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Jean Calvin

Jean Calvin. Institutio christianae religionis Institution de la religion chrétienne . Imbart de La Tour:. „Le calvinisme est tout entier dans l‘Institution chrétienne“. Gründe: - Calvin hat sein ganzes Leben sich bemüht, die IRC zu aktualisieren und auf dem neusten Stand zu halten

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Presentation Transcript


  1. Jean Calvin Institutio christianae religionis Institution de la religion chrétienne

  2. Imbart de La Tour: • „Le calvinisme est tout entier dans l‘Institution chrétienne“. • Gründe: • - Calvin hat sein ganzes Leben sich bemüht, die IRC zu aktualisieren und auf dem neusten Stand zu halten • - Calvin hat alle Kontroversen und Erkenntnisse diesem Werk anvertraut

  3. Die Institutio ist das Resümee der Theologie Calvins • Von ihr aus kann man zu allen seinen Schriften gelangen. • Aber: Sie versucht systematisch zu erfassen, was in einzelnen Schriften eher im Gegenüber zu einer historischen Situation oder zu einem biblischen Text formuliert wurde.

  4. Die Bedeutung der Institutio für die reformierte Theologie • Das systematische Hauptwerk der altreformierten Theologie • Sie gibt auch noch der reformierten Orthodoxie des 17. und 18. Jahrhunderts weite Teile des Aufbaus vor. • Sie war das Werk, durch das sich die Reformation in Verfolgungs-situationen ausbreitete (bes. F)

  5. Die Bedeutung der IRC • Sie war Andachtsbuch für viele Generationen von Reformierten • Sie hat nahezu den Status einer Bekenntnisschrift • Ihre französische Fassung hat die französische Sprache bis ins 16. Jahrhundert mitgeprägt (Descartes, Bossuet)

  6. Die unterschiedlichen Auflagen • 1. Aufl. Basel 1536 (L) – 6 Kap. (Gesetz-Credo-Vater Unser-Taufe-Abendmahl-Die falschen Sakramente der Papisten-Die christliche Freiheit) • Vorrede an König Franz I. (1534 Placards) • Großer Erfolg; • Wahrscheinlich franz. Version

  7. Die unterschiedlichen Auflagen • 2. Aufl. Strassburg 1539 (L) /Calvin-Alcuin • 17 Kap. (11 neue darunter:) • Am Anfang 2 über die Erkenntnis Gottes und des Menschen • Prädestination (gg. Melanchthon Loci communes 1535; Augustin) • Providenzlehre • Einfluss: Bucer, Kirchenväter, Römer.

  8. Die unterschiedlichen Auflagen • 2. Aufl. (franz. Version: 1541 Genf) • Stilistisches Meisterwerk: elegant und persönlich • Grosse Wirkung auf die französische Sprache

  9. Die unterschiedlichen Auflagen • 3. Aufl. (L) Genf 1543; fr. Version Genf 1545 • 21 Kapitel. • Ausbau der Kontroversen mit Katholiken (Gelübde; menschliche Traditionen) • Vorrede von Jean Sturm

  10. Die unterschiedlichen Auflagen • 4. Aufl. (L) Genf 1550; franz. Version 1551. • 24 Kapitel (darunter neu: • - Über Heilige Schrift und ihre Autorität • - Heiligen- und Bilderverehrung • - Kap 8: Über das menschliche Bewusstsein • - Neu: Paragraphenzählung

  11. Die unterschiedlichen Auflagen • 5. Auflage: (L) Genf 1559 (F) 1560 • Die letzte und maßgeblich gewordene Auflage • Art Testament • 80 Kapitel in 4 Büchern • Ausbau der Trinitätslehre (Sozzini, Servet), der Abendmahlslehre (Westphal), der Christologie, Anthropologie und Rechtf. (Osiander)

