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The men who migrate, the women who wait ?

The men who migrate, the women who wait ?. Stimmt diese Aussage noch?. Frauen als Migrantinnen. Ravenstein (1885/1889): Distanztheorie Frauen wandern eher über kürzere Entfernungen. Im 20./21.Jahrhundert. Männlichkeit als Normalitätsfokus. Migrantinnen werden nicht beachtet 

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Presentation Transcript


  1. The men who migrate, the women who wait ?

  2. Stimmt diese Aussage noch?

  3. Frauen als Migrantinnen • Ravenstein (1885/1889): Distanztheorie • Frauen wandern eher über kürzere Entfernungen

  4. Im 20./21.Jahrhundert

  5. Männlichkeit als Normalitätsfokus • Migrantinnen werden nicht beachtet  • Migrationsforschung bezieht sich unausgesprochen und unreflektiert auf männliche Biographien und Lebenssituationen • Migrierende sind Männer, genauer : Arbeiter • Migrantinnen werden in Orientierung auf männliche Normalbiografie analysiert: hier werden Frauen lediglich als Anhängsel der Männer in Betracht gezogen

  6. Weiblichkeit als Normalitätsfokus • Höherbewertung der Migrationsbewegungen von Frauen • Migrantinnen gelten als Hüterinnen und Weitergebende kultureller Tradierungen • Sie gelten als Brücken zwischen Kulturen und als Vermittlerinnen.

  7. Westliche Weiblichkeit als Normalitätsfokus • Migrantinnen gelten in Bezug auf westliche Emanzipationskriterien als defizitär. • Sie werden im Kontext des Ost-West-Gefälles als nicht emanzipiert betrachtet. • Es gelten die Emanzipationskriterien weißer, westlicher Frauen – auch Forscherinnen.

  8. Differenzen als Normalitätsfokus • Betrachtung weiblicher sowie männlicher Migrationsbiografien. • Es findet keine normative Bewertung entlang der Genderlinie statt.

  9. Migration und Sesshaftigkeit als Normalitäten • Migration gilt als ebenso „normal“ wie Sesshaftigkeit. • Es werden Konstruktionsprozesse analysiert, die zu Bildern/Vorstellungen über Migration, Migrantinnen und Migranten führen.

  10. Migration und Sesshaftigkeit als Normalitäten • Analyse sozialer Konstruktionsprozesse, die zu sogenannt typisch weiblichen bzw. typisch männlichen Migrationsverläufen führen.

  11. Intersektionalität als Normalitätsfokus • Neben den Aspekten „Gender/Sex“ und „ethnische Zugehörigkeit“ werden auch Aspekte wie „Alter“, „sozio-ökonomischer Status“, „religiöse Orientierung“, „sexuelle Orientierung“, „Bildungsabschlüsse“, „Regionen der Herkunft und Ankunft“ oder auch „körperliche Verfasstheit“ berücksichtigt.

  12. Anders gesagt :

  13. Anders gesagt: • Frauenbewegung und Frauenforschung „entdecken“ 1968/1970 Migrantinnen als Forschungsgegenstand. • Entsprechend der Entwicklung in der Frauen- und Genderforschung wird auch hier das vermeintlich „spezifisch Weibliche“ gesucht: die typisch weibliche Migrantin.

  14. Anders gesagt : • Der feministische Migrationsdiskurs bleibt eurozentristisch. • Arbeitstätigkeit wird als Emanzipationskriterium gewertet. • Die Migrantin wird oftmals als nicht emanzipiert oder gar hinterweltlerisch verstanden.

  15. Anders gesagt : • Diese Sichtweise wird zunehmend kritisiert: • Traditionalismus und Moderne werden nicht mehr als Gegensatzpaar betrachtet. • Frauen werden nicht mehr als Mittlerinnen zwischen den Kulturen, als Brückenbildnerinnen bezeichnet.

  16. Anders gesagt: • Pluralität der Gründe und Formen der Wanderungen von Frauen wird immer stärker ins Auge gefasst. • Erwerbstätigkeit wird nicht mehr als das Emanzipationskriterium verstanden.

  17. Anders gesagt: • Verabschiedung von der Vorstellung spezifisch weiblicher Migrationsgründe und –verläufe. • Der männliche Migrationsverlauf wird nicht mehr als normativer Maßstab für die Frauen genutzt.

