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Kaschubisch

Kaschubisch. Kaschubische Sprache aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Kaschubisch

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Presentation Transcript


  1. Kaschubisch • Kaschubische Sprache • aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie • Das Kaschubische (das Pomoranische) ist eine westslawische Sprache, die in Pommern in der Gegend westlich von Danzig von etwa 50 000 Menschen als Alltagssprache gesprochen wird. Des Kaschubischen mächtig sind nach maximalen Schätzungen etwa 150 000 Menschen. • Am nächsten verwandt ist das Kaschubische mit dem Polnischen, mit dem es den Großteil des Erbwortschatzes gemeinsam hat, von dem es aber auch später - vor allem in Grammatik und Wortbildung - Einflüsse aufgenommen hat. Die wichtigsten Unterschiede zum Polnischen sind Substratelemente aus dem Altpreußischen, ein größerer Anteil an deutschen Lehnwörtern(ca. 5%), Vokalausfälle in unbetonten Silben, sowie andere Betonungsregeln: Im Süden betont das Kaschubische auf der ersten Silbe, im Norden ist die Betonung beweglich. Ebenso kennzeichnend für das Kaschubische ist die Vertauschung benachbarter Laute (gegenüber dem Altslawischen bzw. Polnischen): So steht das kaschubische Wort gard (befestigte Siedlung) dem polnischen Vokabel gród gegenüber. • Seit dem 15. Jahrhundert wird Kaschubisch - in Lateinschrift und nach dem Vorbild der polnischen Orthographie - geschrieben. Allerdings konnte sich nie eine einheitliche Schriftsprache herausbilden, die Schriftsteller schreiben bis heute in ihren jeweiligen Dialekten. Der wichtigste kaschubische Schriftsteller war im 19. JahrhundertFlorian Ceynowa, der die bis dahin für die geschriebene Sprache typische polnische Überformung stark reduziert hat.

  2. Kaschubisch – Dialekt oder Sprache? • Aus polnischer Sicht wurde Kaschubisch lange Zeit als ein Dialekt des Polnischen angesehen. Als Argumente dafür wurde einerseits die sprachliche Nähe angeführt, vor allem aber die Tatsache, dass sich die Kaschuben historisch immer zu den Polen gezählt haben, vor allem in den nationalen Auseinandersetzungen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Schließlich spielt auch eine Rolle, dass Kaschubisch bis heute mehr oder weniger wie ein Dialekt funktioniert, d.h. es ist auf die mündliche Kommunikation und einige wenige Textsorten beschränkt, die Sprache des öffentlichen Lebens ist auch in den kaschubischen Gebieten nahezu ausschließlich das Polnische. • Heute werden die Bestrebungen einer Gruppe von kaschubischen Intellektuellen, das Kaschubische zu einer eigenen Standardsprache auszubauen, nicht mehr behindert, sondern vom polnischen Staat geduldet und bis zu einem gewissen Grade auch gefördert. Kaschubisch wird an einigen wenigen Schulen unterrichtet, es gibt Radio- und Fernsehsendungen auf Kaschubisch. Für die weitere Entwicklung wird entscheidend sein, ob sich die gemeinsame Orthografie, auf die man sich Anfang der neunziger Jahre geeinigt hat, wirklich durchsetzt. • Günter Grass beschreibt im Roman Die Blechtrommel, wie die Mutter und der Onkel des Protagonisten Oskar Kaschubisch quasi als Geheimsprache verwenden.

