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Einleitung

Sind Pflegefamilien Familien oder kleine professionelle Organisationen? Prof. Dr. Klaus Wolf Universität Siegen. Einleitung. Was ist den der Unterschied zwischen Familien und Organisationen?. Familien und Organisationen sind sehr verschiedene Gesellungsformen. Kündbarkeit – Dauerhaftigkeit.

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Presentation Transcript


  1. Sind Pflegefamilien Familien oderkleine professionelle Organisationen?Prof. Dr. Klaus Wolf Universität Siegen

  2. Einleitung

  3. Was ist den der Unterschied zwischen Familien und Organisationen?

  4. Familien und Organisationen sind sehr verschiedene Gesellungsformen • Kündbarkeit – Dauerhaftigkeit

  5. Kündbarkeit – Dauerhaftigkeit „Im Vergleich zur Organisation, wo Mitgliedschaft in der Regel ohne weiteres kündbar ist, erscheint diese in der Familie doch in vielen Punkten der Entscheidung entzogen. Für die Kinder fällt während reichlich fünfzehn Jahren ein Austreten außer Betracht, und der Eintritt erfolgt für sie völlig schicksalhaft. Die Eltern werden zwar Mitglied aufgrund einer Entscheidung, doch impliziert diese den Willen, auf Entscheidbarkeit künftig zu verzichten. Der Entschluss wird gewagt, nachdem eine Beziehung mit einem gewissen Maß an Schicksalhaftigkeit angelaufen ist.“ (Niederberger & Bühler-Niederberger 1988: 31)

  6. Familien und Organisationen sind sehr verschiedene Gesellungsformen • Kündbarkeit – Dauerhaftigkeit • Austauschbarkeit – Einmaligkeit

  7. Austauschbarkeit – Einmaligkeit „ Dieser Gesellungstypus (die Organisation, KW) bezieht sich nicht auf Menschen, sondern auf vorentworfene Handlungsstrukturen von einer gewissen Regelhaftigkeit und Wiederholbarkeit (auf "Rollen"). Personen werden gebraucht, um die vorgesehenen Handlungen zu realisieren, aber sie sind in dieser Funktion austauschbar. Die Erwartungen und die Handlungen, die der einzelne Rollenträger auf andere richtet, beziehen sich nicht auf reale andere Personen, nicht auf unterscheidbare, einmalige Identitäten; sondern auf die Rolle, in der ihm diese andere Person gegenübertritt.“ (Niederberger & Bühler-Niederberger 1988: 33) 

  8. Familien und Organisationen sind sehr verschiedene Gesellungsformen • Kündbarkeit – Dauerhaftigkeit • Austauschbarkeit – Einmaligkeit • Schemenhaftigkeit – Körperlichkeit

  9. Schemenhaftigkeit – Körperlichkeit „Organisationen programmieren einen eigenen Zeitverlauf, setzen eigene Interpunktionen, jenseits von Entstehung, Aufbau und Vergehen des natürlichen Lebens. Ihre Zeit formt sich nicht zu Zyklen, wie die der Familie, sondern verläuft linear-fortschreitend, und das ist nur möglich, weil ihr Bestehen kein körperliches ist, sondern ein schemenhaftes, gedachtes “ (Niederberger & Bühler-Niederberger 1988: 34)

  10. Familien und Organisationen sind sehr verschiedene Gesellungsformen • Kündbarkeit – Dauerhaftigkeit • Austauschbarkeit – Einmaligkeit • Schemenhaftigkeit – Körperlichkeit • Explizitheit – Implizitheit

  11. Die ideale Lösung: richtige Familie und obendrein auch noch professionell?

  12. Assoziationen zu „Professionalität“

  13. Definition „Professionen“ • systematische Theoriebasis, • spezialisiertes Fachwissen durch erfolgreich abgeschlossenes akademisches Studium • Zuständigkeit für bestimmte Probleme, Autorität für ihre Bearbeitung und die Anerkennung dieser professionellen Autorität durch die Gesellschaft (gesellschaftlicher Auftrag und Lizenz) • Hohe Autonomie für die Bearbeitung der Probleme • ein Ethikcodex, der die Beziehungen zwischen den Professionellen, den Adressaten und Kollegen regelt und einen Anspruch auf Gemeinwohlbezug hat, • eine professionelle Kultur, die durch institutionalisierte professionelle Assoziationen unterstützt wird. • Professionelles privates Leben? Zur Kolonialisierung des Familienlebens in den stationären Hilfen zur Erziehung. ZfSPäd 2012

  14. Professionalisierung des privaten Lebens in Familien ist ein Unding

  15. Kolonialisierung oder Dienstleistung? • Das Kolonialisierungsmodell • Das Dienstleistungsmodell • Wo soll die Professionalität angesiedelt sein? Klaus Wolf: Professionelles privates Leben? Zur Kolonialisierung des Familienlebens in den Hilfen zur Erziehung.
Zeitschrift für Sozialpädagogik, Heft 4/2012: 395-420

  16. Das Kolonialisierungsmodell • Im Hilfeplangespräch werden Ziele für das Pflegekind festgelegt. Wortführer in diesem Gespräch sind die Professionellen, Herkunftsfamilie und Pflegefamilie sind die Laien, die beteiligt werden und Aufgaben zugewiesen bekommen. • Die Pflegefamilie wird als Dienstleister des Jugendamtes definiert. Sie sind Subunternehmer, die bezahlt werden und deswegen die Aufträge des Amtes erfüllen müssen. Wenn sie das nicht können oder wollen sind sie ungeeignet und kommen als Geschäftspartner nicht (mehr) in Frage. • Die Ziele werden operationalisiert, die Umsetzung der so entwickelten Planung wird in bürokratischen Verfahren kontrolliert: Die Zielerreichung wird bewertet und die Hilfeplanung systematisch fortentwickelt. • Die Pflegefamilie hat die Planung umzusetzen und die Erwartung der Sozialen Dienste zu erfüllen. Leistet sie das nicht, kann ihr der Auftrag (und damit das Kind) entzogen werden.

