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Natur als Lehrmeister Naturerfahrung – Weltbild –Umweltinteresse: Zusammenhänge

„ Du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung, Berlin/ Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Was erwartet Sie?. Natur als Lehrmeister Naturerfahrung – Weltbild –Umweltinteresse: Zusammenhänge

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Natur als Lehrmeister Naturerfahrung – Weltbild –Umweltinteresse: Zusammenhänge

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  1. „Du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern...“ Prof.em.Dr.Norbert Jung, Berlin/ Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde Was erwartet Sie? • Natur als Lehrmeister • Naturerfahrung – Weltbild –Umweltinteresse: Zusammenhänge • Beziehung als zentrales Ziel in der Umweltbildung • Werte – ein eigenes Thema ? • Moral Kann man nicht-moralisch sein? • Wie funktioniert Moral, wo kommt sie her ? • Moralkonflikte und Tugenden • Moralverstärkung durch Verstand – Nachhaltigkeit contra Todsünden • Zusammenschau: Psychologische Zusammenhänge ganzheitlicher Umweltbildung

  2. Franziskus von Assisi (1181-1226):Natur als Mitwelt Franziskus versuchte, „die Idee der unbegrenzten Herrschaft des Menschen über die Schöpfung durch die Idee von der Gleichheit aller Geschöpfe zu ersetzen“ L.L.Whyte1 1 Whyte,L.L.1970 Die historischen Ursachen unserer ökologischen Krise.In: Lohmann,M.(Hrsg.):Gefährdete Zukunft...München Giotto: Die Vogelpredigt des Hl.Franziskus von Assisi

  3. ”Umweltbildung, die Leuten nur etwas über die Umwelt beibringt, ohne sie aufzufordern, Veränderungen in ihrem Leben vorzunehmen, ist keine Umweltbildung, sondern Naturwissenschaft.” Steve van Matre1998 (1990): Earth Education. Ein Neuanfang. Lüneburg: IEE.

  4. Ontogenetische Entwicklungsfaktoren für die individuelle Naturbeziehung Jung,N. 2009: Ganzheitlichkeit in der Umweltbildung: Interdisziplinäre Konzeptualisierung. In: Brodowski,M. et al.: Informelles Lernen und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Opladen…: Barbara Budrich. S.129-149

  5. Familie, Kindheit Erlebte Familie, Vorbilder, moralische und soziale Normen, Tradition, Ethik, Werte; Wohnort Gesellschaft (anonym) Natur-erfahrung Gefühle Erlebnisse UmgangErfahrungs-wissen Eindrücke Faszination Gruppe Gemeinschaft Freunde Rationales WissenBücher,Medien, Wissenschaft  instabil, korrigierbar NaturbeziehungEinstellung,Werte, Gefühlestabil Barriere Desinteresse Umweltverträglich handeln und leben Quellen Naturbez. Naturerfahrung und Umwelthandeln persönliche emotionale Bindung Motivation, Interesse Aufnahme- und Handlungsbereitschaft Möglichkeiten, Anreize, Fähigkeiten

  6. Beziehung zu sich selbst Beziehung zur Natur Beziehung zu Anderen Das Beziehungsdreieck Das Beziehungsdreieck menschlicher Entwicklung – Psychologische Balance in der Umweltbildung Ableitbare Kompetenzen und Ziele: Naturkompetenz Sozialkompetenz Persönlichkeit ...denn der Mensch ist ein Beziehungswesen Wissenschaftliche Quellen: Verhaltensbiologie, Psychoanalyse, Pädagogik, Umweltbildung Jung,N. 2009: Ganzheitlichkeit in der Umweltbildung: Interdisziplinäre Konzeptualisierung. In: Brodowski,M. et al.: Informelles Lernen und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Opladen…: Barbara Budrich. S.129-149. S.132

  7. Die sieben Todsünden – heute gesellschaftsfähig. Aber nachhaltigkeitsfähig ? • Habgier/Geiz • Völlerei • Neid • Hochmut • Wollust • Zorn (Aggression) • Trägheit des Herzens („Gefühlskälte“). • Sustainability - Nachhaltigkeit Heute Opfer bringen für zukünftige Generationen • Equity and Sufficiency – Gerechtigkeit und HinlänglichkeitAuf Überflußverzichten zugunsten anderer • Relationality and Adaptibility – Globale Verbundenheit und Anpassungsfähigkeit (Begrenzte Ressourcen) • Frugality – Genügsamkeit, Sparsamkeit • Biodiversity – Vielfalt fördernWohlstand begrenzen, damit andere Lebewesen und Kulturen in ihren Lebenräumen dauerhaft leben können • Humility – BescheidenheitDemut undAnerkennung der Grenzen von Wissen und Machen Ethische Forderungen in Agenda 21 Brown,N.J.u.Quiblier,F. (Eds.)1994:Ethiks and Agenda 21: moral implications of a global consensus,New York:UN Publ.,zit.in : Dollase,R. 1998:Zukunftsfähiges Deutschland...,in: NABU(Hrsg.)Natürlich lernen. Bonn;S.16-22

