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Tiefenpsychologische Ansätze: Überblick

Tiefenpsychologische Ansätze: Überblick. Seminar: Theorie und Technik verschiedener psycho- therapeutischer Ansätze SoSe 2006 Dozentin: Dr. C. Eichenberg. 13.04.2006. Julia Schmitz. Agenda. Psychoanalyse (FREUD) Individualpsychologie (ADLER) Analytische Psychologie (JUNG)

rachel
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Tiefenpsychologische Ansätze: Überblick

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Presentation Transcript


  1. Tiefenpsychologische Ansätze: Überblick Seminar: Theorie und Technik verschiedener psycho- therapeutischer Ansätze SoSe 2006 Dozentin: Dr. C. Eichenberg 13.04.2006 Julia Schmitz

  2. Agenda • Psychoanalyse (FREUD) • Individualpsychologie (ADLER) • Analytische Psychologie (JUNG) • Vegetotherapie (REICH) • Bioenergetik (LOWEN)

  3. I. Psychoanalyse (Freud) • 3 Phasen: 1. 1886-1897: Affekt-Trauma Betonung der Realität - Energie - Nicht mehr Hypnose, sondern freie Assoziation

  4. I. Psychoanalyse (Freud) • 3 Phasen: 2. 1897-1923: topisches Modell - bewusst, unbewusst, vorbewusst - nur noch innerseelische Konflikte - 1. Angsttheorie: Angst = Folge von Verdrängung - Aktualneurose: somatische Ätiologie, mangelnde Abfuhr sexueller Energie - Psychoneurose: psychische Ätiologie, symbolischer Ausdruck frühkindlicher Konflikte im Zusammenhang mit der Libidoentwicklung

  5. I. Psychoanalyse (Freud) • 3 Phasen: 3. 1923-1939: Strukturmodell - wieder Zurückbesinnung auf Ich - Ich, Es, Über-Ich - 2. Angsttheorie: Angst erzeugt Abwehr - neben Eros nun Thanatos Weitere Entwicklung: weg von Ich als Zentrum hin zu Betonung der Funktionen( Wahrnehmung, Denken, Kontrolle etc.)

  6. I. Strukturmodell • ES: Triebe, Kraft, die etwas bewirkt, die nicht Ich ist • ICH: Vermittlerrolle zwischen Es, Über-Ich und Realität • ÜBER-ICH: entsteht durch Untergang des ödipalen Konfliktes, Bestrafungsdrohung von draußen wird internalisiert (Über-Ich- Strukturen beginnen nach heutigem Wissen schon früher) • „Wo Es war soll Ich werden“

  7. I. Phasenmodell • Nacheinander treten unterschiedliche Organe in einer bestimmten Reihenfolge als erogene Zonen auf: • oral: Mund, 1. LJ, erst saugen, dann beißen • anal: After, 2.-3. LJ, • phallisch: Genitalien, 4.-6. LJ • Latenz: soziale Antriebe • Genital: gegengeschlechtlicher Partner

  8. I. Therapie • Verbündung mit Ich, freie Assoziation • Couch begünstigt Regression • Abstinenzregel • Deuten (v.a. Träume) • Übertragung • Gegenübertragung

  9. Agenda • Psychoanalyse (FREUD) • Individualpsychologie (ADLER) • Analytische Psychologie (JUNG) • Vegetotherapie (REICH) • Bioenergetik (LOWEN)

  10. II. Individualpsychologie(Adler) • 1870-1937 • Name eher unglücklich gewählt, da gerade dieser Ansatz sozialpsychologische Aspekte berücksichtigt • „Individual“ als Gegenteil zu Zerlegung in einzelne Elemente  Ganzheit der Person, Einmaligkeit jedes einzelnen Menschen • Vorläufer der humanistischen Psychologie • Nie wirklich Schüler Freuds, immer schon Betonung sozialer Aspekte • 1911 Ausschluss aus der Wiener psychoanalytischen Vereinigung

  11. II. Individualpsychologie(Adler) • Starke Betonung von körperlichen Beeinträchtigungen und verzärtelndem Erziehungsstil aufgrund eigener Biografie • 1934 Emigration in die USA • Während NS-Zeit „Gemeinschaftspsychologie“ • Teleologische Denkweise: weniger „Woher kommt das?“ als viel mehr „Wozu dient es?“

  12. II. Individualpsychologie(Adler) • Minderwertigkeitsgefühl: als Ausgangspunkt, anfangs reale organische Mängel, später psychologische Aspekte (materielle Situation, Geschwisterfolge). Kompensation: aus Stotterer wird Rhetoriker • Geltungsstreben/ Streben nach Überlegenheit: Tendenz zur Sicherung des Selbstwertgefühls, Minderwertigkeitsgefühl soll kompensiert werden, Streben nach Vollkommenheit im Gegensatz zu Freuds Streben nach Lust

  13. II. Individualpsychologie(Adler) • Lebensplan  Leitlinien  Lebensstil  Verhalten • Primäres Bezugssystem: kleines Kind in uns • Sekundäres Bezugssystem: der Erwachsenen in uns • Gemeinschaftsgefühl: eine Angeschlossenheit an das Ganze des Lebens, kennzeichnend für seelische Gesundheit; Interesse für Belange anderer • Möglichkeit zur Entwicklung des Gemeinschaftsgefühls in der Seele jedes Kindes: Mutter als erstes „Du“

