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Krankenhaus-Infektions- Surveillance-System (KISS) ITS-KISS

HELIOS Kliniken GmbH. Krankenhaus-Infektions- Surveillance-System (KISS) ITS-KISS. HELIOS Klinikum Erfurt. INT-Fortbildung Montag 13.10.3008. Christian Icke. Struktur. Allgemeine Vorbemerkungen Vorstellung KISS Modul ITS-KISS Ziel und Voraussetzungen Methoden

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Krankenhaus-Infektions- Surveillance-System (KISS) ITS-KISS

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  1. HELIOS Kliniken GmbH Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS)ITS-KISS HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.3008 Christian Icke

  2. Struktur • Allgemeine Vorbemerkungen • Vorstellung KISS • Modul ITS-KISS • Ziel und Voraussetzungen • Methoden • Stand in unserer Klinik • Fazit HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  3. Wer ist das? „Und weiter sah ich den Sisyphos in gewaltigen Schmerzen: wie er mit beiden Armen einen Felsblock, einen ungeheuren, fortschaffen wollte. Ja, und mit Händen und Füßen stemmend, stieß er den Block hinauf auf einen Hügel. Doch wenn er ihn über die Kuppe werfen wollte, so drehte ihn das Übergewicht zurück: von neuem rollte dann der Block, der schamlose, ins Feld hinunter. Er aber stieß ihn immer wieder zurück, sich anspannend, und es rann der Schweiß ihm von den Gliedern, und der Staub erhob sich über sein Haupt hinaus.“ Homer: Odyssee, 11. Gesang, 593 - 600 HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  4. Nosokomiale Infektionen HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  5. Nosokomiale Infektionen • jede durch Mikroorganismen hervorgerufene Infektion, die im zeitlichen Zusammenhang mit einem Aufenthalt in einem Krankenhaus oder einer anderen medizinischen Einrichtung steht, unabhängig davon, ob Krankheits-symptome bestehen oder nicht • Inkubationszeit für die meisten nosokomialen Infektionen = 48 h • Eine Infektion, die 48 h oder länger nach Krankenhaus-aufnahme auftritt und noch nicht in der Inkubationsphase ist, gilt demzufolge als im Krankenhaus erworben. HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  6. Nosokomiale Infektionen - Epidemiologie 1 • 400.000 - 600.000 Erkrankungen / Jahr (2006), Prävalenz = 1 : 75 • postoperative Wundinfektionen: 225.000 • Harnwege: 155.000 • Atemwege: 80.000, davon 60.000 Pneumonien • Sepsis: 20.000 • Zahlen stimmen weitgehend mit anderen Ländern überein • Großbritannien: 320.000 (1 : 55) • USA: 1.700.000 (1 : 58) • Deutschland: 10.000 - 15.000 Todesfälle / Jahr HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  7. Nosokomiale Infektionen - Epidemiologie 2 • mehr Patienten mit geschwächter körpereigener Infektionsabwehr • häufiger komplizierte Operationen • häufiger komplizierte apparative und invasive Maßnahmen mit erhöhtem Infektionsrisiko • häufiger die Abwehrkraft herabsetzende therapeutische Maßnahmen HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  8. Nosokomiale Infektionen - Epidemiologie 3 • steigendes Lebensalter • höhere Infekthäufigkeit • größerer Schweregrad der Infekte, höhere Letalität • stärkere Beteiligung gramnegativer Keime • chronische Grunderkrankungen • Aufenthalt in Langzeitpflegeeinrichtungen • verminderte Reservekapazität • Eingeschränkte immunologische Abwehr • 1990: Patienten > 60 Jahre = 30,6% (deutsche Kliniken)1990: Menschen > 65 Jahre = 14,9 %2006: Menschen > 65 Jahre = 19,8 % (Statist. Bundesamt) • steigender und vermehrt irrationaler Antibiotikagebrauch • Zunahme von Problemkeimen (MRSA, VRE, ESBL) HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  9. Nosokomiale Infektionen - Bedeutung 1 HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  10. Nosokomiale Infektionen - Bedeutung 1 HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  11. Nosokomiale Infektionen - Bedeutung 1 HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  