1 / 37

Kompetenzorientierter Mathematikunterricht

Kompetenzorientierter Mathematikunterricht. Logisch-deduktiv strukturieren Eine kognitive Herausforderung (Am Beispiel der Elementargeometrie) H. Freudigmann 2009. Inhalte strukturieren – Wie ? . Überfachliche Kompetenzbereiche im Bildungsplan 2004. Lernen. Begründen. Problemlösen.

tevy
Download Presentation

Kompetenzorientierter Mathematikunterricht

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Kompetenzorientierter Mathematikunterricht Logisch-deduktiv strukturieren Eine kognitive Herausforderung (Am Beispiel der Elementargeometrie) H. Freudigmann 2009

  2. Inhalte strukturieren – Wie ? Überfachliche Kompetenzbereiche im Bildungsplan 2004 Lernen Begründen Problemlösen Kommunizieren Gekennzeichnet durch Lernen (von Verfahren) Denken (Inhalte ?) Anwenden (von Sätzen) Sprechen, Schreiben, Zeichnen, Hören A Einführung

  3. „Natürliche“ Strukturierung der Mathematik Einzigartig für die Mathematik: Mathematik kann man axiomatisch-deduktiv ordnen Das ist mehr als z.B. den Pythagoras zu kennen. Das betrifft das „Ganze“ der Mathematik, ihren Kern. A Einführung

  4. D A C B Beispiel - Kompetenzstufen Stufe 1: Parallelgramm, weil es so „aussieht“. Stufe 2: Parallelogramm, weil Eigenschaften benannt und geprüft werden, z.B. durch nachmessen. A Einführung

  5. D P ● A C B D α3 A C α2 α1 B Beispiel - Kompetenzstufen Stufe 3: Definierende Eigenschaften werden nachgewiesen. Beweismittel: Punktspiegelung Stufe 4: Definierende Eigenschaften werden nachgewiesen. Beweismittel: Satz vom Wechselwinkel. A Einführung

  6. D A C B Beispiel - Kompetenzstufen Stufe 5: Zielgerichtetes, strukturiertes Vorgehen. „Ich will Parallelität nachweisen, muss also argumentieren mit: S.v.Stufenwinkel, S.v.Wechselwinkel, Kongruenzsätzen, S.v.Parallelogramm, Strahlensätze, S.d.Pythagoras (?), . . A Einführung

