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Situation 1

Situation 1.

naomi
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Situation 1

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Presentation Transcript


  1. Situation 1 In Deutschland begrüßte Jane Leute, die sie auf der Straße sahen, oft mit einem freundlichen „Hallo“. Doch anstatt auf ihren Gruß zu reagieren, schauten die meisten sie bei solchen Gelegenheiten nur verwundert an, so als dächten sie Warum spricht diese Person mich an? und gingen wortlos weiter. Jane wurde ganz verlegen und konnte nicht verstehen, warum diese Leute nicht reagierten. Welche Erklärung würdet ihr Jane dafür geben?

  2. Fremde Personen grüßt man in der Regel nicht, und man erwartet auch nicht, von ihnen gegrüßt zu werden. Freunde, gute Bekannte und ArbeitskollegInnen soll man grüßen. Flüchtige Bekannte kann man grüßen, muss man aber nicht. Unter jungen Leuten und StudentInnen benutzt man normalerweise “Hallo” als Begrüßung. Alle anderen Menschen (z.B. Professor, Chef, ältere Menschen)—auch wenn man sie schon kennt—soll man eher mit “Guten Tag” begrüßen. Was ist der Unterschied zwischen “Wie geht’s?” und “How are you?” Was soll man erwarten, wenn man die Frage “Wie geht’s?” stellt?

  3. Situation 2 Maggie war erst seit kurzem in Deutschland und mußte sich immer wieder über die deutschen StudentInnen in ihrem Wohnheim wundern: Wenn sie in der Gemeinschaftsküche war, sagten die Deutschen nichts zu ihr, bis Maggie selbst etwas sagte. Immer wenn sie sich mit ihnen unterhalten wollte, musste sie den Anfang machen. Wenn sich die Deutschen miteinander unterhielten, schlossen sie Maggie erst in ihr Gespräch mit ein, nachdem auch sie etwas zum jeweiligen Thema geäußert hatte. Aber selbst dann war es oft sehr schwierig für sie, sich mit den Deutschen zu unterhalten, da die Deutschen meistens über deutsche Politik redeten und Maggie von diesem Thema nicht so viel wusste. Wenn aber ein anderer Deutscher in die Küche kam, fingen die Deutschen sofort an, ihn in das Gespräch mit einzubeziehen. Für Maggie war das Ganze sehr ungewohnt und es tat ihr oft weh, da sie gedacht hatte, in Deutschland würde sie viele neue Freunde gewinnen, und nun interessierte sich keiner für sie. Warum (glauben Sie) haben sich die deutschen StudentInnen gegenüber Maggie so benommen? Wie sollte man darauf reagieren?

  4. Wer in Deutschland an politischen Diskussionen nicht teilnehmen kann oder will, bleibt Aussenseiter. Während man in Amerika in der Phase des Kennenlernens oft über Hobbys, Lieblingsgetränke, oder das Studium spricht, bevorzugen deutsche StudentInnen oft neutrale Sachthemen. Statt mit Fragen wie: “Hey, mir gefällt dein Outfit, wo hast du diese Klamotten gekauft?” beginnen Deutsche oft ein Gespräch mit “Was hältst du von Barack Obama?” Deutsche StudentInnen sprechen eine/n neue/n Mitbewohner/in (im Wohnheim) nicht einfach an und beginnen ein Gespräch, sondern verhalten sich vielmehr abwartend, reserviert und wollen sich dem Neuen nicht aufdrängen. Das gilt in Deutschland als höflich und ist eine Art von Respekt vor der Privatsphäre des anderen.

  5. Situation 3 Gloria war mit Fritz, einem deutschen Freund, in einem Café. Sie sprachen über die Halskette, die Gloria trug. Als Gloria Fritz schließlich fragte, ob sie [die Halskette] ihm gefalle, meinte er, dass die Halskette von schlechter Qualität sei und er die Halskette nicht besonders gut fände. Gloria fand diese Antwort unverschämt (nicht nett) und wunderte sich darüber, dass Fritz so beleidigende Äußerungen machte. Aus welchem Grund hat Fritz solche harten Worte gebraucht? Wie hättet ihr auf den Kommentar von Fritz reagiert?

  6. Für Deutsche ist Ehrlichkeit oft wichtiger als Höflichkeit. Deutsche ziehen es vor die ehrliche Meinung gegenüber ihrem Gesprächspartner zu sagen, anstatt sich zu wundern, ob er oder sie es nicht doch anders gemeint haben könnte. Man soll also nicht beleidigt sein, wenn jemand wie Fritz eine ehrliche Antwort auf eine Frage gibt. Man soll stattdessen versuchen das Ganze als Zeichen eines gewissen Vertrauens zu verstehen. Vertrauen heißt auch, keine Angst haben zu müssen, dass man sich gleich einen Feind schafft oder eine Freundschaft zerstört, nur weil man einmal ehrlich war. Erinnert ihr euch an das Beispiel mit dem Pullover im Artikel von Kotthoff?

