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„Gleichstellung auf dem Papier“

„Gleichstellung auf dem Papier“. Diskussionsveranstaltung 13. Dezember 2011 im FrauenZentrum Erfurt. 1. Leitbild / Perspektive. Fakt ist:

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„Gleichstellung auf dem Papier“

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  1. „Gleichstellung auf dem Papier“ Diskussionsveranstaltung 13. Dezember 2011 im FrauenZentrum Erfurt

  2. 1. Leitbild / Perspektive Fakt ist: Junge Paare starten heute mit ähnlichen Vorstellungen von gleichberechtigter Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit in ihr gemeinsames Leben. Spätestens mit dem ersten Kind stellt sich eine Retraditionalisierung der Geschlechterrollen ein. In der Folge stecken meist die Frauen beruflich zurück. Sind bei der Eheschließung nur 25,5 % der Paare stark traditionell orientiert, sind es nach 6 Ehejahren bereits 55,0 % und nach 14 Ehejahren 60,2 %. Im Gegenzug dazu verringert sich der Anteil derjenigen Ehen mit partnerschaftlicher Aufgabenteilung von 44 auf 14 %. "Gleichstellung auf dem Papier"

  3. 1. Leitbild / Perspektive Fakt ist: Frauen und Männer treffen ihre Lebens- und Erwerbsentscheidungen nicht losgelöst von partnerschaftlichen und familiären Bindungen ebenso wie von institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen. In Deutschland setzen diese starke Anreize zu einer ungleichen Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen verheirateten wie unverheirateten Paaren. "Gleichstellung auf dem Papier"

  4. 1. Leitbild / Perspektive • Die Kommission empfiehlt: • Nachhaltige Gleichstellungspolitik verlangt eine ganzheitliche Perspektive! • Bestehende Widersprüchlichkeiten beseitigen! • Gleichstellungspolitik ist Innovations- und Querschnittspolitik! "Gleichstellung auf dem Papier"

  5. 1. Leitbild / Perspektive Die Bundesregierung: begrüßt den Ansatz der Lebensverlaufsperspektive durch die Sachverständigenkommission. Sie erkennt in diesem Ansatz die integrierende Längsschnittperspektive, die auf heutige vielfältig fragmentierte Lebensverläufe, Veränderungen wesentlicher institutioneller und soziokultureller Rahmungen oder auch epochale historische Veränderungen reagiert. "Gleichstellung auf dem Papier"

  6. 2. Rollenbilder / Recht Fakt ist: Recht ist nicht der einzige, aber ein wichtiger Ort der Begründung von Rollenzuschreibungen und Rollenerwartungen. Soziale Normen werden vielfach durch das Recht aufgenommen und erhalten so staatlichen Geltungsanspruch. Unsere rechtlichen Regelungen setzen das Leitbild der Versorgerehe bis zum Tod und damit asymmetrische Partnerschaftsmodelle voraus. ABER: 2009 standen allen Eheschließungen halb so viele Ehescheidungen gegenüber. "Gleichstellung auf dem Papier"

  7. 2. Rollenbilder / Recht Fakt ist: Diese Modelle gehen davon aus, dass Frauen, die Haus- und Sorgearbeit übernehmen, nach der Ehescheidung auf finanzielle Versorgung vertrauen können. ABER:Das findet weder in der Realität noch im geltenden Recht seine Entsprechung. Das Recht regelt keine nacheheliche Statussicherung mehr. "Gleichstellung auf dem Papier"

  8. 2. Rollenbilder / Recht Fakt ist: Das SGB II ist vom Erwerbsbürgermodell geprägt und folgt damit nicht der Vorstellung einer asymmetrischen, sondern derjenigen einer partnerschaftlichen egalitären Aufgabenverteilung in der Ehe. Das ist problematisch, da infolge der Anreize im Familien- und Steuerrecht traditionelle Partnerschaftsmodelle bevorzugt gelebt werden. Betroffene Frauen sind vielfach, trotz guter Qualifikationen über Jahre nicht erwerbstätig. Nach einer Scheidung sind ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich eingeschränkt. ABER: sie sind zur Aufnahme einer vollen Erwerbstätigkeit zur Sicherung der eigenen Existenz verpflichtet. "Gleichstellung auf dem Papier"