  7. Geometrie –Wissenschaftliche Bedeutung Denken Deduktiver Weg zur Wahrheit Empirie Induktiver Weg zur Wahrheit Welche Wahrheit ? Was ist Wahrheit ? Ist die Winkelsumme im Dreieck wirklich 360° ? B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  8. Begründungsbasis I • Die anschauliche Verwendung von Kongruenzabbildungen • und ihrer Eigenschaften bilden die erste Begründungs- • basis der Schulgeometrie am Anfang der Klasse 7. • Wenn Winkel achsen- oder punktsymmetrisch liegen, • dann sind sie gleich weit. • Wenn Strecken achsen- oder punktsymmetrisch liegen, • dann sind sie • gleich lang • parallel. B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  9. Begründungsbasis II • S.v.d. Winkel-halbierenden² • S.v. gleichschenkligen Dreieck² • Satz vom Parallelogramm² • S.v.d. Mittelparallelen • im Dreieck • Nebenwinkelsatz • Scheitelwinkelsatz • Stufenwinkelsatz² • Wechselwinkelsatz² • Satz von der Mittelsenkrechten ² ²Satz und Kehrsatz B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  10. Logische Struktur beim Schließen von I auf II Achsensymmetrie Punktsymmetrie Verschiebung S.v.d.Mittelsenkr. S.v.d.Winkelhalb. S.v.Scheitelw. S.v.Stufenw. S.v.Wechselw. S.v.gleichsch.Drei S.v.Parallelogr. ;S.v. Mittelparallele im Dreieck B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  11. Logische Struktur: Erste Beweise mit II S.v.d.Mittelsenkr. S.v.d.Winkelhalb. S.v.gleichschenkl. Dreieck S.v.Stufenw. S.v.Wechselw. S.v. Umkreis S.v.Inkreis Winkelsumme im Dreieck S.d.Thales B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  12. Q P C D R A B C x C´ B´ x A B x A´ Zusätzliche Begründungsbasis:Kongruenzsätze Beweis mit KGS einfach Man braucht eine Auswahl von Beweismitteln B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  13. Gesamtübersicht: Geometrie I Abbildungen bzw. Symmetrie II Stufenwinkel, . . . . III Winkelsumme, Thales, . . . . IV KGS Kongruenzgeometrie Zentrische Streckung Strahlensätze Ähnliche Dreiecke B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  14. Kompetenzen Begründen - Probleme lösen Die Kompetenzen Begründen (deduktiv denken) und Probleme lösen (Sätze anwenden) haben gemeinsame Wurzeln. S.v. gleichschenkligen Dreieck S.v. Mittelsenkrechten Problem: Zeige a = b Kongruenzsätze S.v. Parallelogramm S.d. Pythagoras B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  15. Kompetenzen Begründen - Probleme lösen S.v. gleichschenkligen Dreieck S.v. Stufenwinkel Problem: Zeige α=β S.v. Wechselwinkel S.v. Parallelogramm Kongruenzsätze B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  16. Kompetenzen Begründen - Probleme lösen S.v. Stufenwinkel S.v. Wechselwinkel S.v. Parallelogramm Problem: Zeige α║β Strahlensatz (Umkehrung) S.v.d.zentrischen Streckung Ähnlichkeitssätze B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  17. Kompetenzen Begründen - Probleme lösen S.v.d. zentrischen Streckung Problem: Zeige a:b = x:y Strahlensätze Ähnlichkeitssätze B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  18. Grundlegende Zusammenhänge S.v.gleichsch. Dreieck Gleiche Winkelweiten Gleiche Streckenlängen Stufen-Wechselwinkel Parallelität S.v.Parallelogramm Strahlensätze Vergleiche: Beweisen mit Vektoren Streckenver- hältnisse B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  19. S.v.Wechselwinkel 1 g║h → α = β Im Unterricht: Beweismittel offenlegen Das Beweisen und Probleme lösen zum Thema machen. Anleitung: Wie beweist man (löst man Probleme) ? Beweismittel (Problemlösemittel) sind präsent. S.v. Nebenwinkel α + β = 180° S.v. Stufenwinkel 1 g║h → α = β Beweis- mittel präsent auf Plakaten S.v. Stufenwinkel 2 g║h ← α = β S.v.Wechselwinkel 2 g║h ← α = β S.v.Scheitelwinkel α = β B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  20. M B g A P h M B h g M A P B g A P Hohe Kompetenzstufe:Strategisches Denken Zeige: AP = BP Gibt es Kongruente Dreiecke ? Gibt es gleich- schenklige Dreiecke ? B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  21. Fachkonferenz: Arbeitsauftrag(Vorschlag) 1 (Material S. 12 – 16) a) Welche Beweismittel der Elementargeometrie sollen den Schülern in den Klassenstufen 6 (7, 8, 9, 10) jeweils zur Verfügung stehen ? b) Wie stellt sich der deduktive Zusammenhang dieser Beweismittel dar ? (Zum Beispiel: Werden z.B. die KGS anschaulich oder mittels Kongruenzabbildungen begründet ? ) 2 (Material S. 23-24) Über welche Strategien für das Beweisen und Problemlösen in der Elementargeometrie sollen die Schüler in den Klassenstufen 6 (7, 8, 9, 10) jeweils verfügen ? B Strukturierung: Begründen und Problemlösen

