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Artefaktanalyse

Artefaktanalyse. Methoden der Organisationsforschung Literatur: Froschauer, U.: Artefaktanalyse, S. 351-394 in: S. Kühl, P. Strodtholz (Hg.), Methoden der Organisationsforschung. Reinbek 2002

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Presentation Transcript


  1. Artefaktanalyse Methoden der Organisationsforschung Literatur: Froschauer, U.: Artefaktanalyse, S. 351-394 in: S. Kühl, P. Strodtholz (Hg.), Methoden der Organisationsforschung. Reinbek 2002 Wolff, S.: Dokumenten- und Aktenanalyse. S. 502-513 in: U. Flick et al. (Hg.), Qualitative Forschung. Reinbek 2000

  2. Organisationsdiagnose5. Artefaktanalyse und andere nicht-reaktive Verfahren

  3. Nichtreaktive Verfahren • Definition: • Kennzeichen ist das Fehlen bzw. die drastische Beschränkung der Vl-Vp-Interaktion beim Prozess der Datenerhebung im Vergleich zu Befragung und Experiment. • Vpn werden in ihrer ursprünglichen, natürlichen Umgebung belassen. • Datenerhebung erfolgt unauffällig, unaufdringlich. Stimuli des Vl, die auf Seiten der Probanden Hypothesengenerierungen oder Aktualisierungen unerwünschter Motivationen auslösen können, unterbleiben so weit wie möglich. • Spuren: Abnutzung und Ablagerungen • Abnützung des Bodens vor Schaukästen oder Abschabungen an Geländern. • Interesse für Ausstellungsgegenstände auf Messen zeigt sich an der Teppichabnützung • Beliebtheit von Büchern lässt sich mit Hilfe der Zahl der Ausleihen und der Eselsohren ermitteln. • Abfall verschiedener Bevölkerungsgruppen verweist auf Konsumgewohnheiten. • Analyse archivalischen Materials • Archivmaterial ist nur in extremen Ausnahmefällen als reaktiv anzusehen; allerdings ist es oft verfälscht, beschönigt und nur selektiv erhalten.

  4. Weitere nicht-reaktive Maße • Korrelate bestimmter Verhaltensweisen: z.B. Energie- und Wasserverbrauch während Fernsehsendungen. • Inhaltsanalyse • Von Graffiti, Passantengesprächen, Tagebuchaufzeichnungen, Briefwechsel, Zukunftsromane oder Abschiedsbriefe von Suizidanten. • Unauffällige Beobachtung • Die unaufdringliche Beobachtung im Feld macht zunehmend Gebrauch von technischen Hilfsmitteln: Tonbandgeräte, Fotoapparate, Videokameras. • Feldexperiment • z.B. im Bereich der Altruismus-, Einstellungs-, Konformitäts-, Aggressionsforschung. • Feldexperimente sind besonders dann angebracht, wenn bei der unabhängigen Variable ein konkretes, im Feld leicht beobachtbares Verhalten gemessen wird. • Aber: ethische Fragwürdigkeit

  5. Nichtreaktive MessverfahrenPizzalieferungen der Kette Domino‘s ins Weiße Haus vor dem Beginn des ersten Irak-Krieges. Angriffszeitpunkt: 13.Januar 1991, 13.15 Uhr

  6. Parken und Korruption

  7. Die Angst, vom „Schurkenstaat-Image“

  8. Bewertung nichtreaktiver Verfahren • Der große Vorteil nichtreaktiver Verfahren liegt in der Naivität der Vpn. Somit reduziert sich das Problem der Bildung verhaltensleitender Hypothesen und Reaktionstendenzen ganz drastisch (Rosenthal-Effekt).Mit zunehmender Manipulation der unabhängigen Variablen im Feld wächst allerdings die Reaktivitätsgefahr. • Nachteil: begrenzte Repräsentativität • Allgemein wird für das Feldexperiment eine geringere interne Validität gegenüber einer im Vergleich zum Laborexperiment höheren externen Validität herausgestellt. • Nichtreaktive Messverfahren sind nur zur Analyse ganz spezifischer Abläufe einsetzbar. Sie eignen sich zur Beobachtung eines manifesten, öffentlichen Verhaltens oder zur Analyse von Konsumgewohnheiten

