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Wissensmanagement lernen

Wissensmanagement lernen. Prof. Dr. Heinz Mandl Lehrstuhl für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie. Warum ist Wissensmanagement so bedeutsam? Der Umgang mit Wissen ist eigentlich nichts Neues. Attraktivität des Themas Wissensmanagement. Große Zunahme an Informations-

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Presentation Transcript


  1. Wissensmanagement lernen Prof. Dr. Heinz Mandl Lehrstuhl für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie

  2. Warum ist Wissensmanagement so bedeutsam? Der Umgang mit Wissen ist eigentlich nichts Neues

  3. Attraktivität des Themas Wissensmanagement • Große Zunahme an Informations- und Wissensbeständen • Neue Informations- und Kommunikationstechnologien Wissen als Produktionsfaktor

  4. Wozu Wissensmanagement? Was man durch Wissensmanagement erreichen kann Kundennähe verbessern 69 % Innovationsfähigkeit erhöhen 59 % Produktqualität verbessern 59 % Kosten senken 57 % Kreativität der Mitarbeiter fördern 57 % Wachstum steigern 55 % Produktivität erhöhen 53 % Durchlaufzeiten minimieren 45 % Quelle: Heisig (1999)

  5. Daten- Information – Wissen? Information in Verbindung mit persönlicher Erfahrung Daten in einem Prob- lemzusammenhang Wissen ist sinnstiftend und dient der Situationsbewältigung Sinnvoll kombinierte Folge von Zeichen Information bewirkt etwas und dient der Zielerreichung Daten sind wirkungs- und bedeutungslos Reinmann-Rothmeier & Mandl

  6. Informationen Die Weitergabe von Informationen & Entstehung neuen Wissens Wissen A Wissen A*

  7. Verschiedene Formen von Wissen Sachwissen: Know-What Handlungswissen: Know-How Explizites Wissen: Sprachlich artikuliert; vom Wissensträger trennbar Implizites Wissen: Nicht direkt artikulier- bar; erfahrungsabhängig Individuelles Wissen: Wissen der Orga- nisationsmitglieder Organisationales Wissen: Wissen der Organisation

  8. Wissensmanagement • lässt sich nicht auf (neue) Instrumente und Verfahren • reduzieren • bietet eine neue Sicht auf Management-, Arbeits- & • Organisationsprozesse

  9. Komponenten des Wissensmanagements Technik Organisation Wissens- management Mensch Gesellschaft Reinmann-Rothmeier & Mandl

  10. Verschiedene Ebenen des Wissensmanagements Neue Informations- & Kommunikationstechnologien Ebene Perspektive Wissensmanagement als psychologisch indiv. Kompetenz Individuum organisations- organisationale theoretisch Methode Gruppe Organisation Gesellschaft soziokulturell gesellschaftliche Aufgabe Reinmann-Rothmeier & Mandl

  11. Die Wissensmanagement - Prozesskategorien Wissenskommunikation Wissensnutzung Wissens- repräsentation Wissensgenerierung Zielsetzung Evaluation Reinmann-Rothmeier & Mandl

  12. Prozesse der Wissensrepräsentation Wissens- repräsentation Wissen identifizieren Wissen bewahren Wissen explizit und zugänglich machen Wissen kodifizieren Wissen dokumentieren Wissen aufbereiten Reinmann-Rothmeier & Mandl

  13. Wissensrepräsentation: Wissenslandkarten Nutzen • Mehr Wissenstransparenz • Bessere wissenssuche • Leichterer Wissenszugriff • Verbindung von „Wissensinseln“ • Nutzungserhöhung durch Visualisierung Voraussetzungen • Pflege und Aktualisierung • Offenlegung von Wissen • Nutzungsbereitschaft

  14. Prozesse der Wissensgenerierung Wissens- generierung Wissen „importieren“ Lernprozesse Wissen extern Erwerben (z.B. Fusionen) Wissens- netzwerke Forschung und Entwicklung Neues Wissen durch Wissensexplizierung Reinmann-Rothmeier & Mandl

