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Integrierter Pflanzenschutz

Integrierter Pflanzenschutz. Vorwort.

weylin
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Integrierter Pflanzenschutz

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Presentation Transcript


  1. Integrierter Pflanzenschutz

  2. Vorwort Der Integrierte Pflanzenschutz wird häufig als Schlüsselelement in einer Politik zur Reduzierung des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft betrachtet. Durch den Vorrang einer Kombination von biologischen, pflanzenzüchterischen und anbautechnischen Maßnahmen soll die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittelauf ein Minimum beschränkt werden.

  3. Die Anfänge des Integrierten Pflanzenschutzes Die Anfänge des Integrierten Pflanzenschutzes gehen auf die Mitte des letzten Jahrhunderts zurück. Bis dahin war den Umweltbeeinträchtigungen, die mit der stetig steigenden Anwendung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln einhergingen, wenig Beachtung geschenkt worden. Erst in den 1950er Jahren wurden Bedenken laut, nun alles auf „diese chemische Karte zu setzen und die natürlichen Regulationskräfte außer Acht zu lassen“ . Mit der Zielsetzung einer umweltschonenderen Landbewirtschaftung wurden die ersten Grundsätze für den Integrierten Landbau und somit für den Integrierten Pflanzenschutz festgelegt. Diese Grundsätze entwickeln sich seither entsprechend der wissenschaftlichen Erkenntnisse und der technischen Neuerungen weiter.

  4. Was ist Integrierter Pflanzenschutz? Der Pflanzenschutz kann nicht nur als Bekämpfung von Schädlingen oder Schaderregern verstanden werden. Sinnvoll ist Pflanzenschutz nur dann, wenn durch ineinander greifende Maßnahmen ein integrierter Pflanzenschutz erreicht wird. Dieser ist im § 2 des Pflanzenschutzgesetzes (PflSchG) definiert. Beim integrierten Pflanzenschutz werden verschiedene Verfahren in einer bestimmten Rangfolge miteinander kombiniert. Im Vordergrund steht die Förderung der Pflanzengesundheit durch allgemeine Maßnahmen (z.B. richtige Standort- und Sortenwahl), die dann kombiniert werden mit Schutz, Förderung und dem direkten Einsatz von Nützlingen, biologischen Mitteln (z.B. Pflanzenstärkungsmitteln), biotechnischen Verfahren (z.B. Leimtafeln, Pheromone), mechanischen Maßnahmen (z.B. Absammeln) und letztendlich auch dem chemischen Pflanzenschutz. Auf den chemischen Pflanzenschutz kann im Privatgarten am ehesten verzichtet werden, da im Garten keine Monokulturen wie in Land-wirtschaft und Erwerbsgartenbau anzutreffen sind und ein Schädlingsbefall nicht den Aufwand einer chemischen Bekämpfung rechtfertigt. Viel sinnvoller ist es ganzheitlich zu gärtnern und die naturgemäßenMethoden konsequent anzuwenden.

  5. Die Vorteile der biologisches Schädlingsbekämpfung liegen vor allem darin, dass sie weder die Umwelt, noch den Lebensraum belasten. Da mittels dieser Art der Schädlingsbekämpfung zudem auch Nützlinge dauerhaft angesiedelt werden können, ist ein regelmäßiger Einsatz von Pflanzenschutzmittel nicht von Nöten. Zudem entfällt auch für den Gärtner selbst ein großer Zeitaufwand, da sich langfristig gesehen das Verhältnis von Räuber und Beute von selbst reguliert. Beim Integrierten Pflanzenschutz geht es darum, vorrangig biologische und andere nicht-chemische Verfahren gegen Schädlinge und Krankheiten anzuwenden. Dazu gehören: • Standortwahl • Bodenbearbeitung • Fruchtfolge • Zwischenfruchtbau • Sortenwahl • Aussaat • Pflanzenernährung • Pflanzenschutz • Biologische Maßnahmen • Mechanische Maßnahmen • Chemische Maßnahmen Durch die Kombination dieser Maßnahmen soll die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel auf ein Minimum beschränkt werden. Sie sollen nur im Notfall dosiert eingesetzt werden und dabei Nützlinge möglichst schonen.