  9. Murphy‘s Gesetze als nicht-reaktive „Messverfahren“ (Webb/Weick 1981, 210) • The more sophisticated the equipment, the bigger the adjustment department needed • The quality of food and service is inversely proportional to the captivity of the clientele • The quality of food in a restaurant is in inverse proportion to the number of semi-colons and exclamation marks on the menue • You can tell how bad a musical is by how many times the chorus yells hooray • The number of agency people required to shoot a commercial on location is in direct proportion is in direct proportion to the mean temperature of the location • The length of a country‘s national anthem in inversely proportional to the importance of the country • In war, victory goes to those armies whose leaders‘ uniforms are least impressive

  10. Beispiele für organisatorische Artefakte • Websites • Briefpapier • Broschüren • Führungsleitlinien • Geschäftsberichte • Gutachten • Urteilsbegründungen • Eingangs- und Wartezonen • Konferenzräume • Buffets • Schreibtische Disziplinen, in denen Artefaktanalyse traditionell gepflegt werden: • Archäologie (Artefakte als Spuren früherer Epochen) • Ethnologie (Artefakte als Zeugen materieller Kultur) • Kriminologie (Artefakte als Tat- und Täterhinweise)

  11. Artefakte sind • Materialisierungen von Kommunikation • Ausdruck der sozialen Organisierung ihrer Herstellung • Hinweise auf die kommunikativen Beziehungen, in denen sie auftauchen und verwendet werden • zentrale Bestandteile jeder organisatorischen Lebenswelt • schaffen organisatorische Realitäten • bestehen unabhängig vom Forscher • sind beobachtbar und leicht zu erheben • werden aktiv hergestellt und aktiv wahrgenommen – • beides nach bestimmten Beobachtungs- und Differenzierungskriterien, die kompetente Mitglieder beherrschen

  12. Aspekte der im Artefakt repräsentierten Entscheidungsprozesse • Logik des Anlasses • Grund der Herstellung • Wie kam die Organisation auf die Idee • Logik der Produktion • Auf welche Wese wurde das Artefakt hergestellt • Wie wurde es in die Organisation eingeführt • Logik des Gebrauchs • Wofür wird es verwendet • Wie wird es modifiziert • Logik der Sinnhaftigkeit • Welche Bedeutungen werden dem Artefakt zugeschrieben • Logik der Organisation • Welche Funktionen/Wirkungen hat das Artefakt in der Organisation

  13. Datenanalyse • Auswahl nach Relevanz der Artefakte für die Organisation • Schritte der Interpretation • Dekonstruktion des Artefakts: Herausnehmen aus seinem Kontext • Material • Struktur der Artefaktgestaltung • Text • Integration in den Gesamtzusammenhang der Organisation • Produktion und Artefaktgeschichte • Artefaktgebrauch • Funktionen • Soziale Bedeutungen • Kontrastierung mit anderen Daten der Organisationsanalyse • Kontrastierung mit ähnlichen Materialien aus anderen Organisationen • Hilfreich: Analyse im Team mit verschiedenen Teilnehmerperspektiven

  14. Kreisförmige Schrift stört (verspielt) Nach außen offen und doch kompakt Stempel Spannung innen und außen (Block immer noch kantig) Fällt auf HI sieht man (Uni irgendwie erkennbar) 2003 ist neu/komisch Schlicht Kleine Schrift (geringes Selbstvertrauen) „Burg“ Möchtegernmodern In sich verschlossen Linien verlieren sich (Auflockerung funktioniert nicht)

  15. Zur Theorie der Kleiderordnung • Kleidung dient zur Symbolisierung der Organisationskultur und als Mittel der Selbstkategorisierung • Auseinandersetzungen hinsichtlich der Kleiderordnung) können Ausdruck organisatorischer Konflikte bzw. Instrumente bei deren Austragung sein • Theoretische Bezugspunkte • Organisatorische Identität • Mechanismus der Kontrolle und der erzwungenen Mitmachbereitschaft • Symbol von zentralen Werten und Überzeugungen der Organisation • Soziale Identität • Professionelle Identität: Kleidung macht einen Unterschied (Ärzte-Schwestern) • Gender-Identität • Situative Identität (Schwestern in der Rehabilitation – in der Wachstation) • Auseinandersetzungen über Kleidungsordnungen • Medium der Auseinandersetzung über ganz andere (latente) Fragen • Hinweis auf multiple Identitäten der Beteiligten • Hinweis auf dem komplexen, widersprüchlichen bzw. ambigen Charakter von Organisationskulturen • Literatur: Michael G. Pratt/Anat Rafaeli: Organizational Dress as a Symbol of Multilayered Social Identities. Academy of Management Journal, 40 (1997): 862–898