  22. Im Unterricht: Die Mittelsenkrechte Logisch nicht befriedigend: Die Mittelsenkrechte einer Strecke AB ist die Menge aller Punkte, die von A und B den gleichen Abstand haben. Die Mittelsenkrechte einer Strecke AB ist die Ortslinie aller Punkte, die von A und B den gleichen Abstand haben. Unklar beleiben: Wie ist Mittelsenkrechte festgelegt ? Wie wird sie verwendet ? (Was ist der Sinn des Begriffs? C Umsetzungsbeispiele

  23. Im Unterricht: Die Mittelsenkrechte Definition: Zu einer Strecke AB heißt eine Gerade m Mittelsenkrechte, wenn sie durch die Mitte von AB verläuft und zu AB orthogonal ist. Satz 1: Wenn ein Punkt P auf der Mittelsenkrechten m von A und B liegt, dann hat P von A und von B den gleichen Abstand. Satz 2: Wenn ein Punkt P von zwei Punkten A und B den gleichen Abstand hat, dann liegt P auf der Mittelsenkrechten m von AB. C Umsetzungsbeispiele

  24. Im Unterricht: Die Mittelsenkrechte Definition: Zu einer Strecke AB heißt eine Gerade m Mittelsenkrechte, wenn sie durch die Mitte von AB verläuft und zu AB orthogonal ist. Satz 1: Wenn ein Punkt P auf der Mittelsenkrechten m von A und B liegt, dann hat P von A und von B den gleichen Abstand. • Beweis: m ist Symmetrieachse von AB. P liegt auf m (Voraussetzung) • A und B liegen symmetrisch; AP und BP liegen symmetrisch. • Symmetrische Strecken sind gleich lang. • Beweismittel: • Die MS einer Strecke ist Symmetrieachse der Strecke. • Symmetrisch liegende Strecken sind gleich lang. P A B m C Umsetzungsbeispiele

  25. Im Unterricht: Die Mittelsenkrechte Satz 2: Wenn ein Punkt P von zwei Punkten A und B den gleichen Abstand hat, dann liegt P auf der Mittelsenkrechten m von A und B. Beweis mit Kontrainduktion: Liegt Q nicht auf m, dann AQ≠BQ QR + RB > QB (Dreiecksungleichung) und RA = RB Deshalb QR + RA > QB, Deshalb AQ > BQ. Diese Begründung ist nur mit erheblichen formalen Abstrichen in der Schule zu leisten. P Q R A B m C Umsetzungsbeispiele

  26. Im Unterricht: Umkreismittelpunkt Satz 1: Wenn U der Schnittpunkt von zwei Mittelsenkrechten des Dreiecks ABC ist, dann hat U von allen drei Ecken A, B, C denselben Abstand. Beweis: U sei Sch.p. von mc und mb Da U auf mc liegt, ist AU = BU (a) Da U auf mb liegt, ist AU = CU (a) Aus AU = BU und AU = CU folgt AU = BU = CU. C U • Welche Sätze werden verwendet ? • P auf m → AP = B • oder / und • b) AP = BP → P auf m Begründungs- kompetenz Kommunikations- kompetenz B A C Umsetzungsbeispiele

  27. Im Unterricht: Umkreismittelpunkt Satz 2: In jedem Dreieck schneiden sich alle drei Mittelsenk- rechten in einem gemeinsamen Punkt. Beweis: U sei Sch.p. von mc und mb Da U auf mc liegt, ist AU = BU (a) Da U auf mb liegt, ist AU = CU (a) Daher BU = CU Daher liegt U auf ma (b) C U • Welche Sätze werden verwendet ? • P auf m → AP = B • oder / und • b) AP = BP → P auf m Begründungs- kompetenz Kommunikations- kompetenz B A C Umsetzungsbeispiele

  28. Fachkonferenz: Arbeitsauftrag(Vorschlag) • 3 (Material S. 27 – 30) • Am Beispiel Mittelsenkrechte / Satz vom Umkreis: • Welches Niveau streben wir bei der Ausprägung der Begründungskompetenz an im Hinblick auf • - die Formulierung der Sätze ? • - die genaue Identifizierung der verwendeten Beweismittel ? • die schriftliche Dokumentation einer Begründung / eines • Beweises ?

