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Toblacher Gespräche 02. Oktober 2009

Toblacher Gespräche 02. Oktober 2009. Am Beginn des Zweiten Solarzeitalters Über Aufstieg und Niedergang der fossilen Epoche Fridolin Krausmann. Gesellschaftlicher Stoffwechsel. Natürliche Umwelt. Gesellschaft. Socio-economic system. Natürliche Ressourcen. Abfälle und Emissionen.

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Toblacher Gespräche 02. Oktober 2009

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Presentation Transcript


  1. Toblacher Gespräche02. Oktober 2009 Am Beginn des Zweiten Solarzeitalters Über Aufstieg und Niedergang der fossilen Epoche Fridolin Krausmann

  2. Gesellschaftlicher Stoffwechsel Natürliche Umwelt Gesellschaft Socio-economic system Natürliche Ressourcen Abfälle und Emissionen • Umweltprobleme • Landwirtschaft • Bergbau • Knappheit • Übernutzung • Umweltprobleme • Treibhausgase • Toxische Substanzen • Abfall entsorgung • Abwasser

  3. Das solare Energiesystem agrarischer Gesellschaften: Erwärmung der Atmosphäre Wind mechanische Energie Wasserkraft mechanische Energie Sonne elektromagnetische Strahlung Photosynthese Wald Weide Acker Tiere metabolische energie Menschen metabolische Energie Quelle: Sieferle 2006 Brennstoff thermische Energie Arbeit mechanische Energie. Arbeit mechanische Energie

  4. Das kontrollierte Solarenergiesystem agrarischer Gesellschaften Österreich: Energie und Landnutzung um 1800 • Biomassestellt mehr als 98% des Energieaufkommens • Landw. Biomasse für Nahrung • Futter für Zugtiere • Brennholz für Raumwärme, Nahrungszubereitungundgewerbliche Prozesse • Wasser-/Windenergie und Kohle sind mengenmäßig nur von untergeordneter Bedeutung • Verfügbare Fläche und Landnutzung bestimmen die mögliche Energiemenge. Biomasse materiell genutzt Brennholz für Haushalte Und Gewerbe Futter für Arbeitstiere Nahrung f. Menschen

  5. Nicht-landw. Bevölkerung Landw. Bevölkerung Produktion Landnutzung Photosynthese Energieflüsse Menschl. Arbeit Biomasse Fossile Energie Das kontrollierte Solarenergiesystem

  6. Landwirtschaft: Quelle gesellschaftlich nutzbarer Energie Photosynthese 1 GJ Arbeit* etc. 4-7 GJ Nahrung Landwirtschaft *Primärenergieäquivalent von Arbeit

  7. Die Grenzen des solaren Energiesystems • Nutzung erneuerbarer Flüsse von Energie: Voraussetzung für ökologische Nachhaltigkeit. • Die Aufrechterhaltung der Bodenfruchtbarkeit als zentrales Nachhaltigkeitsproblem. • Wachstum ist begrenzt: Abnehmender Grenzertrag. • Transport ist begrenzt: Landtransport ist mit hohen Energiekosten verbunden. • Urbanisierung und räumliche Ausdifferenzierung sind begrenzt. Kasimir Geibel, 1896

  8. Dampfschiff Eisenbahn Verbrauch von Kohle [kg/Kopf/Jahr] im 19. Jahrhundert Bergbau Kohle Eisen Pumpe Dampf- maschine Gebläse Kohle: Die erste Energietransition • Ab 1700 setzt sich in England die Nutzung von Kohle durch. • Technologiekomplex aus Kohle, Dampfmaschine, Eisen & Stahl, Eisenbahn. • Die erste Energietransition: Der Anteil von Biomasse am Energieumsatz sinkt. • Kohle hebt Wachstumsschranken auf. Quelle: Mitchell 2003

  9. 1870 x2 1910 x10 Energieverbrauch in Wien 1800-2000 Kohle Biomasse

  10. Kohleverbrauch als virtuelle Waldfläche Fläche Großbritannien Kohle: Der „unterirdische Wald“ Archie Rhys Griffith: Coal mining, 1928

  11. Annäherung an die Grenzen:Landwirtschaft als Flaschenhals für Wachstum • Die Landwirtschaft erhält kaum energetische Subventionen aus dem Kohle basierten Energiesystem – aber: • Urbanisierung und Bevölkerungswachstum: Verdoppelung der Bevölkerung.

  12. England Annäherung an die Grenzen: Ertragssteigerung durch Optimierung • Biologische Innovationen (neue Kulturpflanzen, mehr Vieh, mehr Dünger) ermöglichen eine Steigerung der Nahrungsproduktion. • In England waren die Potentiale weitgehend ausgereizt: stagnierende Erträge Getreide Ertrag Österreich

  13. “Flächenimport” nach England Getreide: Produktion und Import 1830 bis 1900 Die Importabhängigkeit der Nahrungsversorgung erreicht in England um 1900 über 50%. England nutzt um 1900 mehr Ackerflächen in Übersee als auf eigenen Territorium. US Exporte basieren auf einer nicht-nachhaltigen Bodennutzung Produktion pro Kopf Importe pro Kopf

