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Evaluation der institutionellen Paarberatung in katholischer Trägerschaft in Deutschland

Evaluation der institutionellen Paarberatung in katholischer Trägerschaft in Deutschland Prof. Dr. Christian Roesler Klinische Psychologie und Arbeit mit Familien. Warum ein Forschungsprojekt?.

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Evaluation der institutionellen Paarberatung in katholischer Trägerschaft in Deutschland

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  1. Evaluation der institutionellen Paarberatung in katholischer Trägerschaft in Deutschland Prof. Dr. Christian Roesler Klinische Psychologie und Arbeit mit Familien

  2. Warum ein Forschungsprojekt? Kirchen sind die bei weitem bedeutendsten Anbieter von Paarberatung, leisten einen enormen gesellschaftlichen Beitrag mit langer Tradition, hoher Qualität und flächendeckender Versorgung, was aber viel zu wenig wahrgenommen wird • Innerkirchlich erhöhter Legitimationsdruck aufgrund finanzieller Enge • Gesellschaftlich zunehmende Wahrnehmung der Bedeutung von Unterstützung für Paare • Zugleich wenig empirisch fundiertes Wissen über Wirkungen der Paarberatung, erreichte Klientel • Daten aus Projekt „Beratungsbegleitende Forschung“ (BF 1 und 2) veraltet und nicht repräsentativ • Wissenschaftliche Erkenntnisse fließen zu wenig in die Beratungspraxis ein Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  3. Ziele • Wissenschaftlich: gesicherte Erkenntnisse über Wirkung der Beratung, Zusammensetzung der Klientel, Problembelastung, betroffene Kinder usw. • Innerkirchlich: Unterstützung bei der Begründung und langfristigen Sicherung des Angebots • Fachlich: bessere Abstimmung des Beratungsangebots auf die aktuellen Problematiken und Einbeziehung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die fachliche Konzeptentwicklung • Gesellschaftlich: bessere Wahrnehmung der Leistungen der kirchlichen Beratung vor dem Hintergrund der Debatte um Familien Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  4. Konstruktion des Forschungsprojekts • Theoriegeleitete Designentwicklung aus umfassender Literaturrecherche • Aussagekräftige Abbildung des Beratungsangebots und der Versorgungssituation mit maximalem wissenschaftlichem Anspruch • repräsentative bundesweite Erhebung, große Stichprobe (N > 300) • Prospektives Design • standardisierte Meßinstrumente • verschiedene Untersuchungsperspektiven: Klienten, Berater, Untersucher • follow-up • Aufwand für die Beratungsstellen minimal halten • Rückfluß der Ergebnisse in die Beratung: Konzeptentwicklung, Diagnostik und differentielle Indikation usw. Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  5. Institutionelle Verortung Projektleitung: Prof. Dr. Christian Roesler, Professur für Klinische Psychologie und Arbeit mit Familien, Katholische Hochschule Freiburg Institut für Angewandte Forschung und Weiterbildung (IAF), Leitung Frau Prof. Dr. Kricheldorff Im Auftrag der KBK bzw. BAG Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  6. Theoretisch fundiertes und evidenzbasiertes Design • Auswertung Forschungsliteratur – theoretisches Modell • Darauf basierende Operationalisierung wesentlicher Dimensionen der Paarberatung • Eigenes Instrument: Risikofaktoren der Beziehungsstabilität • Vereinheitlichung Anlaßkatalog • Katamneseinstrument Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  7. Auswertung der Forschungsliteratur zu Paarberatung/-therapie • Über 100 empirische Studien aus den letzten 45 Jahren ausgewertet, die Merkmale von Paarbeziehungen untersuchen, die einen Einfluß auf Beziehungsqualität und –stabilität haben (also auf das Trennungsrisiko) • 63 Merkmale der Paarbeziehung empirisch abgesichert • Ein erheblicher Teil davon ist durch Beratung beeinflußbar • Diese müssen in der Untersuchung erfaßt werden • In ein theoretisches Modell integriert Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  8. Design • Prospektive naturalistische outcome-Studie (ohne Kontrollgruppe) mit Katamnese • Repräsentative Untersuchung der Versorgung im gesamten Bundesgebiet • Drei Untersuchungszeitpunkte: Prä-Post-Katamnese • Evaluation der Beratung aus unterschiedlichen Perspektiven: Klienten, Berater, Untersucher • Erfassung relevanter Angaben zu Klienten: soziodemographisch, Persönlichkeit, psychischer und körperlicher Gesundheitsstatus u.a. Paarbeziehung: Interaktion, Problembereiche u.a. • Analyse der Selektionseffekte und drop-outs Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  9. Meßinstrumente für Evaluation Paarberatung • Basisdokumentation mit Ergänzung (Risikofaktoren) • EPF – Einschätzung von Partnerschaft und Familie http://www.testzentrale.de/programm/einschatzung-von-partnerschaft-und-familie.html#details • BSCL – Brief Symptom Checklist http://www.hogrefe-testsystem.com/ztd/HTS/inftest/WEB-Informationssystem/de/4dek01/webcatalog.htm • Kurzskala zum Dyadischen Coping (5 Items) • Bindungstyp Selbsteinschätzung 4-Felder Schema • GARF- Skala (aus DSM-IV): familiäres Funktionsniveau) • Katamneseinstrument

