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A U S S E N W I R T S C H A F T S P O L I T I K V O N B E R N H A R D K Ü L P D E S I G N: S T E P H A N R A D L

A U S S E N W I R T S C H A F T S P O L I T I K V O N B E R N H A R D K Ü L P D E S I G N: S T E P H A N R A D L E R B E N J A M I N S T E I M L E. û. 1. Gegenstand der Lehrveranstaltung. Überblick über den Gesamtstoff der Außenwirtschafts-politik.

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A U S S E N W I R T S C H A F T S P O L I T I K V O N B E R N H A R D K Ü L P D E S I G N: S T E P H A N R A D L

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Presentation Transcript


  1. A U S S E N W I R T S C H A F T S P O L I T I K V O N B E R N H A R D K Ü L P D E S I G N: S T E P H A N R A D L E R B E N J A M I N S T E I M L E û

  2. 1. Gegenstand der Lehrveranstaltung • Überblick über den Gesamtstoff der Außenwirtschafts-politik. • Vorlesung zusammen mit der Pflichtlektüre vermittelt den Examensstoff.

  3. 2. Voraussetzungen • Grundlagen der Wirtschaftspolitik • Außenwirtschaftstheorie

  4. 3. Aufbau der Vorlesung 01. Gegenstand und Aufgaben 02. Währungspolitik: Historische Einführung 03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen 04. Währungspolitik: Das Instrumentarium 05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie 06. Handelspolitik: Historische Einführung 07. Handelspolitik: Theoretische Grundlagen 08. Handelspolitik: Das handelspolitische Instrumentarium 09. Arbeitsmarktpolitik 10. Kapitalmarktpolitik 11. Integrationspolitik 12. Politik zugunsten der Entwicklungsländer

  5. 3. Aufbau der Vorlesung 01. Gegenstand und Aufgaben 02. Währungspolitik: Historische Einführung 03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen 04. Währungspolitik: Das Instrumentarium 05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie 06. Handelspolitik: Historische Einführung 07. Handelspolitik: Theoretische Grundlagen 08. Handelspolitik: Das handelspolitische Instrumentarium 09. Arbeitsmarktpolitik 10. Kapitalmarktpolitik 11. Integrationspolitik 12. Politik zugunsten der Entwicklungsländer

  6. 4. Literatur • Lektüre: • B. Külp, Außenwirtschaftspolitik, Düsseldorf 1978 • Vahlens Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik , 9. Aufl., München 2007 • Bd. 1: Währung von M. Willms; • Bd. 1: Außenhandel von D. Bender. • Bd. 2: Außenwirtschaftspolitik von H. Berg.

  7. Kapitel I: Gegenstand und Aufgaben

  8. Gliederung: 01. Definition der Außenwirtschaftspolitik 02. Gründe für gesonderte Behandlung 03. Übertragung des allgemeinen Ziel-Mittel-Trägerschemas 04. Das Ziel: ZB-Ausgleich 05. Das Ziel: Wechselkursstabilität

  9. Gliederung: 01. Definition der Außenwirtschaftspolitik 02. Gründe für gesonderte Behandlung 03. Übertragung des allgemeinen Ziel-Mittel-Trägerschemas 04. Das Ziel: ZB-Ausgleich 05. Das Ziel: Wechselkursstabilität

  10. Frage 1: Was versteht man unter Außenwirtschafts-politik? (1) • 1. Kriterium: • Alle wirtschaftlichen Aktivitäten des Staates, bei denen In- und Ausländer beteiligt sind oder • 2. Kriterium: • alle wirtschaftlichen grenzüberschreitenden Transaktio-nen zählen zur Außenwirtschaftspolitik. • Beide Definitionen verhalten sich wie zwei sich überlappen-de Kreise:

  11. Frage 1: Was versteht man unter Außenwirtschafts-politik ? (2) • Die meisten relevanten Aktivitäten genügen beiden Kri-terien. • Ein Beispiel für Aktivitäten, die nur dem 1. Kriterium ge-nügen, wäre ein Urlaub von Ausländern in der BRD. • Ein Beispiel für nur grenzüberschreitende Aktivitäten wäre bei einer Auswanderung gegeben.

  12. Fazit: (1) • Zur Außenwirtschaft zählen alle wirtschaftlichen Aktivitäten, bei denen entweder • sowohl Inländer als auch Ausländer beteiligt sind und/oder • bei denen grenzüberschreitende Transaktionen stattfinden.