  17. Das Dienstleistungsmodell • Die Adressaten der Dienstleistungen und damit die potenziellen Nutzer sind die Pflegefamilie und alle ihre Mitglieder: die Pflegeeltern, die leiblichen Kinder der Pflegeeltern und die Pflegekinder. Je nach Aufgabenzuschnitt werden auch die Mitglieder der Herkunftsfamilie zu Adressaten. • Diese Menschen haben es oft - neben den Themen, die auch andere Eltern beschäftigen - mit schwierigen, ungewöhnlichen Fragen, Problemen und Themen zu tun. Viele dieser besonderen Themen entstehen durch ihre Situation als unkonventionelle Familie. • Sie suchen Antworten in Gesprächen in der Familie, mit Freunden und Verwandten und mit anderen Pflegeltern, z.B. auch in den sehr aktiven Onlineforen. Manchmal finden sie dort Antworten, manchmal bleiben Fragen offen und gravierende Belastungen bestehen. Hier kommen die Sozialen Dienste ins Spiel. Sie stellen sich der Aufgabe, den Menschen die Ressourcen zugänglich zu machen, die ihnen bei der Bewältigung ihrer besonderen Probleme nützlich sind und die sie in anderen Kontakten nicht finden. Dafür entwickeln sie Arbeitsbündnisse mit den Familienmitgliedern.

  18. Dienstleistungsmodell – Fortsetzung 4. Wenn sie diese Ressourcen durch professionelle Mitarbeiter bekommen, dann haben wir ein Dienstleistungsverhältnis. Die Mitarbeiter übernehmen nicht die Regie in der Familie, sondern sie können z.B. ihr professionelles Wissen als Professionelle bei der Erziehungsberatung, der Suche und Finanzierung von therapeutischen Hilfen, des Dechiffrierens merkwürdiger Verhaltensweisen des Kindes sowie bei der Ermutigung und der Restabilisierung von Sinnkonstruktionen von Pflegeeltern zur Verfügung stellen. 5. Für die Erbringung der Dienstleistung durch die Fachkräfte gelten die Standards der Profession und das Profil einer sozialpädagogischen Profession kommt zum Tragen. 6. Die Professionellen können das private Leben unterstützen, erleichtern, fördern, sie können einen Puffer bilden zu belastenden Interventionen z.B. aus der Schule und als Dolmetscher zwischen den Sprachen der Familien und denen der Verwaltung, pädagogischer, therapeutischer, medizinischer und anderer Spezialisten übersetzen.

  19. Wo soll die Professionalität angesiedelt sein? Je leistungsfähiger ein Dienst ist, desto umfassender respektiert er das Eigenartige des privaten Lebens. Je weniger leistungsfähig ein Dienst ist, desto stärker fordert er die Professionalität des privaten Lebens.

  20. Relativierungen: Formenvielfalt und Diversity • Besondere Fähigkeiten besonderer Menschen

  21. Relativierungen: Formenvielfalt und Diversity • Besondere Fähigkeiten besonderer Menschen • Professionalität und Performance

  22. Familienleben Performance: Inszenierung als professionelles Handeln Organisation

  23. Familie Organisation

  24. Familie Pflegekinderdienst Organisation

  25. Relativierungen: Formenvielfalt und Diversity1. Besondere Fähigkeiten besonderer Menschen2. Professionalität und Performance 3. Fostercarer – Fosterparents

  26. Role identity in permanent placements- carers and /or parents? • Permanent foster placements can be successful where carers have different primary role identities • Primary identity as foster carers, but also accept the role of parent • Primary identity as parents, but also accept the role of carer • Problems can occur where • Foster carers who identify exclusively as carers but do not take on a parenting role / commitment • Foster carers who identify exclusively as parents but do not accept carer role/responsibilities

  27. Carers who identify as carers but accept the parenting role • Carers who identify themselves positively as foster carers e.g. • enjoy their professional role /skills and their partnership with social workers • value their training opportunities, • work positively with the child, including regarding being in care • support birth family as well as foster family identity AND • Accept the role of parents • fully committed to the child as a family member • welcoming the prospect of the child being part of the family into adulthood

  28. 2. Carers who identify themselves as parents but accept the roleof carer Carers who identify themselves positively as parents e.g. motivated to build a family emphasise normalising the child’s experience / acting as any parent would use their own family and friends as support systems AND Accept the role of carer e.g. Understand their role as carers on behalf of local authority Like to know the social work system / support is there for them and the child

  29. Fazit

  30. Forschungsgruppe Pflegekinder der Universität Siegen Homepages: • www.uni-siegen.de/pflegekinder-forschung • www.foster-care-research.org

  31. Danke für Ihre Geduld! Prof. Dr. Klaus Wolf Universität Siegen Adolf-Reichwein-Str. 2 57068 Siegen Homepages: www.uni-siegen.de/pflegekinder-forschung www.foster-care-research.org/

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