  15. Wissensgenerierung: Szenariotechnik Nutzen • Mehr Kreativität und vernetztes Denken • Innovationsförderung • Berücksichtigung multipler Perspektiven • Entwicklung mehrdimensionaler Lösungsansätze Voraussetzungen • Komplexe Frage-/Problemstellungen • Offenheit für Unplanbares • Bereitschaft für kritische Auseinandersetzungen

  16. Prozesse der Wissensnutzung Wissens- nutzung Wissen in Produkte transformieren Wissen in Entscheidungen umsetzen Wissen in Handlungen umsetzen Wissen in Dienstleistungen transformieren Reinmann-Rothmeier & Mandl

  17. Wissensnutzung: Lessons Learned Nutzen • Lerneffekt durch Lernen aus Fehlern • Sensibilisierung für mögliche Probleme • Nutzung gemachter Erfahrungen • Verstärkung der Fehlerkultur Voraussetzungen • Bereitschaft Fehler zuzugeben und zu kommunizieren • Mindestmaß an Fehlerkultur • Vorbilder und Anreize zum konstruktiven • Umgang mit Fehlern

  18. Prozesse der Wissenskommunikation Wissens- kommunikation Wissen weitergeben Wissen austauschen Wissen unter- einander teilen Kooperieren Wissen gemeinsam konstruieren Reinmann-Rothmeier & Mandl

  19. Groupthink-Phänomen Vermeidung kognitiver Dissonanz Keine konstruktive Streit- und Konfliktkultur Kein ausgewogener Informationsaustausch Symptome schlechter Kommunikation Hidden Profile-Phänomen Polares Ingroup-Outgroup-Denken Keine Informationsvorteile und Synergieeffekte Kein ungehinderter Informationsfluss

  20. Kooperationsprobleme Das „Hans-der-macht`s-dann-eh“-Phänomen Das „Ja-bin-ich-denn-der-Depp“-Phänomen Das „Da-mach-ich`s-doch-gleich-lieber-selbst“-Phänomen Das „Kann-ich-nicht-mach-du“-Phänomen Das „Ich-hab-meinen-Teil-erledigt“-Phänomen Das „Gruppenarbeit-nein-danke“-Phänomen

  21. Ursachen für eine defizitäre Kommunikations- und Kooperationskultur Probleme des Macht- und Autoritätsverlustes Ressort- und Revierdenken Geheime Spielregeln Falsche Belohnungs- mechanismen Falsche Führungskräfte- auswahl

  22. Vertrauenskultur Teamreflexion Aufgabe von Führungskräften: Vorbildfunktion Voraussetzung für gute Kommunikation & Kooperation Suche nach Stärken, Schwächen & Verbesserungsmaßnahmen Streit- und Konfliktkultur Pflege von Diskurs und Dialogen Reinmann-Rothmeier & Mandl

  23. Streit- und Konfliktkultur Diskursethik und Dialogkultur • verschiedene Sichtweisen austauschen • die Ursachen von Meinungsunterschieden analysieren • verschiedene Konfliktlösungen unter Berücksichtigung der • Interessen beider Konfliktpartner heraus arbeiten • Spielregeln der zukünftigen Zusammenarbeit erarbeiten

  24. Teamreflexion und Commitments • Arbeits- und Funktionsweisen starker und schwacher Teams • Sach- und Beziehungsebene: • Was läuft gut? • Was soll bewahrt werden? • Was soll verbessert werden? • Welche Maßnahmen sollen ergriffen werden? • Welche Spielregeln will sich die Gruppe geben? • Welche individuellen Commitments ergeben sich?

