1 / 31

Überblick

Bretonisch - die Sprache der Bretagne Referenten: Ekaterina Malenkova Marina Allgeier Viktoria Tkatschenko. Überblick. Einführung 1. H istorische Entwicklung, Sprachgeschichte 2. Typologie des Bretonischen

wynona
Download Presentation

Überblick

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Bretonisch - die Sprache der BretagneReferenten:Ekaterina Malenkova Marina Allgeier Viktoria Tkatschenko

  2. Überblick Einführung 1. Historische Entwicklung, Sprachgeschichte 2. Typologie des Bretonischen 3. Gegenwart des Bretonischen. Tatsächliche Situation der Sprache

  3. 1. Historische Entwicklung Sprachgeschichte

  4. 1.1 Historische Entwicklung • Ursprünglich gab es wahrscheinlich eine gemeinsame Britische Sprache • Das Vordringen der Angelsachsen trieb die Sprecher des Britischen in den Westen • Ab dem 4. Jahrhundert emigrierten Briten nach Bretagne (Amorica) • Es gab zwei Migrationsphasen: • 4./5. Jahrhundert • 6./7. Jahrhundert

  5. 1.2 Eine andere Hypothese • Falc’hun (1962, 1963) ist der Meinung, die britischen Immigranten haben noch Sprecher des Gallischen angetroffen • Akzentuierung • Das Bretonisch sei eine Weiterentwicklung des Gallischen aus der Gegend des heutigen Vannes • Britisch und Gallisch des 5. Jh. waren untereinander verständliche Sprachen • Nichtfranzösische Keltologen teilen diese Meinung nicht

  6. St. Pol de Léon St. Malo Lannion Morlaix Brest St. Brieuc 12. Jh. Carhaix Quimper 20. Jh. Rennes Pondivy Concarneau Lorient Vannes 9. Jh. Ile de Groix Belle Ile en Mer St. Nazaire Nantes 100 km

  7. 1.3 Sprachgeschichte • Archaisches Bretonisch (500-600) • Altbretonisch (bis 1000) • Mittelbretonisch (bis zum 17.Jahrhundert) • Neubretonisch (bis ins 20. Jahrhundert) • Neobretonisch

  8. 2. Typologiedes Bretonischen

  9. St. Pol de Léon St. Malo Léonard Lannion Morlaix Trégorrois Brest St. Brieuc Carhaix Quimper Rennes Pondivy Concarneau Vannetais Lorient Vannes Ile de Groix Belle Ile en Mer St. Nazaire Nantes 100 km 2.1 Dialekte • Vier Hauptgruppen • Cornouaillais (K), Léonard (L), Trégorrois (T) und Vannetais (Gw) • Vannetais (Gw) deutlich unterschiedlich von den „KLT“ Dialekten • Im Osten des Trégors unterscheiden einige Dialektologen noch einen fünften Dialekt, das Gouelou • Differenzen • Phonetisch/phonologisch • Lexikalisch • Eine weitere Varietät? Neobreton Cornouaillais

  10. 2.2 Phonologie • Die beiden Dialektgruppen KLT und Gw sind sehr unterschiedlich, einen «offiziellen Standard» gibt es nicht • Der Kontakt mit dem Französischen ist unübersehbar

  11. Besitzt 8 vokalische Phoneme, Diphtonge und Triphtonge Die einzige inselkeltische Sprache, welche die Phoneme /ỹ/ und /œ/ kennt. 2.2.1 Vokalen

  12. 2.2.2 Konsonanten

  13. 2.2.3 Mutationen • Syntaktisch bedingte Veränderungen des Anlauts • ursprünglich phonetisch begründet • heute mutieren Wörter nach Possessiva, Artikel, Präpositionen • Nicht alle Mutationen werden in allen Rechtschreibungen geschrieben

  14. 2.2.4 Betonung • Kein Wortakzent sondern Satzakzent • trigont “lur[tre‘gonlər]60 franc • peseurt añv “peus?[pesətano‘pǿs]wie heißt du?