  8. Nachhaltigkeits-einstellung Wissenschaftliches Wissen Wertvorstellungen Naturverständnis Naturerfahrung - Naturbeziehung Zieledreieck Entwicklung von Zielen in ganzheitlicher Umweltbildung Poli-tisches Engagement und Wissen B e f i n d l i c h k e i t s o r i e n t i e r u n g S o z i a l e O r i e n t i e r u n g

  9. Alexander v.Humboldt, 1769 - 1859 „Um die Natur in ihrer ganzen erhabenen Größe zu schildern, darf man nicht bei den äußeren Erscheinungen allein verweilen; die Natur muß auch dargestellt werden, wie sie sich im Innern der Menschen abspiegelt, wie sie durch diesen Reflex bald das Nebelland physischer Mythen mit anmutigen Gestalten füllt, bald den edlen Keim darstellenderKunstthätigkeit entfaltet“[Hervorhebg.N.J.) Quelle: Humboldt, A.v. 2004 (1845): Kosmos. Frankfurt/M.:Eichborn (Reprint)

  10. Ergänzende Folien 1-8 (Legende): Ganzheitlichkeit erfordert interdisziplinäres Wissen über Mensch und Natur (Das Umweltbildungslehrkonzept an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde) Die Ebenen jeden aktuellen menschlichen Seins sind zugleich die „kognitiven“ Quellen seines Handelns: biologisch, sozial, kulturell und individualgeschichtlich. Der größte Teil unserer Handlungsquellen ist biologisch bedingt bzw. unbewußt. Sind Menschen nur entsprechend ihres Lebensstiles (Milieu) erfolgreich ansprechbar oder entsprechend eines biopsychosozialen Menschenbildes auch auf anderen Ebenen? Schaubild der Ontogenese des Menschen als kontinuierliche Gen-Umwelt-Interaktion: Konzentrische Eroberung und Erweiterung der Umwelt. Eine erfolgreiche Pädagogik stellt für jeden Entwicklungszeitpunkt geeignete Angebote zur Verfügung Ganzheit der Natur: van Matres Konzepte, die die Inhalte der Umweltbildung abdecken (sowohl in der Naturerfahrung als auch im Gesellschaftsbezug) Die Gegenüberstellung von Zielen ganzheitlich verstandener Umweltbildung der letzten drei Jahrzehnte und der BNE zeigt, daß letztere kein völlig neues Konzept ist, sondern die kontinuierliche Fortsetzung von Umweltbildung in der fortgeschrittenen Globalisierung Beispielergebnis einer Psychotoperfahrung Illustration zum Bildungsziel „Befindlichkeitsorientierung“ : Untersuchungsergebnisse zur Zukunfts-und Umweltängsten bei Schulkindern (N.Rohm) Anhang

  11. Ökonomie GlobaleProzesse Landschaftsnutzung Ökologie Wissen über Naturzusammenhänge und ökologisches Planen, Wirtschaften und Leben Geoinformatik Naturschutz Pädagogik Didaktisches Wissen und Können für Naturerleben, Wissensaneignung, ökologisches Handeln u.a Psychobiologie Wissen über die Natur des Verhaltens des Mitweltwesens Mensch Kommunikation Wissen, Verständnis, Sensibilisierung, und Erfahrung in Gemeinschaft und Gesellschaft Soziologie Kenntnisse über Gesellschafts-organisation und -prozesse Psychologie Wissen und Verstehen menschlichen Denkens, Wollens, Fühlens und Verhaltens Ökopsychologie und Ethik Mensch-Natur-Beziehung, ökologisches Weltbild sozialökologische Ethik Völkerkunde Philosophie Mythologie 1 Interdisziplinäre Ausbildung für Umweltbildung an der HNE • Ganzheitlichkeit ist interdisziplinär: • Die ganze Natur erfassen und erleben • Den ganzen Menschen ansprechen • Eindrucksvolle Situationen gestalten Medizin

  12. Nachtrag-Legende: Welches Bild vom Menschen haben wir in der praktischen Arbeit ? Was muß er lernen, was ist nur verschüttet ? Was kommt aus den Genen, was aus der Tradierung (kollektive Erfahrungen) und was aus der ganz individuellen Geschichte (Erfahrungen, Werte, Sinn) ? 2 Die Quellen menschlichen Handelns – ganzheitlich und interdisziplinär betrachtet Psychische Repräsentation Wissenschaftliche Erkenntniszugänge Bewußt Sozial-, Kultur-, Geisteswissenschaften Biologie, Humanwissenschaften Unbewußt Unser Handeln wird nicht nur durch Bewußtsein, rationales Wissen, Logik und freien Willen bestimmt !