  12. Heutige Ausgaben: • Deutsche Übersetzung: Otto Weber (Neukirchen 1955) • Lateinische Urtext: Kritische Ausgabe z.B. Bd. 2-4 in Joannis Calvini Opera selecta (Hg. Peter Barth und Wilhelm Niesel) München 1928 • Französischer Text (leicht modernisierte Fassung von 1560: Éditions Kerygma/Farel, 3 Bde. Marne- la-Vallée/ Aix en Provence 1978

  13. Sekundärliteratur: • François Wendel: Calvin: Sources et évolution de sa pensée religieuse. 2. Aufl. Genf 1985 (Mittlere Position der Forschung bis vor etwa 50 Jahren). ü: D, E; S. 79-272: Institutio • Ergänzen durch neueren Lexikonartikel z.B. TRE

  14. Aufbau der Institutio nach Wendel • I. Buch: Erkenntnis Gottes und des Menschen (Allgemeine Offenbarung; Schrift als Autorität) – Interprétation fondatrice (Jean Ladrière); aber mit Sünde (gg. Wendel) • Buch II bis IV: Das Heil und die Verherrlichung Gottes in der Welt – Interprétation effectuante (JL)

  15. Buch II bis IV • Buch II: Vorbereitung und Erfüllung des Heilswerkes in der Bibel (AT und NT) • Buch III: Über die Teilhabe am Heilswerk Christi durch den Heiligen Geist (z.B. Heiligung) • Buch IV: Über die äußeren Heilsmittel, um uns zum Heil einzuladen und in ihm zu erhalten (Kirche, Sakramente, Obrigkeit)

  16. Kritische Fragen: • Warum Kirche und Heilsmittel so spät? • Spiritualismus? • Aber: IV,1: Niemand hat Gott zum Vater, der nicht die Kirche zur Mutter hat. (Cyprian) • Es geht um eine Beurteilung der Kirche von der Korrelation Gott-Mensch aus.

  17. Buch I • Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis • Schöpfung • Bibel • Trinität • Vorsehung • Nicht:

  18. Cognitio Dei et hominis • Gerhard Ebeling: Lutherstudien I, Tü 1971: S. 221-272: • Ein Thema, das Luther, Zwingli und Calvin gemeinsam ist. • Unterschied: Bei Luther am stärksten von Anfang an auf das Rechtfertigungsgeschehen bezogen. • Luther für heute wegweisend.

  19. Luther: Ennaratio zu Ps 51 (1532) • Cognitio dei et hominis est sapientia divina et proprie theologica, Et ita cognitio dei et hominis, ut referatur tandem ad deum iustificantem et hominem peccatorem, ut proprie sit subiectum Theologiae homo reus et perditus et deus iustificans vel salvator.

  20. Zwingli: De vera et falsa religione (1525) • Cum deus sit, in quem tendit religio, homo vero, qui religione tendit in eum, fieri nequit, ut rite de religione tractetur, nisi ante omnia deum agnoveris, hominem vero cognoveris.

  21. Calvin: ICR 1536 • Summa fere sacrae doctrinae duabus his partibus constat: Cognitione Dei et nostri.

  22. Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis • I,1,1: Vielfältiger Zusammenhang. Was kommt zuerst? • Wer sich selbst erkennt, wird angeregt Gott zu finden: • 1. Apg 17,28: Mitgegebensein Gottes in der Selbsterkenntnis • 2. Gott als Quelle alles Guten • 3. Menschliche Armut und Elend

  23. Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis • Aktuell: • 1. Traugott Koch: Mit Gott leben. TÜ 93: An Gott glauben, wie kommt man dazu? S. 29: „Die Erfahrung des Glaubens wird der nicht machen, der nicht aufmerksam auf sich geworden ist.“ • Karl Rahner: unthematischen Mitgesetztsein der Gotteserfahrung.

  24. Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis • 2. Dankbarkeit • - Pietas • - Schleiermacher: Gefühl der schlechthinnigen Abhängigkeit.