  25. Materielle Anreize Kurzfristige materielle Anreize: • Prämien • Preise • Sachgeschenke • Gutscheine Langfristige materielle Anreize: • Traditionelle Entlohnungsformen: • Beförderung nach System • Partielle Gehaltserhöhung • leistungsbezogene Prämiensysteme • Aktienoptionen • Qualifikationsorientierte Entlohnungsformen: • Aufbauende Qualifikationen

  26. Immaterielle Anreize • Lob, Anerkennung • Awards • Reputationsgewinn • Ausstattung mit Mitsprache- und • Partizipationsrechten • Entscheidungs- und Kontrollbefugnisse • Zusammenarbeit in sozialen Netzwerken Empowerment der Organisationsmitglieder: Übertragung ganzheitlicher Aufgabenbewältigung und Handlungsautonomie

  27. Motivierung und Anreizgestaltung zum Wissensmanagement Materielle Anreize Immaterielle Anreize Vermeidung von Defizitmotivation Selbst- bestimmung Kompetenz- förderung Zielsetzungen/ Zielvereinbarung Rückmeldung KULTUR Wissens- repräsentation Wissens- kommunikation Wissens- generierung Wissens- nutzung

  28. Der individuelle Lernzyklus Der Mensch als Ort des Wandels Haltungen & Überzeugungen Bewusstsein & Sensibilität Fertigkeiten & Fähigkeiten Quelle: Senge (1997)

  29. Der organisationale Lernzyklus Leitgedanken Die Organisation als Ort des Handelns Innovation der Organisationsstruktur Konzepte, Methoden und Werkzeuge Quelle: Senge (1997)

  30. Übersichtsgrafik Individueller Lernzyklus Organisationskultur - Leitbild Wissensrepräsentation Wissenskommunikation Wissensgenerierung Wissensnutzung Lernende Organisation Wissens- management Strategien Motivation - Anreizgestaltung Organisationaler Lernzyklus Reinmann-Rothmeier & Mandl

  31. Wissensmanagement und Unternehmenskultur Netzbasierte Wissenskommunikation Ziel von Wissensmanagement: Schaffung einer lernenden und wissensbasierten Organisation Wissensmanagement- förderliches Leitbild Wissens- und Lernkultur Kommunikations- und Kooperationskultur Reinmann-Rothmeier & Mandl

  32. Pilotprojekt zum Wissensmanagement (VBM, MAM & LMU) Betriebe lernen von Betrieben Lernen durch Implementieren Projektbegleitende Qualifizierung Betrieb 1 Betrieb 2 Betrieb 3 Betrieb 4 Betrieb 5 Betrieb 6 Betrieb 7 Firmenübergreifende Pilotgruppe (VBM) Professionelle Moderation (MAM) Wissenschaftliche Begleitung (LMU) Firmeneigne Wissensmanagement-Projekte

  33. Firmeneigene Kleinprojekte • Aufbau und Verbesserung der Wartungsplanung • Optimieren des Arbeitsablaufs Rüsten • Know-how-Entwicklung und –Sicherung im Unternehmen • Transfer von Erlerntem nach Qualifizierungsmaßnahmen ins • Unternehmen • Aufbau eines After-Sales-Service • Wissen und Erfahrungen nutzen, um Fehler in der Konstruktion • zu vermeiden • Kapazitätsprofile

  34. Unternehmensrelevanter Nutzen einer Learning Community Unternehmen A Unternehmen B Unternehmen C Learning Community Shared Knowledge Distributed Knowledge Wissensaustausch Unternehmen A Unternehmen B Unternehmen C

  35. Merkmale einer Learning Community bei der Pilotgruppe • Förderung von individuellem und Kollektivem Wissenszuwachs • Informations- und Wissensaustausch sowie Aushandeln von • Bedeutung • Lernen aus Erfahrungen und Fehlern • Unterstützung von Prozessen der Selbststeuerung und der • Evaluation • Förderung von Vertrauen und Gruppenidentität

  36. Erfahrungen aus dem Pilotprojekt: 10 Lessons Learned zu WM-Projekten • Den geeigneten Ansatzpunkt finden • Vorhandenen Leidensdruck nutzen, Veränderungsdruck erzeugen • Schlagkräftige Teams bilden. Das „Mentorenmodell“ • Klein anfangen und schnell Erfolg vorweisen • Mit Qualifizierungsmaßnahmen die Basis schaffen

  37. Erfahrungen aus dem Pilotprojekt: 10 Lessons Learned zu WM-Projekten • Kommunizieren und überzeugen • Erwartungen im Vorfeld abklären • Mit Best Practice beginnen und von Experten lernen • Effektiven Erfahrungsaustausch fördern • Flexibilität in der Projektkonzeption einplanen