  10. Erfassung der Probleme in der Paarbeziehung EPF – Fragebogen zur Einschätzung von Partnerschaft und Familie (Klann, Hahlweg, Limbird und Snyder) Der EPF besteht aus 150 Items, die rational folgenden 11 Inhaltsskalen zugeordnet werden: - Globale Zufriedenheit mit der Partnerschaft - Affektive Kommunikation - Problemlösen - Aggression - Gemeinsame Freizeitgestaltung - Konflikte um Finanzen - Sexuelle Unzufriedenheit - Rollenorientierung - Konflikte in der Ursprungsfamilie - Unzufriedenheit mit den Kindern - Konflikte bei der Kindererziehung Folgende Merkmale lassen sich bedingt durch den EPF erfassen: • Partnerschaftliche Kommunikationskompetenz • Interaktionsverhalten • Kommunikation • Problemlösefertigkeiten • Gemeinsam verbrachte Freizeit aktuell • Ehezufriedenheit • Gefühlte finanzielle Abhängigkeit • Aggression/Gewalt/Geringe Impulskontrolle Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  11. Erfassung von Bindungsmustern der PartnerSelbstzuordnung Vier-Felder-Schema (Bartholomew et.al. 1990) Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  12. Psychischer und körperlicher Gesundheitsstatus BSCL (Brief Symptom Checklist), Kurzform des SCL-90R von Notarius Das am häufigsten eingesetzte Instrument im klinisch-psychologischen Bereich • Vergleichsgruppen • Norm Cut-off Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  13. Stress und Stressbewältigung des Paares Kurzskala zur Erfassung des Dyadischen Coping (Bodenmann) Folgende Merkmale sollen mit diesem Instrument erfasst werden: • Stress und dessen Bewältigung • (Problemlösefähigkeiten) Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  14. Interaktionsvariablen • Positives und negatives Interaktionsverhalten • Offenheit • Partnerschaftliche Kommunikationskompetenz • Negative Reziprozität • Entwertung des Partners • Problemlösefertigkeiten/-stil (in der Interaktion miteinander) • Änderungswunsch an den Partner, der kommuniziert wird • Mangelnde Begeisterung des Mannes für seine Frau • Gering ausgeprägtes „Wir-Gefühl“ Erfassung über Fragebogen (und in Teilstichprobe über videographierte Interaktionsbeobachtung, Auswertung mit Codierungssystem, z.B. (RMICS) (Heyman 2004) Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  15. Ergänzung zur bestehenden Standarddokumentation

  16. Erfassung familiäres Funktions-/Belastungsniveau • GARF-Skala aus DSM-IV Global Assessment of Relational Functioning Berater schätzt Belastung/Funktionsfähigkeit des familiären Systems auf einer 100-Punkte-Skala ein anhand von Ankerbeispielen

  17. Katamnese • Status der Paarbeziehung: Erfassung ob Paar getrennt oder weiterhin zusammen • Eigenes Katamneseinstrument (Diplomarbeit John 2008) • BSCL • EPF • Veränderbare Risikofaktoren • Dyadisches Coping Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  18. Design: Übersicht Daten: Berater/ Beratungsstelle (t0) Berater Einschätzung (t2) Daten zum Abschluss: Dauer/ Anzahl/ Frequenz (t2) Beratungsprozess Auftragsklärung Beratungsauftrag 6Monate Ausgangs-daten: Daten Klient/Paar (t0) Beratungsbeginn Daten: Problem(e), Klient/Paar (t1) Abschluss: Daten Klienten/Paar (t2) Katamnese: Daten Klienten/Paar (t3)

