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Fremdwährungskredite

Fremdwährungskredite. Dkfm. Mag. Jürgen Bauer Stv. AL Bankenaufsicht/Off Site Analyse Finanzmarktaufsicht. Wien, 13. Sept. 2006. Definition Fremdwährungskredit. Darlehen aufgenommen in ausländischer Währung Aufnahme und Zurückzahlung in ausländischer Währung überwiegend in CHF, JPY, USD

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Fremdwährungskredite

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Presentation Transcript

  1. Fremdwährungskredite Dkfm. Mag. Jürgen Bauer Stv. AL Bankenaufsicht/Off Site Analyse Finanzmarktaufsicht Wien, 13. Sept. 2006

  2. Definition Fremdwährungskredit • Darlehen aufgenommen in ausländischer Währung • Aufnahme und Zurückzahlung in ausländischer Währung • überwiegend in CHF, JPY, USD • Bank tauscht fremde Währung bei Auszahlung in EUR um • bei Zinszahlung und Tilgung vice versa • Laufzeit: meist 20-25 Jahre • üblicherweise endfällig: gesamter Kredit am Ende der Laufzeit zurückgezahlt • Ansparung Tilgungsträger (Lebensversicherung, Investment-fonds, WP)  vollst. Tilgung abhängig von erzielter Rendite Wien, 13. Sept. 2006

  3. Fremdwährungskredite in Ö Quelle: OeNB Wien, 13. Sept. 2006

  4. Fremdwährungskredite in Ö FX-Kreditanteil nach Bundesländern private Haushalte Unternehmen Wien, 13. Sept. 2006

  5. Fremdwährungskredite in Ö Quelle: OeNB Wien, 13. Sept. 2006

  6. Gründe für Zinsänderungsrisiko • Zinssätze unterliegen Schwankungen • Änderung wirtschaftliches Umfeldes im Euro- oder FW-Raum Verlust Zinsvorteil • lange Laufzeit: meist 20-25 Jahre • seit 1980: versch. Phasen in Zinslandschaft: einmal EUR, mal CHF bzw. JPY besser: Differenz bis zu +/- 6% • Konvertierungskosten • da Bedienung FX-Kredit in FW (Zinsen/Tilgung):große Bedeutung der Wechselkursentwicklung für effektive Kostenbelastung Wien, 13. Sept. 2006

  7. Zinsänderungsrisiko Quelle: FMA; OeNB Wien, 13. Sept. 2006

  8. Zinsänderungsrisiko Quelle: FMA; OeNB Wien, 13. Sept. 2006

  9. Wechselkursrisiko • nicht unerhebliche Schwankungen der Wechselkurse • Aufwertung der Fremdwährung gegenüber EUR höhere effektive Kreditrückzahlung Quelle: FMA; OeNB Wien, 13. Sept. 2006

  10. Wechselkursrisiko Quelle: FMA; OeNB Wien, 13. Sept. 2006

  11. Tilgungsträgerrisiko • FX-Kredite = endfällige Kredite • Abschluss Tilgungsträger: Kapital-Lebensversicherung, Fondspolizze, Wertpapiersparplan • Spekulationskomponente • mangelndes Durchgriffsrecht auf Tilgungsträger durch KN und Banken • Wertentwicklungsprognosen nicht erreicht • Rendite unter Erwartungen • NEU: verbesserte Tilgungsträger-Datenbanksysteme Wien, 13. Sept. 2006

  12. Tilgungsträgerrisiko Wien, 13. Sept. 2006

  13. Risiko ungeplanter Kosten • Swap- oder Absicherungskosten: Kosten der Absicherung durch alternative Finanzprodukte • Zwangskonvertierung: bei ungünstiger Wechselkurs- entwicklung, nicht ordnungsgemäßer Bedienung oder nicht mehr ausreichender Besicherung • Erhöhung der erforderlichen Sicherheiten: Bank verlangt wg. ungünstiger Wechselkursentwicklung zusätzliche Sicherheiten • Rollover-Zeitpunkt: Umstieg in andere Währung ist in der Regel nur alle 3 Monate möglich Wien, 13. Sept. 2006

