310 likes | 499 Views
InBalance!. Betriebliche Prävention stressbedingter Erkrankungen in KMU. Dr. Bernhard Kaerkes Facharzt für Arbeitsmedizin Ärztlicher Leiter des Werkarztzentrums Westfalen Mitte e.V. Hamm, Lünen, Unna, Arnsberg, Lippstadt 16 Ärzte/innen, 13 med. Fachangestellte, 1 Sicherheitsingenieur
E N D
InBalance! Betriebliche Prävention stressbedingter Erkrankungen in KMU Dr. Bernhard Kaerkes Facharzt für Arbeitsmedizin Ärztlicher Leiter des Werkarztzentrums Westfalen Mitte e.V.
Hamm, Lünen, Unna, Arnsberg, Lippstadt • 16 Ärzte/innen, 13 med. Fachangestellte, 1 Sicherheitsingenieur • Arbeitsmedizinische und Sicherheitstechnische Betreuung regionaler Betriebe seit 1976 • Betreuung von 400 Unternehmen mit etwa 50.000 Mitarbeitern
Themenübersicht • „Ausgangslage“ „Zahlen, Daten, Fakten“ • Multifaktorielles Geschehen Was macht das Thema im betrieblichen Kontext so kompliziert? • Vorstellung Initiative InBalance! 5 Module zur Prävention stressbedingter Erkrankungen • Impuls – Test Beanspruchungsbeurteilung • Seminarinhalte • Leitfäden AfA und DGUV
Hans Selye (1907 – 1982), Pionier der modernen Stressforschung
Akute körperliche Reaktionen unter Stress • Aktivierung und Durchblutung des Gehirns • Erweiterung der Bronchien, • Reduzierter Speichelfluss, trockener Mund • Atembeschleunigung • Schwitzen • Erhöhter Blutdruck, schnellerer Herzschlag • Energiebereitstellung ( Erhöhung von Blutzucker, Fetten ) • Hemmung der Verdauungstätigkeit • Libidohemmung • Erhöhte Gerinnungsfähigkeit des Blutes • Kurzfristig erhöhte Schmerztoleranz • Kurzfristig erhöhte Immunkompetenz
10 % aller Langzeit AU – Fälle durch psychische Erkrankungen Tendenz steigend? Quelle: Wissenschaftliches Institut der AOK, Fehlzeiten-Report 2010, Badura et al., Seite 294
Zunahme psychischer Erkrankungen und demographischer Wandel AU – Tage bei psychischen Erkrankungen je 1000 AOK – Mitglieder nach Alter Quelle: Wissenschaftliches Institut der AOK, Fehlzeiten-Report 2010, Badura et al., Seite 298
Zunahme psychischer Erkrankungenund Frühberentung Rentenzugänge 2008; 161.265 Neufälle, davon 57.409 psychische Erkrankungen Kreislaufsystem Nervensystem Neubildungen Muskel / Skelett Psychische Erkrank. Quelle: Rentenversicherung Bund 2009, zitiert nach Fehlzeiten-Report 2010, Badura et al., Seite 72
Psychische Erkrankungen Psychosomatische Erkrankungen
Multifaktorielles Geschehen Was macht das Thema im betrieblichen Kontext so kompliziert?
1ste Besonderheit: multifaktorielle Ursachen Kompensation Zusatzbelastung Kompensation Zusatzbelastung Quelle: BG ETEM, Psychische Belastungen am Arbeitsplatz, modifiziert / Kaerkes
2te Besonderheit: Beanspruchungsgefühl ist interindividuell sehr verschieden Verhältnis-Prävention Gleiche Belastung – unterschiedliche Beanspruchung Individual-Prävention
Vorstellung Initiative InBalance! 5 Module zur Prävention stressbedingter Erkrankungen • Impuls – Test Beanspruchungsbeurteilung • Seminarinhalte • Leitfäden AfA und DGUV • Zusammenfassung
InBalance!Prävention in 5 Modulen Information der Mitgliedsbetriebe Beratung Betriebliche Entscheidung über Projektaufnahme Effektkontrolle • Ergebnisumsetzung • Individuelle Präventionsangebote des Werkarztzentrums Beanspruchungsanalyse „Gefährdungsbeurteilung“
Beanspruchungsanalyse • Etabliertes Verfahren • praktikabel • gut beschrieben • kostenlos anwendbar Quelle: Impuls, 3te Auflage 2010, Allgemeine Unfallversicherungsanstalt
26 Fragen zu 11 Teilbereichen 20 Minuten Zeitaufwand / MA Besonderheit: Soll – Ist - Vergleich Quelle: Impuls, 3te Auflage 2010, Allgemeine Unfallversicherungsanstalt
Quelle: Impuls, 3te Auflage 2010, Allgemeine Unfallversicherungsanstalt
Alternative: „Workshop“ • Die interessierenden Fragen und Themen werden im Rahmen eines (oder mehrerer) Workshops bearbeitet.
Individualangebote • Seminare mit Teilnehmern aus verschiedenen Firmen (max. 16 Pers.) • Einzelarbeit (Einzelcoaching) Achtsamkeitstraining zur Stärkung der mentalen Stresskompetenz 3 Ebenen der Stressbewältigung
Achtsamkeitstraining / MBSR Mindfullness based Stress Reduktion Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Art aufmerksam zu sein: Aufmerksam im jetzigen Moment und ohne vorschnell zu bewerten. Methode: „Konzentrations – Training“ Effekt: Abschalten negativer Gedanken - Automatismen, die stressverschärfend wirken.
Aussagen der Leitfäden • „Gefährdungsbeurteilung“ erforderlich • Es gilt das TOP – Prinzip: • Technische und organisatorische Lösungen (= Verhältnisprävention) haben Vorrang vor Individualprävention! • Verhaltensprävention: • bevorzugt kognitiv-behaviorale Techniken und multimodale Methoden; Entspannungsverfahren und Bewegungsprogramme als Ergänzung • Supervisionsangebote (individuelle Beratung)
Zusammenfassung • Psychische Erkrankungen nehmen zu • Psychische Erkrankungen tragen nicht unerheblich zur Langzeit – AU, chronischer Leistungsminderung und Frühberentung bei • Vermutlich große statistische Dunkelziffer bei psychosomatischen Erkrankungen • Ältere Menschen sind besonders gefährdet – demographischer Wandel • Ursachen sind ausgesprochen vielfältig - • beruflich / außerberuflich = kombinierte Strategie notwendig
Zusammenfassung Präventionsansätze: Verhältnisprävention im Betrieb - Ausgangsbasis Beanspruchungsanalyse Verhaltensprävention / Individualprävention • Stress-Reduktions – Seminare = „Stressoren erkennen und vermeiden“ • Technik des MBSR erlernen = „Runterfahren bei Stressbelastung“ • Weitere Seminarangebote (Raucherentwöhnung) • Suchtberatung (Ärzte des Werkarztzentrums)
Erfahrungen mit InBalance! • Großes Anfangsinteresse • Wenig Begeisterung für Gefährdungsbeurteilung • Workshoparbeit hat höhere Akzeptanz als Fragebogen • Gute Nachfrage nach Seminarangeboten vor allem auch aus KMU • Samstagstermine besonders beliebt • Bildungsurlaub nicht möglich • Zunehmend Nachfrage nach Einzelcoachings • Hauptthema: Partnerschaftskonflikte, familiäre und berufliche Konfliktsituationen
www.inbalance-werkarztzentrum.de Vielen Dank für das Interesse….