  3. Kaschubisch: Statistik und Ethnoprofil • Kaschubien ist bewohnt von 1.5 Mio Einwohnern, die das Standardpolnisch in offiziellen Situationen und in der Öffentlichkeit benutzen • In informellen Situationen benutzen die Kaschuben als ihre Muttersprache den eingeborenen kaschubischen Heimatdialekt • Es gibt ca. 500,000 Sprecher des Kaschubischen, die auf dem Lande bis zu 90% betragen, in den Städten jedoch auf relativ niedrige Zahlen kommen • In Gdańsk, Sopot, Gdynia und an der Peripherie des ethnischen Gebiets beträgt die Zahl der Sprecher weniger als 15% • Offizielle Zahlen sagen, dass lediglich 300,000 Kaschuben das Kaschubische in gesprochener Form benutzen bzw. kaschubisch schreiben • Die meisten Kaschuben sind bilingual. Während der drei Teilungen Polens (1772-1918) waren sie sogar dreisprachig: sie sprachen Kaschubisch daheim und im Umgang mit den Nachbarn, Polnisch in der Kirche und Deutsch in der Schule und auf der Arbeit

  4. Ethnonyme und Sprachgebiet • Die üblichen Ethnonyme sind: Kaszëbë, poln. Kaszuby Kaszëbi, poln. Kaszubi, kaszëbskô mowa, poln. kaszubska mowa. • In Vergangenheit wurde der Name kaszëbsko-słowińskô mowa und auch język pomorski verwendet • Die intern-linguistische und kulturelle Differenzierung der Kaschuben wurde durch die Namen der ethnischen Subgruppen Bylacy (im NO), die das /ł/ als /l/ realisierten (e.g. bel) // poln. był „er war” bestimt (man spricht auch von bylaczenie), die Lesacy (mittlerer O) die ihren eigenen Dialekt sprechen (lesackô mowa), die Gachy (SW): gaskô mowa, die Zaboraki (SO), die auch Krubanie genannt werden (zaborskô oder krubańskô mowa), sowie die bereits ausgestorbene Sprache der Slovinzen (słowińskô szprôka) [slovinzische Sprache].

  5. Kaschubisches Sprachgebiet • Das heutige Sprachgebiet erstreckt sich im O etwas westlich von Danzig (Gdańsk), östlich von Kościerzyna (dt. Berent) bis zu Fluss Brda, im W östlich von Bytów (dt. Bütow) und Lębork (dt.Lauenberg) entlang der Brda bis zur Ostsee (Urbańczyk/Kucała 1999:66-68).

  6. In der heutigen Zeit

  7. 1919-1939

  8. Historisches Sprachareal • war wesentlich größer (alle slavischen Mundarten Pommerns, insbes. einschl. Slovinzisch (Garder See/Gardno) • Drei Mundarten innerhalb der pomoranischen Sprache: das Slovinzische (NW Pommerns), das Kaschubische (Nord- und Zentralkaschubien) und das Zaborische (Südkaschubien) (F. Lorentz)

  9. 800-950

  10. um 925

  11. um 1180

  12. um 1220

  13. um 1370

  14. um 1640

  15. um 1660

  16. Mitte des XIX Jh.

  17. XIX/XX Jh.

  18. Soziolinguistische Situation • Kaschubisch bleibt - unabhängig ob als selbständige Sprache oder als Dialekt betrachtet – das wichtigste Identifikationsmerkmal • Polnische Dialektologen (z.B. Kazimierz Nitsch, Zdzisław Stieber, Karol Dejna) hielten das Kaschubische für einen poln. Dialekt (cf. Popowska-Taborska 1980:67)

  19. Dialektale Einordnung • Kaschubisch ist ein Zweig des historischen Pomoranischen Dialekts in Großpolen und Masowien (Mazowsze). • Das geschriebene Kaschubisch, beeinflusst durch poln. Handschriften, erstarkte in der Reformation im W Pommerns im 16.-18 Jh. (durch die Schriften von Szymon Krofey, Michał Mostnik, cf. Popowska-Taborska 1980, 47-52).