  13. Gliederung: 01. Definition der Außenwirtschaftspolitik 02. Gründe für gesonderte Behandlung 03. Übertragung des allgemeinen Ziel-Mittel-Trägerschemas 04. Das Ziel: ZB-Ausgleich 05. Das Ziel: Wechselkursstabilität

  14. Frage 2: Welche Gründe rechtfertigen eine gesonderte Behandlung der außenwirtschaftspolitischen Probleme? (1) • Es liegen andere wirtschaftliche Bedingungen vor, z. B. • eine verminderte Mobilität der Faktoren im grenzüber-schreitenden Verkehr. • Folge: • Im Außenhandel gilt das Gesetz der komparativen Kosten, • in der Binnenwirtschaft das Gesetz der absoluten Kosten (D. Ricardo). • Es sind andere politische Rahmenbedingungen gegeben, z. B. • unterschiedliche Steuersätze und Zölle auf im In- und Ausland produzierte Güter. • Folge: Mobilität und Preisausgleichstendenz sind vermin-dert.

  15. Frage 2: Welche Gründe rechtfertigen eine gesonderte Behandlung der außenwirtschaftspolitischen Probleme? (2) • Es ist ein zusätzlicher Markt mit unterschiedlichen Bedin-gungen gegeben und zwar der Devisenmarkt. • Hier ist die Gefahr zu geringer Elastizitäten größer, da Wertgrößen im Spiel sind. • Bei allgemeinen Märkten kommt es primär auf Mengen-elastizitäten an. • Die Stabilitätsbedingung lautet hier: • S (e + h) > 0 mit e := Angebotselastizität h := Nachfrageelastizität

  16. Frage 2: Welche Gründe rechtfertigen eine gesonderte Behandlung der außenwirtschaftspolitischen Probleme? (3) • Bei Devisenmärkten sind vor allem die Wertelastizitäten zu beachten. • Die Stabilitätsbedingung lautet hier: S (hI + hA) > 1 • hI := Importnachfrageelastizität des Inlandes • hA:= Importnachfrageelastizität des Auslandes • Die Wechselkursstabilität ist eher gefährdet als die Preissta-bilität, • da verschiedene Volkswirtschaften und Märkte im Spiel sind und da • permanente Datenänderungen erwartet werden müssen.

  17. Stabilitätsbedingungen: Allgemeine Märkte: Die Summe der Elastizitäten muss größer null sein! Devisenmarkt: Die Summe der Importnachfrageelastizitäten hat größer als eins zu sein!

  18. Stabilitätsbedingungen: allgemeiner Markt N: Nachfrage A: Angebot h : Nachfrageelastizität e: Angebotselastizität p x (N-A)¯ wenn (h  +  e ) > 0

  19. Stabilitätsbedingungen: Devisenmarkt S : Saldo der Devisenbilanz hI: Importnachfrageelastizität des Inlandes hA:Importnachfrageelastizität des Auslandes w $ S  wennS (hI + hA) > 1 (Marshall-Lerner-Bedingung )

  20. Fazit: (2a) • Eine besondere Behandlung außenwirtschaftlicher Probleme wurde von den Klassikern der Wirtschaftswissenschaft erstens deshalb für notwendig erachtet, weil unterschiedliche Bedin-gungen vor allem im Zusammenhang mit der Mobilität der Pro-duktionsfaktoren auch unterschiedliche Ergebnisse zur Folge ha-ben. • Während z. B. in der Binnenwirtschaft die absoluten Kosten den Ausschlag geben, gelte in der Außenwirtschaft die Theorie der komparativen Kosten. • Auch unterschiedliche politische Rahmenbedingungen führen zweitens zu unterschiedlichen Ergebnissen in Binnen- und Außenwirtschaft. • In der Binnenwirtschaft gelte die Forderung nach Gleichbehand-lung aller Bürger, während importierte Waren sehr wohl mit Sonderabgaben (Zöllen) belegt werden können.

