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SchK -Beschwerdeverfahren

SchK -Beschwerdeverfahren. Übungen im ZPR/SchKG FS 2014 Prof. Dr. I. Jent- Sørensen. Organisation im Kanton ZH (EG SchKG 17 f.). SchKG 13: eine oder zwei Beschwerdeinstanzen ZH: EG SchKG 17 f. untere Aufsichtsbehörde: Bezirksgerichte obere Aufsichtsbehörde: Obergericht Aufgaben

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SchK -Beschwerdeverfahren

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Presentation Transcript


  1. SchK-Beschwerdeverfahren Übungen im ZPR/SchKG FS 2014 Prof. Dr. I. Jent-Sørensen

  2. Organisation im Kanton ZH (EG SchKG 17 f.) • SchKG 13: eine oder zwei Beschwerdeinstanzen • ZH: EG SchKG 17 f. • untere Aufsichtsbehörde: Bezirksgerichte • obere Aufsichtsbehörde: Obergericht • Aufgaben • rechtliche Aufsicht: Beschwerden nach SchKG 17 f., GOG 83 f. (Thema dieser Übungen) • administrative-betriebstechnische Aufsicht (SchKG 14 I) • Disziplinargewalt (SchKG 14 II) ZPR/SchKG

  3. Bundesrecht und kantonales Recht • SchK-Verfahren ist Bundesrecht • Verweise auf kantonales Recht, z.B. in SchKG 1 II & III, 2 V, 3, 13 I & II, 20a III, 23, 24, 26, 27 ... • Kt. ZH • EG SchKG 17 und 18 (LS 281) mit Weiterverweisung auf: • GOG 83 f. mit Weiterverweisung auf: • (schweizerische) ZPO (insbesondere Vorschriften über das Beweisverfahren) ist sinngemäss anwendbar für Verfahren vor unterer AB • ZPO-Beschwerdeverfahren ZPO 319 ff. ist sinngemäss anwendbar für Verfahren vor oberer AB ZPR/SchKG

  4. Verfahrensrecht nach SchKG 20a • Hinweis auf Funktion als Aufsichtsbehörde • Feststellung Sachverhalt v.A.w, Mitwirkungspflicht der Parteien • freie Beweiswürdigung • Dispositionsmaxime • Begründung des Entscheids • Rechtsmittelbelehrung • schriftliche Mitteilung • Kostenlosigkeit vor den kantonalen Instanzen (GebV SchKG 61 II a) • keine Kostenlosigkeit beim Bundesgericht (BGG 66 I) • keine Entschädigung der obsiegenden Partei (GebV SchKG 62 II; vgl. aber z.B. BGer 5A_471/2013) ZPR/SchKG

  5. gerichtliche Verfahren und SchK-Beschwerde / 1 • SchK-Beschwerde (SchKG 17 f.) durch Bezirksgericht und zweitinstanzlich durch Obergericht (EG SchKG 17 f.) • SchK-Gerichtsverfahren hauptsächlich durch Einzelrichter (GOG 24 lit. c, e), gegebenenfalls auch Bezirksgericht (GOG 19, z.B. SchKG 83 II) und zweitinstanzlich durch Obergericht (GOG 48) • Abgrenzung: keine SchK-Beschwerde zulässig, wenn gerichtliche Klage vorgeschrieben ist (SchKG 17 I) • Abgrenzungskriterium • für formelle Fragen SchK-Beschwerde • für materiellrechtliche Frage (Bestand von Forderungen, Fälligkeiten, Höhe und Dauer der Zinsen, Legitimation, Eigentum an gepfändeten Gegenständen etc.) Gerichtsverfahren ZPR/SchKG

  6. Gegenüberstellung gerichtliches Verfahren und SchK-Beschwerde / 2 ZPR/SchKG

  7. Beschwerdeobjekte (SchKG 17) • Verfügung (SchKG 17 I) von Betreibungsamt, Konkursamt etc. • Verfügung = behördliche Anordnung in einem konkreten SchK-Verfahren auf Grund zwangsvollstreckungsrechtlicher Erlasse und in Ausübung amtlicher Funktion; bringt Verfahren voran und hat Aussenwirkung Beispiele: Zahlungsbefehl, Pfändung, Ansetzung Klagefrist (SchKG107 V) etc. • Verzögerung (SchKG 17 III) • Verweigerung (SchKG 17 III) • Wenn Tätigwerden förmlich abgelehnt wird, ist dies keine Rechts­verweigerung, sondern es ist die (ablehnende) Verfügung fristgerecht anzufechten ZPR/SchKG