  18. Anders gesagt: • Wandern wird als Normalität verstanden. • Der Gegensatz zwischen „Hier“ und „Dort“ wird in Frage gestellt. • Migration wird nicht mehr als ein unangenehmes Zwischenspiel zwischen den vermeintlich festen Punkten der Abreise und der Ankunft, sondern als eine Form in der Welt zu sein, verstanden.

  19. Anders gesagt: • Migration wird nicht mehr als ein unangenehmes Zwischenspiel zwischen den vermeintlich festen Punkten der Abreise und der Ankunft, sondern als eine Form in der Welt zu sein, verstanden.

  20. Anders gesagt: • Jeder Mensch kann sowohl sesshaft als migrierend sein. • Wichtig werden Zwischenräume, die verbinden, trennen, erneuern und sich nicht in ein „Hier“ und ein „Dort“ aufspalten lassen

  21. Anders gesagt: • Es kann zu Überschreitungen von Bipolartitäten und Dichotomisierungen kommen. • Durch Migrationen können Räume und auch Menschen verändert werden.

  22. Anders gesagt: • Hegemoniale Diskurse, die in einem geographischen, sozialen Raum vorherrschen, werden von den Migrierenden nicht wiederholt : Migration als Subversion von Diskursen.

  23. Anders gesagt: • Migration ist in Bezug auf die Formen, den Verlauf, die Gründe als pluridimensional zu verstehen. • Es spielen verschiedene Aspekte eine Rolle: intersektionale Migration.

  24. Normative Verschiebungen • Herkunft als Defizit • Normative Orientierung an der Ankunftsgesellschaft • Herkunft als Höherwertigkeit • Orientierung an der Herkunftsgesellschaft • Höherbewertung der Herkunftsgesellschaft

  25. Normative Verschiebungen • Wechselseitige Anerkennung • Migration wird als Bereicherung für die Wandernden verstanden • Teile der Ankunftsgesellschaft und Teile der Herkunftsgesellschaft sind bedeutsam • Wandern besteht als Normalität neben anderen Normalitäten, wie z.B. Seßhaftigkeit

  26. Normative Verschiebungen • Migration im Kontext von Gender, Ethnizität, Alter, Klasse..... • Es gibt keine allgemeingültigen • Wanderungsformen • Wanderungsgründe • Identitäten von Migrantinnen und Migranten

  27. Pluralität als Muster und Norm

  28. Zahlen

  29. [

  30. Untersuchungen

  31. Migration und Identität.Portugiesische Frauen in Luxemburg • 28 in Luxemburg lebende portugiesische Frauen sind in qualitativen, narrativen Interviews selbst zu Wort gekommen. • Sie sind nicht in Luxemburg geboren. • Sie gehören unterschiedlichsten sozioökonomischen Statusgruppen an.

  32. 1. Ergebnis Die Aussagen der Frauen über ihre Migrationserfahrungen wurden anhand der Bereiche Sex/Gender, Ethnizität, sozioökonomischer Status und Alter betrachtet. Entlang dieser vermeintlichen „Ordnungslinien“ entstehen keine Gruppen.

  33. 2. Ergebnis • Es zeigt sich eine unerwartete Fülle von • Migrationsformen, • Migrationsentscheidungen, • Migrationsgründen, • Rückkehr- und Bleibeabsichten.

  34. 3. Ergebnis • Gängige Annahmen, • dass Frauen im Gegensatz zu Männern eher nicht allein wandern, • dass sie sich nicht eigenständig zur Migration entscheiden, • dass sie aus ökonomischen Gründen wandern, • treffen nicht zu.

  35. 4. Ergebnis • Frauen sind häufig Mehrfachmigrantinnen, deren Weg weit über die „einfache“ Wanderung von Portugal nach Luxemburg hinausgeht. • Frauen sind „hier“ und „dort“ zuhause. • Frauen sind nirgendwo zuhause. • Die erzählten Realitäten spielen sich oft in Zwischenräumen ab.

  36. Schlussfolgerung • Der Dualismus zwischen Ein- und Auswanderung wird gesprengt. • Der Dualismus zwischen Auswanderung und Rückwanderung wird gesprengt. • Pendeln lässt sich als „Third space“ fassen.

  37. 5. Ergebnis • Die Migrantinnen messen ihren eigenen Wanderungen und dem Nicht-Wandern der in Portugal Gebliebenen oftmals eine gleich gewichtete Bedeutung und Normalität zu.

