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WS 2002/2003 Programmierung 1 - Repetitorium Andreas Augustin und Marc Wagner

WS 2002/2003 Programmierung 1 - Repetitorium Andreas Augustin und Marc Wagner Homepage: http://info1.marcwagner.info. Dienstag, den 08.04.03 Kapitel 4 Laufzeit. 4.1 Vorbemerkungen. Im folgenden betrachten wir das Blackbox-Modell :

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WS 2002/2003 Programmierung 1 - Repetitorium Andreas Augustin und Marc Wagner

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Presentation Transcript


  1. WS 2002/2003 Programmierung 1 - Repetitorium Andreas Augustin und Marc Wagner Homepage: http://info1.marcwagner.info

  2. Dienstag, den 08.04.03 Kapitel 4 Laufzeit

  3. 4.1 Vorbemerkungen Im folgenden betrachten wir das Blackbox-Modell : Die Prozedur ist ein Kasten mit einer Eingabe- und Ausgabeöffnung. Bei erfolgter Eingabe beginnt der Kasten mit der Berechnung. Entweder rechnet der Kasten unendlich lang (Divergenz) oder er legt nach einer gewissen Zeit das Ergebnis in die Ausgabeöffnung (Terminierung). Die Laufzeit eines Prozeduraufrufs ist die Zeit bis zur Lieferung des Ausgabewertes. Irrelevant für die theoretische Laufzeit sind die Geschwindigkeit des Computers, die Details der Programmiersprache, die Größenbeschränkung von Zahlen sowie die Speicherbeschränkung des Computers. Wir betrachten die Teilsprache FML, welche ohne Gleitkommazahlen und Ausnahmen besteht.

  4. 4.2 Laufzeit und Rekursionsbäume Die Laufzeit eines terminierenden Prozeduraufrufs A ist die Anzahl aller Aufrufe von rekursiven Prozeduren, die für die Ausführung von A ausgeführt werden müssen. Die Laufzeit einer Prozedur ist die Funktion, die den Argumenten, für die die Prozedur terminiert, die Laufzeit des entschprechenden Aufrufs zuordnet. Diese Definition der Laufzeit zählt nur die Aufrufe von rekursiven Prozeduren. Sei A ein terminierender Prozeduraufruf. Spezialfälle sind : • Wenn für die Ausführung von A keine rekursive Prozedur aufgerufen • werden muss, dann hat A gemäß unserer Definition die Laufzeit 0. • Wenn A der Aufruf einer rekursiven Prozedur ist, die keine anderen • rekursiven Prozeduren aufruft, dann ist die Laufzeit von A gleich der • Größe des Rekursionsbaums von A.

  5. 4.2 Laufzeit und Rekursionsbäume Beispiel : Fakultätsfunktion fun fak n = if n = 0 then 1 else n*fak(n-1) Man sieht sofort, dass fak für n  ℕ terminiert. Der Rekursionsbaum für einen Aufruf fak n ist linear und hat die Tiefe n. Also hat fak für n  ℕ die Laufzeit n+1. Beispiel : Exponentialfunktion fun ex n = if n < 1 then () else (ex(n-1),ex(n-1)) Für n  N ist der Rekursionsbaum für ex n ein balancierter Binärbaum der Tiefe n. Also hat der Rekursionsbaum für ex n die Größe 2n+1-1. ex 2 ex 1 ex 1 ex 0 ex 0 ex 0 ex 0

  6. 4.2 Laufzeit und Rekursionsbäume Beispiel : Appendfunktion fun append (nil, ys) = ys | append (x::xr, ys) = x :: append(xr,ys) Da das erste Argument bei jedem rekursiven Aufruf kürzer wird, terminiert append für alle Argumente. Der Rekursionsbaum für einen Aufruf von append(xs,ys) hat offensichtlich die Tiefe |xs|. Also hat append(xs,ys) die Laufzeit |xs|+1. Beispiel : Reversierungsfunktion fun reverse nil = nil | reverse (x::xr) = append(reverse xr,[x]) Man sieht sofort, dass reverse für alle Argumente terminiert. Achtung : Hilfsprozedur append bei der Laufzeitberechnung beachten ! Sei ∇ die Laufzeit von reverse. Offensichtlich gilt für alle x  X und xr  ℒ(x) : ∇(nil) = 1 ∇(x::xr) = 1 + ∇(xr) + (|xr|+1) = 2 + ∇(xr) + |xr|