  6. Standortwahl Alle Maßnahmen sind optimal auf Boden und Klima abzustimmen, um Pflanzenansprüchen gerecht zu werden und die Konkurrenzkraft gegen Schadorganismen zu verbessern. Bodenbearbeitung Durch standortgemäße Bearbeitung ( termingerecht, schonend, angepasste Technik ) werden Struktur- und Erosionsschäden verhindert, die Nitratbildung in der vegetationsarmen Zeit reduziert und die Ertragsfähigkeit erhalten. Fruchtfolge Der planvolle Wechsel zwischen Kulturarten fördert Bodenfruchtbarkeit und Pflanzenwachstum, die Gefahr der Massenvermehrung von Schadorganismen wird gering gehalten. Flächenstilllegung wird als Fruchtfolgeglied integriert. Engere Fruchtfolgen werden durch Zwischenfrüchte aufgelockert.

  7. Zwischenfruchtbau Zwischenfrüchte vermindern die Auswaschung von Nährstoffen und die Erosionsgefahr. Gezielte Begrünung trägt zur Unterdrückung von Unkräutern und Nematoden sowie zur erhaltung der Bodenfruchtbarkeit bei. Sortenwahl Standortangepasste und marktgerechte Sorten sind zu bevorzugen. Neben den Leistungen der Sorten in Ertrag und Qualität sind die Anfälligkeit gegen Schadorganismen, Winterhärte, Standfestigkeit und das Nährstoffaneignungsvermögen zu berücksichtigen. Aussaat Gleichmäßiger und wüchsiger Feldaufgang setzt die Einhaltung kultur- und Sortenspezifischer Saatzeiten, - dichten und -tiefen sowie die Beachtung günstiger Boden- und Witterungsverhältnisse voraus. Gesundes Saat- und Pflanzgut verhindert die Übertragung von Krankheitserregern und mindert den Einfluss bodenbürtiger Schaderreger.

  8. Pflanzenernährung Die Düngung der Kulturpflanzen muss sich nach Art, Menge und Zeitpunkt am Nährstoffbedarf der Pflanzen und am Nährstoffvorrat des Bodens ausrichten. Über- und Unterversorgung der Pflanzen sind zu vermeiden. Dadurch werden Umweltbelastungen minimiert, die Gesundheit der Kulturpflanze sowie deren Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern gefördert und die Anfälligkeit gegenüber Schadorganismen herabgesetzt. Zur Bemessung der Nährstoffdüngung sollten jährlich zu jeder Kultur auf repräsentativen Bewirtschaftungseinheiten Bodenproben für die Nährstoffuntersuchung gezogen werden und nach Empfehlungen der amtlichen Beratung gedüngt werden. Der Gehalt an Grundnährstoffen und der pH-Wert sollte alle 6 Jahre untersucht werden. Auf Schlägen ab 1 ha müssen die Untersuchungen alle 6 Jahre durchgeführt werden. Pflanzenschutz Pflanzenschutz darf nur nach guter fachlicher Praxis durchgeführt werden. Die Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes, der Schutz des Grundwassers und angrenzender Biotope sind zu beachten. Integrierter Pflanzenschutz ist eine Kombination von Verfahren, bei denen unter vorrangiger Berücksichtigung der vorbeugenden direkten biologischen und mechanischen Maßnahmen die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel auf das notwendige Maß beschränkt wird.

  9. Biologische Maßnahmen Die wenigen zur Zeit vorhandenen Möglichkeiten des Nützlingseinsatzes im Ackerbau sollten bevorzugt werden. Förderung der natürlichen Feinde von z.B Feldmäusen kann durch das Aufstellen von Sitzstangen für Greifvögel erfolgen. Mechanische Maßnahmen Nutzung der Möglichkeiten mechanischer Unkrautbekämpfung, z.B Striegeln in Sommergetreide, Bandbehandlung und mechanische Pflege in Reihenkulturen, zerkleinern von Restpflanzen. Chemische Maßnahmen Zu Beachten : • Pflanzenschutzmittel dürfen nur in den bei der Zulassung festgestzten und in der Gebrauchsanleitung angegebenen Anwendungsgebieten angewendet werden • Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln soll unter Beachtung der wirtschaftlichen Schadensschwellen erfolgen. • Bei Anwendung von Pflanzenschutzmitteln gleicher oder ähnlicher Wirksamkeit die umweltschonenderen bevorzugen • Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ist eine Beeinträchtigung von Nachbargrundstücken unbedingt zu vermeiden • Auf Flächen, die nicht landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt werden, in oder unmittelbar an Gewässern ist die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verboten. • Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist so sparsam wie möglich vorzunehmen