  14. FMA - Mindeststandards Vergabe und Gestionierung von Fremdwährungskrediten • Schriftliche Leitlinien für die Vergabe und Gestionierung von FX-Krediten. • Quantitative Begrenzungen der Volumina der einzelnen FX-Kredite und des Gesamtportfolios • Festlegung der Anforderungen an Bonität des KN und Risikoaufschläge • Bonitätsprüfung: genügend Reserven bei Einkommen/Vermögen  im Falle von Wechselkursänderungen: mögliche Tilgung eines erhöhten Rückzahlungsbetrages auf EUR-Finanzierungsbasis • Festlegung angemessener Schwellenwerte für die laufende Kreditüberwachung (Wechselkursrisikos)  Frühwarnverfahren  zweckmäßige Maßnahmen • Laufende Erfassung von Marktentwicklungen (Wechselkurse, Zinssätze, Sicherheiten)  Auswirkungen auf das Blankorisiko (aushaftendes Obligo abzüglich anrechenbarer Sicherheiten) Wien, 13. Sept. 2006

  15. FMA - Mindeststandards Vergabe und Gestionierung von Fremdwährungskrediten • jährliche Berechnung der Auswirkungen von Wechselkursschwankungen mittels Stresstests • jährliche Erhebung bzw. Schätzung des Beitrags des FX-Portfolios zum Gesamtertrag des Kreditinstitutes • Für Kreditinstitute, deren Fremdwährungsausleihungen 5 % der Bilanzsumme und 5 Mio EUR nicht übersteigen, gelten nur folgende MS: Festlegung Bonität, Risikoaufschläge, Schwellenwerte & Bonitätsprüfung • Ausnahme bei Anwendung der FMA Mindeststandards: • Kredite, bei denen Wechselkursrisiken vollständig bis Laufzeitende durch Absicherungsinstrumente beseitigt wurden oder • bei denen die Bonität des Kreditnehmers zu wesentlichen Teilen aus Einkünften/Vermögen in der Kreditwährung zurückzuführen ist Wien, 13. Sept. 2006

  16. FMA - Mindeststandards Vergabe und Gestionierung von Krediten mit Tilgungsträgern • schriftliche Leitlinien für die Vergabe und Gestionierung von Krediten mit Tilgungsträgern • Festlegung der Anforderungen an Risiko- und Ertragsparameter der Tilgungsträger • laufende Überprüfung der Werthaltigkeit und ordnungsgemäßer Bedienung der Tilgungsträger • Erfassung der Auswirkungen von Marktentwicklungen für die Werthaltigkeit der Tilgungsträger • Festlegung zweckmäßiger Maßnahmen bei Nichterreichung des Tilgungsbetrages durch Tilgungsträger in der vereinbarten Laufzeit Wien, 13. Sept. 2006

  17. Quelle: http://www.cartoonstock.com „…And the person who donated 50 CHF in the collection plate last week, please add another 3 CHF due to the increase of the exchange rate!“ Wien, 13. Sept. 2006

  18. BACKUP Wien, 13. Sept. 2006

  19. Fremdwährungskredite in Ö • Fremdwährungskredite an Nicht-Banken wachsen 2005 schneller (+11,2%) als EUR-Kredite (+3,3%) • Höhepunkt ausständiges Kreditvolumen 2006: 53,7 Mrd. EUR = Anteil von 20,2 % aller an Nicht-Banken vergebene Kredite • an nichtfinanzielle Unternehmen: leichter Rückgang • an private Haushalte: weiterhin starke Beliebtheit  31,2 % aller Kredite an private Haushalte sind FX-Kredite (01/2006) • 9 von 10 aller FX-Kredite in Schweizer Franken (01/2006) • markanter Zuwachs in Wien, NÖ, Bgld., Stm. und Kärnten • leicht rückläufig in Tirol und Vlbg  jedoch auf hohem Niveau Wien, 13. Sept. 2006

  20. Kreditwachstum der österr. Banken • Wachstum der Direktkreditvergabe: stetige Entwicklung  nur geringfügig verringert (Ende 2005: +4,7%, 2004: +5%) • Volumen 263,3 Mrd. EUR • trotz 2-maliger Leitzinserhöhung • Vorsicht der 5 Großbanken Ö bei Kreditvergabe: 4% der Bilanzsumme (2004: 3,8%)  unter Ø aller Banken • stabile Lage der Kreditgewährung d. österr. Banken an Haus-halte und Unternehmen: (Wachstumsrate: Private Haushalte +6,7%; Unternehmen +3,3%) Wien, 13. Sept. 2006

  21. Kreditwachstum der österr. Banken Quelle: OeNB Wien, 13. Sept. 2006

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