  8. Beschwerdegründe • vor der unteren Aufsichtsbehörde (SchKG 17, EG SchKG 17): • Gesetzesverletzung (Rechtsverletzung) inkl. Ermessensmissbrauch und Ermessensüberschreitung • Angemessenheit • unrichtige Sachverhaltsfeststellung nicht erwähnt (aber selbstverständlich) • vor der oberen Aufsichtsbehörde (SchKG 18, EG SchKG 18, ZPO 320) • unrichtige Rechtsanwendung • offensichtlich unrichtiger Sachverhalt • Angemessenheit • vor Bundesgericht (SchKG 19, BGG 95 ff.) • Rechtsverletzung (ausser „gewöhnliches“ kantonales Recht) • offensichtlich unrichtige Feststellung des Sachverhalts • Zurückhaltung bei Ermessen (vgl. aSchKG 19, BGer allgemein) ZPR/SchKG

  9. Beschwerdefrist • bei Verfügungen • an das Bezirksgericht: 10 Tage (SchKG 17 II) • an das Obergericht: 10 Tage (SchKG 18 I) • an das Bundesgericht: 10 Tage (BGG 100 I lit. a) • bei Rechtsverweigerung/-verzögerung • jederzeit, solange der Zustand andauert (SchKG 17 III, 18 II, BGG 100 VII) • Aber: explizite Weigerung: Verfügung  10 Tage • bei Nichtigkeit (SchKG 22) • keine Frist ZPR/SchKG

  10. Beschwerdelegitimation / 1 Definition Zur Beschwerdeführung ist legitimiert, wer durch die angefochtene Verfügung eines Zwangsvollstreckungsorgans in seinen rechtlichen oder zumindest tatsächlichen Interessen betroffen und dadurch beschwert ist und deshalb ein schutzwürdiges Interesse an der Aufhebung oder Abänderung der Verfügung hat (BGE 129 III 595 E. 3) ZPR/SchKG

  11. Beschwerdelegitimation / 2 • Fehlende Beschwerdelegitimation: Nichteintreten auf Beschwerde • Beschwerdelegitimation für Verfahrensbeteiligte  Schuldner, Gläubiger, Dritte (z.B. Wider­spruchs­verfahren) • Nicht legitimiert sind sog. "echte Dritte" ( keine Verfahrensbetei-ligung). Ausnahmen: • Anzeigen bei Nichtigkeit (z.B. BGE 130 III 400) • Ehegatte und Familien­angehörige bei Einkom­menspfändung (SchKG 92/3) des Schuldners (BGE 116 III 77) • Dritte, die durch Beschwerdeentscheid in ihren Rechten tangiert werden • Betreibungsbeamte/-amt  nur bei Eingriff in die eigenen materiellen, persönlichen Interessen oder in jene des Kt. (BGE 126 III 491) ZPR/SchKG

  12. Definition Anfechtbarkeit / Nichtigkeit • Anfechtbarkeit: Verfügung ist gültig, wenn sie nicht von Verfahrensbeteiligten innert 10 Tagen mit Beschwerde angefochten wird • Nichtigkeit (SchKG 22): Verstoss gegen Vorschriften, die im öff. Interesse oder im Interesse von am Verfahren nicht Beteiligten erlassen worden sind ZPR/SchKG

  13. Geltendmachung von Nichtigkeit (SchKG 22) • Geltendmachung von Nichtigkeit ist nicht fristgebunden • Dennoch: wenn möglich Beschwerdefrist wahren • Anzeigeerstattung: jedermann kann Anzeige machen • Aber: Anzeigeerstatter werden nicht zu Verfahresbeteiligten • kant. AB beurteilen Nichtigkeit v.A.w. (SchKG 22 I) • BSK SchKG N. 6 und 9 zu Art. 13 • Bundesgericht ist Rechtsmittelinstanz, aber nicht Aufsichtsbehörde • beurteilt Nichtigkeit nur, wenn sie im Rahmen des Beschwerdeverfahrens eine Rolle spielt (BGE 135 III 46 E. 4.2) • Bundesrat ist Oberaufsicht (SchKG 15 I) • BA für Justiz, Dienststelle Oberaufsicht SchKG (OAV-SchKG 2) • Einschreiten bei Nichtigkeit streitig (contra: BSK SchKG I N. 15 zu 22; pro: Amonn/Walter, § 4 N 41) ZPR/SchKG

  14. „Abholungseinladung“ für Zahlungsbefehl • Ist Abholungseinladung (3/30 Tage) eine Verfügung? • Vgl. BlSchK 2008 S. 127; BGer 5A_268/2007 (keine Androhung von Nachteilen für den Fall, dass keine Abholung erfolgt) • Beschwerde oder Klage? • Ist Abholungseinladung 3/30 Tage eine Rechtsverweigerung/-Verzögerung? • Beschwerde der Gläubigerin? • Was ist, wenn der Schuldner den ZB bei Abholfrist 30 Tage am ersten Tag nach "Abholeinladung" den ZB abholt? • Frage nach dem aktuellen Rechtsschutzinteresse: BGE 128 III 465; 105 III 101. ZPR/SchKG