  38. Knowledge Master – Ein kooperatives Weiterbildungsangebot (6 Monate) Ausbildung zum „Knowledge Master“ Ziel Ziel-gruppe Führungskräfte in Unternehmen und Organisationen, aber auch Studierende Siemens Qualifizierung und Training (SQT) Ludwig-Maximilians- Universität München (LMU)

  39. Zielsetzung des Curriculums Knowledge Master Multidisziplinarität Betriebswirtschafts- lehre Lehrstuhl Picot Informatik Lehrstuhl Wirsing Psychologie Lehrstuhl Mandl • Sensibilisierung für Wissensmanagement • Vermittlung von Konzepten, Werkzeugen und Strategien zum • Wissensmanagement • Vorbereitung auf spätere eigenständige Projektarbeit

  40. Das Design und das Curriculum des Knowledge Master™ Kick-off Feedback-Workshop Virtueller-Workshop Abschluss-Workshop Go-on Go-On Basis Modul Modul Wissens- kommunikation Modul Knowledge Management Tools Transfer Phase I Transfer Phase II Zertifikat LMU & SQT Knowledge Master 4 Wochen 2 Wochen 6 Wochen 5 Wochen 5 Wochen Coaching und Instruktion Community-Bezug Fallorientierung Knowledge Web

  41. Virtuelle Learning Communities:Beispiel: LeCO Eigenverantwortlichkeit Vernetzung Kreativität Lernen LeCo Kommunikation ... Wachstum Eine Plattform für aktives Wissensmanagement

  42. LeCO: Learning Community 2. LeCo als Informationsspeicher Für persönlich gemachte Erfahrungen des Einzelnen Sammlung von Ideen Darstellung spezieller Kompetenzen der Mitglieder 1. LeCo als Diskussionsforum Diskussion über persönliche Erfahrungen Austausch von Wissen Kontakt zu den anderen Mitgliedern

  43. Die zentralen Aspekte von Learning Communities Informelles Personennetzwerk Kommunikation/ Kooperation Wissens- schaffung Wechselseitiges Lernen „Vorreiter“- Kern Erfahrungs- austausch Eigenverantwortung/ Selbstorganisation geteilte Ressourcen Gemeinsame Identität als Gruppe Gemeinsame Verständigungsbasis Gemeinsame Interessen / Problemstellungen

  44. Kritische Erfolgsfaktoren für Wissensmanagement Organisations- kultur ? Motivation & Qualifikation der Mitarbeiter Implementation von Wissens- management Neue Informa- tions- & Kommuni- kations- technologien Unterstützung durch die Geschäfts- leitung Integration von Wissensprozessen in Geschäftsprozesse

  45. Leitgrafik für die Forschungsgruppe „Wissensmanagement & Innovation“ Individuum Invention Exploitation Wissens- -repräsentation -nutzung WISSENS- MANAGEMENT Äußere Bedingungen (Organisation, Markt, Gesellschaft etc.) Organisation Technik Innovation -kommunikation -generierung Gruppe Bedingungsgefüge zwischen Wissensmanagement und Innovation Reinmann-Rothmeier & Mandl

  46. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! E-Mail: mandl@edupsy.uni-muenchen.de http://lsmandl.emp.paed.uni-muenchen.de

  47. Literatur Reinmann-Rothmeier, G., Mandl, H., Erlach, C. & Neubauer, A. (in Druck). Wissensmanagement. lernen.Weinheim: Beltz. Mandl, H. & Reinmann-Rothmeier, G. (Hrsg.). (2000). Wissensmanagement. Informationszuwachs-Wissensschwund? Die strategische Bedeutung des Wissensmanagements. München: Oldenbourg. Reinmann-Rothmeier, G. & Mandl, H. (2000). Individuelles Wissensmanagement. Bern: Huber. Reinmann-Rothmeier, G. & Mandl, H. (Hrsg.). (2001).Virtuelle Seminare in Hochschule und Weiterbildung.Drei Beispiele aus der Praxis. Bern: Huber.

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