  7. Situation 4 Fast immer, wenn Marie mit Deutschen auf Deutsch zu reden anfing, antworteten ihr die Deutschen auf Englisch. Das ärgerte Marie jedesmal, denn sie war ja nicht als Englischlerner nach Deutschland gekommen, sondern um endlich richtig Deutsch zu lernen. Warum glaubt ihr, reden die Deutschen sofort Englisch mit manchen Fremden? Was sollte oder könnte man in solch einer Situation machen?

  8. Da die meisten deutschen StudentInnen gut Englisch können, ist Englisch zu sprechen für sie der einfachste Weg, Verständnis-schwierigkeiten abzubauen und einer ausländischen Studentin, deren Muttersprache Englisch ist, zu helfen. Es ist auch einfacher, ein Gespräch mit ihr auf Englisch zu führen, besonders wenn ihr Deutsch nicht so gut ist. Wenn man jemanden schon ein bisschen kennt, kann man ihm schon sagen, dass man lieber Deutsch sprechen möchte. Man soll aber nicht erwarten, dass ein Deutscher von selbst die Sprache wechselt; das muss man ihm schon deutlich sagen oder einfach konsequent nur noch Deutsch reden.

  9. Situation 5 Wann immer Holly etwas von ihrem deutschen Professor wollte, musste sie sich vorher bei seiner Sekretärin in eine Liste für seine Sprechstunde eintragen, die er einmal in der Woche anbot. Ausserhalb dieser Zeit war es fast unmöglich mit dem Professor zu sprechen. In den Sprechstunden selbst war der Professor etwas unfreundlich und schien—abgesehen von den fachspezifischen Fragen—überhaupt kein weiteres Interesse an ihr zu haben. Holly fühlte sich dann oft sehr unsicher und wusste nicht, was sie von so einer Beziehung zwischen Studentin und Professor halten sollte. Wie würdet ihr Holly das Verhalten des Professors erklären?

  10. Privates wird mit deutschen ProfessorInnen nicht besprochen. Ausserhalb der Universität trifft sich ein Professor/eine Professorin in der Regel auch nicht mit seinen/ihren StudentInnen. In Deutschland besteht eine hierarchische Distanz zwischen StudentInnen und ProfessorInnen, die persönliche Themen meist ausschliesst und die dazu führt, dass in Gesprächen zwischen beiden ein formeller Rahmen so gut wie nie verlassen wird. Von deutschen StudentInnen wird selbständiges Planen und Arbeiten erwartet. Es gibt so viele Studierende an deutschen Universitäten, dass es den ProfessorInnen fast unmöglich wäre, einzelne Termine mit allen Studierenden zu vereinbaren.

  11. Zusammenfassende Übersicht (1) • Zunächst Verschlossenheit gegenüber fremden Personen—nach längerer Kennenlernphase überraschende Offenheit (“friend for life”) • Anderer Freundschaftsbegriff (“Freundschaft verpflichtet”) • Qualität hat bei Freundschaften Priorität vor Quantität • Sich vorstellen ist nicht üblich—Initiative beim Kennenlernen geht vom Fremden aus • Erster Kontakt ist unverbindlich und bleibt oft folgenlos • Differenzierung in der Anredeform (“du” vs. “Sie”)

  12. Zusammenfassende Übersicht (2) • Der/die Deutsche bevorzugt eine offene Meinungsäusserung • Eigene Glaubwürdigkeit ist oft wichtiger als harmonisches Klima • Kritik wird direkt und ohne positive Einleitung ausgesprochen • Alles wird wörtlich genommen • Zusagen sind immer verbindlich • Einhalten von bestehenden Regeln ist selbstverständlich • Respekt, Scheu und Zurückhaltung gegenüber Autoritätsfiguren • Autoritätsfiguren begegnet man auf formeller Ebene

  13. Zusammenfassende Übersicht (3) • Alles wird genau und oft langfristig geplant • Gedrängel (lots of people around scrambling for space) tritt häufig auf und wird als normal empfunden • Unverklemmter Umgang mit dem eigenen Körper • Privatbereich ist stark abgegrenzt (“my home is my castle”) • Privaträume dürfen nicht ohne Erlaubnis betreten werden • Hohe Selbstdisziplin und Eigenverantwortung werden erwartet • Pflicht ist wichtiger als Vergnügen • Emanzipation in vielen Bereichen noch nicht verwirklicht

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