  9. 2. Rollenbilder / Recht • Die Kommission empfiehlt: • Rollenbilder modernisieren und Recht konsistent am Leitbild der Gleichberechtigung ausrichten! • Im Familienrecht die gleichberechtigte Partnerschaft sowie die geteilte elterliche Sorgearbeit stärken! •  Im Arbeits- Sozial- und Einkommenssteuerrecht die gleiche Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben ermöglichen! "Gleichstellung auf dem Papier"

  10. 2. Rollenbilder / Recht Die Bundesregierung: Die Bundesregierung teilt nicht alle aus der Analyse der Sachverständigenkommission abgeleiteten Schlussfolgerungen zu diesem Bereich. Allerdings wird nicht darauf eingegangen, welche Schlussfolgerungen nicht geteilt werden und warum nicht. "Gleichstellung auf dem Papier"

  11. 3. Bildung Fakt ist: Es finden sich in beiden Geschlechtern Bildungsgewinner und -verlierer. Die gravierenden Unterschiede in der Bildungslaufbahn bestehen nicht zwischen Jungen und Mädchen, sondern insbesondere innerhalb der Geschlechter. Die Berufswahl erfolgt im wesentlichen immer noch geschlechtsspezifisch, und: viele Dienstleistungsberufe sind als „Zuverdienerinnen-Berufe“ konzipiert. Das wirkt sich auf spätere Verdienst- und Karrierechancen von Frauen nachteilig aus. "Gleichstellung auf dem Papier"

  12. 3. Bildung Fakt ist: Die Zweiteilung des Berufsbildungssystems in einen dualen und einen arbeitsmarktfernen vollzeitschulischen Zweig ist nachteilig für die Gleichstellung. Die vollzeitschulische Ausbildung in den personenbezogenen Dienstleistungen zementiert den geringeren Professionalisierungsgrad. Uneinheitliche Qualifikationsprofile und fehlende bundesweite Standards kennzeichnen diese Berufszweige. "Gleichstellung auf dem Papier"

  13. 3. Bildung Fakt ist: Frauen sind häufiger studienberechtigt als Männer, nehmen aber seltener ein Studium auf. Wenn sie studieren, verzichten sie nach dem Bachelor-Abschluss häufiger als Männer auf den Masterstudiengang. Mutterschaft während der Ausbildung reduziert die Abschluss- und Berufseinstiegschancen. Umgekehrt wirkt sich für junge Männer Vaterschaft nicht auf den Bildungsverlauf aus. "Gleichstellung auf dem Papier"

  14. 3. Bildung • Die Kommission empfiehlt: • Abwärtsspiralen verhindern und Wahlmöglichkeiten in allen Lebensphasen fördern! • Gender Mainstreaming und geschlechtsbewusste Pädagogik übergreifend und systematisch verankern! • Ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis bei pädagogischem Fachpersonal anstreben! • Den dualen und schulischen Zweig des Berufsbildungssystems zusammenführen und stärker einander angleichen! "Gleichstellung auf dem Papier"

  15. 3. Bildung Die Bundesregierung: In ihrer Stellungnahme teilt die Bundesregierung die Annahme der Sachverständigenkommission, dass Bildung als ein zentrales Handlungsfeld mit starken gleichstellungspolitischen Bezügen darstellt. Diese Position bekräftigt die Ergebnisse der Untersuchungen und verweist auf die bereits angeregten Maßnahmen. Sie geht darüber hinaus allerdings auf keine weiter Handlungsempfehlung ein. "Gleichstellung auf dem Papier"

  16. 4. Frauenerwerbstätigkeit/ Teilzeit/ Minijobs Fakt ist: Die scheinbar hohe Erwerbsbeteiligung von Frauen ist überwiegend auf die Ausweitung von Teilarbeitsverhältnissen und Minijobs zurückzuführen. Zwischen 2001 und 2006 stieg die Teilzeitquote von Frauen von 40 auf 46 % an. 2008 arbeiteten 46 % der erwerbstätigen Frauen, aber nur 9 % der erwerbstätigen Männer in einem Teilzeitarbeitsverhältnis. "Gleichstellung auf dem Papier"