12. Nosokomiale Infektionen - Bedeutung 1 HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  13. Nosokomiale Infektionen - Bedeutung 1 HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  14. Nosokomiale Infektionen - Bedeutung 1 HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  15. Nosokomiale Infektionen - Bedeutung 1 HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  16. Nosokomiale Infektionen - Bedeutung 1 HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  17. Nosokomiale Infektionen - Bedeutung 2 • Großteil aller im Krankenhaus auftretenden Komplikationen • signifikanter Einfluss auf die Qualität der medizinischen und krankenpflegerischen Versorgung • belastend für Patienten (Beschwerden, Schmerzen) • längerer Krankenhausaufenthalt (je nach Art bis zu 4 d) • betriebswirtschaftliche Einbußen Hände desinfizieren!!! HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  18. Lässt sich das Einhalten von Hygiene überwachen? • meist Prävalenzstudien (Häufigkeit von nosokomialen Infektionen zu einem bestimmten Zeitpunkt) => nur selten gelingt es, aus hohen Infektionsraten direkt Konsequenzen zu ziehen • prospektive, kontinuierliche Überwachung (Erfassung von Infektionen und deren Risikofaktoren) favorisiert • schwierige Interpretation von epidemiologischen Daten: • kaum Unterschied zwischen exogenen, vermeidbaren Infektionen und endogen bedingten I. möglich • Vergleich mit anderen Krankenhäusern und Fachdisziplinen schwierig • vergleichbare Patientenpopulationen? HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  19. Das Einhalten von Hygiene lässt sich überwachen: ... • interne Qualitätssicherung • kann die Häufigkeit nosokomialer Infektionen reduzieren • Aussagekraft und Wirksamkeit kann erhöht werden, wenn die eigenen erhobenen Daten zu Infektionshäufigkeiten mit denen andere verglichen wird • setzt identische Methoden zur Datenerfassung voraus • Standardisierungs- und Stratifizierungsverfahren in der Berechnung und Analyse der Daten HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  20. ... mit dem KISS !!! • Krankenhaus Infektions Surveillance System • 1996 gegründete Methode zur fortlaufenden, systematischen Erfassung, Analyse und Interpretation relevanter Daten zu nosokomialen Infektionen • Feedback an ärztliches und pflegerisches Personal als Referenzdaten HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  21. KISS - Module • OP-KISS: operierte Patienten • NEO-KISS: frühgeborene auf neonatologischen Intensivstationen • ONKO-KISS: Patienten nach KM-Transplantation • AMBU-KISS: ambulant operierte Patienten • DEVICE-KISS: Patienten mit ZVK, Harnwegkatheter o. maschineller Beatmung auf Nicht-Intensivstationen • MRSA-KISS: Methicillin-resistente Staphylococcus aureus • ITS-KISS: Patienten auf Intensivstationen HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  22. ITS-KISS: Ziel • Liefern von notwendigen Definitionen und Festlegungen zur standardisierten Datenerfassung und Datenanalyse an teilnehmende Krankenhäuser und Abteilungen • Bereitstellen der so erhobenen Daten an andere Krankenhäuser, damit diese ihre eigenen Daten nach o.g. Protokoll auswerten und sich an den Referenzdaten orientieren zu können • Festlegungen und Definitionen des National Nosocomial Infections Surveillance-Systems der Centers for Disease Control and Prevention • Institut f. Hygiene (FU Berlin), Institut für Umweltmedizin u. KH-Hygiene (Uni Freiburg) HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  23. ITS-KISS: Voraussetzungen • Zustimmung der für die ITS zuständigen Chefärzte zur Teilnahme am Projekt • Beschäftigung von hauptamtlichen Hygienefachpersonal im Krankenhaus • Absolvieren eines Einführungskurses des NRZ • Anwenden der CDC-Definitionen für die Diagnostik von nosokomialen Infektionen und Bekanntmachen dieser Definitionen bei den behandelnden Ärzten • striktes Anwenden der obliatorischen