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Entscheidung des BVerfG Rechtsschutzziele abstrakte Normenkontrolle Art. 93 I Nr. 2, § 13Nr. 6, § 76 BVerfGG Organstreitverfahren Art. 93 I Nr. 1 GG, §§ 13 Nr. 5, 63ff BVerfGG Bund-Länderstreit, Art. 93 I, Nr. 3 GG, §§ 13 Nr. 7, 68ff BVerfGG. II. Zulässigkeit 1. Zuständigkeit
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Entscheidung des BVerfG • Rechtsschutzziele abstrakte Normenkontrolle Art. 93 I Nr. 2, § 13Nr. 6, § 76 BVerfGG Organstreitverfahren Art. 93 I Nr. 1 GG, §§ 13 Nr. 5, 63ff BVerfGG Bund-Länderstreit, Art. 93 I, Nr. 3 GG, §§ 13 Nr. 7, 68ff BVerfGG Christian Djeffal - AG ÖR III
II. Zulässigkeit 1. Zuständigkeit Art. 93 I Nr. 3 GG, §§ 13 Br. 7, 68ff. BVerfGG 2. Beteiligten/Parteifähigkeit, § 68 BVerfGG Für Bund Bundesregierung, für Land Landesregierung 3. Antragsgegenstand Maßnahme: Vertragsschluss Unterlassen: Anhörung Christian Djeffal - AG ÖR III
4. Antragsbefugnis § 69 i.V.m. § 64 I BVerfGG a) Vertragsschlusskompetenz Art. 32 III GG b) Anhörungspflicht gemäß Art. 32 II GG 5. Form und Frist §§ 23 I, 69, i.V.m. § 64 III BVerfGG 6. Zwischenergebnis Christian Djeffal - AG ÖR III
III. Begründetheit Begründet, wenn die Bundesregierung durch eine Maßnahme oder Unterlassung ein im GG garantiertes Recht verletzt hat. Vertragsschlusskompetenz des Landes B aus Art. 32 III GG Mitwirkungsrechte aus Art. 32 II GG Christian Djeffal - AG ÖR III
Verbandskompetenz des Bundes zum Abschluss völkerrechtlicher Verträge Art. 32 I, III • Abschlusskompetenz bei Gesetzgebung des Bundes aa) Art 73 Nr. 1 GG bb) Art. 59 II 1 Alt. 2 GG cc) Zwischenergebnis Christian Djeffal - AG ÖR III
b) Abschlusskompetenz im Bereich ausschließlicher Landesgesetzgebungszuständigkeit Problem: nach dem Wortlaut haben Länder ein Vertragsschließungsrecht, daraus geht aber nicht hervor, ob dieses Recht exklusiv ist oder ob dem Bund daneben auch ein Vertragsschließungsrecht zusteht. Christian Djeffal - AG ÖR III
zentralistische (Berliner) / vermittelnde (norddeutsche) Lösung: • konkurrierende Zuständigkeit, Bund behält sein Vertragsschlussrecht • arg: Wortlaut Art. 32 III GG „können“, daneben noch Kompetenz des Bundes denkbar • arg: Regel-Ausnahmeverhältnis zu Art. 32 I GG, daher sind die Kompetenzen des Bundes weit auszulegen • arg: teleologisch: Einheit des Bundesstaates, koheränte Außenpolitik • ggarg: Durchrechung des Bundesstaatsprinzips • ggarg: Mißbrauchsgefahr Christian Djeffal - AG ÖR III
föderalistische / süddeutsche Lösung • Vertragsschlusskompetenz ausschließlich bei den Ländern • arg: systematisch: Regel-Ausnahme Verhältnis zu Art. 30 GG zwingt zur engen Auslegung des Art. 32 GG (str.) • arg: systematisch: Art. 20 III GG Bundesstaatlichkeit • arg: systematisch: jedenfalls in der Präambel des GG Eigenstaatlichkeit der Länder • arg: historisch: Vergleich zu Art. 78 WRV (str.) • arg: teleologisch: Art. 32 III GG soll die Kompetenzen der Länder retten und das Bundesstaatsprinzip auch nach außen projizieren • ggarg: keine einheitliche Außenpolitik möglich Christian Djeffal - AG ÖR III
- Lindauer Abkommen: Änderungen der Kompetenzvorschriften? • [Verständigung zwischen der Bundesregierung und den Staatskanzleien der Länder über das Vertragsschließungsrecht des Bundes vom 14.11.1957] • Durch das Abkommen selbst? • Bewusst keine Rechtsverbindlichkeit „Verständigung“ • Verfassungsgewohnheitsrecht • Figur umstritten, wenn dann praeter constitutionem • Selbst wenn es Verfassungsgewohnheitsrecht gibt, fehlte hier wohl die opinio juris, siehe Ziff. 1 • Mithin keine Modifikation durch das Lindauer Abkommen möglich Christian Djeffal - AG ÖR III
Folgt man der gemäßigten zentralistischen und der zentralistischen Lösung, ergibt sich, dass der Bund ein Recht zum Vertragsschluss hatte. c) Zwischenergebnis Christian Djeffal - AG ÖR III
2. Verletzung der Anhörungspflicht gemäß Art. 32 II GG • Bestehen der Anhörungspflicht • Anhörung als Ausprägung des Prinzips der Bundestreue • Ratio der Anhörung: individuelle Interessenregulierung, effektiver Einfluss auf die Entscheidung Betroffenheit: hinsichtlich des Gebiets, der Verfassung, der Rechtslage, der wirtschaftlichen Interessen Christian Djeffal - AG ÖR III
Zusatzfrage: • Grundsatz: Landeshoheit Nach der gemäßigten zentralistischen Lösung ist der Bund für den Vertragsschluss und das Land für die Umsetzung zuständig II. Einschränkung: Grundsatz zu bundesfreundlichem Verhalten Christian Djeffal - AG ÖR III
Systematische Ergänzung: Art. 32 I GG • ratio: Wahrung föderaler Struktur VS einheitliche Repräsentation • normatives Umfeld: • Weicht von der Regel des Art. 30 GG ab [Verhältnis der Normen umstritten] • lex generalis zu: Art. 23, 24, 24 I a GG • Art. 59 GG: Organkompetenz • „auswärtige Staaten“ • weite Auslegung, auch andere Völkerrechtssubjekte wie Internationale Organisationen, soweit diese völkerrechtliche Verträge abschließen können • arg.: der historische Gesetzgeber hat diese Änderung noch nicht vorausgesehen • Konkordatsurteil des Bundesverfassungsgerichts: nur völkerrechtssubjekte mit staatlichem Charakter • Verträge: • nach h.M. auch Verwaltungsabkommen • Pflege der auswärtigen Beziehungen • nicht nur völkerrechtsförmlich: auch diplomatische Beziehungen, konsularischer Verkehr, politische Beziehungen • Vertragsschluss: Art. 32 III GG Christian Djeffal - AG ÖR III
Systematische Ergänzung Art. 37 GG • Ratio: Sicherung der Bundesstaatlichen Ordnung ggü den Ländern • Keine Subsidiarität zu anderen Maßnahmen • Maßnahmen dürfen keinen pönalen Charakter haben, aber keine Verhältnismäßigkeit • Weisungsrecht aus Art. 37 S. 2 Christian Djeffal - AG ÖR III