1 / 55

Leistungs- und Persönlichkeitstests

Leistungs- und Persönlichkeitstests. WS 2008/2009 Kroh / Lange / Rohrmann. Ablauf der Veranstaltung. heute: Einführung Scheinkriterien, Literatur Testklassifikation von Brickenkamp Überblick Veranstaltung Der diagnostische Prozess Einführung in Kurzgutachten Vorstellung der Tests

vita
Download Presentation

Leistungs- und Persönlichkeitstests

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Leistungs- und Persönlichkeitstests WS 2008/2009 Kroh / Lange / Rohrmann

  2. Ablauf der Veranstaltung heute: • Einführung • Scheinkriterien, Literatur • Testklassifikation von Brickenkamp • Überblick Veranstaltung • Der diagnostische Prozess • Einführung in Kurzgutachten • Vorstellung der Tests • Gruppenzuordnung & Verteilung der Themen (Tests)

  3. Ablauf der Veranstaltung Semester: • Anwendung je eines psychologischen Tests • Präsentation • Theorie (kurz) • Durchführung & Auswertung (ausführlich) • Interpretation der Ergebnisse • eigene Anmerkungen (Auffälligkeiten, wie ist es gelaufen, ...) • Abfassen eines Kurzgutachtens = Kriterien für den Scheinerwerb

  4. Organisation mittels Moodle ab der nächsten Woche

  5. Ziel dieser Lehrveranstaltung Erste Erfahrungen bei Durchführung, Auswertung und Interpretation von psychologischen Tests • Testung (selbst/andere) Kennen lernen häufig angewendeter Testverfahren • Tests & persönliche Eindrücke werden präsentiert(Durchführung & Auswertung) • praktische Aspekte der Testung stehen im Vordergrund (Zweck des Tests, theoretischer Hintergrund, Vorstellung des Testmaterials, der Durchführung, Auswertung und Ergebnisse ...)

  6. Bitte frühzeitig mit Vorbereitung beginnen! Erlernen und Anwenden von Tests stellt höhere Anforderungen als herkömmliche Referate Schweigepflicht! • hier mitgeteilte Testergebnisse werden nicht an Dritte weitergegeben • Testprotokolle sind zu anonymisieren

  7. Literatur • Amelang, M. & Schmidt-Atzert, L. (2006). Psychologische Diagnostik und Intervention. Berlin: Springer. [Kap. 3] (Diagnostische Verfahren) • Brähler, E., Holling, H., Leutner, D. & Petermann, F. (2002). Brickenkamp Handbuch psychologischer und pädagogischer Tests (Band 1 & 2). Göttingen: Hogrefe. • Fisseni, H.J. (2004). Lehrbuch der psychologischen Diagnostik. 3. Auflage. Göttingen: Hogrefe. [Kap. 9,10,11] (Leistungstests, Persönlichkeitstests, Persönlichkeits-Entfaltungsverfahren) • Krohne, H.W. & Hock, M. (2007). Psychologische Diagnostik. Stuttgart: Kohlhammer. [Kap. 11, 12, 13, 14] (Verfahren zur Beschaffung von L-Daten, Q-Daten, T-Daten, Fähigkeits- und Leistungstests) • Manuale der Tests => Testschrank Bibliothek (Namensliste für Frau Stöcker)

  8. Erfahrung mit psychologischen Testverfahren? (aktiv oder passiv)

  9. Was gibt es für verschiedene Tests? -> Klassifikationen

  10. Klassifikationsmodell für Tests aus Brickenkamp (2002) Klassifikation ist möglich nach • formalen Kriterien (z.B. Einzel- oder Gruppentest, Testdauer, Computer vs. Papier-Bleistift, usw.) oder • nach inhaltlichen Kriterien = Praxisrelevanz

  11. Klassifikationsmodell für Tests aus Brickenkamp (2002) Unterteilung in • Leistungs- und • Persönlichkeitstests Aufteilungskriterium sind verschiedeneReaktionsweisen, die erfasst werden: • maximales oder • typisches Verhalten

  12. Klassifikationsmodell für Tests aus Brickenkamp (2002) Unterteilung der Persönlichkeitstests in • Psychometrische Persönlichkeitstests und • Persönlichkeits-Entfaltungsverfahren Aufteilungskriterium sind hier verschiedene Konstruktionsprinzipien der Tests: • klar strukturierte Testreize und es werden spezifische Verhaltensweisen erfasst • wenig strukturierte Reize und es werden weitere Freiräume zur Entfaltung gelassen