  16. Auszug aus der Dienstanweisung für die Fürsorgerinnen der Stadt Hannover von 1923 • Die Fürsorgerinnen haben im Dienst eine Tracht anzulegen,... Kleidung und Schuhwerk müssen einfach und unauffällig sein. Dasselbe gilt von der Frisur. • ...Von den Fürsorgerinnen wird erwartet, dass sie sich dienstlich und außerdienstlich so betragen, wie es der Würde der öffentlichen Behörde,... und der edlen Sache, der sie dienen, entspricht. • Das Wesen der Fürsorge ist herbe Güte und in ihren Sprechstunden sollen die Fürsorgerinnen freundlich und geduldig sein, sich aber nicht länger aufhalten als nötig ist, und sich nicht um Dinge kümmern, die sie nichts angehen.  • ...Die Fürsorgerinnen sollen fest und bestimmt sein und sich nicht erweichen lassen durch Tränenflut... • Wenn einmal ein Fall als hoffnungslos erkannt und vom Wohlfahrtsamt als erledigt für die Fürsorgerin erklärt ist, soll sie sich damit abfinden in dem Gedanken, dass sie keinen Zeit zu verschwenden hat. • ...Takt, Verständnis, und Hingabe, Verzicht auf Dank und Anerkennung, das sind die Sterne, die über dem Weg der Fürsorgerinnen leuchten sollen ...

  17. Auf der Suche nach der Organisation … Das Wort Organisation ist ein Substantiv,und es ist außerdem ein Mythos.Wenn Sie nach einer Organisation suchen,werden Sie sie nicht finden.Was Sie finden werden, ist,dass miteinander verbundene Ereignisse vorliegen,die durch Betonwände hindurchsickern;und diese Sequenzen, ihre Pfade und ihre zeitliche Ordnung sind die Formen,die wir fälschlich in Inhalte verwandeln,wenn wir von Organisationen reden Karl Weick

  18. Edgar Schein MIT (Boston)

  19. Artifacts & Symbols Artifacts and Symbols are surface components of org’l culture Artifacts:the visible, tangible and audible results of activity that are grounded in values and assumptions Symbols:anything that represents a conscious or unconscious association with some wider, usually more abstract concept or meanings Symbolization translates artifacts into symbols, linking an artifact’s literal meaning to its subjective meanings Interpretationlinks previous assumptions to possibilities for new symbolic understandings EX What symbolic meanings do you attach to these artifacts? Have their meanings changed as result of recent events?

  20. Symbolic Buildings I • Corporate cultures are encoded in org’l languages, ideologies, narratives (“story-telling”), metaphors, rituals, myths & ceremonies • Slogans: IBM “Think”; Saturn “A different kind of car company” • Logos, brand names, advertising campaigns: “An army of one” • Physical layouts, design, décor, & architecture What corporate cultural assumptions & values do you see manifested in the Walt Disney Company’s corporate headquarters building in Burbank, CA?

  21. Symbolic Buildings II What different set of assumptions and values are expressed by the just-opened Walt Disney Concert Hall in Los Angeles? (Designed by Frank Gehry, also architect of UM’s Wiseman Art Museum)

  22. Symbolic Buildings III Now consider the Chiat Day advertising firm, whose clients include Apple Computer, Seagram, Levi Strauss What’s the meaning of the entrance to their Venice, CA, building? (Another Gehry design, in collaboration with pop artist Claes Oldenburg)

  23. What is the U of M Culture? • We all know something about the organizational culture (and subcultures) of the University of Minnesota. Let’s see whether we can collectively identify some of the U’s core assumptions, values, artifacts, and symbols: • Each group works on one of the 4 components • Re-assemble and list some of these elements • Discuss how these cultural elements are connected • How and why is the University’s culture changing?

  24. Weiterführende Literatur • Garfinkel, H. (1967): Good Reasons for Bad Clinical Records. In: ders., Studies in Ethnomethodology. Englewood Cliffs. • Hull, C., Sarangi,S., Slembrouck, S. (1997): Moral Construction in Social Work Discourse. In: B. Gunnarsson, P. Linell, B. Nordberg (eds.), The Construction of Professional Discourse. London: Longman. • Lau, T., Wolff, S. (1981): Bündnis wider Willen – Sozialarbeiter und ihre Akten. Neue Praxis 11, 199-214. • Potter, J. (1996): Representing Reality - Discourse, Rhetoric and Social Construction. London, Thousand Oaks, New Dehli: Sage. • Prior, Lindsay (2003): Using Documents in Social Research. London: Sage. • Wolff, S. (1995): Text und Schuld. Die Rhetorik psychiatrischer Gerichtsgutachten. Berlin: de Gruyter. • Wolff, S. (2000). Dokumenten- und Aktenanalyse. In: U. Flick, E.v. Kardorff, I. Steinke (Hg.), Qualitative Forschung. Reinbek: Rowohlt. • Watson, R. (1997): Ethnomethodology and Textual Analysis. In: Silverman, D. (Hg.): Qualitative Research. Theory, Method and Practice. S. London: Sage.