  13. Nachtrag-Legende: Aus der vorigen Folie leitet sich ab: Menschen sind nicht nur auf die Werte ihrer Lebensstilgruppe (bspw.SINUS-Milieus) ansprechbar, sondern auf natürliche (psychobiologische), soziokulturelle und individuelle Bedürfnisse und Werte. Das ist pädagogisch zu nutzen. 3 psychisch individuelle Eigenschaften INDIVIDUUM sozial erworbene Eigenschaften GRUPPE biologisch angelegte Eigenschaften SPEZIES FHE-Landschaftsnutzung u.Naturschutz, Professur Umweltbildung, Prof. Dr. rer. nat. Norbert Jung

  14. Onto-Schema Nachtrag-Legende: Aufbauend aus entwicklungspsychologischen Erkenntnissen stellt das Schaubild dar, daß sich der junge Mensch seine Umwelt quasi in konzentrischen Kreisen aneignet, vom Bettchen des Säuglings bis zur Welterfahrung des Erwachsenen. Pädagogisch stellt das die Aufgabe, in jeder Phase die adäquate Lernumwelt zur Verfügung zu stelllen, nicht mehr, aber auch nicht weniger. 4 Erfahrungstufen von Umwelt in der Ontogenese FHE-Landschaftsnutzung u.Naturschutz, Professur Umweltbildung, Prof. Dr. rer. nat. Norbert Jung

  15. Gemeinschaft Kreisläufe Kreisläufe Wandel Vielfalt Wechsel-beziehung,Anpassung Energiefluß Nachtrag-Legende: Einer der Väter moderner Umweltbildung, Steve van Matre, machte mit seinen „Konzepten“ deutlich, worum es in jeder Umweltbildung, ob Naturerfahrung oder gesellschaftliche Prozesse gehen muß. Van Matres Konzepte als Untersetzung von Capras Kategorie „Muster“: Energiefluß - Kreisläufe – Vielfalt – Wandel/Veränderung – Wechselbeziehung – Gemeinschaft – Anpassung („EC-DC-IC-A“) 5 In Anlehnung an: van Matre, St. 1998: Earth Education. Ein Neuanfang. Lüneburg:IEED Literaturhinweis Capra, F.1996: Lebensnetz. Ein neues Verständnis der lebendigen Welt. Bern...:Scherz

  16. Nachtrag-Legende: Die von führenden BNE-Theoretikern propagierte These, daß die BNE die „alte“ Umweltbildung verbessere und Ziele setze, die diese nicht hatte, íst bei genauem Quellenstudium irreführend und führt zu einer Scheinaufwertung von BNE. Die BNE ist eher die kontinuierliche Fortsetzung einer ganzheitlich verstandenen Umweltbildung unter den Bedingungen der Globalisierung... 6

  17. Nachtrag-Legende: Psychotoperfahrung ist eine gute methodische Möglichkeit zum Erfahren und Erleben eigener Naturbeziehung im Sinne von erfahrener Mitwelt (Literatur siehe unten) Gedicht 7 Psychotop Waldbach Mal leise flüsternd Mal tobend laut Ziehst du durch mein Land. Alles Leben spiegelt sich In deinem Ur – Gesicht. Fängst Sonne ein Auch Tod und Leben, strömst durch Adern aller Wesen. Formst des Ortes Gedankenmeer Ganz weise und bedacht Und küßt das traurig Seelenheer in lieblich träumende Nacht Nadine R. Literatur: Jung, N. 2005 Naturerfahrung, Interdisziplinarität und Selbsterfahrung – zur Integration in der Umweltbildung. In: Unterbruner,U. u. FORUM Umweltbildung (Hrsg.): Natur erleben. Neues aus Forschung und Praxis zur Naturerfahrung. Innsbruck:Studienverlag.S.87 – 98Jung 2008:Psychotope...www.hnee.de/jung  Vorträge Trommer,G. 1998: Ein Psychotop entsteht. Wildniserfahrungen mit Studenten. Nationalpark 4/98:6-11

  18. Rechts: Die Differenz zwischen erster und auch zeitlich zweiter, vertiefender Befragung weist auf unbewußte Abwehrprozesse hin Umweltzerstörung und Zukunftsunsicherheit ängstigt Kinder 8 Befragungsergebnisse bei Schülern (n=48) nach einer Phantasiereise in die Zukunft Quelle: Rohm, Nadine 2004: „Kinder und Umweltangst..“Diplomarbeit HNE Eberswalde /FB Lanu; www.hnee.de/umweltbildung : Diplomarbeiten

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