  21. Fazit: (2b) • Als Folge wird in der Außenwirtschaft das Gesetz des Güterpreis-ausgleichs außer Kraft gesetzt. • Eine eigene Theorie und Politik der Außenwirtschaft erscheint drittens auch deshalb angezeigt, da es nur in der Außenwirtschaft Devisenmärkte gibt. • Während auf allgemeinen Märkten bereits dann mit Gleich-gewichtstendenzen zu rechnen ist, wenn die Summe der Preisela-stizitäten größer null ist, gilt für den Devisenmarkt die Marshall-Lerner-Bedingung, wonach der Devisenmarkt nur dann ein Gleichgewicht garantiert, wenn die Summe der Importnachfrage-elastizitäten des In- und Auslandes größer eins ist. • Bei dieser Formel spielt die Unterscheidung zwischen Mengen- und Wertelastizitäten eine Rolle. • Bei endlichen Angebotselastizitäten gilt allerdings die etwas gün-stigere Robinson-Bedingung.

  22. Fazit: (2c) • Gleichzeitig wurden für Märkte im allgemeinen möglichst flexible und anpassungsfähige Preise postuliert, • während ein Teil der Ökonomen für den Devisenmarkt stabile Kurse verlangt.

  23. Gliederung: 01. Definition der Außenwirtschaftspolitik 02. Gründe für gesonderte Behandlung 03. Übertragung des allgemeinen Ziel-Mittel-Trägerschemas 04. Das Ziel: ZB-Ausgleich 05. Das Ziel: Wechselkursstabilität

  24. Frage 3: Wie lässt sich das allgemeine Ziel-Mittel-Schema auf die Außenwirtschaft übertragen ? (1) • Es gilt die Zielhierarchie: • immaterielle Ziele; • wirtschaftliche Grundziele und • instrumentale Ziele. • Innerhalb der immateriellen Ziele geht es erstens um die Er-haltung der individuellen Freiheit: • mit den Unterzielen: Freihandel, • Freizügigkeit und • volle Konvertibilität der Währungen.

  25. Frage 3: Wie lässt sich das allgemeine Ziel-Mittel-Schema auf die Außenwirtschaft übertragen ? (2) • Innerhalb der immaterielle Ziele wird zweitens das Ziel der politischen Unabhängigkeit angestrebt, das vorwiegend ge-fährdet wird durch: • ZB-Defizite, • der Importnotwendigkeit existentieller Güter, • verbunden mit einem Angebotsmonopol einzelner Länder • sowie bei Spezialisierung auf ein einziges Exportgut. • Drittens wird innerhalb der immateriellen Ziele die politi-sche Integration angestrebt. Es geht hierbei um • Reisefreiheit, • Freizügigkeit und • eine friedliche Austragung von regionalen Konflikten.

  26. Frage 3: Wie lässt sich das allgemeine Ziel-Mittel-Schema auf die Außenwirtschaft übertragen ? (3) • Zu den Grundzielen zählen: Niveau, Allokation und Vertei-lung der Produktion. • Es geht um eine Förderung der Weltproduktivität, • eine optimale internationale Arbeitsteilung und um • Faktorpreisausgleich. • Als instrumentale Ziele werden angestrebt: • Ein ZB-Ausgleich und eine • Wechselkursstabilität. • Innerhalb des Mitteleinsatzes wird erstens nach Eingriffs-bereichen unterteilt. Wir unterscheiden: • Devisenmarkt = Währungspolitik • Gütermarkt = Handelspolitik • Arbeitsmarkt = Wanderungspolitik • Kapitalmarkt = Kapitalpolitik

  27. Frage 3: Wie lässt sich das allgemeine Ziel-Mittel-Schema auf die Außenwirtschaft übertragen ? (4) • Innerhalb des Mitteleinsatzes wird zweitens nach Einfluss-größen unterschieden und zwar nach: • Preisen, • Mengen und • sonstigen Bedingungen. • Innerhalb des Mitteleinsatzes wird drittens nach der Ein-griffsintensität unterschieden. Es geht hierbei um: • Rahmenbedingungen; • Marktinterventionen des Staates: Agrarmarkt, Devisen-markt, • Setzen von finanziellen Anreizen (Zöllen, Prämien), • dirigistische Eingriffe: Kontingente und • Staatsmonopole (früher in den Ostblockstaaten).

  28. Fazit: (3a) • Das allgemeine Ziel-Mittel-Träger-Schema lässt sich auch auf die Außenwirtschaftspolitik übertragen. • Zu den immateriellen Zielen der Außenwirtschaftspolitik zählen hierbei Freihandel, Freizügigkeit, freie Konvertibilität der Wäh-rungen, politische Unabhängigkeit und Integration einzelner Länder. • Das wirtschaftliche Grundziel aller außenwirtschaftlichen Akti-vitäten besteht darin, dass sich jedes Land auf die Güter spezia-lisiert, in denen es komparative Vorteile aufweist.