  25. Kleiderordnung als Symbol und Instrument Stephan Wolff Institut für Sozial- und Organisationspädagogik Universität Hildesheim Sommersemester 2005

  26. (Wo) ist der Dresscode out?

  27. Wer ist die Fürsorgerin bei der Kreisverwaltung in Belgard, Pommern 1927?

  28. Fürsorgerin bei der Kreisverwaltung 1927

  29. Auszug aus der Dienstanweisung für die Fürsorgerinnen der Stadt Hannover von 1923 • Die Fürsorgerinnen haben im Dienst eine Tracht anzulegen,... Kleidung und Schuhwerk müssen einfach und unauffällig sein. Dasselbe gilt von der Frisur. • ...Von den Fürsorgerinnen wird erwartet, dass sie sich dienstlich und außerdienstlich so betragen, wie es der Würde der öffentlichen Behörde,... und der edlen Sache, der sie dienen, entspricht. • Das Wesen der Fürsorge ist herbe Güte und in ihren Sprechstunden sollen die Fürsorgerinnen freundlich und geduldig sein, sich aber nicht länger aufhalten als nötig ist, und sich nicht um Dinge kümmern, die sie nichts angehen.  • ...Die Fürsorgerinnen sollen fest und bestimmt sein und sich nicht erweichen lassen durch Tränenflut... • Wenn einmal ein Fall als hoffnungslos erkannt und vom Wohlfahrtsamt als erledigt für die Fürsorgerin erklärt ist, soll sie sich damit abfinden in dem Gedanken, dass sie keinen Zeit zu verschwenden hat. • ...Takt, Verständnis, und Hingabe, Verzicht auf Dank und Anerkennung, das sind die Sterne, die über dem Weg der Fürsorgerinnen leuchten sollen ...

  30. Ein bisschen Theorie • Kleidung dient zur Symbolisierung der Organisationskultur und als Mittel der Selbstkategorisierung • Auseinandersetzungen hinsichtlich der Kleidung(-sordnung) können Ausdruck organisatorischer Konflikte bzw. Instrumente bei deren Austragung sein • Theoretische Bezugspunkte • Organisatorische Identität • Mechanismus der Kontrolle und der erzwungenen Mitmachbereitschaft • Symbol von zentralen Werten und Überzeugungen der Organisation • Soziale Identität • Professionelle Identität: Kleidung macht einen Unterschied (Ärzte-Schwesterm) • Gender-Identität • Situative Identität (Schwestern in der Rehabilitation – in der Wachstation) • Auseinandersetzungen über Kleidungsordnungen • Medium der Auseinandersetzung über ganz andere (latente) Fragen • Hinweis auf multiple Identitäten der Beteiligten • Hinweis auf dem komplexen, widersprüchlichen bzw. ambigen Charakter von Organisationskulturen • Literatur: Michael G. Pratt/Anat Rafaeli: Organizational Dress as a Symbol of Multilayered Social Identities. Academy of Management Journal, 40 (1997): 862–898

  31. DRESSING RIGHT Dos: Women and Men • Always look professional • Dress for the audience, the circumstance, the corporate culture, and yourself • Wear clothes that fit • Make sure your clothes are pressed • Keep jackets buttoned (formal) • Err on the side of conservative • Keep your hair neat and trimmed • No hair in eyes • Mild (or no) fragrances

  32. DOs Women • Wear heels (up to 1 1/2" to 2"), with a high vamp • Hose skin color or darker (carry an extra pair when presenting) • Conservative business make-up, stressing the mouth and eyes more if presenting • Check for lipstick on your teeth • Simple manicure • Mild or no fragrance • Hair under control and off the face Men • Ties should be conservative and reach the middle of your belt buckle • Lace-up shoes (usually black) • A traditional starched business shirt, preferably white cotton • Shirts with a simple collar and cuffs • A formal but simple watch • Hair, usually parted to one side, not reaching the top of your shirt collar • Over-the-calf socks

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