  7. 4.2 Laufzeit und Rekursionsbäume fun nabla n = if n=0 then 1 else 2 + nabla(n-1) + (n-1)  xs  ℒ(x) : ∇(x) = 1/2 |xs|2 + 3/2 |xs| + 1 Beweis : Sei xs = nil. ∇(xs) = 1 = 1/2|xs|2 + 3/2 |xs| + 1 Sei xs = x::xr. ∇(xs) = 2 + ∇(xr) + |xr| = 2 + 1/2 |xr|2 + 3/2 |xr| + 1 + |xr| = 2 + 1/2 (|xs|-1)2 + 3/2 (|xs|-1) + |xs| = 1/2|xs|2 + 3/2 |xs| + 1 ∎

  8. 4.3 Die Funktionsklassen O und Theta Seien f,g  ℕ→ ℝ. Wir sagen „f dominiert g“ und schreiben g ≼ f genau dann, wenn ∃ n0  ℕ ∃ c  ℕ+ ∀ n ≥ n0 : g(n) ≤ c * f(n). ≼ ist reflexiv und transitiv. Für jede Funktion f  ℕ→ ℝ definieren wir zwei Funktionsklassen : O(f) = { g  ℕ→ ℝ | g ≼ f } (sprich: „O f“) Ɵ(f) = { g  ℕ → ℝ | f ≾ g ⋀ g ≾ f } (sprich: „Theta f“) Es gilt : Ɵ(f) ⊆ O(f) und O(f) = O(g) ⇔ Ɵ(f) = Ɵ(g) O(n log n) ⊊ O(na) ⊊ O(nb) falls 1 < a < b O(na) ⊊ O(bn) ⊊ O(cn) falls 1 < a und 1 < b < c O(1),Ɵ(log n),Ɵ(n),Ɵ(n log n),Ɵ(n2),Ɵ(n3),Ɵ(2n) sind disjunkt O(1) ⊊ O(log n) ⊊ O(n) ⊊ O(n log n) ⊊ O(n2) ⊊ O(n3) ⊊ O(2n)

  9. 4.4 Asymptotische Laufzeiten Wir sagen, dass eine Prozedur p : int → t die Laufzeit Ɵ(f) hat genau dann, wenn es ein n0 ℕ und ein g  Ɵ(f) gibt, sodass für alle n ≥ n0 der Aufruf p n die Laufzeit g(n) hat. Entsprechend sagen wir, dass p die Laufzeit O(f) hat genau dann, wenn es ein n0 ℕ und ein g  O(f) gibt, sodass für alle n ≥ n0 der Aufruf p n die Laufzeit g(n) hat. asymptotische Laufzeitangaben : Angaben mit O und Ɵ exakte Laufzeitangaben : Angaben ohne O und Ɵ O(1) konstante Laufzeit Ɵ(log n) logarithmische Laufzeit Ɵ(n) lineare Laufzeit Ɵ(n2) quadratische Laufzeit Ɵ(an) exponentielle Laufzeit Ɵ(n3) kubische Laufzeit obere Aufwandsfunktion (Maximum der Laufzeiten, „worst case“) untere Aufwandsfunktion (Minimum der Laufzeiten, „best case“)

  10. 4.5 Schnelle Exponentiation fun exp(x,n) = if n=0 then 1 else if n mod 2 = 0 then exp(x*x,n div 2) else x*exp(x*x,n div 2) Die Terminierung von exp für (x,n)  ℤ x ℕ ist offensichtlich. Behauptung : Für (x,n)  ℤ x ℕ hat exp die Laufzeit Ɵ(log n) Beweis : Sei ∇(x,n) die Laufzeit von exp(x,n) für (x,n)  ℤ x ℕ. Wir zeigen durch Induktion über n : ∀nℕ ∀xℤ : ∇(x,n) = 2+(if n=0 then -1 else ⌊log2 n⌋) Sei n=0. Dann ∇(x,n) = 1. Sei n=1. Dann ∇(x,n) = 1 + ∇(x,0) = 2. Sei n>1. Dann ∇(x,n) = 1 + ∇(x,⌊n/2⌋) = 3 + ⌊log2⌊n/2⌋⌋ = 3 + ⌊log2(n/2)⌋ = 3 + ⌊(log2 n) - 1⌋ = 2 + ⌊log2 n⌋ ∎