  13. weitere Klassifikationen nach Reaktionsweisen & Konstruktionsprinzipien (Brickenkamp ) • Leistungs- & Persönlichkeitstests (psychometrisch & Entfaltung) nach Testmedium • Papier- und Bleistift • Manipulations- oder Materialbearbeitungsverfahren • Apparative Tests (am Computer)

  14. nach Antwortmöglichkeiten • frei • gebunden (richtig-falsch, Multiple Choice, VAS, ...) • Reaktionszeiten nach Komplexität der erfassten Merkmale • eindimensional • mehrdimensional / Testbatterie • Kombination mit Gespräch / AC Individual- oder Gruppentests nach Inhalt ...

  15. Tests & Termine

  16. Klinische Diagnostik: z.B. DIPS, SKID, SCL -> klinische Veranstaltungen

  17. Phasen des diagnostischen Prozesses • Planung der Untersuchung • vorbereitendes Gespräch • Durchführung der Untersuchung • Auswertung • Interpretation • Beratung & Entscheidung

  18. Planung der diagnostischen Untersuchung Wie lassen sich die gestellten Fragen beantworten? • Fragestellung • Auswahl von Tests / Testbatterie • Ablaufplanung

  19. Das vorbereitende Gespräch Aufklärung & Vertrauen schaffen • Gegenseitiges Kennenlernen • Ablauf der folgenden Untersuchung (falsche Erwartungen, Hoffnungen, Ängste) • Hinweis auf Beratung • Erste anamnestischen Angaben => Hypothesen

  20. Durchführung der Untersuchung 1. Anamnese Biografie (wichtig für Interpretation)

  21. Durchführung der Untersuchung 2. Provokation des Testverhaltens Exaktheit der Messung  Menschlichkeit der Durchführung Standardisierung: Testmaterial, Instruktion, Art der Darbietung Störfaktoren: äußere Bedingungen (Störungen, Lärm, Licht, ...), innere Bedingungen (Konzentration & Tagesform, Medikamente & Drogen, Sorgen & Ängste, Motivation, „Rentenneurose“, Vorwissen z.B. „Testknacker“, ...) Fehlertendenzen (Soziale Faktoren, Urteilsverzerrungen, Lügenmaße, ...)

  22. Durchführung der Untersuchung 3. Registrierung des Testverhaltens Durch Probanden / durch Testleiter Audio- und Videoaufnahmen, Fotos (z.B. Sceno)

  23. Auswertung • Je nach Test mehr oder weniger aufwändig • Rohwerte -> Normen -> Standardwerte

  24. Interpretation Testprotokoll, Bericht, Gutachten -> Entscheidungsfindung • Schwierigkeit: Informationsmenge & weniger Richtlinien als bei Auswertung • Modelle (statistische, deskriptive, normative)

  25. Interpretation Fehlerquellen: • Informationsmenge • Soziale Wahrnehmung Hypothesen, Auswahl & Unterdrückung passender & unpassender Merkmale, Organisation zu Gesamtbild, Akzentuierung einzelner Merkmale • Sympathie – Abneigung • Halo-Effekt, Schwarz-Weiß-Zeichnen • Generosity Error, Milde • Logical Error nur logisch passende Ergebnisse werden zusammengefasst ...

  26. Beratung & Entscheidung unbedingt! • Information über Ergebnisse -> Motivation für folgende Interventionen Probleme: Verständlichkeit & „Schlechte Nachrichten“ • „Weniger ist mehr!“ • Beispiele aus Alltag / Proband soll „auffüllen“ Fragen beantworten 

  27. Beratung Evtl. Entbindung von Schweigepflicht Evtl. Vermittlung / Durchführung einer Intervention

  28. Merkmale der diagnostischen Situation • Asymmetrie in Bezug auf die Selbstenthüllung • Vertraulichkeit • Das Wissen, beobachtet zu werden • Die diagnostische Situation als Teil eines weiteren sozialen Felds

  29. Asymmetrie in Bezug auf die Selbstenthüllung • Diagnostiker ist Experte für persönliche Belange des Klienten und darf Fragen selbst zu intimen Details stellen -> entspricht nicht den üblichen sozialen Regeln • Offene Auskunft wird erwartet, ist aber für manche Klienten ein Problem (abhängig von Persönlichkeit, Erkrankung, gesellschaftlicher Schicht)

