1 / 42

Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. 1. Was ist Wissenschaft? 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?

blaze
Download Presentation

Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten Prof. Dr. Rainer Maurer

  2. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten 1. Was ist Wissenschaft? 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien unterscheiden? 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen Fortschritt geben? 2. Wissenschaftliches Arbeiten 2.1. Grundsätze 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.1. Literatursuche und Auswertung 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten Vorlesungunterlage & Skript: www.rainer-maurer.de Passwort für Skript zur Vorlesung: “AdamSmith” Prof. Dr. Rainer Maurer

  3. 1. Was ist Wissenschaft? Prof. Dr. Rainer Maurer

  4. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten 1. Was ist Wissenschaft? 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien unterscheiden? 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen Fortschritt geben? 2. Wissenschaftliches Arbeiten 2.1. Grundsätze 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.1. Literatursuche und Auswertung 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten Prof. Dr. Rainer Maurer

  5. 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft Wissenschaften Idealwissen-schaften Erfahrungs-wissenschaften Logik Mathe-matik Naturwissen-schaften Kulturwissen-schaften Geisteswissen-schaften Sozialwissen-schaften Politologie Soziologie Wirtschafts-wissenschaften Prof. Dr. Rainer Maurer

  6. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten 1. Was ist Wissenschaft? 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien unterscheiden? 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen Fortschritt geben? 2. Wissenschaftliches Arbeiten 2.1. Grundsätze 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.1. Literatursuche und Auswertung 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten Prof. Dr. Rainer Maurer

  7. 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? • Alle Erfahrungswissenschaften bestehen aus zwei Abteilungen: • Dazu folgende Beispiele: Theoretische Abteilung Theoretische Erklärung des Forschungsgegenstandes Handlungswissenschaft-liche Abteilung Verwertung der Theorien für menschliche Handlungsziele Prof. Dr. Rainer Maurer

  8. 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? • Beispiel Physik: Theoretische Physik Theoretische Erklärung der physikalischen Welt Ingenieurswissenschaften Verwertung physikalischer Theorien zum Bau von Brücken, Kühlschränken, Computern, Atomkraftwerken, Raumstationen usw. Wichtig: Ob Kühlschränke oder Computer gebaut werden sollen, kann nicht logisch aus der Physik oder der Ingenieurswissenschaft abgeleitet werden! Handlungsziele müssen von Menschen festgelegt werden. Dazu braucht man Wertesysteme (Ethiken)! Welche Ethik ist die Richtige??? Prof. Dr. Rainer Maurer

  9. 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? • Beispiel Wirtschaftswissenschaft: Wirtschaftstheorie Theoretische Erklärung der wirtschaftlichen Realität Wirtschaftspolitik Verwertung der Wirtschaftstheorien zur Erzielung eines hohen Wirtschaftswachstums, Vermeidung von Konjunkturkrisen, gewünschter Einkommensverteilung usw. Wichtig: Ob hohes Wirtschaftswachstum oder gleiche Einkommensverteilung angestrebt werden soll, kann nicht logisch aus der Wirtschaftstheorie oder Wirtschaftspolitik abgeleitet werden! Handlungsziele müssen von Menschen festgelegt werden. Dazu braucht man Wertesysteme (Ethiken)! Welche Ethik ist die Richtige??? Prof. Dr. Rainer Maurer

  10. 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? Die Betriebswirtschaftlehre zählt wie die Wirtschaftspolitik zu den Handlungswissen-schaften greift aber als echte Querschnittswissenschaft traditionell nicht nur auf die Wirt-schaftstheorie zu sondern auch auf Natur-, Geistes- und andere Sozialwissenschaften zu: Wirtschaftstheorie Ingenieurswis-senschaften Jura Soziologie Psychologie Verwertung von Theorien zur Erzielung eines hohen Unter-nehmensgewinns durch Opti-mierung von Marketing, Perso-nalmanagement, Logistik usw. Betriebswirtschaftslehre Wichtig: Ob Unternehmensgewinn, Lohnsumme oder Ressourcen-effizienz maximiert werden soll, kann nicht logisch aus den Theorien oder der BWL abgeleitet werden! Handlungsziele müssen von Menschen festgelegt werden. Dazu braucht man Wertesysteme (Ethiken)! Welche Ethik ist die Richtige??? Prof. Dr. Rainer Maurer