  29. Fazit: (3b) • In verteilungspolitischer Hinsicht kann Freihandel sowohl die internationalen Faktorpreisverhältnisse beeinflussen, wobei im allgemeinen eine Nivellierungstendenz unterstellt wird, • als auch die interne Einkommensverteilung verändern, wobei der jeweils bei Autarkie knappe Faktor aufgrund des Freihandels Einbußen zu befürchten hat. • Die Instrumente der Außenwirtschaftspolitik lassen sich nach Eingriffsbereichen und nach der Eingriffsintensität einteilen. • So befasst sich z. B. die Währungspolitik mit Eingriffen in den Devisenmarkt, die Handelspolitik mit Eingriffen in die Güter-märkte. • Eine marktkonforme Eingriffsintensität liegt vor, wenn sich der Staat auf die Festlegung von Rahmenbedingungen beschränkt, in-konforme Eingriffe liegen insbesondere bei Kontingentierungen vor.

  30. Gliederung: 01. Definition der Außenwirtschaftspolitik 02. Gründe für gesonderte Behandlung 03. Übertragung des allgemeinen Ziel-Mittel-Trägerschemas 04. Das Ziel: ZB-Ausgleich 05. Das Ziel: Wechselkursstabilität

  31. Frage 4: Wie wird das Ziel des ZB-Ausgleichs begründet ? (1) • Definition der Zahlungsbilanz EINNAHMEN AUSGABEN Handels- bilanz Güter-Exporte Güter-Importe Leist.- Bilanz Dienstleistungs- Dienstleistungs- Exporte Importe Dienstl.- Bilanz Übertragungsb. unentgeltl. Leist. unentgeltl. Leist. ins Inland ins Ausland langfristige Kapital-Bilanz kurzfristige Kapital-Import (langfr.) Kapital-Exp. Kapital-Import (kurzfr.) Kapital-Exp. Devisen-Bilanz Devisen-Erlöse Devisen-Ausg. S !=! S (ex definitione)

  32. Frage 4: Wie wird das Ziel des ZB-Ausgleichs begründet ? (2) • Ist eine Forderung nach Ausgleich der ZB überhaupt berechtigt? • Die gesamte Zahlungsbilanz ist ex definitione ausgeglichen. • Die Forderung bezieht sich allein auf Teilbilanzen, und zwar auf die Devisenbilanz oder die Leistungsbilanz. • Als Grundidee gilt die Herstellung des Gleichgewichts. • Vorschlag der Praxis: Leistungsbilanz als Ausgleichsziel! • Kritik: Auch Kapitalbewegungen können erwünscht sein. • Deshalb Reformvorschlag Nr. 1: Grundbilanz (Funke) • Nicht die Leistungs- sondern die Grundbilanz soll ausge-glichen werden! • Zur Grundbilanz werden die langfristigen Kapitalbe-wegungen hinzugezählt.

  33. Frage 4: Wie wird das Ziel des ZB-Ausgleichs begründet ? (3) • Reformvorschlag Nr. 2: • Es wird zwischen autonomen und induzierten Aktivitä-ten unterschieden. • Autonom sind die normalen außenwirtschaftlichen Akti-vitäten. • induziert sind die Aktivitäten, welche eigens zum Aus-gleich der Bilanz durchgeführt werden. • Nur die autonomen Aktivitäten gilt es zum Ausgleich zu bringen!

  34. Frage 4: Wie wird das Ziel des ZB-Ausgleichs begründet ? (4) • Reformvorschlag 1: Ausgleich der Grundbilanz (Funke) EINNAHMEN AUSGABEN G R U N D B I L A N Z Handels- bilanz Güter-Exporte Güter-Importe Leist.- Bilanz Dienstleistungs- Dienstleistungs- Exporte Importe Dienstl.- Bilanz unentgeltl. Leist. unentgeltl. Leist. ins Inland ins Ausland langfristige Kapital-Bilanz kurzfristige Kapital-Imp. (langfr.) Kapital-Exp. Kapital-Imp. (kurzfr.) Kapital-Exp. Devisen-Bilanz Devisen-Erlöse Devisen-Ausg. S !=! S (ex definitione)