  15. Zustellungsfragen • keine Reaktion des Schuldners auf Abholeinladung  Zustellung nach SchKG 64 erforderlich • öffentliche Bekanntmachung nur bei beharrlicher Verweigerung  SchKG 66 IV, vgl. OGer ZH PS130149 (www.gerichte-zh.ch), BGE 138 III 265 ff. • Klärung der „beharrlichen Verweigerung“? • Beispiel für Nichtigkeit der öff. Zustellung: Wegen ungerechtfertigter öff. Bekanntmachung erhält der Schuldner keine Kenntnis von Verwertung  Nichtigkeit (BGE 136 III 573 E. 5.2, 6.1 = Pra 2011 Nr. 53) ZPR/SchKG

  16. Bedeutung der (noch) pendente Betreibung • (vollständige) Bezahlung ans Betreibungsamt  Erlöschen (SchKG 12 II): Grundsatz: keine Beschwerde mehr möglich • Zahlung an die Gläubigerin: kein Erlöschen, Aufhebung der Betreibung durch Zivilrichter erforderlich (SchKG 85, 85a) • so lange Betreibung nicht erloschen/aufgehoben  Beschwerde wegen gesetzwidriger Zustellung möglich (vgl. BGE 138 III 265 ff.) • Sanktionen (SchKG 21) • Aufhebung des Zahlungsbefehls im Beschwerdeverfahren, auch wenn RV erhoben wurde (BGE 128 III 128 III 465 ff.) • Haftung des Staates  gerichtliches Verfahren (SchKG 5) • Gegendarstellung, Genugtuung i.S.v. ZGB 28 ff.?  keine Kompetenz der AB (gerichtliche Verfahren) ZPR/SchKG

  17. Gläubigergruppe nach SchKG 110 2000 1000 800 ______________v_________________v__________________________________________v________________v_____________ FB Gü Pf. 23.1. FB Ger FB Gei Pf.1.3. 15.1. 2 Obl. 25.1. 25.2. 1 Compy à 1500 keine Pf. 500 diese Gruppe besteht aus Gürber und Gerster 2000 1000 800 ______________v_________________v_________________________v_________________________________v_________________ FB Gü Pf. 23.1. FB Ger FB Gei Pf. 1.3. 15.1. 2 Obl. 25.1. 15.2. 1 Compy à 1500 keine Pf. 500 diese Gruppe besteht aus Gürber, Gerster und Geiger ZPR/SchKG

  18. a) Pfändung von sog. Kompetenzstücken, Distanzpfändung ZPR/SchKG

  19. b) prov. Pfändung bei pendente Aberkennungsklage • Klage möglich? • Zuständigkeit? • Verfügung? • Beschwerdelegitimation? • Gesetzesverletzung? • Beschwerdefrist? • Sanktion? ZPR/SchKG

  20. c) Bestand der Forderung eines anderen Gläubigers • Klage möglich? • Zuständigkeit? • Verfügung? • Beschwerdelegitimation? • Gesetzesverletzung? • Beschwerdefrist? • Sanktion? ZPR/SchKG

  21. d) zu wenig gepfändet für die Gruppe • Klage möglich? • Zuständigkeit? • Verfügung? • Beschwerdelegitimation? • Gesetzesverletzung? • Beschwerdefrist? • Sanktion? ZPR/SchKG

  22. e) kein Anschluss an die Gruppe zulässig • Klage möglich? • Zuständigkeit? • Verfügung? • Beschwerdelegitimation? • Gesetzesverletzung? • Beschwerdefrist? • Sanktion? ZPR/SchKG

  23. Anfechtung der Pfändung; Instanzenzug • Gutheissung Beschwerde des Schuldners durch BezGer • keine aufschiebende Wirkung der Beschwerde (SchKG 36) • Freigabe des Computers aus der Pfändung • Beschwerde des Gruppengläubigers Gerster an OGer • selbständiges Vorgehen eines Gruppengläubigers zulässig • Abweisung der Beschwerde durch OGer • Weiterzug ans Bundesgericht • mit Beschwerde in Zivilsachen durch Gläubiger Gerster. Keine Legitimation eines anderen Gruppengläubigers, der sich am vorinstanzlichen Beschwerdeverfahren nicht beteiligt hat (Lorandi, Beschwerde, Rz 48 zu SchKG 18) ZPR/SchKG

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