  17. 4. Frauenerwerbstätigkeit / Teilzeit / Minijobs Fakt ist: Ebenfalls zwischen 2001 und 2006 stieg die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten um 1,3 Mio. Personen an, davon waren 63 % Frauen. Gleichzeitig gingen 1,63 Mio. Vollzeitarbeitsplätze verloren (41 % von Frauen). Im Bereich der gewerblichen Minijobs gab es zum 30. September 2010 6,8 Mio. geringfügig entlohnte Beschäftige, zwei Drittel davon Frauen! "Gleichstellung auf dem Papier"

  18. 4. Frauenerwerbstätigkeit / Teilzeit / Minijobs Fakt ist: Die Arbeitszeit-Lücke der Frauen ist zu Beginn des Erwerbslebens noch klein. Sie steigt im typischen Alter der Familiengründung deutlich an. Daher sind Teilzeitquoten besonders hoch bei den 35- bis 44-jährigen Frauen. Weibliche Arbeitszeit-Lücken und männlicher Arbeitszeit-Überhang stehen in engem Zusammenhang mit der Anzahl der Kinder: Je mehr Kinder ein Mann hat, desto länger sind seine Arbeitszeiten, je mehr Kinder dagegen eine Frau hat, desto kürzer sind ihre Arbeitszeiten. "Gleichstellung auf dem Papier"

  19. 4. Frauenerwerbstätigkeit / Teilzeit / Minijobs • Die Kommission empfiehlt: • Minijobs abschaffen! • Lohnsteuerklassenkombination III/V durch IV/IV ersetzen! • Kinderbetreuung ausbauen! "Gleichstellung auf dem Papier"

  20. 4. Frauenerwerbstätigkeit / Teilzeit / Minijobs Die Bundesregierung: nimmt zur Kenntnis, dass eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen trotz des Umbruchs im deutschen Erwerbssystem nach wie vor nicht realisiert ist. „...weist jedoch darauf hin, dass – ausgehend vom Ziel der Chancengleichheit von Frauen und Männern – für die Politik der Bundesregierung der Grundsatz der fairen Chancen leitend ist, der sich nicht zwingend in Ergebnisgleichheit ausdrückt.“ "Gleichstellung auf dem Papier"

  21. 5. Erwerbsunterbrechungen Fakt ist: Frauen unterbrechen immer noch häufiger und länger ihre Erwerbstätigkeit aus familiären Gründen als Männer. Kinderbedingte Erwerbsunterbrechungen sind unter jüngeren Frauen heute seltener und kürzer. Das liegt zum einen an dem gestiegenen Anteil kinderlos bleibender Frauen (ca. 20 %), zum anderen an der Neuregelung von Elternzeit und Elterngeld seit 2007. Ein Pflegefall in der Familie führt im gleichen Maße zur Erwerbsunterbrechung wie die Versorgung von Kleinkindern. 2007 wurden 67 % aller Pflegebedürftigen von nahen Angehörigen zu Hause gepflegt, mehrheitlich von Frauen. "Gleichstellung auf dem Papier"

  22. 5. Erwerbsunterbrechungen Fakt ist: 18 % des Lohnunterschieds zwischen Frauen und Männern sind auf die langen familienbedingten Erwerbsunterbrechungen zurückzuführen. Je länger eine Erwerbsunterbrechung dauert, desto geringer wird die Chance auf einen Wiedereinstieg in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis. Arbeitszeitverkürzungen nach der Rückkehr in den Beruf wirken sich negativ auf das Einkommensprofil aus und gehen oft mit einem beruflichen Abstieg einher. "Gleichstellung auf dem Papier"

  23. 5. Erwerbsunterbrechungen • Die Kommission empfiehlt: • Keine (Einkommens-)Nachteile durch Erwerbsunterbrechung! • Wiedereinstieg nach einer Erwerbsunterbrechung erleichtern! "Gleichstellung auf dem Papier"

