1 / 55

Informationswissenschaft im FB Informatik und Informationswissenschaft

Informationswissenschaft im FB Informatik und Informationswissenschaft. Ethische Implikationen einer Erweiterung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung. Informationsautonomie. Rainer Kuhlen FB Informatik und Informationswissenschaft Universität Konstanz www.kuhlen.name.

arella
Download Presentation

Informationswissenschaft im FB Informatik und Informationswissenschaft

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Informationswissenschaft im FB Informatik und Informationswissenschaft

  2. Ethische Implikationen einer Erweiterung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung Informationsautonomie Rainer Kuhlen FB Informatik und Informationswissenschaft Universität Konstanz www.kuhlen.name Universität Nürnberg-Erlangen 6.11.2008 This document will be published under the following Creative-Commons-License: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/de//

  3. Informationsautonomie - Ethische Implikationen und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung Inhalt Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen Neues normatives Verhalten Informationelle Selbstbestimmung Wissensautonomie - Informationsautonomie Informationelle Bildung Folgen für die Aneignung von Wirklichkeit - Ambivalenz Schlussfolgerungen – Entindividualisierung – Subjektivität

  4. Informationsethik Ethik in elektronischen Räumen

  5. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen Informationsethik Welche Begründung?

  6. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen Das Ethos der Schweine ist der Stall

  7. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen Ethos - Oikos Ort des Wohnens Gewohnheit Sitte Brauch

  8. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen Informationsethik Ethik in elektronischen Räumen

  9. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen in elektronischen Räumen Ethik von und für Menschen insbesondere mit Blick auf den Umgang mit Wissen und Information

  10. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen in elektronischen Räumen telemediatisierte Räume

  11. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen Telemediatisierung Telekommu- nikation Multimedia,Hypermedia Informatik

  12. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen Internet der elektronische Raum Ensemble der intellektuellen Lebenswelten

  13. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen Das Ethos der Informationsgesellschaft ist das Internet

  14. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen neue Verhaltensformen

  15. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen neue Normen

  16. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen neue Ethik?

  17. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen neue Verhaltensformen neue Normen neue Moral neue Ethik?

  18. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen neue Ethik? Eine besondere Informationsethik? • Werteethik -Ontologien • Naturrechte - Menschenrechte • Kategorischer Imperativ - Pflichtenethik(Kant) • Utilitarismus • Verantwortungsethik (Jonas) • Gerechtigkeitstheorie (Rawl) • Ethischer Relativismus • ... Klassische Ethiken weiter anwendbar? Klassische Ethiken in globalen Informationsräumen?

  19. Informationsethik – Ethik in elektronischen Räumen neue Ethik? Klassische Ethiken in elektronischen Räumen weiter anwendbar? in der aristotelischen Verbindung von Ethik, Ökonomie und Politik im Autonomieanspruch der Aufklärung Utilitarismus Verantwortungsethik (Jonas) – Nachhaltigkeit Gerechtigkeitstheorie (Rawl) Intergenerationelle Gerechtigkeit

  20. Neues normatives Verhalten

  21. Informationsautonomie – Neues normative Verhalten neue Ethik? wohl eher neues normatives Verhalten, neue Moralvorstellungen

  22. Informationsautonomie – Neues normative Verhalten Neues Verhalten wohl eher neues normatives Verhalten Umgang mit Wissen – freier Austausch vs. kommerzielle Verwertung Verlust / Aufgabe von Privatheit / Dominanz von Sicherheit Intergenerationelle Gerechtigkeit/Verantwortung/Nachhaltigkeit

  23. Informationsautonomie – Neues normative Verhalten Wohl eher neues normatives Verhalten bezüglich informationeller Selbstbestimmung

  24. Informationelle Selbstbestimmung

  25. Informationsautonomie – informationelle Selbstbestimmung Arbeitshypothese, dass es der Anspruch des Menschen ist, sein Handeln selbstbestimmt und damit verantwortlich zurechenbar initiieren, planen und durchführen zu können. Autonomie wurde das klassisch genannt, Ausgang von einer selbst verschuldeten Unmündigkeit.

