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Applikationsalternativen filmischer Lyrikadaption

Applikationsalternativen filmischer Lyrikadaption. Projekt: Lyrik-Verfilmung WS 02/03 Henriette Heidbrink, Anja Reuter, Katharina Strösser. 1) Aspekte der Lyrikanalyse.

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Applikationsalternativen filmischer Lyrikadaption

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Presentation Transcript


  1. Applikationsalternativen filmischer Lyrikadaption Projekt: Lyrik-Verfilmung WS 02/03 Henriette Heidbrink, Anja Reuter, Katharina Strösser

  2. 1) Aspekte der Lyrikanalyse • Gedichte sind sprachlich besonders durchgeformt (sprachliche Verknappung, ausgeprägte künstlerische Formgebung = „Überstrukturiertheit“) • Die Inhaltliche Bedeutung eines Gedichtes wird überlagert von sprachlichen Auffälligkeiten, die die Aufnahme des Lesers steuern und dem Gedicht erst seine eigentliche Bedeutung verleihen (konnotatives Textverständnis) • -> Semantisierung auf metrischer, semantischer und syntaktischer Ebene

  3. 1) Aspekte der Lyrikanalyse Lyrik – allgemein: 3 Kriterien für lyrische Texte: • zeitliche Ordnung ist im Gedicht ohne Bedeutung („Momentaufnahme“) • Fehlen handelnder Figuren • Versförmige Anordnung

  4. 1) Aspekte der Lyrikanalyse • an die Stelle der zeitlichen Ordnung treten sprachliche Ordnungskriterien • Lyrische Texte sind an der gesprochenen Realisierung orientiert • Lyrik besitzt eigene Gesetzmäßigkeiten, Abweichen von gängigen Regeln der Sprachverwendung

  5. Gedichtinterpretation 1) lyrischer Gegenstand / Sinnkern • Thema / Motive 2) Äußere Bauform des Gedichts • Vers • Strophe (Versgruppen)

  6. Gedichtinterpretation • Metrum = Versmaß, rhythmische Ordnung des Textes, legt Zahl der betonten und unbetonten Silben genau fest • Trochäus xx xx xx xx • Jambus xx xx xx xx • Daktylus xxx xxx xxx • Anapäst xxx xxx xxx • Reimstrukturen = reiner Reim/ unreiner Reim, • Endreim: Paarreim / Kreuzreim / umarmender Reim

  7. Gedichtinterpretation 3) Innere Bauform des Gedichts • Sinngliederung: Welche Funktion hat die äußere / innere Bauform für das Gedicht? • Strophengruppen • Spannungsbogen

  8. Gedichtinterpretation 4) Rhythmus und Klanggestalt • Rhythmus = Abfolge von akzentuierten und nicht akzentuierten Silben • (Wortakzent / Satzakzent / Sinnakzent) • Nähe zur Musik • Lautliche Ebene: • Lautmalerei: Häufung von Vokalen oder Konsonanten • Alliteration = gleicher Anlaut aufeinanderfolgender Wörter • Assonanz = Gleichklang zweier oder mehrerer Wörter, der sich auf die Vokale beschränkt

  9. Gedichtinterpretation 5) Bilder in der Lyrik: • wesentliches Gestaltungsmittel des lyrischen Sprechens • Mittel zur versinnlichenden Deutung des Allgemeinen einer Situation, erweitert Bedeutungszusammenhang einer Wortgruppe • Bild: Sammelbezeichnung für alle Formen bildhaften Sprechens

  10. Gedichtinterpretation Bildliche Ausdrucksweisen (sprachliches / lyrisches Bild): • Konnotative Ebene: Assoziative, emotionale, stilistische, wertende Bedeutung • Tropen: • Metapher = Ersetzung zweier Begriffe, Verschmelzung von Sach- und Bildbereich • Metonymie = „Umbenennung“ • Vergleich = setzt zwei Bereiche zueinander in Beziehung • Personifizierung / Personifikation = Vermenschlichung • Symbol: bildhaftes Zeichen, Sinnbild

  11. Gedichtinterpretation Semantische Ebene: • Wortfeld • Semantisches Feld / Assoziationsfeld -> Semantisierung der Ausdrucksebene Die Semantik der Ausdrucksebene kann Wortaussagen unterstützen oder in den Hintergrund drängen (Desemantisierung)

  12. Gedichtinterpretation 6) Syntaktische Figuren sprachliche Ordnungskriterien • Parallelismus = (Bsp: Anapher = Wiederholung eines oder mehrerer Wörter zu Beginn aufeinanderfolgender Sätze • Ellipse = unvollständiger Satz • Inversion = Umkehrung der üblichen Wortstellung • Rhetorische Frage • Wortverkürzungen

  13. Gedichtinterpretation 7) Perspektive • lyrisches Ich bzw. lyrischer Sprecher

  14. Anknüpfungspunkte zum Film Inhalt: • Begriffe aus der Filmsprache, die für die Lyrikverfilmung adaptiert werden können • Strukturmerkmale des Filmischen: im Bild und ums Bild herum • Merkmale des Auditiven im Film

  15. Bild • Icon: Ein Zeichen, in dem der Signifikant das Signifikat hauptsächlich durch seine Ähnlichkeit mit ihm darstellt • Index: Zeichen, das eine Bedeutung nicht direkt darstellt, sondern diese anzeigt, weil es in einem bestimmten visuellen Kontext eine Bedeutung evoziert.