  24. 5. Erwerbsunterbrechungen Die Bundesregierung: verweist hierzu in ihrer Stellungnahme auf das Aktionsprogramm „Perspektive Wiedereinstieg“ und die begleitenden Studien. Weiterhin hat das BMFSFJ eine Untersuchung in Auftrag gegeben, in deren Rahmen eine differenzierte Auswertung von Übergängen und Dynamiken in den Erwerbsbiographien von Frauen mit familienbedingten Erwerbsunterbrechungen vorgenommen werden. "Gleichstellung auf dem Papier"

  25. 6. Frauen in Führungspositionen Fakt ist: 2008 betrug der Frauenanteil in Führungspositionen der deutschen Privatwirtschaft 27 % Bei der Besetzung der Aufsichtsräte in den Top-200-Unternehmen in Deutschland 2009 nur knapp 10 % In den Vorständen und Geschäftsführungen der Top-200-Unternehmen in 2009 lediglich 2,5 % und nur 16 der 160 DAX-Unternehmen wiesen 2009 im Vorstand mindestens eine Frau aus, was einen Anteil von 3 % ausmacht. "Gleichstellung auf dem Papier"

  26. 6. Frauen in Führungspositionen Fakt ist: Die vereinbarte Wochenarbeitszeit bei Führungskräften belief sich 2008 im Durchschnitt für Frauen auf 36 Stunden, für Männer auf 39 Stunden. Die durchschnittliche tatsächliche Wochenarbeitszeit lag dagegen für Frauen bei 41 und für Männer bei 47 Wochenstunden. Im Jahr 2008 waren 77 % der Frauen in Führungspositionen kinderlos. Ein Viertel der Frauen in Führungspositionen ist unverheiratet. Die in Deutschland übliche betriebsinterne Rekrutierung von Führungskräften ist von der Dauer der Betriebszugehörigkeit abhängig. Durch familienbedingte Erwerbsunterbrechung haben Frauen im Durchschnitt eine Betriebszugehörigkeit von 2-4 Jahren, Männer von 15 und mehr Jahren. "Gleichstellung auf dem Papier"

  27. 6. Frauen in Führungspositionen • Die Kommission empfiehlt: • Geschlechterquote einführen! • Unternehmenskultur verändern! • Die Bundesregierung: • verweist in ihrer Stellungnahme auf den im Koalitionsvertrag vereinbarten Stufenplan, indem auf verbindliche Berichtspflicht und transparente Selbstverpflichtung gesetzt wird. • Auf die Handlungsempfehlung eine Geschlechterquote einzuführen, geht die Stellungnahme nicht ein. "Gleichstellung auf dem Papier"

  28. 7. Geschlechtsspezifische Lohnlücke und Niedriglöhne Fakt ist: Die Entgeltungleichheit zwischen Männern und Frauen in Deutschland lag im Jahr 2008 mit rund 23 % deutlich über dem EU-Durchschnitt von 18 %. Unabhängig von der Branche steigen die Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern mit zunehmendem Alter. Im Jahr 2006 verdienten Frauen als Berufsanfängerinnen etwas 10% weniger als ihre männlichen Kollegen. In der Altersgruppe der 25- bis 29-jährigen Erwerbstätigen liegt der Lohnunterschied bei 9%. In der Altersgruppe der 55- bis 59-jährigen ist er mit 29% mehr als dreimal so groß. "Gleichstellung auf dem Papier"

  29. 7. Geschlechtsspezifische Lohnlücke und Niedriglöhne Fakt ist: Frauen verdienten 2008 als Führungskraft in einem von Frauen dominierten Beruf nur etwa 60 % des Einkommens, dass sie als weibliche Führungskräfte in einem typischen Männerberuf verdienen würden. Der Anteil der niedrig bezahlten Frauen lag 2007 bei 29 % gegenüber 14 % bei den Männern. Mehr als zwei Drittel aller Personen, die in Deutschland einen Niedriglohn beziehen, sind Frauen. Zwischen 1995 und 2007 hat sich der Anteil der Minijobs am Niedriglohnsektor nahezu verdoppelt und 86 % aller MinijoberInnen erhalten einen Niedriglohn. "Gleichstellung auf dem Papier"

