130 likes | 305 Views
Vorlesung Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung 8. Semester (Sommersemester) 2008. Andropathologie 6. Störungen des Geschlechtstriebes. Extrapräputiale Verlagerung des Penis oder artifizieller Penisprolaps. Bulle: 1. Blindsprung 2. Penisvorlagerung durch Infiltrationsanästhesie
E N D
VorlesungPhysiologie und Pathologie der Fortpflanzung8. Semester (Sommersemester) 2008 Andropathologie 6 Störungen des Geschlechtstriebes
Extrapräputiale Verlagerung des Penisoder artifizieller Penisprolaps Bulle: 1. Blindsprung 2. Penisvorlagerung durch Infiltrationsanästhesie 3. Sedativa - Anwendung Zweck: eingehende Untersuchung oder Behandlung des Gliedes und/oder der Vorhaut Zu 1. - geeignet für die Adspektion des Gliedes - für kurze Palpation des Gliedes Zu 2. - Applikation von Procain- oder Lidocain-Lösung im Bereich der distalen Krümmung der F. sigmoidea Zu 3. - KM Propionylpromazin Xylazin bis 500 kg 0,2 mg/kg i.m. 0,1 mg/kg i.m. über 500 kg 0,3 mg/kg i.m. 0,2 mg/kg i.m.
Bulle: Penisvorverlagerung mittels Infiltrationsanästhesie • Dosierung: 80 – 120 ml einer 2%igen Procain- oder Licain-Lösung • Kanüle wird bis zur Berührung mit der fibrösen Penishülle eingeführt und das Anästhesikum infundiert (auf beiden Seiten des Penis) • Spontaner Penisprolaps 10 -15 min. post injectionem Busch/Löhle/Peter, 1991
Schaf- und Ziegenbock: • manuelle Penisvorverlagerung am aufgesetzten Bock • gleiche Technik wie oben nach Infiltrations- • anästhesie (wie beim Bullen), • Dosierung: 30 + 30 ml Anästhesikum • Eber: • passive Penisvorverlagerung unter Allgemeinanästhesie • Hengst: • Acepromazin: 0,02 -0,05 mg/kg, i.v. 04 – 0,1 mg/kg, i.m. • Penisvorfall (gering bis mäßig), hält einige Stunden!
Anaphrodisie oder Alibidie • Ungenügendes oder fehlendes Interesse von • geschlechtsreifen männlichen Tieren an • paarungsbereiten weiblichen Tieren • Kann erblich bedingt (irreversibler Zustand) oder • erworben sein (behebbarer oder möglicherweise • behebbarer Zustand) • Reaktionszeit (RZ): Maß für die Stärke der Libido • sexualis • RZ b. Bulle: 10-30 min. Libidoschwäche >30 min. Fehlen der Libido • RZ b. Eber: >15 min. mangelhafte Libido
Libidomangel beim Bullen • Die angeborene Form wird bei Jungbullen beobachtet: • Die Tiere haben nicht das typische männliche Verhalten. • Wegen der möglichen Vererbbarkeit der Libidostörung verbietet • sich eine Behandlung. • Bei Bullen von Fleischrinderrassen kommt das verzögerte Eintreten • der Libido sexualis immer wieder vor: • Durch mehrere zootechnische Maßnahmen kann die Libido- • störung aufgehoben werden (sonst Selektion des Tieres). • Die erworbene Form des Libidomangels beruht auf mehreren Ursachen: • isolierte Haltung, fehlender Kontakt zu Artgenossen • altersbedingtes Nachlassen der Deckbereitschaft • abrupter Futterwechsel • Bösartigkeit
Libidomangel beim Hengst • Wird selten beobachtet • Temporäre Libidoschwäche meist in Zusammenhang mit wenig • behutsamem Handling (Jungbeschäler) • Wird immer wieder bei Hengsten nach Beendigung ihres Einsatzes • auf der Rennbahn registriert • Bei älteren, sexuell erfahrenen Deckhengsten lässt der Geschlechtstrieb vorübergehend nach oder klingt völlig ab (geschlechtliches Senium?) Testosteronkonzentration im Blut nach HCG-Stimulation1 1Pfeil: Zeitpunkt der Injektion Busch/Holzmann, 2001
Deckunlust (Anaphrodisie oder Alibidie) • Androgenmangel • Psychische Traumata • Ernährungsfehler • Akklimatisationsschwierigkeiten • Sexuelle Überbeanspruchung • Onanie • Wählerei • Spieltrieb
Androgenmangel • Vor allem Testosteron • Ursachen: genitale Unterentwicklung, Intersexualität, • endokrine Dysfunktion oder zentralnervöse Fehlsteuerung • Folgen: Ungenügende Stimulierung der Leydig-Zellen ungenügende Androgen-Synthese Anaphrodisie • Bevor eine Therapie vorgenommen wird, beachten: • bei Nutztieren: in einer Hormontherapie verbirgt sich • die Gefahr einer negativen Einwirkung auf die • Erbhygiene • gewissenhafte klinisch-andrologische Untersuchung • des betroffenen Tieres
Behandlungsmöglichkeiten bei herabgesetztem Geschlechtstrieb Bulle- GnRH 50-80 g, s.c., alle 2-3 d, 2 Wochen lang - HCG, 5000 - 10000 I.E., i.m. Bock- Morphinumhydrocloricum, i.m. Junghengst- GnRH, 80 g, s.c., jedem 2. o. 3. Tag - HCG, 5000 - 8000 I.E., i.v. - GnRH, 50 g, s.c., 2h + 1 h vor dem Deckeinsatz - Diazepam, 0,05 mg/kg, i.v. langsam, 10 min vor dem Deckeinsatz (max. 20 mg) Rüde- GnRH, 20 g, i.m, 2-mal/Wo, 2-3 Wochen lang - HCG, 500 I.E., 2-mal/Wo, 3 Wochen lang
Deckunlust • Androgenmangel • Psychische Traumata • Ernährungsfehler • Akklimatisationsschwierigkeiten • Sexuelle Überbeanspruchung • Onanie • Wählerei • Spieltrieb
Psychische Traumata • Libidoschwäche infolge Erkrankungen inner- und außerhalb • des Genitaltraktes • Unsachgemäßer, grober Umgang insb. mit Junghengsten, • früher z.B. durch Anlegen von Penisringen
Deckunlust • Androgenmangel • Psychische Traumata • Ernährungsfehler • Akklimatisationsschwierigkeiten • Sexuelle Überbeanspruchung • Onanie • Wählerei • Spieltrieb