  25. Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis • I,1,2: ABER: Jeder Mensch ist ein Heuchler und missdeutet und verunreinigt die in der Selbsterkenntnis mitgesetzte Gotteserkenntnis. • Deshalb: I,1,3: Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis sind fest miteinander verknüpft, aber: die rechte Ordnung der Lehre verlangt:

  26. 1. Gotteserkenntnis ! • I,2,1: Gotteserkenntnis ist kein rein theoretisches Erkennen der Existenz Gottes, sondern: religio und pietas. • Zweifache Gotteserkenntnis: • - Erkenntnis des Schöpfers und • - Erkenntnis des Erlösers Jesus Christus.

  27. Schöpfung und Religionstheorie I • - „natürliche Gotteserkenntnis“ • I,4,1: Gott hat in alle Herzen den Keim der Religion gelegt. • I,4,2: Atheisten löschen das Licht der Natur aus. „Toren“ (Ps 14,1). „Gradezu viehisches Vergessen Gottes“ (Plutarch: noch unter den Tieren) • I,4,4: „Von Natur ist dem Menschenherzen ein Empfinden Gottes eingemeißelt.“

  28. Schöpfung und Religionstheorie II • Gottes Weltregierung und Schöpfungsherrlichkeit steht wie brennende Fackeln vor Augen, aber: • Der Mensch, obwohl „Mikrokosmos“ (I,5,3) sieht sie nicht, ist undankbar. • Verwechselt Schöpfer und Geschöpf (z.B. Weltseele) • Setzt Götzen an die Stelle Gottes.

  29. Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis • Frage: Kann der Mensch Gott erkennen, ohne dass er den Menschen Jesus Christus oder die Hl. Schrift kennt? • Ja, aber der Mensch kann Gottes Größe nicht erfassen und • Er hat de facto die Gotteserkenntnis verspielt; ihren Keim gelöscht

  30. Religion der Heiden • Zwingli ging wie nicht selten im Mittelalter (Dante) und im Humanismus (Plato) von der Möglichkeit des Heils für die frommen Heiden aus • Calvin: Nein.

  31. Aktualität dieser Sicht: • Biblisch: Röm 1, 18ff. • Integriert Religionskritik: Gott als Projektion des Menschen. • Kann man im Prinzip auch auf Erscheinungen im Christentum beziehen. • Hält gleichwohl fest: Religion gehört zum Menschen und zur Welterfahrung.

  32. Unfähigkeit und Schuld • Wie gehört das zusammen? • C.: Unfähigkeit zu wahrer Gotteserkenntnis, • Aber doch zu Dankbarkeit. • Stattdessen keine Selbstbeschränkung • Phantasievolles Schaffen von Göttern

  33. Heilige Schrift • Nötig zu wahrer Gotteserkenntnis • I,6,1: Brillengleichnis • Heilsame Gotteserkenntnis nur durch Gottes Wort und Hl. Schrift • I,7: Nicht die Kirche, sondern das Testimonium Spiritus sancti internum beglaubigt die Schrift

  34. Zeugnisse für die Glaubwürdigkeit der Schrift aus der natürlichen Vernunft I,8 • Überlegene Weisheit • Hohe Alter • Wahrhaftigkeit • Wunder • Weissagungen • Zuverlässige Überlieferung • Märtyrer • Alle können das Zeugnis des Geistes nicht ersetzen

  35. Gegen die Schwärmer I,9 • Hl. Geist wird an Übereinstimmung mit der Schrift erkannt. • Gottes Geist bestätigt Gottes Wort und kann nicht von ihm getrennt werden.