  30. 7. Geschlechtsspezifische Lohnlücke und Niedriglöhne • Die Kommission empfiehlt: • Geschlechtergerechte Arbeitsbewertungsverfahren weiterentwickeln und anwenden! • Gleiches Entgelt für gleichwertige Tätigkeiten im AGG verankern. • Gesetzliche Mindestlöhne einführen und Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen nutzen! "Gleichstellung auf dem Papier"

  31. 7. Geschlechtsspezifische Lohnlücke und Niedriglöhne Die Bundesregierung: „Die Möglichkeit zur eigenständigen Sorge für den Lebensunterhalt durch Erwerbstätigkeit und zum Aufbau einer eigenen sozialen Sicherung spielen eine Schlüsselrolle bei der Ausrichtung der Gleichstellungspolitik unter dem Leitgedanken fairer Einkommensperspektiven von Frauen und Männern im Lebensverlauf.“ "Gleichstellung auf dem Papier"

  32. 8. Familienfreundlichkeit und Gleichstellung im Betrieb Fakt ist: Im Jahr 2009 boten 30 % der Unternehmen sieben bis neun unterschiedliche Maßnahmen und familienfreundliche Instrumente an. Diese Instrumente sind jedoch freiwillige Maßnahmen und bis heute nur selten Bestandteil tariflicher und betrieblicher Vereinbarungen. 2008 gab es in nur 13 % aller Betriebe mit mehr als zehn Beschäftigten explizite Vereinbarungen oder freiwillige Initiativen zur Förderung der Gleichstellung. Bedarfe von Pflegenden werden von den Arbeitgebern bisher noch wenig berücksichtigt. Ebenso mangelt es an gezielten Maßnahmen zur Karriereförderung des weiblichen Nachwuchses. "Gleichstellung auf dem Papier"

  33. 8. Familienfreundlichkeit und Gleichstellung im Betrieb Fakt ist: Eine bedarfsgerechte und familien- und gleichstellungsbewusste Personalpolitik ist ein geeignetes Instrument zur Mitarbeiterbindung. Das zeigt sich an deutlich kürzeren Elternzeiten, geringeren Fehlzeiten, einer längeren Betriebszugehörigkeit und weniger Eigenkündigungen. Eine solche Personalpolitik gewinnt angesichts des Fachkräftemangels für Arbeitgeber zunehmend an Bedeutung. "Gleichstellung auf dem Papier"

  34. 8. Familienfreundlichkeit und Gleichstellung im Betrieb • Die Kommission empfiehlt: • Fürsorgeverpflichtungen anerkennen! • Familienfreundliche Arbeitszeiten ermöglichen! • Unternehmenskultur verändern! • Lebensereignisorientiertes Personalmanagement stärker einsetzen! "Gleichstellung auf dem Papier"

  35. 8. Familienfreundlichkeit und Gleichstellung im Betrieb • Die Bundesregierung: • In der Stellungnahme ist zu lesen, dass die Bundesregierung bereits wichtige Maßnahmen eingeleitet hat, um institutionelle Rahmungen der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Sorgearbeit zu schaffen. Auf diese wird aber nicht näher eingegangen. "Gleichstellung auf dem Papier"

  36. 9. Erwerbsarbeit und Familienzeiten Fakt ist: Obwohl sich die Gesamtarbeitszeit zwischen Männern und Frauen angenähert hat, dominiert nach wie vor bei den Männern die Erwerbsarbeit, bei den Frauen die Haus- und Sorgearbeit. Beim Übergang zur Elternschaft verlagern sich die verschiedenen Handlungsfelder der Haus- und Sorgearbeit noch stärker auf die Mütter. Die durchschnittliche Zeitverwendung für Erwerbsarbeit von Frauen mit Kindern unter sechs Jahren betrug 2004 in Deutschland 72 Minuten pro Tag. Französische Mütter mit kleinen Kindern brachten täglich 133 Minuten und schwedische Frauen 137 Minuten auf. "Gleichstellung auf dem Papier"