  15. 2.3 Morphologische Besonderheiten • Flektierte Präposition • Paarbezeichnungen

  16. Maskuline und Feminine Kardinalzahlen daou baotrzwei Jungendiv verc’hzwei Mädchen trifaotrdrei Jungenteir merc’hdrei Mädchen pevar faotrvier Jungenpeder merc’hvier Mädchen • Artikel ur verc’hein Mädchenar verc’hdas Mädchen un denein Mannan dender Mann ul loenein Tieral loendas Tier

  17. 2.4 Syntax • VSO Sprache (Verb Subjekt Objekt) • Moderne bretonisch – 1. konjugierte Verb 2. Subjekt

  18. 2.5 Orthographiesysteme Die wichtigesten Orthographiekonventionen • Orthographe Unifié (peurunvan) • 1941 entwickelt um die phonologischen Unterschiede zwischen KLT und Gw zu erfassen (z.B. zh: /z/ in KLT und /h/ in Gw) • Heute am verbreitesten • Nach dem Krieg wurde Peurunvan als „Kollaborationsorthographie“ gebrandtmarkt • Offizielle Orthographie der Universität Rennes • Orthographe Universitaire (skolveurieg oder falc’huneg) • 1953 von François Falc‘hun entwickelt um die Schreibung näher an die Aussprache zu bringen • Zwei Varianten: KLT und Gw • Offizielle Ortographie der Universität Brest, seit 1955 vom Ministère de l‘Education Nationale anerkannt • Orthographe Interdialectale (Assimileg, 1975) • Nahe an der Orthographe Universitaire • Heute wenig verwendet

  19. 2.5.1 Orthographiebeispiele Peurunvan Universitaire Interdialectale deutsch KLT Gw KLT Gw laezh lêz, laez lêh laezh laezh Milch gwalc’hiñ gwalhi golhein gwalc’hiñ golc’hein waschen

  20. 2.6 Das Problem des Standards • Es existiert kein von allen Native Speakern anerkannter Standard des Bretonischen • Große Divergenz zwischen KLT und Gw • Muttersprachler können oft Bretonisch nicht schreiben (oder lesen) • Aufgrund langjährigen staatlichen und kirchlichen Drucks • sehr wenig Kinder und junge Menschen sprechen muttersprachlich Bretonisch, Eltern sprechen mit ihren Kindern französisch  vermeintlich bessere soziale Aufstiegschancen • Es gab in der Bretagne nicht die sprachliche bindende bzw. als Standard anerkennbare Bibelübersetzung

  21. 2.7 Normalisierung • Kein offizieller Standard (außer den Orthographiesystemen) • Daher keine morphologische und syntaktische Normen • Ofis ar Brezhoneg (http://www.ofis-bzh.org/ ) • Gemeinnütziger Verein (mit staatlichen Zuschüssen des Kulturministeriums) • Keine „Académie Bretonne“, sondern eher eine Public-Relations-Agentur • Das Ofis unterhält ein Sprachobservatorium, um die Verwendung und Verbreitung des Bretonischen zu untersuchen • Es versucht das patrimoine linguistique der Bretagne zu bewahren, welches durch das hohe Durchschnittsalter der Muttersprachler gefährdet ist

  22. 2(a) Einige Beispiele WillkommenDegemer mad Guten TagDemat Auf WiedersehenKenavo Danke Trugarez ProstYec’hed mad BretagneBreizh

  23. 3. Tatsächliche Situation der Sprache. Gegenwart des Bretonischen

  24. 3.1 Sprecherzahlen • Anzahl der Sprecher des Bretonischen umstritten • kein offizieller Zensus, keine Definition eines Bretonischsprechers • ein Enthusiast der gerade trugarez und kenavo sagen kann, kann so als Bretonischsprecher gezählt werden • Einige Zahlen • Le Telegramme (1974): 44 % der 1.500.000 Einwohner können auf Bretonischkommunizieren, darunter aber fast keine Kinder • Ternes 1978: 700.000 Sprecher • Press 1986: 50.000 bis 100.000 Sprecher • Broudic 1987, 1992 und 1993: • 660.000 verstehen Bretonisch, 250.000 können es sprechen • 125.000 können Bretonisch lesen, aber nur 55.000 können es schreiben • Humphreys 1993 (hochgerechnet aufgrund Untersuchungen in Bothoa) 250.000 Sprecher über 15 Jahren • Umfrage von TMO-Ouest 1997: 240.000 könn(t)en es sprechen, 70.000 sprechen es täglich, davon 60% 60 Jahre alt und älter

