. 19. Jhdt. J. Grimm “Allgemeinlogischen Begriffen bin ich in der Grammatik feind; sie führen scheinbare Strenge und Geschlossenheit der Bestimmungen mit sich, hemmen aber die Beobachtung, welche ich als die Seele der Sprachforschung betrachte.” J. Grimm (1822)

  17. 19. Jhdt. J. Grimm “Jeder Deutsche… darf sich … eine selbsteigene, lebendige Grammatik nennen und kühnlich alle Sprachmeisterregeln fahren lassen.” J. Grimm (1822)

  18. 19. Jhdt. Absoluter Vorrang geschichtlichen Wissens: Historisches Wissen als Voraussetzung für das Verständnis eines Gegenstands

  19. 19. Jhdt. “Wenn wir nicht wissen, wie etwas geworden ist, so kennen wir es nicht” August Schleicher (1863)

  20. 19. Jhdt. GEISTES- NATUR- WISSEN- WISSEN- SCHAFTEN SCHAFTEN --------------------------> SPRACH WISSEN- SCHAFTEN

  21. 19. Jhdt. Sprachgeschichte Im Gegensatz zur Geschichte: “nicht dem menschlichen Willen unterworfen” “walten unabänderlicher Gesetze” => sicherere Ergebnisse A. Schleicher

  22. 19. Jhdt. • Biologie Sprache führt ihr selbständiges Eigenleben, unabhängig vom Willen des Sprechers, analog dem Leben der Pflanzen und Tiere.

  23. 19. Jhdt. • Biologie Sprache führt ihr selbständiges Eigenleben, unabhängig vom Willen des Sprechers, analog dem Leben der Pflanzen und Tiere. Infolge von Sprachkontakt: “Kampf ums Dasein” (Indoeuropäisch vs.Indianersprachen)

  24. Historische Sprachwissenschaft Schleicher (ca. 1861) Stammbaummodell indoeuropäischer Sprachen (20. Jhdt.: Hethitisch)

  25. Historische Sprachwissenschaft Anziehungspunkt: Sanskrit-Grammatik Böthlingk 1839/40: Übersetzung und Kommentierung von Paninis Grammatik Astadhyayi

  26. Historische Sprachwissenschaft Anziehungspunkt: Sanskrit-Grammatik Vorrang: Bewertung grammatischer Formen, (besonders Flexion) “Vergleichende Grammatik” ‘Studium genetischer Verwandtschaft’

  27. Historische Sprachwissenschaft Bopp 1816 Sanskrit: bhar+a:+mas ‘tragen, 1. Ps. Plural’ Griech. (Dor.) phér+o+mes Latein: fer+i+mus Gotisch: ber+a+m

  28. Historische Sprachwissenschaft Bopp 1816 Sanskrit: bhar+a:+mas Wurzel Bedeutungs- element

  29. Historische Sprachwissenschaft Bopp 1816 Sanskrit: bhar + a: + mas Wurzel Wurzel Wurzel Bedeutungs- Beziehungs- element element

  30. Historische Sprachwissenschaft Anziehungspunkt: Sanskrit-Grammatik Vorstellung “lingua adamica” Unter den Sprachen der Welt gibt es “ursprüngliche”, “alte” Sprachen

  31. Historische Sprachwissenschaft I. Annahme: Sanskrit : Indoeuropäisch Beispiel: Vokalismus

  32. Historische Sprachwissenschaft I. Annahme: Sanskrit : Indoeuropäisch II. Einsicht: Sanskrit hebt sich von anderen indoeuroäischen Sprachen durch einige Neuerungen ab

  33. Historische Sprachwissenschaft Unterscheidung: genetische versus typologische Sprachverwandtschaft

  34. Historische Sprachwissenschaft Genetische Verwandtschaft: Klassifizierung in Hinblick auf einen gemeinsamen Ursprung. (gemeinsamer Ahne)

  35. Typologische Verwandtschaft Typologische Verwandtschaft: Klassifizierung in Hinblick auf strukturelle Übereinstimmung z.B. Flexion Deutsch Englisch ich gehe I go du gehst you go

  36. Typologie A.W. von Schlegel (1818): 3 Typen: • Sprachen ohne Struktur (Chinesisch) • Sprachen mit Affigierung (Türkisch) • Flektierende Sprachen (Latein, Sanskrit)

  37. Typologie A.W. von Schlegel (1818): 3 Typen: • Sprachen ohne Struktur (Chinesisch) Strenge Trennung von Bedeutungs und Beziehungselementen

  38. Typologie ta chi le fan ‘er ess- prät. Mahlzeit’ ta chi fan le ‘er ess- Mahlzeit prät. ‘

  39. Typologie A.W. von Schlegel (1818): 3 Typen: • 2. Sprachen mit Affigierung (Türkisch) • sev-in-isch-e-me-mek • ‘freuen’ Refl Rez können Neg. Inf. • ‘sich gegenseitig einer über den anderen nicht • freuen können’

  40. Typologie A.W. von Schlegel (1818): 3 Typen: • 3. Flektierende Sprachen (Griechisch, Latein) • du singst - du sangst

  41. Typologie Wilhelm von Humboldts Bewertung (1827): • Sprachen ohne Struktur (Chinesisch) => primitiv 2. Sprachen mit Affigierung (Türkisch) 3. Flektierende Sprachen (Latein, Sanskrit) => am vollständigsten entwickelt

  42. Typologie August von Schleichers Analyse: • Sprachen ohne Struktur (Chinesisch) => Ursprünglich (1. Stufe der Entwicklung) 2. Sprachen mit Affigierung (Türkisch) 3. Flektierende Sprachen (Latein, Sanskrit) => (3. Stufe der Entwicklung)

  43. Typologie J. Grimm • lachen - lach-te => schwache Verben sagen - sag-te • singen - sang => starke Verben helfen - half

  44. Typologie • 1. Periode (vorhistorisch) Aufbau, Wachstum II. Gipfel der stukturellen Entfaltung: Sanskrit, Griechisch, Latein Abbau, Zerfall

  45. Typologie “Diese Klassifikation ist uns allmählich unter den Händen zerronnen” Delbrück (1901)

  46. Typologie, Sprachgeschichte Heutige Sicht: Affixe, Funktionswörter oft (?immer) aus ehemals unabhängigen ‘Vollwörtern’ entstanden

  47. Typologie, Sprachgeschichte Heutige Sicht: Affixe, Funktionswörter oft (?immer) aus ehemals unabhängigen ‘Vollwörtern’ entstanden. Je ne vais pas < passus ‘Schritt’

  48. Typologie, Sprachgeschichte Heutige Sicht: Affixe, Funktionswörter oft (?immer) aus ehemals unabhängigen ‘Vollwörtern’ entstanden. Je ne vais pas < passus ‘Schritt’ careful < full ‘voll’

  49. Typologie Heutige Sicht: genetische versus typologische Verwandtschaft logisch voneinander unabhängig Beispiel: Englisch-Deutsch (enge genetische Verw.) Englisch-Chinesisch (typologische Verw.) ‘I will go to school’

  50. Genetische Verwandtschaft

More Related