  37. 9. Erwerbsarbeit und Familienzeiten Fakt ist: Die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Pflege erweist sich bislang als eine zeitliche Herausforderung vor allem für Frauen. 71 % der Pflegebedürftigen in Privathaushalten wurden 2002 ausschließlich von Familienangehörigen gepflegt, ohne Unterstützung von ambulanten Diensten. Pflegetätigkeiten werden nach wie vor stärker von Frauen übernommen: 2002 waren 73 % der pflegenden Angehörigen weiblich. "Gleichstellung auf dem Papier"

  38. 9. Erwerbsarbeit und Familienzeiten Fakt ist: Zwischen den gewünschten und tatsächlichen Arbeitszeiten von Männern und Frauen bestehen erhebliche Diskrepanzen. Drei Viertel der Väter und mehr als die Hälfte der Mütter würden gern ihre Arbeitszeit verkürzen. Diese Wunschzeiten liegen im Bereich der kurzen Vollzeit von 30 bis 34 Stunden pro Woche. Der Wunsch der Väter nach einer Verkürzung ihrer Wochenarbeitszeit betrifft vor allem nicht gewünschte Überstunden. Für Erwerbstätige besteht die Möglichkeit nach dem Teilzeit- und Befristungsgesetz, bei Bedarf von Vollzeit auf Teilzeitarbeit zu wechseln. Ist dieser Wechsel jedoch vollzogen, hat die Person keinen gesetzlichen Anspruch in das alte Verhältnis zurückzukehren. "Gleichstellung auf dem Papier"

  39. 9. Erwerbsarbeit und Familienzeiten • Die Kommission empfiehlt: • Flexibilität ermöglichen und unterschiedliche Formen von Arbeit stärken! • Gesetz zu Wahlarbeitszeiten erlassen! • Familienfreundliche Arbeitszeiten ermöglichen! • Elternzeit weiterentwickeln! "Gleichstellung auf dem Papier"

  40. 9. Erwerbsarbeit und Familienzeiten Die Bundesregierung: verweist auf den Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Familienpflegezeit. Weiter beabsichtigt die Bundesregierung in bewährter Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt, nach 1991/1992 und 2001/2002 eine dritte Welle der Zeitbudgeterhebung durchzuführen. "Gleichstellung auf dem Papier"

  41. 10. Alterssicherung Fakt ist: Ende 2008 bezogen westdeutsche Männer aus der GRV eine durchschnittliche eigenständige Rente von 1.034 Euro im Monat, westdeutsche Frauen kamen auf 498 Euro (48 % der Männerrenten). Die Renten ostdeutscher Männer lagen 2008 bei durchschnittlich 994 Euro und die der Frauen bei 672 Euro (68 % der Männerrenten). Die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten im Erwerbslebensverlauf, Erwerbsunterbrechungen oder Einkommensunterschiede wirken unmittelbar bis ins Rentenalter nach. Die Sorgearbeit für Pflegebedürftige wird deutlich geringer in der GRV angerechnet, als die für Kindererziehungszeiten. "Gleichstellung auf dem Papier"

  42. 10. Alterssicherung Fakt ist: Problematisch ist die Verlagerung der Alterssicherung von der ersten auf die zweite und dritte Säule. Die betriebliche Alterssicherung (zweite Säule) ist stark abhängig von der Betriebszugehörigkeit. Frauen haben zudem aufgrund ihres niedrigeren Einkommens weniger Möglichkeiten im Rahmen der privaten Vorsorge (dritte Säule) für das Alter vorzusorgen. "Gleichstellung auf dem Papier"