  25. Schlechte Zukunftsaussichten • Sehr wenig junge Menschen und Kinder • Mangelnde Selbstachtung, niedriger sozialer Status der Sprache, besonders bei Muttersprachlern der „bildungsfernen“ Schichten • Le Dû 2000: • Das Bretonische verliert jährlich ca. 20.000 Muttersprachler • Eltern geben ihre Muttersprache nur noch in Ausnahmefällen an ihre Kinder weiter. In den 20er Jahren lernten 60 % der Kinder von ihren Eltern Bretonisch, in den 80er Jahren waren es nur noch 6 %.

  26. 3.2 Politische Situation. Status des Bretonischen. • Bretonisch hat keinen gesetzlichen Status • Frankreich hat die Europäische Charta der Minderheitssprachen zwar 1992 unterschrieben, aber ausverfassungsrechtlichen Gründen bis heute nicht ratifiziert. • Ämter sind nicht verpflichtet (meistens nicht in der Lage) Briefsendungen auf Bretonisch zu bearbeiten. • Die Post ist nicht verpflichtet Sendungen mit Adressen in Bretonisch zuzustellen. • Im zweisprachigen Gebiet wurden auch zweisprachige Ortsschilder aufgestellt • aber weiterhin nur die französischen Versionen der Ortsnamen offiziell anerkannt sind.

  27. 3.3 Bretonisch im Erziehungswesen • das Bretonische wird immer weniger gelernt - zugunsten des Französischen. • Eine Ursache dafür ist, dass lange Zeit die Schule das Bretonische unterdrückte • Le Symbole: Bestrafung der Kinder, die beim Bretonischsprechen erwischt wurden • Loi Deixonne 1951 zaghafte Besserung • Seit den 1980er Jahren erste Schulen die in Bretonisch unterrichten (écoles Diwan, Privatschulen, http://diwanbreizh.org) • Öffentliche Schulen mit Bretonischkursen: http ://bretagnenet.com/div_yezh) • Aber nur für 5% der Schüler der Bretagne (école maternelle bis lycée) ist Bretonisch Unterrichtsfach, für 2% ist es Unterrichtssprache

  28. Die Förderung der Bretonischen Sprache: • Inzwischen werden immer mehr private Schulen gebildet, die Bretonisch unterrichten. Jedes Jahr gibt es bei der Einschulung in die erste Klasse 20% mehr Schüler. • An den Universitäten von Brest und Rennes kann man heute Bretonisch studieren (Linguistik und Literatur).

  29. 3.4 Medien • Bretonisch kaum existent • In großer Tageszeitung (Le Telegrame) finden sich ab und zu bretonische Kolumnen http://www.telegramme.com/ • Die Internetausgabe des Telegramme hat eine Zusammenfassung auf Bretonisch (als Mailingliste) • Einige lokale Radiostationen senden einige Stunden pro Woche auf Bretonisch http://www.antourtan.org/radio_fr.html • TV: weniger als eine Stunde pro Woche, selbst der private Sender TV-Breizh sendet lieber Sport als Bretonisch http://tv-breizh.com/ • Kein Vergleich zu BBC Cymru und Sianel Pedwar Cymru (S4C) in Wales http://www.bbc.co.uk/cymru/ http://www.s4c.co.uk/

  30. 4. Zusammenfassung Generell ist das Bretonische heute in einer komplizierten Situation: • Am Rande des öffentlichen Lebens • Der Mangel eines Standards für die geschriebene Sprache • Der niedrige Stellenwert des Bretonischen bei Muttersprachlern • Die Sprachbewegung ist sehr stark von nicht-muttersprachlichen Enthusiasten geprägt

More Related