Festlegungen des Surveillance-Protokolls • Surveillance aller 3 Indikatorinfektionen (untere Atemwege, primäre Sepsis, Harnweginfektionen) unabhängig von deren Assoziation zum device • Datenerfassung und -übertragung per EDV • Bereitschaft zur Mitteilung deskriptiver Parameter • Bereitschaft zum Durchführen interner Qualitätssicherungsmaßnahmen bei entsprechenden Ergebnissen der Surveillance • Teilnahme an regelmäßigen Veranstaltungen des NRZ • Bereitschaft zur Teilnahme an Validierungsmaßnahmen HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  24. ITS-KISS: Methoden 1 • immer Dokumentation von 3 Indikatorinfektionen • untere Atemwege (Bronchitis, Pneumonie) • durch Labor bestätigte primäre Sepsis • Harnweginfektionen • bei Vorliegen einer dieser Indikatiorinfektionen auch Dokumentation der zeitlichen Assoziation von „devices“ • Tubus / Trachealkanüle • ZVK, ... • Harnwegkatheter • Ventrikeldrainagen HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  25. ITS-KISS: Methoden 2 • monatsweise Surveillance, tägliches Erfassen von • Anzahl aller neu auf die Station aufgenommenen Patienten • Anzahl der Patienten an diesem Tag (zu einer bestimmten Tageszeit) • Anzahl der Patienten mit Harnwegkatheter (HWK) • Anzahl der Patienten mit zentralen Gefäßkathetern (ZVK) • Anzahl der Patienten mit invasiver maschineller Beatmung (INV) • optional • Anzahl der Patienten mit maschineller nicht-invasiver Beatmung (NIV) • Anzahl der Patienten mit externer Ventrikeldrainage (VD) • Monatsende: Summe bilden • Device-Anwendungsrate • Device-assoziierte Infektionsrate • MRE-Auswertung HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  26. ITS-KISS: Methoden 3 HWK-Anwendungstage = Anzahl HWK-Tage / Anzahl Patiententage * 100 HWK-Anwendungstage = 216 / 240 * 100 = 90 Interpretation = 90 HWK-Tage / 100 Patiententage Anzahl Harnweginfektionen 3, davon HWK-assoziiert 2 Device-assoziierte Infektionsraten: HWK-ass. HWI-IR = Anzahl HWI bei Pat. mit HWK / Anzahl HWK-Tage * 1000 HWK-ass. HWI-IR = 2 / 240 * 1000 = 9,2 Interpretation = 9,2 HWK-assoziierte HWI / 1000 HWI-Tage HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  27. ITS-KISS: Ergebnisse 1 d.h. Anwendung von <...> ist: <HWK> ähnlich hoch wie in anderen KH <ZVK> geringer als in anderen KH <NIV> höher als in meisten anderen KH HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  28. ITS-KISS: Ergebnisse 2 d.h.: <HWK> höhere Rate an HW-Infektionen als in den meisten anderen KH <ZVK> ähnliche viele ZVK-Infektionen wie in den meisten anderen KH <NIV> deutlich mehr Infektionen der tiefen Atemwege unter NIV HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  29. ITS-KISS: Ergebnisse 3 HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  30. ITS-KISS: Ergebnisse 4 HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  31. ITS-KISS: Ergebnisse 5 HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  32. ITS-KISS: Ergebnisse 6 HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  33. ITS-KISS: Ergebnisse 4 HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  34. Ausblick • bundesweite Aktion unter Schirmherrschaftdes Bundesgesundheitsministeriums • Ziel: bis 2010 soll Händedesinfektion als Schwerpunkt für mehr Qualität und Sicherheit in der Patientenversorgung in Deutschlands Krankenhäusern etabliert werden HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  35. Fazit Hände desinfizieren! • Hände Sauberes und steriles Arbeiten! • Hände Hände desinfizieren! • Hände Zeitdruck rechtfertigt kein Abweichen von Hygienerichtlinien! • Hände Hände desinfizieren! • Hände Werben unter Kollegen! • Hände Sofortiges Verschließen zentraler Zugänge nach Benutzung! • Hände HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

  36. french kiss ... Vielen Dank für die Aufmerksamkeit HELIOS Klinikum Erfurt INT-Fortbildung Montag 13.10.2008 Christian Icke

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