  10. Vergleich gute fachliche Praxis im Pflanzenschutz - Integrierter Pflanzenschutz 1) gute fachliche Praxis im Pflanzenschutz: • Keine Vernichtung der Schadorganismen, sondern Befallskontrolle, • Nutzung bewährter kulturtechnischer und anderer nichtchemischer Maßnahmen zur Schadensminderung, • Einschätzung des Befalls durch Schadorganismen, • Nutzung der amtlichen Beratung und anderer Entscheidungshilfen, • Nur gezielte Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel

  11. 2) Der Integrierte Pflanzenschutz beinhaltet ein Pflanzenschutzkonzept höherer Qualität mit folgender Zielsetzung: • Komplexes Pflanzenschutzkonzept, • Anwendung aller praktikablen kulturtechnischen, biologischen und anderen nichtchemischen Maßnahmen zur Schadensminderung, • Nutzung natürlicher Regelmechanismen, • Überwachung der Bestände nach methodischer Anleitung, • Entscheidung über Abwehrmaßnahmen nach Befallsermittlung, Schwellenwerten, Erfahrungswerten und Beratung, • Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel nur, wenn keine praktikablen nichtchemischen Bekämpfungsmaßnahmen möglich sind, • gezielte Anwendung eines geeigneten chemischen Pflanzenschutzmittels mit situationsbezogener Dosis, • Einbeziehung ökologischer Forderungen des Natur-, Arten- und Landschaftsschutzes

  12. Integrierter Pflanzenschutz im KleingartenMechanische Abwehr und Überwachung

  13. Schädlingsabwehr Geeignete Maßnahmen durch die der Schädlingsbefall deutlich reduziert werden kann: Leimringe halten z. B. die ungeflügeltenFrostspannerweibchen ab und dienen der Abwehr von Ameisen, die Blattläuse fördern. Schneckenzäune wehren zuwandernde Schnecken ab. Diese Maßnahme ist u.a. bei der Anzucht von Jungpflanzen wichtig.

  14. Mit speziellen Netzen und Vliesen lassen sich z.B. Gemüsefliegen , Schadschmetterlinge und Erdflöhe fernhalten. Mit Pheromonfallen lassen sich die Fruchtwickler überwachen. Fruchtwickler (Apfel-, Pflaume- u. Pfirsich-) lassen sich reduzieren mit Pheromonen, die in Dispensern (Doppelkammerampullen) enthalten sind.

  15. Nützlingseinsatz Der Nützlingseinsatz ist am wirkungsvollsten in geschlossenen Räumen. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass die verschiedenen Nützlingsarten unterschiedliche Ansprüche an die Raumtemperatur und z.T. an die Luftfeuchtigkeit haben. • Florfliegenlarven ab 6 °C • Anderen Arten benötigen Temperaturen von über 20 °C. Zu dieser Gruppe zählen auch die speziellen Gegenspieler der Schmierläuse , der Napfschildläuse und der Deckelschildläuse . Beim Einsatz von Marienkäfern sollte außerdem eine hohe Luftfeuchtigkeit (>70 %) gewährleistet sein. Nematoden, die zur Bekämpfung der Larven des Gefurchten Dickmaulrüsslers sowie zur Bekämpfung mancher Nacktschneckenarten eingesetzt werden, können genau wie Florfliegenlarven und Marienkäferlarven auch im Freiland zur Anwendung kommen. Nützlingsarten, die Temperaturen über 16 °C benötigen, lassen sich im Freiland nur an sonnigen, windgeschützten Stellen einsetzen. Dickmaulrüssler Nematoden (Fadenwürmer)

  16. Schlupfwespenarten wie Trichogrammma werden zur Bekämpfung von Fruchtwicklern angewendet. Die etwa 0,5 mm großen Schlupfwespen sollten ab Mitte Mai alle 14 Tage (5- bis 6-mal) eingesetzt werden. Auf den Freilassungskärtchen befinden sich Schlupfwespenpuppen in den Eiern eines Ersatzwirtes. Die Schlupfwespen parasitieren die Eier der Fruchtwickler und töten sie dadurch ab. Der Nützlingseinsatz kann auch in Einzelgärten und an Einzelbäumen erfolgen. Trichogramma-Schlupfwespen

  17. Nützlingsförderung Blaumeisen reduzieren den Bestand an Blattläusen und Schadschmetterlingsraupen Nisthölzer aus Hartholz (li) oder Holzbeton (re)

  18. Die Anbringung von Schaumstoffmanschetten und Schilfbündeln in den Bäumen fördert Schlupfwespen und Spinnen. Reisighaufen bieten gute Quartiere z. B. für Igel

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