  26. Informationsautonomie – informationelle Selbstbestimmung Autonomie/informtationelle Selbstbestimmung In der Gegenwart reinterpretiert sollte auch bedeuten: mündiger, selbstbestimmter Umgang mit Wissen und Information.

  27. Informationsautonomie – informationelle Selbstbestimmung Eine Erweiterung des durch das Bundesverfassungsgericht eingeführten Begriffs der informationellen Selbstbestimmung als das Recht der Verfügung über die eigenen Daten (Datenschutz)

  28. Informationsautonomie – informationelle Selbstbestimmung Recht und Fähigkeit eines jeden Individuums, seine privaten, professionellen und öffentlichen Geschäfte (Handlungen) informationell abgesichert abwickeln zu können

  29. Wissensautonomie - Informationsautonomie

  30. Informationsautonomie - Wissensautonomie Wissensautonomie ist die Fähigkeit, aktuelle Probleme aus der eigenen Wissenskompetenz bestimmen und lösen zu können. wohl kaum ein realistisches Bildungsziel

  31. Informationsautonomie - Wissensautonomie Informationell autonom zu sein, bedeutet nicht, all das Wissen präsent zu haben, das zur Lösung eines aktuellen Problems gebraucht wird, wohl aber in der Lage zu sein, selber auf die Informationsressourcen, die auf den Märkten im Prinzip verfügbar sind, zugreifen und sie produktiv nutzen zu können. Im Sinne von Art. 19 Allgemeine Menschenrechte oder Art. 5 GG „Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“

  32. Informationsautonomie - Wissensautonomie Informationsautonomie ist die Voraussetzung dafür, nicht absolut, aber mit Rücksicht auf aktuelle Situationen wissensautonom zu werden.

  33. Informationsautonomie - Wissensautonomie Informationsautonomie durch Informationskompetenz These Informationskompetenz durch Informationelle Bildung Informationelle Bildung durchaus ein realistisches Bildungsziel

  34. Informationsautonomie - Wissensautonomie Informationelle Autonomie kann aber auch zum Selbstzweck werden, also nicht dem Aufbau von Wissen dienen Wir erarbeiten uns immer mehr nicht mehr Information, um durch den Zugriff auf das zugrunde liegende Wissen dieses uns, nach Möglichkeit dauerhaft, anzueignen. Warum sollen wir lernen, wenn wir aktuell gefundene Information und vielleicht auch verwendete Information deshalb wegwerfen können, weil wir sie uns jederzeit mit minimalem Aufwand wieder verschaffen können.

  35. Informationsautonomie - Wissensautonomie Informationelle Garbage-Gesellschaft? Warum sollen wir lernen, wenn wir aktuell gefundene Information und vielleicht auch verwendete Information deshalb wegwerfen können, weil wir sie uns jederzeit mit minimalem Aufwand wieder verschaffen können. Geraten wir in eine informationelle Garbage-Gesellschaft, eine informationelle Wegwerf-Gesellschaft mit (oder ohne?) Wiederaufbereitungsanspruch? Sind das Autonomiegewinne oder Autonomieverluste?

  36. Informationsautonomie - Wissensautonomie Informationelle-Assistenz-Gesellschaft? Wir müssen Informationsarbeit immer mehr an mediale/technische Informationsassistenten delegieren. Suchmaschinen Informationsassistenten / intelligente Agenten

  37. Informationsautonomie - Wissensautonomie Informationelle-Assistenz-Gesellschaft? Wir müssen unsere Informationsarbeit immer mehr an mediale/technische Informationsassistenten delegieren. Sind das Autonomiegewinne oder Autonomieverluste? Suchmaschinen Informationsassistenten / intelligente Agenten Semantisch/pragmatisch basierte Informationsdienste im Web-3.0- Paradigma die uns nicht nur unsere Fragen beantworten, sondern auch die Fragen selber formulieren