  38. Schlussfolgerung • Die Frage, ob Sesshaftigkeit oder Migration als „normal“ betrachtet werden können, muss ebenfalls aus der bislang üblichen dualistischen Verengung gelöst werden. • Wandern und Nicht-Wandern, Sesshaftigkeit und Nichtsesshaftigkeit sind als gleichberechtigte Normalitäten zu betrachten.

  39. Salman Rushdie • „Wir kennen die Wirkung der Schwerkraft, aber nicht ihren Ursprung; um uns zu erklären, warum wir an unserem Geburtsort hängen, geben wir uns als Bäume aus und sprechen von Wurzeln. Schauen Sie unter Ihren Füßen nach. Sie werden keine knorrigen Wurzeln sehen, die aus den Sohlen sprießen. Wurzeln, so denke ich manchmal, sind ein Mythos des Bewahrens, der uns an unserem Platz festhalten soll. Die der Schwerkraft und der Zugehörigkeit komplementär entgegengesetzten Mythen haben denselben Wortstamm: Flug, Flucht ... Fliegen und fliehen: zwei Möglichkeiten, die Freiheit zu suchen.“

  40. 6. Ergebnis : Emanzipation • Für Portugiesinnen ist Erwerbstätigkeit selbstverständlich und gilt nicht als Emanzipationskriterium. • Luxemburgische Frauen sind aus der Perspektive einiger Interviewpartnerinnen deshalb viel freier und fortschrittlicher, weil sie rauchen, sich schminken, alleine „rausgehen“.

  41. 6. Ergebnis : Emanzipation • Wiederum andere Interviewpartnerinnen bedauern die luxemburgischen Frauen als unglücklich und von Emanzipation weit entfernt, da sie in unglücklichen Beziehungen zu ihren Männern leben und nicht wie die Interviewpartnerin selbst Liebe und Zuneigung in einer gleichberechtigten, beglückenden Beziehung erfahren.

  42. 6. Ergebnis : Emanzipation • Wie sehr Berufstätigkeit für die interviewten Frauen als Normalität und weniger als Emanzipationskriterium gilt, wird deutlich, wenn sie betonen, dass es zwar zum Emanzipiertsein dazugehört, niemanden um Geld bitten zu müssen. • Andere Kriterien wurden jedoch deutlich häufiger genannt:

  43. 6. Ergebnis : Emanzipation • den eigenen Namen behalten – auch bei Heirat • eigene Entscheidungen treffen können • in Cafés sitzen • alleine, d. h. ohne männliche Begleitung, ausgehen • Rauchen • Führerschein machen • Auto fahren

  44. 6. Ergebnis : Emanzipation • eigenes Auto besitzen • eigenständig reisen • sich schminken • sich kleiden, wie man es möchte (vor allem: Miniröcke tragen) • kurz geschnittene Haare • gefärbte Haare • sich scheiden lassen

  45. 7. Ergebnis: Geschlechterverhältnisse – elf Formen • 1. Frauen, die als Hausfrau nicht mehr berufstätig sind und dies als Zeichen eines emanzipatorischen Fortschrittes ansehen, sich die Hausarbeit und die Kindererziehung jedoch mit dem Mann teilen • 2. Frauen, die selbstverständlich neben ihrer Berufstätigkeit die anfallende Haus-, Erziehungs- und Pflegearbeit verrichten, sich dabei wohl fühlen und stolz darauf sind, der Rolle als Frau gerecht zu werden

  46. 7. Ergebnis: Geschlechterverhältnisse – elf Formen • 3. Frauen, die selbstverständlich neben ihrer Berufstätigkeit die anfallende Haus-, Erziehungs- und Pflegearbeit verrichten, sich aber dennoch auf anderen Gebieten und Wegen ebenso selbstverständlich emanzipieren • 4. Frauen, die neben ihrer Berufstätigkeit die anfallende Haus-, Erziehungs- und Pflegearbeit verrichten, aber unter einer physischen und psychischen Doppelbelastung leiden

  47. 7. Ergebnis: Geschlechterverhältnisse – elf Formen • 5. Frauen, die über die Aufgabenverteilung und Aufgabenerfüllung mit ihren Männern im Streit liegen/debattieren • 6. Frauen und Männer, die sich den Haushalt teilen, wobei die Frau sagt, was zu tun ist und damit die Verantwortung behält; hier haben Männer oft – wie ich es nennen möchte – sogenannte Schwellentätigkeiten zu verrichten: Haushalts-, Erziehungs- und Betreuungsaufgaben, die zwischen der Innen- und Außenwelt, den Innen- und Außenräumen stattfinden

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