  11. Welche Ethik ist die Richtige? Ethiken Prof. Dr. Rainer Maurer

  12. Das Begründungstrilemma der Ethik (H. Albert): Jeder Versuch Ethiken zu begründen endet zwangsläufig bei einer der folgenden Alternativen: => => => Argument 1 Argument 1 Argument 1 => => => => Argument 2 Argument 2 Argument 4 Argument 2 => => Argument 3 => Begründung unvollständig Argument 3 => Argument 4 => usw. Letztbegründung ethischer Normen ist nicht möglich! => Jede Ethik hat „Schwachstellen“ => Jede Ethik ist revidierbar. => Ethischer Fundamentalismus ist nicht zu rechtfertigen. Prof. Dr. Rainer Maurer

  13. 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? • Handlungsziele können also nichtwissenschaftlichbestimmt werden, da es kein allgemeinverbindliches Begründungsverfahren gibt. • Konsequenz: PLURALISMUS • Moderne Gesellschaften westlicher Prägung legen in ihren Verfassungen nur so viele Regeln fest, wie zur Organisation der Gesellschaft notwendig. • Diese Regeln sind so gestaltet, dass sie den einzelnen Menschen große Entscheidungspielräume lassen. • Man findet deshalb in diesen Gesellschaften Menschen mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen davon, was richtig oder falsch ist. • Manche Menschen schließen sich zu „Wertegemeinschaften“ zusammen, z.B. Vereine, Parteien, Stiftungen, Religions-gemeinschaften, die für „ihre“ Weltanschauung werben. • Wenn es um Entscheidungen geht, die die gesamte Gesellschaft betreffen, können in pluralistischen Gesellschaften alle ihre Standpunkte und Argumente einbringen. Am Ende wird dann durch demokratische Verfahren eine Entscheidung getroffen, die i.d.R ein Interessenkompromiss ist. Prof. Dr. Rainer Maurer

  14. 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? Zu welchenHandlungszwecken das von den Erfahrungswissen-schaften gewonnene theoretische Wissen verwendet werden soll, lässt sich also nicht allgemeinverbindlich sagen. Es herrscht also eine gewisse „Unbestimmtheit“ vor, die man aber auch positiv als „Offenheit“ verstehen kann. Man kann gewissermaßen über alles noch einmal reden. Es gibt keinen Platz für Fundamentalismus jeglicher Art. -20- Prof. Dr. Rainer Maurer

  15. 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? • Wozu das Wissen der Erfahrungswissenschaften verwendet werden soll, lässt sich also nicht allgemeinverbindlich festlegen. • Ein weiteres grundsätzliches Problem besteht nun darin, dass es auch kein sicheres Wissen über die Realität gibt. • Die Geschichte der Erfahrungswissenschaften zeigt, dass alle bisher entdeckten Theorien über die Beschaffenheit der Realität in der Physik, Biologie, Chemie irgendwann von besseren abgelöst worden sind. • Es gibt also auch in den Erfahrungswissenschaften kein allgemeinverbindliches, ein für alle mal gesichertes Wissen. • Warum ist das so? • Warum kann man nicht einfach zwischen wahren und falschen Theorien unterscheiden? Prof. Dr. Rainer Maurer

  16. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten 1. Was ist Wissenschaft? 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien unterscheiden? 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen Fortschritt geben? 2. Wissenschaftliches Arbeiten 2.1. Grundsätze 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.1. Literatursuche und Auswertung 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten Prof. Dr. Rainer Maurer

  17. 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien unterscheiden? • Auf den ersten Blick erscheint es einfach: • Wahre Theorien stimmen mit empirischen Beobachtungen überein. • Falsche Theorien widersprechen empirischen Beobachtungen. • Also können wir mit Hilfe von empirischen Beobachtungen die wahren Theorien von den falschen unterscheiden. • Das war auch lange Zeit die in der Philosophie vorherrschende Meinung, bis der englische Philosoph David Hume (1711-76) darauf aufmerksam machte, dass die Wahrheit einer Theorie niemals durch empirische Beobachtungen festgestellt werden kann. Sein Grundargument lautet: • Egal wie oft eine Theorie mit einer Beobachtungübereinstimmt, es kann nie ausgeschlossenwerden, dass irgendwann, irgendwo einmal eine Beobachtung gemacht wird, die der Theorie widerspricht. Prof. Dr. Rainer Maurer