  30. Vertraulichkeit Wir unterliegen der Verschwiegenheitspflicht! Strafen nach § 203 StGB und § 3 Abs. 3 Psychotherapeutengesetz Klienten sehen sich fremden Personen gegenüber und haben in der Regel keine Wahlmöglichkeit

  31. Das Wissen, beobachtet zu werden -> Nicht banal, kann großen Einfluss haben! • wichtig sind Erwartungen und Vorinformationen (z.B. durch Mitpatienten, von Bekannten, durch Medien, ...) • Klienten beobachten auch uns (z.B. Notizen während Gespräch oder Testung, auch andere Signale können auf unvermutete Weise gedeutet werden)

  32. Die diagnostische Situation als Teil eines weiteren sozialen Felds Einstellung des Klienten gegenüber Psychologen und Institutionen (private Praxis, Psychiatrie, Strafanstalt, Berufsberatung) -> Testung hat Konsequenzen / Entscheidungen -> Teils unvermutete Auswirkungen -> Wir sollten uns dieser Einflüsse bewusst sein und sie u.U. diagnostisch nutzen

  33. Einführung zur Erstellung eines Kurzgutachtens WS 2008/2009 Kroh / Lange / Rohrmann

  34. Psychologisches Gutachten Psychologisches Gutachten „als selbstständige, zusammenfassende Darstellung der psychodiagnostischen Vorgehensweise, der Befunde und Schlussfolgerungen in Bezug auf eine hinsichtlich einer konkreten Fragestellung zu begutachtenden Person für einen Gutachtenempfänger (Auftraggeber). Mit Hilfe des Gutachtens soll sein Empfänger Entscheidungen in seinem System fundierter treffen können.“ Schmidt (1995, gekürzt) Psychologisches Gutachten als Dokumentation und Teil eines diagnostischen Prozesses

  35. Der diagnostische Prozess „Diagnostischer Prozess ist die Abfolge von Maßnahmen zur Gewinnung diagnostisch relevanter Informationen.“ (Amelang & Zielinski, 2002) • Die Fragestellung leitet den diagnostischen Prozess • Der diagnostische Prozess ist iterativ • Der diagnostische Prozess und die Gutachtenerstellung besteht aus einer Serie von Entscheidungen bzw. Urteilen, die fehleranfällig sein können

  36. Diagnostische Fehlerquellen • Häufige Fehlerquellen im diagnostischen Prozess • (Auswahl): • soziale Stereotype • Nicht-Berücksichtigung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses • „Verteilungsfehler“ (z.B. Milde- und Strenge-Fehler) • Interaktionsfehler (z.B. vermutete Ähnlichkeit, Verfolgen • eigener Ziele und Wertvorstellungen) • Tendenz zu einem konsistenten Bild

  37. Kompensationsmöglichkeiten • Möglichkeiten zur Minimierung von Fehlern • im diagnostischen Prozess (Auswahl): • Erwerb von diagnostischen und fallspezifischen Wissen • systematisches, hypothesengeleitetes Vorgehen • Es werden nur solche Aussagen gemacht, die in einem • begründeten Zusammenhang mit der Fragestellung stehen • Bemühen um Transparenz, Nachvollziehbarkeit • und Verständlichkeit gegenüber dem Auftraggeber • Gutachtertraining

  38. Kurzgutachten • Psychologisches Gutachten: • multimethodale Diagnostik = diagnostische Urteil • wird aus Informationen gebildet, die mittels • unterschiedlicher Methoden gewonnen wurden • integrative Diagnostik = um die Gesamtfrage zu • beantworten, müssen Aussagen zu Teilfragen • integriert werden • Kurzgutachten: • ein Verfahren • eine Fragestellung

  39. Aufbau des Kurzgutachtens • Deckblatt: • Hier soll erkenntlich sein • wer, was verfasst hat.

  40. Institut für Psychologie der Technischen Universität Darmstadt Dr. Peter Otto (Diplom-Psychologe) Kurzgutachten Zu der Fragestellung: „Ist Herr D. D. aufgrund seiner Intelligenz in ein Programm zur Förderung Hochbegabter aufzunehmen?“ Eingesetztes Verfahren: Wilde-Intelligenztest (WIT) Auftraggeber: Deutsche Gesellschaft zur Hochbegabtenförderung Poststrasse 19 10031 Berlin Darmstadt, den 16.10.2008 Fachbereich Humanwissenschaften, Alexanderstr. 10 64283 Darmstadt Telefon: 06151 16-4383, Telefax: 06151 16 4196, rohrmann@psychologie.tu-darmstadt.de