  14. II. Individualpsychologie(Adler) • Machtmensch: gehasste, vernachlässigte oder überstreng erzogene Kinder, Streben nach persönlicher Überlegenheit; Ergebnis eines fehlgeleiteteten Ausgleich eines Minderwertigkeitskomplexes (Hitler, Mussolini) • Therapie: Ermutigen; Wert, der immer auf die Gemeinschaft ausgerichtet ist fördern; Bewusstmachung des falschen Lebensplans

  15. II. Individualpsychologie(Adler) Therapie • Ziel: Gemeinschaftsgefühl • Erheben einer Familienkonstellation, Registrierung aktueller Probleme und Verhaltensweisen, Wahrheitsgehalt spielt keine Rolle • Auf Körperhaltung etc achten • Bezüglich sekundärem Bezugssystem ist kognitiv-logische Arbeit angebracht, bezüglich primäres Bezugssystem ist Verbündung nötig • Witz und Humor als paradoxe Interventionsformen

  16. Agenda • Psychoanalyse (FREUD) • Individualpsychologie (ADLER) • Analytische Psychologie (JUNG) • Vegetotherapie (REICH) • Bioenergetik (LOWEN)

  17. III. Analytische Psychologie (Jung) • 1875-1961 • Auch komplexe Psychologie genannt • Vereinigung von finalem (teleologischem) und kausalem Denken • Freud: Wiederholung der Trieb-problematik<--> Jung: schöpferische Entwicklung • Libido als allgemeine psychische Energie

  18. III. Analytische Psychologie (Jung) • Ich als Zentrum des Bewusstseins • Persönliches Unbewusstes und Kollektiv Unbewusstes mit Urbildern /Archetypen • Reisen um Kulturunabhängigkeit von Archetypen zu erforschen • Animus und Anima; weitere Archetypen finden sich in Märchen (Held, alter Weiser etc.) • Persona: öffentliche Seite der Persönlichkeit • Selbst: Mittelpunkt der Persönlichkeit

  19. III. Analytische Psychologie (Jung) • Psyche durch polare Begriffspaare gekennzeichnet • Ektopsychische Funktionen: Empfindung, Denken, Fühlen, Intuition  Typenlehre • Endopsychische Funktionen: Gedächtnis, subjektive Komponenten der bewussten Funktionen, Emotionen und Affekte, Einbrüche • Ursache von Neurose: minderwertige Funktion drängt ins Bewusstsein; Teilbereiche der Psyche, die abgespalten sind = Komplexe

  20. III. Analytische Psychologie (Jung) • Typen als Orientierungspunkte • drei Dimensionen: Wahrnehmungsfunktion, Urteilsfunktion, Einstellungsweisen; vorzustellen als Kugel im Wasser • Individuation: innerer Prozess der Menschwerdung; lebenslanges Bemühen, zum eigenen Selbst zu finden

  21. III. Analytische Psychologie (Jung) • Therapie: keine symptombezogene Heilung, sonder Wachstum / Selbstverwirklichung • v.a. Traumarbeit wegen Betonung des Unbewussten; Träume symbolisieren, was zum Verständnis der Lage führen kann • Verstehen und vorurteilsfrei annehmen

  22. Agenda • Psychoanalyse (FREUD) • Individualpsychologie (ADLER) • Analytische Psychologie (JUNG) • Vegetotherapie (REICH) • Bioenergetik (LOWEN)

  23. IV. Vegetotherapie (Reich) • 1897-1957 • Heterogenes Werk: von Bereich der politischen Soziologie über Biologie bis Physik • Faszinierende Stringenz und scharfe Logik  führte zum Konzept der „Orgon“-Energie • Vegetotherapie nur ein Aspekt seiner Arbeit, Grundlage für körper-orientierte PT (Bioenergetik (Lowen), Primärtherapie (Janov), Gestalttherapie (Perls))

  24. IV. 1)Vegetotherapie • (bio)energetische Fragen stehen im Mittelpunkt • Weiterführung der Freudschen Theorie bis 1920 • Reich entwickelte Antworten auf zentrale, Fragen, die Freud ursprünglich gestellt hatte • Freud trennte „Struktur“ und „Energie“, betonte ersteres, Reich letzteres

  25. IV. 2)Vegetotherapie • Orgastische Potenz: kompletter Abbau der Energie • Neurose: aus Differenz zwischen Energieabbau und- Aufbau • Aktualneurose und Psychoneurose unter Energieaspekt  jede Psychoneurose hat einen stauungsneurotischen Kern, jede Stauungsneurose einen psychoneurotischen Überbau • Grundlagen für spätere Neurosen in 3 Hauptetappen: frühe Kindheit, Pubertät, Zwangsehe • Seelische Krankheiten = Ergebnisse der gesellschaftlichen Sexualordnung