  18. 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien unterscheiden? • Dazu einige bekannte Beispiele: • Lange Zeit zogen die Biologen aus der Beobachtung, dass alle beo-bachtbaren Schwäne weiß sind, die Schlussfolgerung, dass Schwäne tatsächlich immer weiß sind. Nach der Entdeckung Australiens 1860 stellten sie dann fest, dass es dort auchschwarze Schwäne gibt. Die Theorie „Alle Schwäne sind immer weiß“ war also falsch, obwohl man bis 1860 beobachtet hatte, dass Schwäne immer weiß sind. • Lange Zeit sahen die Physiker in der Beobachtung, dass die Sonne morgens im Osten aufgeht, dann in einer kreisförmigen Bahn um die Erde läuft und abends im Westen wieder untergeht, den Beleg dafür, dass sich die Sonne um die Erde dreht. Kopernikus legte dann 1543 eine neue Theorie vor, die zeigte, dass diese Schlussfolgerung falsch ist. • Lange Zeit glaubte man, dass die Existenz von Millionen unter-schiedlicher Tiere und Pflanzen notwendigerweise die Existenz einesSchöpfers voraussetzt. Seit Darwin 1859 seine Evolutionstheorie veröffentlicht hat, weiß man, dass die beobachtbare Artenvielfalt auch durch einen natürlichen Prozess von Mutation und Selektion erklärt werden kann. Prof. Dr. Rainer Maurer

  19. 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien unterscheiden? • Wir können also nie wissen, ob eine Theorie im empirischen Sinne wahr ist! • Auf welche Theorien, können wir dann aber unsere Handlungenstützen? • Die Frage blieb lange Zeit unbeantwortet, bis der österreichische Philosoph Karl Popper (1902-1994), darauf hinwies, dass es sehr viel leichter ist, die empirische Falschheit einer Theorie nachzuweisen: • Auch in einem unendlichen Universum genügt im Prinzip bereits eine empirische Beobachtung, die einer Theorie widerspricht, um die Falschheit einer Theorie zu beweisen. • Konkret: Eine Theorie, aus der hervorgeht, dass es keinen schwarzen Schwan gibt, wäre natürlich falsch, wenn man irgendwo tatsächlich einen schwarzen Schwan fände. • Ein einziger schwarzer Schwan genügt also, um die Falschheit einer Theorie zu beweisen. Prof. Dr. Rainer Maurer

  20. 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien unterscheiden? • Popper empfiehlt deshalb, Handlungsempfehlungen immer auf diejenige von allen Theorien zu stützen, die „am wenigsten falsch ist“: • Die „am wenigsten falsche Theorie“ bezeichnet Popper als die Theorie mit dem „höchsten empirischen Bewährungsgrad“. • Dabei legt Popper großen Wert auf den Unterschied zwischen „Bewährung“ und „Bewahrheitung“ legt. Letztere ist aufgrund des Hume‘schen Induktionsproblems nicht möglich. • Es gibt also auch in den Erfahrungswissenschaften kein allgemeinverbindliches, ein für alle mal gesichertes Wissen. • Alles Wissen über die Realität ist Vermutungswissen. • Es kann immer sein, dass sich eine Theorie irgendwann als falsch herausstellt. • Es gibt auch hier keinenGrundfür Fundamentalismus. • Man sollte also immer offen sein, für neue Theorien, für neue Problemlösungsvorschläge, für Kritik… Prof. Dr. Rainer Maurer

  21. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten 1. Was ist Wissenschaft? 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien unterscheiden? 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen Fortschritt geben? 2. Wissenschaftliches Arbeiten 2.1. Grundsätze 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.1. Literatursuche und Auswertung 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten Prof. Dr. Rainer Maurer

  22. 2. Wissenschaftliches Arbeiten2.1. Grundsätze • Aus der Erkenntnistheorie ergeben sich eine Reihe von Grundsätzen für das wissenschaftliche Arbeiten: • Wenn der wissenschaftliche Fortschritt vor allem im Nachweis der Falschheit von Theorien besteht, dann müssen wissenschaftliche Theorien so formuliert und präsentiert werden, dass es möglichst einfach ist, sie zu kritisieren und gegebenenfalls ihre Falschheit zu erkennen. • Daraus leiten sich sowohl inhaltliche als auch formaleGrundsätze für das wissenschaftliche Arbeiten ab: Prof. Dr. Rainer Maurer