  38. Informationelle Bildung

  39. Informationsautonomie - Informationelle Bildung Informationelle und kommunikative Bildung Gebildet, d.h. informationell/kommunikativ gebildet sind Personen in der Informationsgesellschaft, wenn sie willens und in der Lage sind, • sich durch ein ausreichendes Ausmaß an Informationskompetenz des Zugriffs, der Validität und der Handlungsrelevanz der erarbeiteten Informationen vergewissern zu können • das Offenlegen des eigenen Wissens bzw. das Teilen von Information als Bereicherung zu verstehen

  40. Informationsautonomie - Informationelle Bildung Gebildet, d.h. informationell/kommunikativ gebildet sind Personen in der Informationsgesellschaft, wenn sie willens und in der Lage sind, • Maßnahmen zur Sicherung von Privatheit treffen zu können) • Informationelle Asymmetrien vermeiden zu können • Aktionen (Transaktionen) kontrolliert durchführen, sich vor Missbrauch von Interaktionsdaten schützen zu können

  41. Informationsautonomie - Informationelle Bildung Gebildet, d.h. informationell/kommunikativ gebildet sind Personen in der Informationsgesellschaft, wenn sie willens und in der Lage sind, • sich und ihre Interessen auch in elektronischen Räumen präsentieren und zur Geltung bringen zu können • kollaborativ an Problemlösungen arbeiten zu können • die informationelle Autonomie und Bildung anderer zu befördern

  42. Folgen für Aneignung von Wirklichkeit Ambivalenz

  43. Informationsautonomie – Aneignung von Wirklichkeit Welche Folgen hat die extensive Datenkommunikation für die menschliche Wirklichkeitsaneignung?

  44. Aneignung von Wirklichkeit - ambivalent Welche Folgen hat die extensive Datenkommunikation für die menschliche Wirklichkeitsaneignung? ambivalent Die mediale Vielfalt eröffnet eine nie gekannte Vielfalt der Perspektiven Wirklichkeit wird das, was medial über die Dienste des Internet wahrgenommen wird Internet erlaubt immer neue Nischen für freie Austauschformen Medial repräsentiert wird das, was ökono-misch verwertbar ist

  45. Aneignung von Wirklichkeit - Privatsphäre In welchem Verhältnis steht der Datenzugriff des Staates aus Sicherheitsinteressen zum Bedürfnis des Einzelnen auf Wahrung seiner Privatsphäre? Verkehrung des bislang gültigen Vertrags der bürgerlichen Gesellschaft – Staat wird nicht mehr über die Garantie bürgerlicher individueller Freiheiten definiert. Sicherheit wird zunehmend zum Zweck in sich selbst bzw. Mittel zur Funktionsfähigkeit staatlicher und ökonomischer Institutionen.

  46. Schlussfolgerungen Entindividualisierung

  47. Schlussfolgerungen – Entindividualisierung - Subjektivität Die fortschreitende Telemediatisierung aller Lebenswelten begünstigt eine Entindividualisierung und stellt damit Subjektivität als Grundlage bürgerlicher Gesellschaften und ihrer Ethik und ihres Rechtssystems in Frage Relativierung des Wertes von Privatheit und subjektivem Interessen Auflösung des individuellen Urheberprinzips und des individuellen Werks zugunsten kollaborativer Wissensproduktion

  48. Schlussfolgerungen – Entindividualisierung - Subjektivität Die fortschreitende Telemediatisierung aller Lebenswelten begünstigt eine Entindividualisierung und stellt damit Subjektivität als Grundlage bürgerlicher Gesellschaften und ihrer Ethik und ihres Rechtssystems in Frage Verluste bisheriger sozialer Identität und Solidarität durch Virtualisierung (Anonymisierung) der Kommunikationsformen Entwicklung neuer virtueller Formen der Zusammen-arbeit und sozialer Identität im Netz

  49. Schlussfolgerungen – Entindividualisierung - Subjektivität Die fortschreitende Telemediatisierung aller Lebenswelten begünstigt eine Entindividualisierung und stellt damit Subjektivität als Grundlage bürgerlicher Gesellschaften und ihrer Ethik und ihres Rechtssystems in Frage Intensivierung der kommerziellen Aneignung und Verwertung individuell und kollaborativer erzeugten Wissens Intensivierung der freien Austauschformen unter Verzicht des individuellen Anspruchs auf Verwertungsrechte

More Related