  35. Frage 4: Wie wird das Ziel des ZB-Ausgl. begründet ? (5) • Reformvorschlag 2: Unterscheidung autonomer und indu-zierter Aktivitäten bei Devisen- sowie kurzfr. Kapitalverkehr Leistungsbilanz Kapitalbilanz, langfristig Autonom Induziert Kapitalbilanz, kurzfristig Autonom Induziert Devisenbilanz

  36. Frage 4: Wie wird das Ziel des ZB-Ausgleichs begründet ? (6) • Als induziert gelten Zahlungsbewegungen, die eigens durch-geführt werden, um auf diese Weise einen Ausgleich der De-visenbilanz herbeizuführen. • Beispiel: Devisenmarktinterventionen der Notenbank. • Warum ist ein Gleichgewicht erwünscht ? • Bei Devisenbilanzdefiziten besteht eine politische Ab-hängigkeit. • Defizite führen zu Arbeitslosigkeit: • D LB < 0 Þ Y ¯ Þ B¯ • Überschüsse führen zu Inflation: • D LB > 0 Þ Y ­ Þ P ­ D LB: Leistungsbilanzsaldo;Y: BIP; B: Beschäftigung; P: Preisniveau

  37. Frage 4: Wie wird das Ziel des ZB-Ausgleichs begründet ? (7) • Warum ist ein Gleichgewicht erwünscht ? (Fortsetzung) • Überschüsse wirken lohnquotenmindernd (N. Kaldor) sges = sl *  + sg *  I / Y sges I + LBÜ g1 g0 g g = 1

  38. Frage 4: Wie wird das Ziel des ZB-Ausgleichs begründet ? (8) • Warum ist ein Gleichgewicht erwünscht ? (Fortsetzung 2) • Ungleichgewichte bedeuten Fehlallokationen (These von H. Giersch) • Das Inflationsratengefälle zwischen der BRD und dem Ausland in den 60ern schwächte den Wettbe-werbs- bzw. Innovationsdruck ab, • da aufgrund des permanenten Leistungsbilanzüber-schusses die inländischen Unternehmer eine Quasi-Monopolstellung innehatten.

  39. Fazit: (4a) • Das Ziel eines ZB-Ausgleiches bezieht sich stets auf eine Teil-bilanz der gesamten Zahlungsbilanz, da letztere ex definitione stets ausgeglichen ist. • Im allgemeinen wird ein Ausgleich der Leistungs- oder der Devi-senbilanz gefordert. • Dahinter steht die Gleichgewichtsidee. • Allerdings wird dem Gleichgewichtsgedanken bei Zugrundele-gung der Leistungsbilanz nur sehr unvollkommen entsprochen. • Es gibt deshalb Vorschläge, die Grundbilanz (Leistungsbilanz + langfristiger Kapitalverkehr) oder die Bilanz autonomer Aktivi-täten zum Ausgleich zu bringen. • Aber auch hier ergeben sich praktische Schwierigkeiten.

  40. Fazit: (4b) • Ein Ausgleich der Devisenbilanz ist aus mehreren Gründen er-wünscht. • So führen längere Defizite in der Devisenbilanz zu politischer Ab-hängigkeit zum Gläubigerland. • Keynesianisch betrachtet wirken sich Leistungsbilanzdefizite be-schäftigungsmindernd aus. • Aber auch Überschüsse der Teilbilanzen wirken sich wohlfahrts-mindernd aus, sie erzeugen Inflation, verringern die Lohnquote und bewirken eine Fehlallokation aus neoklassischer Sicht.

  41. Gliederung: 01. Definition der Außenwirtschaftspolitik 02. Gründe für gesonderte Behandlung 03. Übertragung des allgemeinen Ziel-Mittel-Trägerschemas 04. Das Ziel: ZB-Ausgleich 05. Das Ziel: Wechselkursstabilität

  42. Frage 5: Wie wird das Ziel der Wechselkursstabilität begründet ? (1) • Zum Begriff des Wechselkurses, Unterscheidungen: • Devisenkurs versus €-Kurs • Devisenkurs: (Preisnotierung), was kosten Devisen ? Bsp.: [€ / $]  Wie viel Euro kostet ein Dollar? • €-Kurs: (Mengennotierung), was kostet ein Euro ? Bsp.: [$ / €]  Wie viel Dollar bekomme ich für einen Euro? • Leitwährungskurs versus bilaterale Kurse (vor Einfüh-rung des Euro) • Bsp.: [ECU / DM] - [FF / DM]  Wie viel ECU bzw. FF (Französischer Franc) bekomme ich für eine DM?