  23. 2. Wissenschaftliches Arbeiten2.1. Grundsätze • Inhaltliche Grundsätze: • Nachvollziehbare Argumentation • Sorgfältige und selbstkritische Begründung von Ergebnissen • Vollständige und kritische Sichtung der relevanten Literatur • Gründliche Diskussion unterschiedlicher Meinungen. • Vollständige Dokumentation theoretischer und empirischer Resultate • Offenheit für Kritik • Formale Grundsätze: • Verständlichkeit des Ausdrucks • Klarheit der Struktur und des Formats • Leserfreundlichkeit der Darstellung • Verständliche Definition der verwendeten Begriffe • Orientierung an der üblichen Fachsprache und Konventionen, um Fachkundigen eine schnelle Überprüfung zu gewährleisten • Vollständigkeit und Korrektheit der Quellenangaben Prof. Dr. Rainer Maurer

  24. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten 1. Was ist Wissenschaft? 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien unterscheiden? 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen Fortschritt geben? 2. Wissenschaftliches Arbeiten 2.1. Grundsätze 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.1. Literatursuche und Auswertung 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten Prof. Dr. Rainer Maurer

  25. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte2.2.1. Literatursuche und Auswertung • Eine wissenschaftliche Hausarbeit oder Abschlussarbeit behandelt i.d.R. immer ein Problem zu dem Lösungsvorschläge gemacht werden sollen. • Bevor man jedoch eigene Lösungsvorschläge macht, müssen zunächst einmal die schon existierenden Lösungsvorschläge diskutiert werden. Deshalb steht am Anfang steht immer die vollständige Sichtung der schon existierenden Literatur. Wichtig ist dabei, dass auf dem aktuellen Stand der Literatur aufgesetzt wird. • Man geht in drei Schritten vor: • Literatursichtung (Was ist derzeit zu einem bestimmten Thema verfügbar?) • Literaturauswahl (Was ist für meine Fragestellung relevant) • Literaturbeschaffung (Wie und wo komme ich am einfachsten an die für mich relevante Literatur ran?) Prof. Dr. Rainer Maurer

  26. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte2.2.1. Literatursuche und Auswertung • Literatursichtung: • Empfehlenswert ist zunächst die Suche mit der Metasuchmaschine der „Virtuellen Fachbibliothek der Wirtschaftswissenschaften“: http://www.econbiz.de • Mit dieser Suchmaschine suchen Sie im Bestand aller großen deutschsprachigen wirtschaftswissenschaftlichen Bibliotheken (ECONIS = Deutsche Zentralbibliothek der Wirtschaftswissen-schaften Kiel,USB-Katalog = BWL-Sondersammlung der Universi-tätsbibliothek Köln, Online-Katalog der WirtschaftsuniversitätWien, EconBiz = ca. 18.500 wirtschaftswissenschaftlich relevante Internetquellen, sowie 5 weitere Datenbanken). • Nutzen Sie intensiv die verschiedenen Möglichkeiten der Stichwortsuche: • Erstellen Sie eine Liste der für Ihr Thema relevanten Stichworte. • Ergänzen Sie diese Liste, wenn Sie eine Publikation finden, die Ihr Thema genau trifft, mit Stichworten, unter denen diese Publikation gelistet ist. Prof. Dr. Rainer Maurer

  27. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte2.2.1. Literatursuche und Auswertung • Literaturauswahl: • Welche Literatur kommt in Frage? • Grundsätzlich kommen für wissenschaftliche Arbeiten folgende Arten von Publikationen in Frage: • Lehr- und Fachbücher, • Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, • Arbeits- und Diskussionspapiere wissenschaftlicher Institutionen, • amtliche Statistik, auch Brancheninformationsdienste. • Für Arbeiten mit juristischem Bezug: Gesetze, Urteile, Materialien • Bei der weiteren Auswahl nutzen Sie die Stichwortangaben, Inhaltsverzeichnisse oder „Abstracts“, der Online Kataloge. • Wenn Sie sich nicht sicher sind, googeln sie mit dem Titel und Autorennamen: Dabei finden Sie häufig die Verlagsseite mit einer genaueren Beschreibung des Buchinhaltes oder Sie finden die Veröffentlichung häufig sogar in PDF-Form auf der Internetseite des Autors usw. Prof. Dr. Rainer Maurer