  11. 4.6 Größter gemeinsamer Teiler fun gcd(x,y) = if y=0 then x else gcd(y, x mod y) Seien x  ℕ, y  ℕ+ und x mod y ≥ 1. Dann gilt : y mod (x mod y) < y/2 Behauptung : gcd hat für x,y  ℕ2 die Laufzeit O(log y). Beweis : Sei ∇(x,y) die Laufzeit von gcd(x,y) für x,y  ℕ. Wir zeigen durch Induktion über y : ∀x,yℕ : ∇(x,y) ≤ 2 + 2*(if y=0 then 0 else log2 y) Sei y=0 oder y=1. Dann ∇(x,n) ≤ 2. Sei y≥2. 1. x mod y = 0. Dann ∇(x,y) = 2 < 2 + 2*log2 y. 2. x mod y > 0 und y mod (x mod y) = 0. Dann ∇(x,y) = 3 < 2 + 2*log2 y. 3. x mod y > 0 und y mod (x mod y) > 0. Dann ∇(x,y) = 1 + ∇(y, x mod y) = 2 + ∇(x mod y, y mod(x mod y)) ≤ 4 + 2*log2(y mod (x mod y)) < 4 + 2*log2y/2 = 2 + 2*log2 y ∎

  12. 4.7 Iterative Rekursion fun sumi(x,y) = if x=0 then y else sumi(x-1,y+1) Iterative Rekursion liegt genau dann vor, wenn die rekursiven Anwendungen der Prozedur das Ergebnis der Prozedur liefern. Nicht iterativ-rekursiv : fun sum(x,y)= if x=0 then y else 1+sum(x-1,y) sumi und sum berechnen beide (x,y)  ℕ x ℤ . x+y iterative Rekursion = Endrekursion = Iteration Iterative Rekursionsbäume sind immer linear, haben also genau ein Blatt. Bei nicht-iterativen Prozeduren steigt der Speicherplatzverbrauch mit steigender Rekursionstiefe an. Iterative Rekursion kann auch kaskadiert realisiert werden : fun sumi x y = if x=0 then y else sumi (x-1) (y+1) Praktische Konsequenzen : foldl ist iterativ, foldr ist nicht iterativ !

  13. 4.8 Einführung von Akkumulatorargumenten Beispiel : Fakultätsfunktion nicht-iterative Variante : fun fak n = if n=0 then 1 else n*fak(n-1) iterative Variante : fun faki‘(n,a) = if n=0 then a else faki‘(n-1,n*a) fun faki n = faki‘(n,1) Rekursionsbaum : faki‘(4,1) faki‘(3,4) faki‘(2,3*4) faki‘(1,2*3*4) faki‘(0,1*2*3*4)

  14. 4.8 Einführung von Akkumulatorargumenten Beispiel : Reversierungsfunktion nicht-iterative Variante : fun rev nil = nil | rev x::xs = rev(xs)@[x] iterative Variante : fun revi‘(nil,ys) = ys | revi‘(x::xr,ys) = revi‘(xr,x::ys) fun revi xs = revi‘(xs,nil) Rekursionsbaum : revi‘([1,2,3,4],[]) revi‘([2,3,4],[1]) revi‘([3,4],[2,1]) revi‘([4],[3,2,1]) revi‘([],[4,3,2,1])

  15. 4.8 Einführung von Akkumulatorargumenten Beispiel : Fibonaccifunktion nicht-iterative Variante : fun fib n = if n<2 then n else fib(n-1) + fib(n-2) iterative Variante : fun fibi‘(n,a,b) = if n<1 then a else fibi‘(n-1,b,a+b) fun fibi n = fibi‘(n,0,1) Rekursionsbaum : fibi‘(n, f0, f1) fibi‘(n-1, f1, f2) fibi‘(n-2, f2, f3) ... fibi‘(0, fn, fn+1)

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