  29. 70° 40° γ α β Winkelsumme schülerzentriert 1 1.Berechne möglichst viele in der Figur vorkommende Winkel 2.Beschrifte möglichst viele in der Figur vorkommende Winkel mit α, β, γ. 3. Wie kann man nachweisen, dass α+β+γ = 180° ist ? C Umsetzungsbeispiele

  30. S.v.Wechselwinkel 1 g║h → α = β Winkelsumme schülerzentriert 2 4.Wie beweist man die Behauptung mit den angegebenen Sätzen ? Beliebiges Dreieck S.v. Nebenwinkel α + β = 180° S.v. Stufenwinkel 1 g║h → α = β S.v. Stufenwinkel 2 g║h ← α = β S.v.Wechselwinkel 2 g║h ← α = β S.v.Scheitelwinkel α = β C Umsetzungsbeispiele

  31. C δ2´´ γ β´ D δ2 δ α´ δ1 α β A B Winkelsumme Viereck Kein Wechsel der Beweisstrategie ! δ wird in δ1 und δ2 aufgeteilt. δ2 = δ2´ und α = α´ und β = β´ (Wechselwinkel an Parallelen) Ecke C: δ2 + γ + β = 180° . Ecke D: α +δ1 = 180° α + β + γ + δ = 360° C Umsetzungsbeispiele

  32. l M1 P c1 S T M2 Q c2 Abbildung 1 Blick über den Tellerrand Neue Abituraufgaben in Holland (seit 2002) zur Überprüfung der Begründungs- und Problemlöse- Kompetenz. Beweismittel: Begründungsbasis I, II, III Frage 1 (5 Punkte) Beweise, dass die Punkte P,Q und S auf einem Kreis liegen. C Umsetzungsbeispiele

  33. Fachkonferenz: Arbeitsauftrag(Vorschlag) 4 (Material S. 35 – 36) Bis zu welchem Niveau streben wir Aufgaben zur Begründungskompetenz und Problemlösekompetenz in Klassenarbeiten an ? Welche Aspekte sind für die Bewertung relevant ?

  34. Logik-Lehrplan Bildungsplan 2004 (unter Begründen) • elementare Regeln und Gesetze der Logik kennen und anwenden •  Begründungstypen und Beweismethoden der Mathematik kennen, gezielt • auswählen und anwenden •  in mathematischen Kontexten Vermutungen entwickeln, formulieren und • untersuchen. • gleichartige Strukturen erkennen, verallgemeinern und spezialisieren D Logik-Lehrplan

  35. Logik-Lehrplan 1 • Der Schüler • 1a. weiß, dass ein math. Satz die Form „Wenn [A], dann [B] “ • b. kann zwischen „für alle“ und „es gibt“ –Aussagen unterscheiden • c. versteht den logischen Gehalt eines Satzes • 2a. kann zu einem Satz die Umkehrung bilden. • b. weiß, dass von der Wahrheit eines Satzes nicht auf die • Wahrheit der Umkehrung geschlossen werden kann. • 3a. kann den Umfang einer Definition bestimmen. • b. kann zwischen Ober- und Unterbegriff unterscheiden. • kennt die Bedeutung eines Beispiels / eines Gegenbeispiels. • kann lokal deduktiv denken. D Logik-Lehrplan

  36. Logik-Lehrplan 2 Das ist in der Schule kaum zu leisten: • Der Schüler • kennt die Beweismethode der Kontraposition. • Kennt die Beweismethode „Beweis durch Widerspruch“. • kennt den Unterschied zwischen mathematischer Wahrheit • und naturwissenschaftlicher Wahrheit D Logik-Lehrplan

  37. Fachkonferenz: Arbeitsauftrag(Vorschlag) 5 (Material S. 37 – 40) Welche Aspekte eines Logik-Lehrplanes wollen wir im Mathematikunterricht fördern und einfordern ? Was erwarten wir jeweils in welcher Klassenstufe ?

More Related