  43. Stabile versus instabile Wechselkurse w w: Wechselkurs; t: Zeit t

  44. Frage 5: Wie wird das Ziel der Wechselkursstabilität begründet ? (2) • Leitkurse versus Tageskurse • Die Leitkurse beziehen sich auf die langfristig ange-strebten Kurse, die Tageskurse hingegen auf die kurz-fristig geltenden Kurse. • Flexible versus feste Wechselkurse als System • In einem System fester Wechselkurse ist die Noten-bank zur Stabilisierung der Kurse zu einer Interven-tion verpflichtet. • In einem System freier Wechselkurse kann die Noten-bank intervenieren, sie muss es aber nicht.

  45. Frage 5: Wie wird das Ziel der Wechselkursstabilität begründet ? (3) • Stabile versus instabile Kurse als Zielgröße • Im Zeitablauf können die Wechselkurse Schwankun-gen unterliegen oder auch stabil verlaufen! • Nominelle (wn) versus reale Wechselkurse (wr): • realer Wechselkurs: wr = wn * Pa / Pi • Kaufkraftparität: wr = 1 Pa : Preisniveau des Auslandes; Pi : Preisniveau des Inlandes

  46. Frage 5: Wie wird das Ziel der Wechselkursstabilität begründet ? (4) • Zur Problematik des Stabilitätszieles: • Begründung für das Stabilitätsziel: • Das Risiko auf den Devisenmärkten ist größer als auf Einzelmärkten. • Kritik: • Es besteht die Möglichkeit der Kursabsicherung über die Devisenterminmärkte (Swapsatzpolitik und Devi-senausgleichsfonds). • Einzige Alternative zur Wechselkursanpassung ist die Zulassung von Deflation u. Inflation.

  47. Fazit: (5a) • Unter Wechselkurs versteht man das Austauschverhältnis zweier Währungen zueinander. • Der Devisenkurs informiert darüber, was eine ausländische Währung in inländischer Währung kostet, • während der Euro-Kurs angibt, welchen Wert die eigene Wäh-rung in ausländischen Währungseinheiten erzielt. • Man unterscheidet zwischen Leitwährungskursen und bilateralen Kursen, zwischen Leitkursen und Tageskursen.

  48. Fazit: (5b) • Auch ist die Frage nach dem Währungssystem (feste oder flexible Kurse) zu trennen von der Frage nach stabilen und instabilen Bewegungen des Wechselkurses im Zeitablauf. • Der reale Wechselkurs errechnet sich daraus, dass man den nominellen Wechselkurs mit dem Preisverhältnis Pa/Pi gewichtet. • Bei Wahrung der Kaufkraftparität erreicht der reale Wechsel-kurs gerade den Wert eins. • Die Forderung nach möglichst stabilen Wechselkursen über-rascht zunächst, da sich die Preise einzelner Güter möglichst flexibel verhalten sollten, und • da fast jede Datenänderung eine Anpassung des Preises an die veränderte Knappheitslage verlangt.

  49. Fazit: (5c) • Begründet wird die Forderung nach Wechselkursstabilität wie folgt: • Auf einzelnen Gütermärkten sind die Bedingungen des Marktes (Bedarf, Anzahl und Verhalten der Konkurrenten, Kosten der Rohstoffe etc.) überschaubar, sodass auch das unternehmerische Risiko nicht übermäßig hoch erscheint. • In den Wechselkurs gehen jedoch Änderungen in allen Gütern, die international gehandelt werden, und aller Länder, die sich am Außenhandel beteiligen, ein und damit ist das Wechselkursrisiko höher als das Risiko des einzelnen Gütermarktes .

  50. Fazit: (5d) • Kein Unternehmer kann über alle Änderungen in diesen Daten informiert sein, sodass das Risiko des Außenhandels bei freien Wechselkursen so hoch ausfallen muss, dass ohne Risikenschutz überhaupt kein nennenswerter Außenhandel zustande kommt. • Kritisch muss darauf hingewiesen werden, dass über Devisenter-mingeschäfte und Swapsatzpolitik der Notenbanken dieses Risiko verringert werden kann. • Weiterhin ist zu bedenken, dass Ungleichgewichte in den Devisen-bilanzen immer nur entweder durch Wechselkursanpassungen oder durch Inflations- und Deflationsprozesse abgebaut werden können.

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