  16. Bild • Symbol: Ein willkürliches Zeichen, in dem der Signifikant weder eine direkte noch eine hinweisende Beziehung zum Signifikat hat, sondern dieses nur auf Grund von Konvention darstellt. • Metonymie (griech.: Ersatz-Bedeutung): Rhetorische Figur, in der ein assoziiertes Detail benutzt wird, um eine Idee zu evozieren. Ein Begriff wird durch einen anderen ersetzt, der in einem unmittelbaren räumlichen, zeitlichen oder ursächlichem Zusammenhang steht.

  17. Bild • Im Gegensatz zur Metapher (griech.: Übertragung) Rhetorische Figur des bildhaften Sprechens, bei der die Wörter nicht in ihrer eigentlichen, sondern in übertragener Bedeutung verwendet werden. • Synekdoche: Rhetorische Figur, in der ein Teil für das Ganze steht, oder das Ganze für einen Teil. (Pars pro Toto) • Trope: Uneigentlicher, bildlicher Ausdruck, der das Gemeinte nicht direkt sondern indirekt anspricht.

  18. Bildkomposition ALLES Gezeigte im Film besitzt Formen. JEDE Anordnung hat Auswirkungen auf die Bedeutung des Bildes. Komposition bestimmt Atmosphäre. Wechsel in der Komposition schafft Rhythmus.

  19. Bildkomposition • Kompositionselemente: • Balance z. B. formal: symetrisch oder konzentrisch • Raum: offenes vs. geschlossenes Bild, Geografie des Raumes • Licht: hell vs. dunkel • Farbe: z. B. kräftige vs. pastellene Farben • Spannung zwischen den Bildelementen

  20. Bildkomposition • Linien: • harte Geraden = Männlichkeit/Kraft • kurvige weiche Linien = Weiblichkeit • lange horizontale Linien = Ruhe/Ausgleich • Diagonale = Konflikt/Konfrontation • Formen dienen der Blicklenkung und Tiefen-Wahrnehmung • Flächen: feingliedrig vs. grobstrukturiert suggeriert Stabilität vs. Instabilität • Bewegung: statisch vs. dynamisch

  21. Bildkomposition Das diachronische (entwicklungsmäßig betrachtete) Bild: • Distanz von der Kamera zum Objekt • Schärfe • flache Schärfe: eine Bildebene wird herausgehoben • tiefe Schärfe: alles von Vorder- bis Hintergrund ist scharf • Perspektive: Position der Kamera innerhalb des Handlungsraumes. Normalsicht/Untersicht/Aufsicht

  22. Bildkomposition • Das diachronische (entwicklungsmäßig betrachtete) Bild: • Kamerabewegung: kann mehr als der menschliche Blick • Schwenk: Kamera bewegt sich bei unverändertem Standpunkt auf einer Achse und verschiebt den Ausschnitt des Gezeigten • Kamerafahrt: Kamera bewegt sich durch den Raum, Anordnungen und Sichtweisen verändern sich • Bewegung vor der Kamera

  23. Montagefunktionen • Montage gliedert die Zeit in visuelle Abschnitte. • Rhythmus, Metrik und Geschwindigkeit des Gedichts können somit ins Filmische übertragen werden. • Montage etabliert Bedeutungsrelationen.

  24. Arten der Montage • Découpage classique • Klassischer Stil des Hollywood Schnitts der 30er und 40er Jahre • Merkmale • unauffällige Eleganz • Fließende Übergänge • Komprimierung der Handlung

  25. Arten der Montage • Jump Cut • Ziel des Jump Cuts ist tote Zeit zu komprimieren. • „ungrammatischer“ Jump Cut z.B. bei Jean-Luc Godard, MTV-Stil • Parallel-Montage • Durch schnellen Wechsel zwischen zwei Handlungssträngen wird das Gefühl der Gleichzeitigkeit erzeugt, obwohl die Szenen natürlich nacheinander gezeigt werden.

  26. Arten der Montage • Beschleunigte Montage • spezieller Typ der Parallelmontage: Das Interesse an einer Szene wird durch die beschleunigte Montage gesteigert und durch ständige kurze Einstellungswechsel zwischen zwei Gegenständen (oft in Verfolgungsszenen) zu einem Höhepunkt geführt. • Schachtel-Montage • Die Schachtel-Montage erlaubt es eine Sequenz ohne besondere Rücksicht auf die Chronologie zu erzählen.

  27. Arten der Montage • Match-Cut • Dialektischer Trick, der zwei verschiedene Szenen durch die Wiederholung einer Handlung, oder einer Form verbindet.

  28. Auditives Geräusche • unterstützende vs. widersprechende Funktion • dienen wegen ihres kontinuitätsstifenden Charakters als verbindende Klammern oder Überleitung zwischen disparaten Bildern. • Geräuschstereotypen • dienen eher der Belustigung als ihrem eigentlichen Zweck z. B. Sturm bei Konflikten, Vogelgezwitscher bei Verliebtheit

  29. Auditives • Musik • selbständige Mitteilungsebene • akzentuiert Bedeutungen • erzeugt emotionale Qualitäten • synchron vs. asynchron • fungiert als Rahmen des Gezeigten, als stimulierender Hintergrund

  30. Ende

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