  20. Status • Das Kaschubische erlangte an Prestige im 19. Jh. (DURCH F. CEYNOWAs literarische, wissenschaftliche und öffentliche Tätigkeit): • A) als ein vom Poln. unterschiedlicher Dialekt • B) als eine auf einem Interdialekt basierende Standardsprache

  21. Bilingualismus vs. Diglossie • Die Sprecher des Kaschubischen verwenden das Standardkaschubisch (Kaschubische Literatursprache) und lokale Dialekte • Dies ist die Situation der Diglossie (High Variety vs. Low Variety, s. Joshua Fishman, Ferguson)

  22. Soziale und Altersstruktur • In kompakten Sprachgebieten sprechen mehr als 90% Sprecher Kaschubisch, 60% davon ausschließlich (exklusiver Sprachgebrauch) • Alte Menschen, Hausfrauen und Bauern • Junge Menschen, v. a. Schüler, Studenten und Bildungsschicht verwenden das Kaschubische kaum • Mittlere Generation und Arbeiter gebrauchen Kaschubisch genau so oft wie Polnisch

  23. Verwendungssphären • Das Kaschubische wird meist in informellen Situationen und in ländlichen Gegenden gesprochen • Seltener wird es in urbanen Zentren gebraucht und kaum in den Institutionen und Ämtern • Es wird als Familiensprache zwischen Großeltern, Eltern und zwischen Ehepartnern gebraucht

  24. Sozialisation und Assimilation • Sozialisation der jungen Generation führt zur Assimilation an das Polnische • Kinder lernen das Kaschubische oft erst in der Schule • Mehr als 50% der Kaschuben schämen sich, das Kaschubische außerhalb ihres sozialen Umfelds zu benutzen, vor allem, um ihre rurale Herkunft nicht zu verraten • Dies führt zur Dichotomie urban = Poln. vs. rural = Kaschubisch

  25. Sprachpolitische Situation • Während der Teilung Polens (1772-1918) wurden die Kaschuben durch die Deutschen zur Assimilation an das Polnische gezwungen • Nach 1918 wurde eine gewisse Autonomie erlangt • 1945-1989 unterdrückte der polnische Staat die regionale Kultur und Sprache von ethnischen Minderheiten

  26. Sprach- und Kulturpflege • Die Kaschubische kulturelle Elite und die Kaschubisch-Pomoranische Vereinigung hielten das kulturelle Erbe und die ethnischen Werte durch die Bindung an das Polnische aufrecht (vgl. Ni ma Kaszub bez Polonii, a bez Kaszub Polsci; Jestem Kaszubą! Polska Matką moją) • Die Mitglieder der K-P Vereinigung sind sich dessen bewusst, dass nur durch Spracherhalt und Sprachpflegeauch die Bewahrung der ethnischen und kulturellen Identität garantiert werden kann

  27. Schulpolitik • Die Kaschuben haben den Plan einer Regionalisierung des Schul- und Bildungssystems ins Auge gefasst (seit 1981) • Nach dem 2. Weltkrieg zielte die polnische Bildungspolitik nicht auf Einbeziehung der regionalen Belange der Kaschuben ab • Fehlen von Lehrern, Lehrmitteln und Unterrichtsmaterialen (Wosiak-Śliwa/Cybulski 1992 und Goląbek 1992) • Einführung des Kaschubischunterrichts in Grundschulen und als optionalen Studiengang an der Universität Gdańsk/Danzig

  28. Kirche und Religion • Nach und nach, wenngleich noch inkonsequent, wird das Kaschubische als Sprache der Liturgie in den Gottesdiensts eingeführt • Prädigten, Lesungen, Homilien, Fürbitten und Kirchenlieder in Kaschubisch • Dies führt zu einem höheren Ansehen und Prestige und stützt den ethnischen Charakter • Texte der Heiligen Messe und Choräle wurden durch den Pfarrer Franciszek Grucza (1992) übersetzt; das NT durch Eugeniesz Gołąbek ins Internet abgestellt (1993)