  28. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte2.2.1. Literatursuche und Auswertung • Literaturbeschaffung: • Wenn die Literatur nicht online verfügbar ist, suchen Sie die Publikation zunächst im Katalog unserer Hochschulbibliothek. • HS-Bestand (evtl. Beschaffungsvorschlag…) • E-Books • Elektronische Zeitschriftenbibliothek • Datenbanken (u.a. Econlit) • Wenn die Publikation dort nicht verfügbar ist, müssen Sie eine Fernleihe machen. Dazu können Sie folgende Fernleihebestellmaske unserer Bibliothek nutzen: http://zfl.bsz-bw.de/cgi-bin/zfl_userfrm.pl • Wenn Sie in Zeitverzug sind, können Sie auch kostenpflichtige private Kopierdienste wie „www.Subito-doc.de“ etc. nutzen. • Beginnen Sie rechtzeitig mit der Literatursuche (mind. 6 Wochen vor dem Schreibbeginn!), da der Bezug über die Fernleihe 2-3 Wochen dauern kann! Prof. Dr. Rainer Maurer

  29. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten 1. Was ist Wissenschaft? 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien unterscheiden? 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen Fortschritt geben? 2. Wissenschaftliches Arbeiten 2.1. Grundsätze 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.1. Literatursuche und Auswertung 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten Prof. Dr. Rainer Maurer

  30. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät • Die Richtlinien der Fakultät gelten obligatorisch, es sei denn Ihr Prüfer weicht ausdrücklich davon ab. • Die folgenden Erläuterungen zur Textgestaltung sind nur ein grober Ausschnitt der Richtlinien, bitte lesen Sie vor dem Verfassen einer Hausarbeit oder Abschlussarbeit die vollständigen Richtlinien sorgfältig durch und halten Sie sich an die Vorgaben. • Um diese Aspekte der Textgestaltung geht es im Folgenden: • Gliederung • Textumfang und -gestaltung • Schaubilder, Tabellen, Übersichten • Zitierordnung • Quellenverzeichnis • Anhang Prof. Dr. Rainer Maurer

  31. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät • Gliederung: • Idealerweise der lässt sich Inhalt und Gedankengang einer Arbeit bereits anhand der Gliederung erfassen. • In der Einleitung wird die Fragestellung erläutert; am Ende der Einleitung wird Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit beschrieben. • Der Hauptteil bietet dann die sachliche Bearbeitung der eigentlichen Fragestellung: • Er beginnt mit der Beschreibung und Diskussion des bisherigen Forschungsstandes auf Grundlage der Literatur und enthält dann den eigenen Forschungsbeitrag. • Bei reinen Literaturarbeiten, entfällt der eigene Forschungsbeitrag. Stattdessen findet eine ausführlichere Diskussion des Forschungs-standes statt, die normalerweise in einer eigenen Bewertung mündet. • Der Hauptteil enthält mehrere Unterpunkte, die den logischen Zusammenhang der Arbeit widerspiegeln. • Im Schlussteil werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst, offen gebliebene Fragestellungen beschrieben. Prof. Dr. Rainer Maurer

  32. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät 1. Einleitung 2. Theoretische Erklärungen des Wirtschaftswachstums 2.1. Die neoklassische Wachstumstheorie 2.1.1. Geschlossene Volkswirtschaft 2.1.2. Offene Volkswirtschaft 2.2. Die Neue Wachstumstheorie 2.2.1. Bei international mobilem technischem Wissen 2.2.1. Bei immobilem technischem Wissen 3. Stand der empirischen Forschung 3.1. Länderquerschnittsanalysen 3.2. Zeitreihenanalysen 3.4. Ausgewählte Fallstudien 3.4.1. Süd-Korea 3.4.2. Venezuela 4. Schlussfolgerungen Zur Gliederung wird das dekadische System verwendet, z.B.: Prof. Dr. Rainer Maurer

  33. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät • Textumfang und -gestaltung: • Der Umfang von Hausarbeiten beträgt 12 -16 Seiten. • Der Umfang von Abschlussarbeiten beträgt 70 Seiten • Die detaillierten Angaben zur Seiten- und Schriftformatierung entnehmen Sie bitte den Richtlinien der Fakultät. • Dort finden Sie auch Mustervorlagen für • Deckblatt • Eidesstattliche Erklärung der Autorschaft • Abkürzungs-, Abbildungs- und Inhaltsverzeichnis (nur bei Abschlussarbeiten) • Quellenverzeichnis • Abgabe der Arbeiten erfolgt in PDF-Form und als Ausdruck. • Hausarbeiten: ungebundener Ausdruck • Abschlussarbeiten: gebundener Ausdruck • Bearbeitungsdauer: Abhängig von jeweiliger Prüfungsordnung Prof. Dr. Rainer Maurer