  26. IV. 3)Vegetotherapie • Individuelle Abwehrmuster = Charakterpanzer, hier ein Teil der Energie gebunden und gleichzeitig zur Abwehr emotionaler Erregung • Therapie: Panzerung auflösen und erstarrte Emotionen durch Mobilisierung der gebundenen Energien wieder zum Strömen bringen

  27. IV. 4)Vegetotherapie • Charakter aus verschiedenen Schichten: • „Gesicht“, das Person seiner Umwelt zeigt • Impulse und Phantasien aus dem verdrängten Unbewussten • Primäre Schicht als Welt einfacher, spontaner, natürlicher menschlicher Strebungen; ungepanzerter Charakter kann aus dieser Schicht heraus handeln

  28. IV. 5)Vegetotherapie • Faktoren, die entscheidend sind für Abwehrverhalten • Zeitpunkt der Konflikte • Art der Konflikte (oral, anal, genital) • Intensität • Verhältnis Triebbefriedigung – Frustration • Ausmaß an Identifikation mit gleichgeschl. Elternteil • Widersprüche im versagenden Verhalten  6 (+2) Haupttypen von Charakterstrukturen

  29. IV. 6)Vegetotherapie • Körperpanzer: neurotische Widerstände manifestieren sich physisch in typischen muskulären Spannungen • Somatische Korrelate und Verankerungen der neurotischen Konflikte • Psychische und somatische Erscheinungen als dialektische Aspekte einer Ganzheit Verkrampfung der Muskulatur ist körperliche Seite des Verdrängungsvorgangs und der dauernden Erhaltung • Weg von charakteranalytischen Arbeit, hin zur direkten Arbeit am Körper • Arbeit mit Atmung hat ebenfalls zentrale Stellung

  30. Agenda • Psychoanalyse (FREUD) • Individualpsychologie (ADLER) • Analytische Psychologie (JUNG) • Vegetotherapie (REICH) • Bioenergetik (LOWEN)

  31. IV. Bioenergetik (Lowen) • *1910 • Bekannter und verbreiteter als Vegetotherapie, baut aber darauf auf • Lowen ließ sich bei Reich analysieren • Bioenergetik entwickelte sich aus Arbeit mit einem einzigen Analysanden – Lowen selbst

  32. IV. 1) Bioenergetik • Nicht Theorie wurde erweitert, sondern Ausfüllung mit breitem Spektrum fruchtbarer Übungen • Erweiterung: schizoider und oraler Charakter • Übereinstimmung in weiten Teilen mit Reich, daher hier jetzt Fokus auf Unterschiede

  33. IV. 2) Bioenergetik • Charakter als zentrales Konzept • Stress  Anspannung, die nach Beseitigung des Stresses wieder verschwindet; chronischer Stress  Muskelverspannungen • Typisch funktional im Hinblick auf bestimmte abzuwehrende Bedrohungen • Charakterstrukturen = typische psychosomatische Reaktionsmuster, „fleischgewordene Geschichte der Person“

  34. IV. 3) Bioenergetik • Grundmuster bestimmt durch frühkindliche Entwicklung, jedoch veränderbar, dynamisch • „Ich habe erlebt, wie unter bioenergetischer Therapie Schizophrene eine befriedigende Beziehung zu Arbeit und Geschlecht wieder aufnahmen, mädchenhafte Frauen ihr enges Becken in einer verspäteten Pubertät entfalteten, plattfüßige Melancholiker ein normales Fußgewölbe und Lebenslust entwickelten, junge Frauen mit Kniegelenksarthrosen beschwerdefrei wurden.“

  35. IV. 4) Bioenergetik • Klassifizierung in schizoid, oral, masochistisch, psychopathisch und rigid • Orientiert sich nicht an Freud Phasen der Libidoentwicklung, sondern an einer Bedürfnishierarchie 0: Existenz 1: Bedürfnis 2: Unabhängigkeit 3: Nähe 4: Freiheit 5: Geschlechtlichkeit / Liebe

  36. IV. 4) Bioenergetik • Konflikt zwischen zwei Grundbedürfnissen • Lösung des Konfliktes: Wertgegensatz verschwindet • Bsp.: Der schizoide Charakter meidet intime Nähe. Der Konflikt lautet: „Wenn ich mein Bedürfnis nach Nähe ausdrücke, ist meine Existenz bedroht“. Anders gesagt: „Ich kann existieren, sofern ich keine Intimität brauche.“ Der Schizoide muss also im Zusatand der Isolation verharren (Kurzform: „Existenz gegen Bedürfnis“)

  37. IV. 5) Bioenergetik Therapie • Grounding (Erden, Begründet-Sein) als Hauptkonzept • Im Körper, in der Psyche, in der Sexualität • Es geht um die Stellung zu den Dingen und Personen der Welt und zu sich selbst • Verschiebung der Reihenfolge der Bearbeitung  zum Kern hin • Körperarbeit umfasst sowohl Behandlung als auch Übungen • Betonung von Atmung und Stimme

  38. Schöne Ostertage!!!

  39. Literatur Kriz, J. (2001). Grundkonzepte der Psychotherapie (5. Aufl.). Weinheim: Beltz. Darasu: S. 27-116.

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