  29. Schrifttum und Literatur • Die Literatur wurde seit Mitte des 19. Jh. etabliert: Novellen, Romane, Lyrik, Drama • Junge Schriftsteller • Kaschubische Literatur wurde u. a. ins Polnische, Sorbische/Wendische, Belorussische, Tschechische, Deutsche und Französische übersetzt

  30. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

  31. Bibliographie zum Kaschubischen • siehe auch: Slawische Sprachen • [bearbeiten] • Weblinks • http://csb.wikipedia.org Wikipedia auf kaschubisch • http://www.kaszubia.com/de/ - Kaszubia - Kaschubische Informationsseiten • http://www.cassubia-slavica.com/de/ - Cassubia Slavica (CasS) - Internationales Jahrbuch für Kaschubische Studien • http://www.studienstelleog.de/kaschuben/kaschub-inhalt.htm - Über Kaschuben. Ein Reader aus deutschsprachigen Quellen • http://www.uni-mannheim.de/mateo/desbillons/atlas/seite70.html - Cassubien-Kaschubien in Pommern auf der historischen Landkarte POMERANIA MARCHA & PRVSSIA • [bearbeiten] • Literatur • Harald Haarmann: Kleines Lexikon der Sprachen. Von Albanisch bis Zulu. München: C.H. Beck 2001 ISBN 3-406-47558-2 • Peter Rehder (Hrsg.): Einführung in die slawischen Sprachen. Darmstadt: Wissenschaftliche • Buchgesellschaft 1991 ISBN 3-534-06150-0 • Friedrich Lorentz: Pomoranisches Wörterbuch . Bd. l- 5 Berlin: Akademie Verlag 1958 - 1983 • Friedrich Lorentz: Geschichte der pomoranischen (kaschubischen) Sprache. Berlin und Leipzig: Walter de Gruyter & Co. 1925 • Friedrich Lorentz: Kaschubische Grammatik. Gdańsk - Danzig: 1919, Hildesheim 1971 • Friedhelm Hinze: Wörterbuch und Lautlehre der deutschen Lehnwörter im Pomoranischen (Kaschubischen). Berlin: Akademie Verlag 1965

  32. Bibliographie zum Kaschubischen • Kaszubia : Bibliographie : Kaschubisch und Polnischsprachige • Kont@kt • Kaschubische Bibliografie - kaschubisch und polnischsprachig(Zusammenstellung: Marek Kwidziński) • A | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | R | S | T | U | W | Z | Seitenanfang | • Acta Cassubiana, Band 1,2, 3 1999 / 2000 / 2001 Danzig / Instytut Kaszubski (Kaschubisches Institut) - Jahresbücher des Insytut Kaszubski in Danzig • B| A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | R | S | T | U | W | Z | Seitenanfang | • Bądkowski, Lech, Nowa kaszubska literatura regionalna, 1953 / Warschau ; in: Nowa Kultura, rok 1953Bądkowski, Lech, O współczesnej literaturze kaszubsko - pomorskiej, 1967 / Danzig ; in: Pomorze Gdańskie Nr.4Bądkowski, Lech, Pomorska myśl polityczna, 1945 /London, 1990 / Danzig / Arkun; Vorwort: Tadeusz BolduanBądkowski, Lech, Słowińcy, 1956 / Warschau Bądkowski, Lech, Twarzą do przyszłości. Kaszubsko - Pomorskie drogi ; 1990 / Danzig Bądkowski, Lech, Zarys historii literatury kaszubskiej, 1959 / Danzig Bądkowski, Lech, VII zjazd literatury kaszubsko - pomorskiej, 1977 / Danzig Bądkowski, L. / Samp, W., Poczet książąt Pomorza Gdańskiego, 1974 / Danzig Bëlny szport wiele wôrt. Kaszëbsczé wice, 2000 / Danzig / ROST ; Kaschubische Witze und Sprüche, gesammelt vom : Pëczkowsczi, Eugeniusz Berka, Aleksander (Leon Biskupski) , Słownik kaszubski porównawczy, 1891 / Warschau

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