  41. Aufbau des Kurzgutachtens • Allgemeine Informationen zur Testung: • Wer wurde wann, wo, von wem, wie lange, • womit und warum getestet? Beispiel Auf Veranlassung der Deutschen Gesellschaft zur Hochbegabtenförderung wurde eine psychologische Untersuchung anberaumt, um zu klären, ob „Herr D. D. aufgrund seiner Intelligenz in ein Programm zur Förderung Hochbegabter aufzunehmen“ ist? Herr D. D. ist 22 Jahre alt und Student der Medizin an der J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main. Die testpsychologische Untersuchung fand am 13.10.2006 in der Abteilung Differentielle Psychologie und Psychologische Diagnostik der J. W. Goethe-Universität statt. Sie wurde von Herrn Dr. Otto in der Zeit von 11:20 Uhr bis 12.15 Uhr durchgeführt. In dieser Zeit bearbeitete Herr D. den Wilde-Intelligenztest (WIT; Jäger & Althoff, 1994).

  42. Aufbau des Kurzgutachtens • Kurzinformationen zum Test: Was erfasst der Test und wie tut er das? Wozu setze ich ihn ein? Beispiel Herr D. sollte zur Aufnahme in ein Förderungsprogramm für Hochbegabte eine überdurchschnittliche Intelligenzleistung aufweisen. Der WIT wurde im vorliegenden Fall eingesetzt, da er ein standardisiertes und zuverlässiges Verfahren zur Schätzung der Intelligenz ist. Hierbei können die Leistungen der Testperson in verschiedenen Intelligenzaspekten (z.B. Grundrechnen, Merkfähigkeit, Analogien bilden) zu einem Gesamtwert für allgemeine Intelligenz zusammengefasst werden.

  43. Aufbau des Kurzgutachtens • Verhaltensbeobachtung: Wie verhielt sich der Proband unter dem jeweiligen Verfahren? Beispiel Zu Beginn der Untersuchung äußerte Herr D., dass er sehr nervös sei, da er noch nie einen Intelligenztest gemacht habe. Die Instruktionen zum WIT verstand er auf Anhieb und bearbeitete die Aufgaben zügig. Mehrfach stöhnte Herr D. laut auf, wenn er eine Aufgabe nicht lösen konnte.

  44. Aufbau des Kurzgutachtens 5. Ergebnisdarstellung & Interpretation: Die Daten sollen beschreibend dargestellt und in einer anschaulichen Weise umschrieben werden. Beispiel Herr D. erreichte einen IQ-Wert von 111. Dieses Ergebnis entspricht einem Prozentrangwert von 76, d.h. 76% der Vergleichsstichprobe von 20-35jährigen Männern erreichen einen geringeren oder gleich hohen Wert in diesem Verfahren bzw. 24% der Vergleichsstichprobe erzielen höhere Werte. Unter Berücksichtung zufälliger Schwankungen ist dieser Wert als durchschnittlich bis überdurchschnittlich anzusehen.

  45. Ergebnisdarstellung Ergebnisse werden klassifiziert als • unterdurchschnittlich • (X < M – 1sxt) • durchschnittlich • (M – 1sxt < X < M + 1sxt) • überdurchschnittlich • (X > M + 1sxt)

  46. Ergebnisdarstellung Bei der Ergebnisdarstellung sind die Vertrauensintervalle (Konfidenzintervalle) zu beachten! Jeder Testwert ist messfehlerbehaftet (sofern der zugrundeliegende Test nicht absolut zuverlässig ist). Reliabilität = Anteil der Varianz der „wahren Werte“ an der Varianz der beobachteten Werte Der Standardmessfehler (set) berechnet sich: set = sxt x (1 – rtt)1/2 sxt = Standardabweichung (Streuung) des Verfahrens t rtt = Reliabilität des Verfahrens t = Anteil der Standardabweichung (Streuung) eines Tests, der zu Lasten seiner Unreliabilität geht

More Related