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Meine sehr verehrten Damen und Herren,

Leichte Sprache für barrierefreie Dokumente – nicht nur für Menschen mit Lernschwierigkeiten Dr. Marion Michel Universität Leipzig Medizinische Fakultät Selbständige Abteilung Sozialmedizin. Meine sehr verehrten Damen und Herren,

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Meine sehr verehrten Damen und Herren,

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Presentation Transcript


  1. Leichte Sprache für barrierefreie Dokumente – nicht nur für Menschen mit LernschwierigkeitenDr. Marion MichelUniversität LeipzigMedizinische FakultätSelbständige Abteilung Sozialmedizin Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  2. Meine sehr verehrten Damen und Herren, für die Einladung zur Internationalen Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“ , die an der DZB, initiiert von Dr. Kahlisch, ihrem Leiter, derzeitig stattfindet, und die Möglichkeit, in diesem Rahmen über leichte Sprache zu referieren, möchte ich mich sehr herzlich bedanken und meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass nicht nur sehbehinderte Menschen in Zukunft bessere Informationsmöglichkeiten nutzen können, sondern auch andere Nutzergruppen Zugang zu DAISY-Sytemen finden und dieses moderne Kommunikationssystem für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen adaptiert wird, um deren Teilhabechancen in der Gesellschaft zu realisieren. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  3. So könnte ich meine einleitenden Worte beginnen.Ich könnte aber auch so beginnen: Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  4. Sehr verehrte Damen und Herren. Ich bedanke mich für die Einladung zu Ihrer Tagung. Das Thema Ihrer Tagung ist die barriere-freie Aufbereitung von Dokumenten. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  5. Barrieren sind Hindernisse für Menschen. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  6. Manche Menschen können nicht gut laufen. Oder sie sitzen im Roll-Stuhl. Für diese Menschen ist eine Treppe ein Hindernis. Diese Menschen brauchen einen Fahr-Stuhl. Oder eine Rampe. Das ist für sie Barriere-Freiheit. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  7. Manche Menschen können schlecht lesen. Oder sie verstehen die Wörter nicht, die sie hören oder lesen. Bücher in schwerer Sprache können sie nicht lesen. Oder sie können diese Bücher nicht verstehen. Diese Menschen benötigen Leichte Sprache. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  8. Manche Menschen können schlecht sehen. Oder sie können gar nichts sehen. Sie sind blind. Sie können nicht lesen. Sie müssen hören. Bücher müssen vorgelesen werden. Sie hören die Bücher auf Kassetten oder CD. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  9. In Leipzig gibt es eine Bücherei für blinde Menschen. Die Bücherei heißt Deutsche Zentralbücherei für Blinde. Der Direktor der Blinden-Bücherei heißt Dr. Thomas Kalisch. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  10. In der Bücherei werden Hör-Bücher gemacht. Es gibt besondere Geräte für die Hörbücher. Die Geräte heißen DAISY. Die Geräte haben Fach-Leute aus vielen Ländern entwickelt. Heute beraten diese Fach-Leute in Leipzig. Dr. Kalisch hat die Fach-Leute eingeladen. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  11. Ich möchte den Fach-Leuten etwas über Leichte Sprache erzählen. Ich sage, Menschen mit Lern-Schwierigkeiten können auch selbst-bestimmt leben. Menschen mit Lern-Schwierigkeiten können viele Dinge selbst machen. Sie brauchen aber Hilfe. Sie brauchen Leichte Sprache. Dann können sie vieles selbst lesen und verstehen. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  12. Blinde Menschen können auch Lern-Schwierigkeiten haben. Sie brauchen dann auch DAISY-Geräte und Hör-Bücher. Die Fach-Leute sollen Hör-Bücher auch für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten machen. Und sie sollen DAISY-Geräte machen, die Menschen mit Lern-Schwierigkeiten benutzen können. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  13. Der Text ist länger, aber Sie können meinen Gedanken sicher besser folgen als bei dem langen Schachtelsatz. Solche Sätze, mit Fremdwörtern, Abkürzungen oder Begriffen, die englische und deutsche Wörter vermischen, begegnen uns überall. Wir finden sie in Anträgen und Formularen, in Berichten oder Informationsmaterial oder im Internet. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  14. Am 13. Dezember 2006 verabschiedete die UNO die Konvention über die Rechte behinderter Menschen. Im Artikel 9 der Konvention wird ausdrücklich der barrierefreie Zugang zu Kommunikation und zu Informationen als Grundlage einer selbstständigen und selbstbestimmten Lebensgestaltung gefordert. (UN-Charta über die Rechte der Menschen mit Behinderungen, 2006) Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  15. §1 „Ziel des Gesetzes ist es, die Benachteiligung von behinderten Menschen zu beseitigen und zu verhindern sowie die gleichberechtigte Teilhabe von behinderten Menschen am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen.“ Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen (BGG) Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  16. „Barrierefrei sind […] akustische und visuelle Informationsquellen, wenn sie für behinderte Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind.“ § 4 Barrierefreiheit Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  17. „[…] Soweit sie (hörbehinderte und sprachbehinderte Menschen) sich nicht in DGS oder mit lautsprachbegleitenden Gebärden verständigen, haben sie nach Maßgabe der einschlägigen Gesetze das Recht, andere geeignete Kommunikationshilfen zu verwenden.“ § 6 Gebärdensprache und andere Kommunikationshilfen Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  18. „Blinde und sehbehinderte Menschen können nach Maßgabe der Rechtsverordnung […] verlangen, dass ihnen Bescheide […] ohne zusätzliche Kosten auch in einer für sie wahrnehmbaren Form zugänglich gemacht werden, soweit dies zur Wahrnehmung eigener Rechte im Verwaltungsverfahren erforderlich ist.“ § 10 Gestaltung von Bescheiden und Vordrucken Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  19. „Für jegliche Inhalte ist die klarste und einfachste Sprache zu verwenden, die angemessen ist.“ Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV) Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  20. Aber: Wer macht Leichte Sprache? Was ist die klarste und einfachste Sprache? Für wen ist Leichte Sprache wichtig? Sind Texte in Leichter Sprache auch für DAISY geeignet?? Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  21. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  22. Herzlich willkommen beim Netzwerk Leichte Sprache Wer wir sind: Wir sind das Netzwerk Leichte Sprache.Ein Netzwerk ist eine Arbeits-Gruppe. Wir wollen, dass es mehr Leichte Sprache gibt. Zum Beispiel:bei Briefen vom Amt, Verträgen oder Anträgen. Leichte Sprache können alle besser verstehen. www.leichte-sprache.org Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  23. Mitglieder des Bundesnetzwerkes Leichte Sprache Österrreich Deutschland Graz Bremen Marburg Graz Innsbruck Münster Innsbruck Leipzig Kassel Hamburg Linz Frankfurt a. Main Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  24. Was wir machen: Wir informieren über Leichte Sprache. Wir übersetzen schwere Texte in Leichte Sprache.Zum Beispiel Gesetze, Verträge oder Informationen. Wir machen Schulungen für Leichte Sprache.Zum Beispiel für ein Amt, für Mitarbeiter beim Wohnen oder für eine Firma. Wir machen eine Bücher-Liste.In der Liste stehen viele Bücher in Leichte Sprache. Wir machen Regeln für Leichte Sprache. Wir wollen Gesetze für Leichte Sprache.Denn Leichte Sprache soll ein Recht für alle werden. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  25. Gegenwärtig besteht noch großer Forschungsbedarf, um Regeln für Leichte Sprache so weiter zu entwickeln, dass sie von möglichst vielen verstanden wird. Die Braille-Schrift für sehbehinderte Menschen wurde schon vor fast 200 Jahren entwickelt. Die DGS fand seit Einführung des SGB lX und des BGG als Muttersprache der Gehörlosen Anerkennung. Die Anfänge der Gebärdensprache beginnen im 16. Jahrhundert. Die moderne Gebärdensprache beginnt im 18. Jahrhundert. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  26. Die Leichte Sprache für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten steckt noch in den Kinder-Schuhen. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  27. Menschen mit Lernschwierigkeiten haben es besonders schwer. Menschen mit Lernschwierigkeiten werden besonders benachteiligt. Ihnen bleiben viele Informationen verschlossen. Aus der fehlenden Informiertheit erwachsen massive Benachteiligungen. Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen werden mit der Forderung nach barrierefreien Medien bereits besser berücksichtigt Warum Leichte Sprache? Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  28. Menschen mit Lernschwierigkeiten sind unterschiedlich. Danach muss sich das Angebot Leichter Sprache richten. Grad der Einschränkungen der Lern- und Lesefähigkeit Ursache der Beeinträchtigung Zeitpunkt des Eintritts der Behinderung Motivation zum Erwerb bzw. Wiedererwerb der Lesefähigkeit Lebensalter Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  29. Das Bundes-Netzwerk “Leichte Sprache” stellt Regeln für Leichte Sprache auf Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  30. Was ist Leichte Sprache? • kurze Sätze • positive Aussagen (keine doppelte Verneinung) • aktive Verben (Satzbau: Subjekt, Prädikat, Objekt) • NICHT benutzen: • Konjunktiv, • Genitiv, • Klammern, • Sonderzeichen, • römische Zahlen Regeln für Sätze Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  31. lange Wörter mit Bindestrich (ab 7 Buchstaben) Vorsicht mit Redewendungen direkte Anrede „Sie“ möglichst keine Konjunktionen (wenn, oder) Beispiele und Bilder als Erklärung nutzen Unwichtiges kürzen oder streichen Recht auf schwere Wörter keine Fremdwörter, Fachwörter etc. keine Abkürzungen Regeln für Wörter Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  32. helles, mattes Papier serifenlose Schriftgröße mind. 14 Zeilenabstand 1,5 40 Zeichen pro Zeile, ein Satz = eine Zeile keine Blockschrift keine Trennstriche Hervorhebungen fett oder unterstrichen Regeln für die Form Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  33. Die Mitarbeiter im Netzwerk erarbeiten lebensweltorientierte Texte erhöht die Verständlichkeit der Texte motiviert zum Lesen hilft bei der Alltagsbewältigung Inhalt der Texte Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  34. Im Bundes-Netzwerk Leichte Sprache arbeiten Menschen, die diese Sprache entwickeln wollen. Sie helfen bereits jetzt Menschen mit Lern-Schwierigkeiten, Bücher zu lesen, Texte zu verstehen oder selbst Anträge auszufüllen. Menschen mit Lern-Schwierigkeiten können damit ihr Leben selbst bestimmen, weil sie sich selbst informieren und artikulieren können. Ziele und Aufgaben des Netzwerkes Leichte Sprache Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  35. Im Netzwerk arbeiten Menschen mit Lernschwierigkeiten Sozialarbeiter Wissenschaftler Sprachwissenschaftler aus Deutschland und Österreich zusammen. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  36. Texte müssen durch Testleser geprüft werden Menschen mit Lernschwierigkeiten sind die Experten. Sie müssen sagen, ob sie den Text lesen und verstehen. Schwere Texte müssen wiederholt geprüft werden. Prüfer gehören zum Übersetzer-Team Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  37. Es gibt schon viele Bücher in Leichter Sprache, z. B.: Stadt-Führer (Münster) Krimis Rat-Geber zu Gesundheits-Fragen (Diabetes) Rat-Geber zur Sexualität Bücher zur Geschichte („Was geschah in Hadamar in der Nazi-Zeit“) Gesetzes-Texte (Gleichstellungs-Gesetz Österreich, UN-Konvention, Wahlprogramme) Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  38. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  39. Im Internet bieten z. B. die Lebenshilfe oder “Mensch zuerst”, ihre Seiten in Leichter Sprache an. Es sollte zur Selbstverständlichkeit aller öffentlichen Einrichtungen gehören, ihre Publikationen in leichter Sprache zur Verfügung zu stellen. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  40. Welche Bedeutung hat Leichte Sprache für Menschen mit Lernschwierigkeiten? Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  41. Wahrung der Würde der Menschen mit eingeschränkter Kommunikationsfähigkeit Wahrung des Rechtes auf Selbstbe- stimmung, Wohlbefinden der Bürger Leichte Sprache gewinnt an Bedeutung für die... Realisierung von Teilhabechancen Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  42. Menschen mit Lern-Schwierigkeiten können selbständig am gesellschaftlichen Leben teilhaben, wenn sie verständliche Informationen bekommen. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  43. 5,1% der schwerbehinderten Menschen in Deutschland sind blind oder sehbehindert*. 4,2% leben mit Störungen der geistigen Entwicklung*. Kinder mit angeborenen Behinderungen sind häufig mehrfachbehindert. Mit der Alterung der Bevölkerung steigt der Anteil mehrfach-geschädigter Erwachsener und damit der Bedarf an Unterstützung der Kommunikation und Information. Zahlenmäßig sind sie eine sehr große Gruppe innerhalb der Menschen mit Behinderungen, ca. 1.250.000 Menschen. DAISY sollte auch für Texte in Leichter Sprache möglich sein. * Quelle: Statistisches Bundesamt. Statistisches Jahrbuch 2008: 232 Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  44. für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen Menschen mit Hörbehinderungen Menschen mit Sehbehinderungen Nichtmuttersprachler mit geringen Sprachkenntnissen. Menschen nach Hirntumoren, Schädel-Hirn-Verletzungen, Schlaganfällen, dementiellen Erkrankungen können in ihrem Sprachverständnis oder der Lesekompetenz eingeschränkt sein und somit ebenfalls von Leichter Sprache profitieren Leichte Sprache ist eine Sprache für erwachsenen Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen. Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

  45. Es ist zu prüfen, ob das DAISY-System auch für Leichte Sprache geeignet ist und wie Übersetzungen zu gestalten sind, die ohne Bilder auskommen müssen. Wir bieten dazu unsere Zusammenarbeit an. Fazit Fachtagung „Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten“

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