  36. Schrift gegen den Aberglauben • Gegen die Heidenreligionen • Gegen den Bilderdienst, auch der katholischen Kirche, auch gegen Nizäa II (787)

  37. Trinität • Langer Abschnitt, nicht originell (Caroli und Servet) • I,13,22 gegen Servet

  38. Engel und Teufel • Engel helfen bei dem Heilswerk Gottes • Schutzengel • Teufel: Versucher des Menschen, • Pluralität wichtig • Sehr wenig im Vergleich mit Luther Thema

  39. Anthropologie • Mensch: Leib und Seele (edlere Teil) • Seele ist unsterblich, aber geschaffen aus dem Nichts, gegen Servet (Weingleichnis)

  40. Vorsehung - Providentia • 1. Generalis: Durch die Geschöpfe, ihr Wesen und ihre Gesetze • 2. Specialis: Durch besondere Hinweise und Zeichen von außen • 3. Interna: Durch den Geist in den Glaubenden • Mittelursachen vgl. Thomas

  41. IRC – Buch II • „Von der Erkenntnis Gottes als des Erlösers in Christo wie sie zuerst den Vätern unter dem Gesetz, alsdann auch uns im Evangelium geoffenbart worden ist.“ • - d.h. Heilsgeschichte nach der Schöpfung • - objektive, göttliche Teil dieser Geschichte

  42. Einfügungen der Katechismusstücke (Vgl IRC 1539) in die IRC von 1559 • I. Buch: - • II. Buch: 10 Gebote und Glaubensbekenntnis 2. Artikel • III. Buch: Vater Unser, christliche Leben • IV. Buch: Taufe, Abendmahl, Falsche Sakramente der Papisten

  43. Aufbau von IRC II • IRC II, 1-5: Der gefallene Mensch • IRC II, 6-11: Der alte Bund • IRC II, 12-17: Das Heilswirken Christi • Besonders wichtig: AT und sein Gesetz

  44. IRC II, 1-5: Der gefallene Mensch • Einsatz bei der Selbsterkenntnis • II,1,3: Zwei Aufgaben der Selbsterkenntnis: Ziel und Wirklichkeit (Mangel; gegen Selbsttäuschung) • II,1,4: Motive des Sündenfalls: Unglaube als Wurzel von Begehrlichkeit und Hochmut

  45. Zur Aktualität von IRC II,1,4f • Dieselbe Sündenbeschreibung wie bei Tillich; selbst in II,1,5 fällt der Ausdruck: alienatio, Sünde als Entfremdung. • Problematisch: Verlust der Gottesebenbildlichkeit; gg. Irenäus: similitudo und imago • Auch problematisch: Erbsünde (haereditaria corruptio) • Literalistisches Verständnis von Gn 3

  46. IRC II,1 • Wurzelgleichnis (II,1,7) • Kein Traduzianismus (II,1,7); keine Vorbildwirkung (A.Ritschl) • Sünde nicht bloß im Fleisch, sondern ganzer Mensch (vgl. Hans Walter Wolff, R.Bultmann) • Aktive Ungerechtigkeit, nicht bloß Verlust: Schmelzofen und Quellengleichnis • Sünde und Sünden. Problem angedeutet.

  47. Problem: natürliche Lasterhaftigkeit des Menschen • „Wir leugnen ihre Herkunft aus der Natur, um damit anzuzeigen, dass sie eine von außen hinzukommende Eigenschaft darstellt, die dem Menschen zugestoßen ist, und nicht etwa eine ursprünglich (wesensmäßig) vorhandene Eigentümlichkeit, die ihm etwa von Anfang an angeboren wäre.

  48. Problem: natürliche Lasterhaftigkeit des Menschen • Dennoch bezeichnen wir sie als „natürlich“ damit niemand meine, sie komme erst jetzt bei dem einzelnen aus böser Gewohnheit auf, wo sie uns doch allesamt aus erblichem Anspruch (haereditario iure) in Anspruch genommen hat. • „Lamarckismus“ oder konsequent „juristische“ Deutung?

  49. Aktualität • Erklärbarkeit und Unerklärbarkeit des Sündenfalls (Kierkegaard, Ricoeur)

  50. Der unfreie Wille IRC II,2 und 5 (auch dazwischen) • II,2 ausführliche Diskussion der Kirchenväter, nur Augustin hat durchweg recht geredet in dieser Frage. (Beispieltext für die Kirchenväterkenntnisse Calvins)

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