  43. 10. Alterssicherung Fakt ist: Abgeleitete Leistungen wie die Hinterbliebenenrente spielen für die Alterssicherung verheirateter Frauen eine große Rolle. Sie sind aber Renten zweiter Klasse. Sie besitzen nicht den Status und die Qualität eigenständiger Ansprüche und schränken eigene Verwirklichungschancen der Verwitweten ein. Insgesamt tragen die Rentenreformen der letzten Jahre zu einer Verringerung des Rentenniveaus bei, und es ist mit einem deutlichen Anstieg der Altersarmut zu rechnen. Vor allem in Ostdeutschland wird der Anteil von Personen mit Niedrigrenten unter 600 Euro in der GRV wachsen: bei Frauen von 25 auf 48 % und bei Männern von 4 auf 31 %. "Gleichstellung auf dem Papier"

  44. 10. Alterssicherung • Die Kommission empfiehlt: • Voraussetzungen für eine armutsvermeidende Altersvorsorge auf dem Arbeitsmarkt schaffen! • Abgeleitete Sicherungsformen in der GRV abbauen und eigenständige Sicherungsansprüche aufbauen! • Benachteiligung der Sorgearbeit für Pflegebedürftige abbauen! • Erste Säule der Alterssicherung nicht weiter schwächen! "Gleichstellung auf dem Papier"

  45. 10. Alterssicherung Die Bundesregierung: teilt die Auffassung der Sachverständigenkommission zu den entscheidenden Stellschrauben und benennt die Benachteiligung der Frauen durch familienbedingte Erwerbsunterbrechungen. Bietet aber keine Lösungen an. "Gleichstellung auf dem Papier"

  46. 11. Pflege und Pflegebedürftigkeit Fakt ist: 2007 betrug der Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtgesellschaft 2,7,%. Er wird bis zum Jahr 2030 auf 4,4 % ansteigen. 71 % der Pflegebedürftigen in Privathaushalten wurden 2002 ausschließlich von Angehörigen gepflegt, ohne Unterstützung von ambulanten Diensten. 73 % der pflegenden Angehörigen waren weiblich. 27 % der weiblichen Pflegepersonen gaben 2002 ihre Erwerbsarbeit auf und 24 % schränkten sie mit problematischen Folgen für die Alterssicherung stark ein. "Gleichstellung auf dem Papier"

  47. 11. Pflege und Pflegebedürftigkeit Fakt ist: Männer pflegen bislang vor allem, wenn sie selbst bereits im Rentenalter sind und dann vorrangig ihre Partnerin In Ostdeutschland sind die Geschlechterunterschiede bei der privaten Pflege deutlich stärker ausgeprägt. 2002 bezeichneten sich 82 % der in Pflegetätigkeiten eingebundenen Frauen als Hauptpflegeperson, jedoch nur 45 % der befragten Männer (Westdeutsche Frauen: 62% und Männer 52 %) Während Frauen mehrheitlich im häuslich-privaten Umfeld Partner, Familie, Freunde und Nachbarn pflegen, werden sie selbst als Pflegebedürftige in höherem Alter vielfach – entgegen ihres Wunsches – im Pflegeheim versorgt. "Gleichstellung auf dem Papier"

  48. 11. Pflege und Pflegebedürftigkeit • Die Kommission empfiehlt: • Situation von privat pflegenden Frauen und Männern verbessern! • Häusliche und professionelle Pflege besser verzahnen! • Erwerbstätige Pflegende unterstützen! • Das Pflegeversicherungsrecht geschlechtergerecht ausgestalten! "Gleichstellung auf dem Papier"

  49. 11. Pflege und Pflegebedürftigkeit Die Bundesregierung: Sie stellt fest, dass die Erforderlichkeiten von Sorgearbeit in immer wieder wechselnder Intensität im Lebensverlauf von Frauen und Männern, eine Entscheidung über Ausgleichsleistungen, die über die bereits gesetzlich berücksichtigten Zeiten hinaus gehen, im Rahmen der haushaltsmäßigen Möglichkeiten als geboten erscheinen. „Die Gleichstellungsperspektive wird dabei als konstitutiv für nachhaltige Lösungen gesetzt werden.“ "Gleichstellung auf dem Papier"

  50. Wir brennen für die Gleichstellung! "Gleichstellung auf dem Papier"

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