  19. Zeitaufwand Instrumente t1: Beratungsbeginn Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  20. t2: Beratungsende Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  21. t3: Katamnese

  22. Art der Ergebnisse • Zusammensetzung und Problembelastung der Klientel • Falltypen (Cluster) und deren evtl. besondere Gefährdung und Bedarfe • Globale Wirksamkeit der Paarberatung auf Beziehungsqualität, -stabilität, Belastung Klienten und Familie • Differentielle Wirksamkeit: auf bestimmte Falltypen, bestimmte Problematiken, Familie u.a. • Verlaufstypen in Abhängigkeit von Problemkonstellationen, Beratungs“dosis“, Zeitnahe Intervention u.a. Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  23. Kontrolle von Selektionseffekten • Möglichst repräsentative Auswahl an Beratungsstellen (Stadt/Land, Regionen, Größe usw.) • Möglichst Zufallsauswahl der Klienten • Erfassung der Merkmale der Nichtteilnehmer über Standard-dokumentation Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  24. Zeitplan 1. Hälfte 2012: Vorbereitung des Beginns der Evaluation, Information und Werbung zur Teilnahme, Zusammenstellung der Untersuchungsinstrumente und Entwicklung eines Online-Moduls, Bildung der Stichproben, Informationsveranstaltungen für teilnehmende BeraterInnen. • 1.10.2012 (wg. Schulferien): Datenerfassung Beratungsbeginn (Laufzeit 1 Jahr), kontinuierlicher Support der Beratungsstellen • ab 1.4.2013: Beginn Zwischenauswertungen • 30.9.2013: Ende Aufnahme neuer Fälle (+ 1 Jahr für Beratungsprozeß) • 30.3.2015: Ende Datenerfassung Katamnesen • Ab 1.4.2015: Gesamtauswertung, Abschlußbericht, Informationsveranstaltungen, Publikationen

  25. Praktische Durchführung: Vorbereitung • Anfrage um Teilnahme an alle Beratungsstellen • Evtl. auch über Zeitschriftenpublikation • Daraus repräsentative Stichprobe ca. 20-30 Stellen, ebenfalls stellenintern repräsentativ (z.B. Berater) • Information der beteiligten Stellen über Erhebungsinstrumente und Ablauf • Online-Verfügung über Informations- und Schulungsmaterial des Projekts für die Stellen • Evtl. Schulungstagung in Freiburg/Bonn? Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

  26. Praktische Durchführung: Datenerhebung • Zufallsauswahl der Klienten mit Dokumentation von Ablehnern, ca. 20 Fälle pro Beratungsstelle • Von Studienfällen extra Auswertung der Standarddokumentation, um Bias zu errechnen • Erhebungsinstrumente werden online zur Verfügung gestellt • Mit der Einverständniserklärung erhalten Klienten web-Adresse der Instrumente mit persönlichem Zugangscode (=Fallcode) • Berater des Falles muß Beraterinstrumente ausfüllen • Berater stellt Datenerhebung zu allen Meßzeitpunkten sicher, insbesondere bei Katamnese (Möglichkeit einer automatischen Benachrichtigung an Klienten nach 6 Mon)

  27. Praktische Durchführung: Auswertung • Datensatz wird durch Online-Erhebung automatisch erstellt • Zwischenauswertungen möglich • Sonderauswertungen bei genügender Stichprobengröße möglich (z.B. nach Regionen, Diözesen)

  28. Aufwand für die Beratungsstellen • Einen Zuständigen für Projekt benennen • Profil der Beratungsstelle (Anzahl Berater, Klienten, Ausbildungen, Angebote usw.) = Jahresbericht • Instrumente kennenlernen • Ca. 20 Paare für Teilnahme rekrutieren • Datenerhebung kontrollieren • Beraterdaten ausfüllen • Vergleich Teilnehmer-Ablehner-Jahrestatistik • Evtl. Klienten für Katamnese nachverfolgen

  29. Wir bitten um Ihre Teilnahme! Falls Sie teilnehmen wollen: Email an christian.roesler@kh-freiburg.de Mit einigen Daten über Ihre Beratungsstelle: Ort, Bundesland, Diözese, Mitarbeiterzahl und –ausbildungen, durchschnittl. Zahl an Paarberatungen/Jahr, Migrantenanteil, Träger, Art Berat.stelle (Integriert, EFL) Prof. Dr. Christian Roesler Katholische Fachhochschule Freiburg

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