  34. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät • Schaubilder, Tabellen, Übersichten: • Schaubilder, Tabellen und Übersichten sind wichtige Hilfsmittel in wissenschaftlichen Texten. • Sie kommen zum Einsatz, wann immer sie dem Leser helfen komplexe Zusammenhänge schnell zu erfassen. • Schaubilder und Tabellen dienen der Darstellung empirischer Daten. • Übersichten dienen der grafischen Darstellung von logischen Zusammenhangen. • Wichtig ist die vollständige Beschriftung: • Überschrift, Maßeinheiten, Zeitangabe, Quelle… • Sie erscheinen immer nach der ersten Nennung im Text. • Ob sie zum Text zählen und damit der Seitenbegrenzung unterliegen, ist mit dem jeweiligen Prüfer zu klären. • Schaubilder und Tabellen, mit Zusatzinformationen, die für das Verständnis des Haupttextes nicht wichtig sind, erscheinen im Anhang. Prof. Dr. Rainer Maurer

  35. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät • Zitierordnung: • Wörtliche und sinngemäße Zitate müssen mit der Quellenangabe explizit gekennzeichnet werden um die geistigen Eigentumsrechte und die Nachprüfbarkeit der Argumentation zu gewährleisten. Die Quellenangabe besteht aus dem Autorennamen, dem Erscheinungsjahr und der Seitenangabe, z.B.: Romer (2004, S. 203), entweder im Text nach dem Zitat oder als Fußnote nach dem Zitat. • Bewusste oder unbewusste Entstellungen des Originalsinns sind grobe Fehler und werden auch so bewertet. • Die Übernahme fremder Inhalte ohne vollständige Zitierung ist Dieb-stahl geistigen Eigentums und wird als Plagiat gewertet, d.h. die Arbeit wird als „nicht bestanden“ gewertet. Titel und Leistungsnachweise, die in akademischen Prüfungen mit Hilfe von Plagiat erlangt worden sind, werden nachträglich aberkannt, wenn das Plagiat entdeckt wird. • Die PDF-Version der Abschlussarbeit wird vom Prüfer zu einer software-gestützten Plagiatprüfung verwendet. Prof. Dr. Rainer Maurer

  36. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät • Quellenverzeichnis: • Im Quellenverzeichnis sind alle im Text durch Fußnoten nachgewiesenen Quellen mit den üblichen bibliographischen Angaben aufzuführen. Arbeiten, die im Text nicht zitiert werden, dürfen nicht ins Literaturverzeichnis aufgenommen werden. Beispiel: • Für weitere Beispiele und Fälle s. die Richtlinie der Fakultät. Prof. Dr. Rainer Maurer

  37. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät • Anhang: • Im Anhang findet sich den Text inhaltlich stützendes, aber für die Argumentation nicht zwingend erforderliches, ergänzendes Material. • Das Instrument „Anhang“ sollte in der Hausarbeit allerdings nur in begründeten Ausnahmefällen und keineswegs als bequemer Weg zum Unterlaufen der Seitenbegrenzung genutzt werden! • Die Bewertung der Hausarbeit stützt sich ausschließlich auf den Textteil. Prof. Dr. Rainer Maurer

  38. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten 1. Was ist Wissenschaft? 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien? 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien unterscheiden? 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen Fortschritt geben? 2. Wissenschaftliches Arbeiten 2.1. Grundsätze 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.1. Literatursuche und Auswertung 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten Prof. Dr. Rainer Maurer

  39. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten • Bei Hausarbeiten erfolgt in der Regel eine PräsentationundDiskussion der Ergebnisse im Seminar. • Die Präsentation dient der Einübung der in Unternehmen üblichen Praxis. • Der Aufbau des Vortrags folgt dem Aufbau der Seminararbeit. Dabei erfolgt eine Konzentration der Inhalte auf das Wesentliche (die ausführliche Seminararbeit wird i.d.R. an die Seminarteilnehmer vorab per E-Mail verschickt. • Wo immer möglich erfolgt eine grafische • Darstellung der logischen Zusammenhänge (Kausalketten, Strukturdiagramme) • Aufbereitung der Daten (Tabelle, Diagramme…) • Die Hauptinhalte werden stichwortartig wiedergegeben. • Vgl. die Präsentationsübung im Rahmen des SIK-Programms Prof. Dr. Rainer Maurer

  40. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten • Folgende Bewertungskriterien werden i.d.R. für den mündlichen Vortrag angelegt (prüferabhängig!): Prof. Dr. Rainer Maurer

  41. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten Prof. Dr. Rainer Maurer

  42. 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten Prof. Dr. Rainer Maurer

More Related