  14. Erdöl: Die zweite Energietransition Energieverbrauch in den USA 1870-2005 • Erdölboom beginnt ab 1900 in den USA. • Zweite Energietransition: Erdöl löst Kohle als Schlüssel-ressource ab. • Technologiekomplex: Erdöl-Verbrennungsmotor-KFZ-Petrochemie-Elektrifizierung. • Massenproduktion und Massenkonsum: Material/Energieumsatz der Haushalte steigt. • Synchronisierung der Entwicklung in den Industrieländern. Quelle: Gierlinger 2009

  15. Steigender pro Kopf Verbrauch: Elektrifizierung und Motorisierung Kraftfahrzeugbestand Stromverbrauch pro Kopf Quelle: Mitchell 2003

  16. Fossilenergie und die Industrialisierung der Landwirtschaft • Die Industrialisierung der Landwirtschaft schließt den Prozess der Entkoppelung von Energie und Fläche ab: • Mechanisierung: Substitution und Anstieg der installierten Leistung pro Flächeneinheit. • Agrochemie: Überwindung der Nährstoffschranken. Nutzvieh verliert seine Bedeutung im Nährstoff-management.

  17. Traktoren Zugvieh Menschliche Arbeit Fossilenergie und die Industrialisierung der Landwirtschaft Mechanisierung der Landwirtschaft: Installierte Leistung (Österreich) • Die Industrialisierung der Landwirtschaft schließt den Prozess der Entkoppelung von Energie und Fläche ab: • Mechanisierung: Substitution und Anstieg der installierten Leistung pro Flächeneinheit. • Agrochemie: Überwindung der Nährstoffschranken. Nutzvieh verliert seine Bedeutung im Nährstoff-management.

  18. Kunstdünger N-Fixierung Fossilenergie und die Industrialisierung der Landwirtschaft • Die Industrialisierung der Landwirtschaft schließt den Prozess der Entkoppelung von Energie und Fläche ab: • Mechanisierung: Substitution und Anstieg der installierten Leistung pro Flächeneinheit. • Agrochemie: Überwindung der Nährstoffschranken. Nutzvieh verliert seine Bedeutung im Nährstoff-management. Stickstoff Input in die Landwirtschaft

  19. Nahrungsproduktion steigt schneller als Bevölkerung: Österreich 1830-2000 Essbare Biomasse (Bevölkerungsäquivalent) Bevölkerung

  20. Die Transformation der Landwirtschaft:Von Energiebereitstellung…. Photosynthese 1 GJ Arbeit* 4-7 GJ Nahrung Landwirtschaft *Primärenergieäquivalent von Arbeit

  21. Die Transformation der Landwirtschaft:….zu einer Senke von Energie Photosynthese 0,1 GJ Arbeit* 25-30 GJ Nahrung 30-35 GJ Fossile Landwirtschaft * Primärenergieäquivalent von Arbeit

  22. Energieflüsse Arbeit Biomasse Fossile Energie Das kontrollierte Solarenergiesystem Landwirt. Bevölkerung Nicht-Landw. Bevölkerung Landnutzung Produktion Photosynthese

  23. Energieflüsse Arbeit Biomasse Fossile Energie Das fossile Energiesystem Landw. Bevölkerung Urban-industr. Bevölkerung Produktion Landnutzung Photosynthese Fossile Energ.

  24. Steigender pro Kopf Verbrauch und Stabilisierung:Energieverbrauch Österreich und UK, 1900-2000 Ölpreisschocks 1973, 1979 Ölpreisschocks 1973, 1979 Vereinigtes Königreich Material Österreich Energie

  25. Globaler Energie- und Materialverbrauch pro Kopf, 1900 bis 2005 Ölpreisschocks 1973, 1979 Material Energie

  26. Globaler Ressourcenverbrauchabsolut, 1900 bis 2005: ungebremstes Wachstum Materialverbrauch, Mrd. Tonnen Technische Energie, EJ

  27. Herausforderungen:Hoher Ressourcenverbrauch der Industrieländer X 5

  28. 450 195 Energieertrgag in Agrargesellschaften Zurückzum solarenEnergiesystem? Energieverbrauch England 2000 Energieverbrauch Österreich 2000

  29. ? Herausforderung:Globale Ungleichheit und Wachstum 1.3 Milliarden 4 Milliarden 0.7 Milliarden

  30. Schlussgedanken: • Der Ressourcenverbrauch in den Industrieländern muss sinken; Entkoppelung von Wachstum und Ressourcenverbrauch in Ländern des Südens. • Technologie allein ist vermutlich zu wenig; es wird tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen bedürfen. • Food First: Biomasse ist zuerst Nahrung. Die Weltbevölkerung wird bis 2050 auf über 9 Milliarden Menschen wachsen und bereits jetzt eignet sich die Menschheit 30% der verfügbaren Biomasse an. Das globale Potential für Bioenergie wird auf max. 100 EJ (20% des aktuellen Energie Verbrauchs) geschätzt. • Biomasse ist, wie viele andere erneuerbare Ressourcen, eine regionale Ressource. Die umsichtige und nachhaltige Nutzung von Biomasse braucht aber auch eine globale Perspektive.

  31. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit

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