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Rückschau auf die Volkszählung 1987 Was lässt sich aus den damaligen Fehlern lernen?

Rückschau auf die Volkszählung 1987 Was lässt sich aus den damaligen Fehlern lernen?. Walter Müller Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung. Erkenntnisse aus der Begleichforschung zur VZ 1987. Zentrale Faktoren der prekären Akzeptanz einer Volkszählung

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Rückschau auf die Volkszählung 1987 Was lässt sich aus den damaligen Fehlern lernen?

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Presentation Transcript


  1. Rückschau auf die Volkszählung 1987 Was lässt sich aus den damaligen Fehlern lernen? Walter Müller Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung

  2. Erkenntnisse aus der Begleichforschung zur VZ 1987 • Zentrale Faktoren der prekären Akzeptanz einer Volkszählung • Datenschutz und die Zweifel in der Bevölkerung an seiner Einhaltung • Falsche Vorstellungen über die Menge und die Sensibilität der in der VZ erhobenen Informationen (zu späte Information, die zudem bei den Adressaten nicht angekommen ist) • Das in der Bevölkerung fehlende Verständnis des Nutzens der VZ • Staatskritische Haltung bei einzelnen Bevölkerungsgruppen (Unterstützung des politischen Systems) • Gegner sind jünger, gebildeter und stärker engagiert als Befürworter und verstärken sich gegenseitig in Netzwerken • Empfehlungen • Reanalyse des reichhaltigen Datenmaterials der Begleitforschung 1987 im Hinblick auf neue Fragen zur VZ 2010/11 • Gründliche Vorbereitung einer rechtzeitigen Informationskampagne • Auflegung einer gut geplanten wissenschaftlichen Begleitforschung zur VZ 2010/11, da diese wegen der neuen Methodologie auch zukünftiger Zählungen für diese wichtige Aufschlüsse geben kann. • Verankerung der Begleitforschung in den gesetzlichen und finanziellen Vorkehrungen zur VZ

  3. Kooperation mit der Wissenschaft • Rechtzeitige Berufung eines wissenschaftlichen Expertenrates oder anderweitiges Modell intensiver und kontinuierlicher Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern • Durchsichtigkeit des Volkszählungsvorhabens und seiner Methoden herstellen und von der wissenschaftlichen Diskussion darüber profitieren / Verbesserung im Vergleich zur Durchführung und Publikation der Testerhebungen sind möglich • Rechtliche Absicherung der wissenschaftlichen Nutzung der Mikrodaten der Volkszählung im VZ-Gesetz und praktische Ermöglichung der frühzeitigen Herstellung von SUF’S aus VZ-Daten

  4. Kooperation mit der Wissenschaft • Organisiertes wissenschaftliches Konsortium für gezielte Auswertung der Daten – Reservierung von Ressourcen für wissenschaftliche Auswertung (Vergabe über Ausschreibung und Wettbewerb) • Beispiel UK – Cathie Marsh Centre for Census and Survey Research • Ethnische Differenzierung • Beschäftigung und Arbeitsmarkt • Haushalt/Familie • Räumliche Mobilität • Gesundheit • Methodische Aspekte • Regionanalysen • Policy Use / Politische Planung • Marktforschung und kommerzielle Nutzung • Beispiel USA – Russell Sage Foundation – Programme • Expert groups von Wissenschaftlern aus US Census und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Weiterentwicklung von Zensus-Methodologie und systematisch geplanten Analysestrategien auf allen wichtigen Feldern, zu denen Census-Daten gute Grundlagen liefern • Census Briefs • Zahlreiche vorzügliche Monographien, Sammelbände und Einzelaufsätze zu unterschiedlichsten Thematiken

  5. Zum Design des Zensus 2010/11 Akzeptanz des Register-gestützten Zensus ? Registerabgleich vs. Volkszählung

  6. Zum Design des Zensus 2010/11 • Zentrale Ziele von Zensen: • Möglichst exakte Bevölkerungszahlen insgesamt und nach relevanten administrativen Einheiten • Grundlage für kleinräumige Auswertungen von Bevölkerungs-, Erwerbs-, Sozial-, Wohnungs- und Pendlerverhältnissen • Werden Ziele erreicht? • Bevölkerungszahlen können durch die vorgesehenen Korrekturverfahren von Registerfehlern wahrscheinlich mit tolerierbaren Fehlerspielräumen geschätzt werden. Man muss sich aber von der Illusion verabschieden, dass der Zensus genaue Bevölkerungszahlen liefern wird. • Keine Konzepte gefunden für die Erfassung von nicht oder nicht verlässlich registrierten Bevölkerungsgruppen (Obdachlose, nicht Sesshafte) • Grundlage für kleinräumige Auswertungen sind im Vergleich zu den hergebrachten Zensen erheblich eingeschränkt.

  7. Weshalb sind kleinräumige Analysen (sehr) eingeschränkt? • Die nicht aus Registern oder GEZ gewonnenen Zensusmerkmale (Merkmale aus den Stichprobenergebnissen) sind nur auf Kreisebene und für Gemeinden mit über 10.000 Einwohnern verfügbar) • Für 89% der Gemeinden Deutschlands (Gemeinden unter 10.000 Einwohnern) gibt es keine oder keine vollständigen Informationen zu u.a. • Ökonomischen Merkmalen (Erwerbsstatus, Stellung im Beruf, Wirtschaftszweig, Beruf) • Bildung • Ort des Arbeitsplatzes • Selbst Analysen für Stadtteile oder Gemeindeverbände sind noch ungewiss

  8. Inhaltliches Erhebungsprogramm • Erhebungsprogramm ist auch im Vergleich zu den ECE-Empfehlungen absolutes Minimalprogramm; selbst die Empfehlungen zu den core-Topics werden zumindest im Hinblick auf die kleinräumigen Gebiete nicht vollständig umgesetzt • Im Vergleich zu VZ 87 keine Informationen zu • Quelle des überwiegenden Lebensunterhalts • Religionszugehörigkeit • Berufsausbildung • Pendlerverhalten • Wohnungsmiete • Nach den bisherigen Planungen erscheint der Zensus 2010/11 (aus Finanzgründen?) als Rumpf-Zensus, der Vieles, was Volkszählungen bislang geleistet haben, nicht mehr zu leisten vermag • Auch im Vergleich zu anderen Ländern (etwa UK oder USA nimmt sich der deutsche Zensus 2011 als Not-Zensus aus; zumal es sich um den ersten Zensus für das Vereinte Deutschland handelt. • Deutschland gibt in 25 Jahren etwas über 5 € pro Einwohner für den Zensus aus. Die USA geben für Zensuszwecke annähernd jedes Jahr diese Betrag pro Einwohner aus.

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