1 / 31

Lehrstuhl für Computerlinguistik Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg WS 2004/ 2004 PS Satzübergreifende Phänomene: Acc

Lehrstuhl für Computerlinguistik Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg WS 2004/ 2004 PS Satzübergreifende Phänomene: Accessibility Theory. Leitung: Dr. Anke Holler Referent: Philipp Scheffzek 30.11.2004. Diskurs & Information. Wo soll ich hin?. Übersicht. Ursprung der Accessibility Theory

lynne
Download Presentation

Lehrstuhl für Computerlinguistik Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg WS 2004/ 2004 PS Satzübergreifende Phänomene: Acc

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Lehrstuhl für ComputerlinguistikRuprecht-Karls-Universität HeidelbergWS 2004/ 2004PS Satzübergreifende Phänomene:Accessibility Theory Leitung: Dr. Anke Holler Referent: Philipp Scheffzek 30.11.2004

  2. Diskurs & Information Wo soll ich hin?

  3. Übersicht • Ursprung der Accessibility Theory • Funktion der Accessibility Theory • Marker und Partikel • Hierarchien • Kontext • Fragen • Mögliche Anwendungen • Bibliographie

  4. Herkunft der Accessibility Theory • Stammt aus der Pragmatik/ Diskursanalyse • Basiert auf der Idee der Relevanz von Sperber und Wilson (1982, 1986) • Weiterentwickelt von Mira Ariel (1985 ff)

  5. Struktur des Gedächtnisses Langzeit Kurzzeit Ultrakurzzeit Struktur der Umwelt Welt (global) Situation (physisch) Diskurs (linguistisch) Psycho-linguistischer Ansatz unpassende Zuordnung, da fließende Übergänge und nicht 1:1

  6. Psychologische Gegebenheit • Wissen über sieben Wörter oder 30 Sekunden „wörtlich“ speicherbar. • Danach paraphrasiert gespeichert • „Atom“= positiv, aktiv und bildlich (non-negative, non-passive, non-verbal)

  7. Motivation der Accessibility Theory • Diskurs als Informationsaustausch zwischen Sprechern • Vermitteln unterschiedlicher Standpunkte Sender – Nachricht/ Code – Empfänger (Kommunikationsmodell nach Martinet)

  8. Vorläufer der Accessibility Theory Optimale vs. Maximale Relevanz: (Sperber/ Wilson) • Maximale Anzahl der möglichen Implikationen/ Implikaturen • Optimale, notwendige Anzahl von Implikationen zum richtigen Verständnis

  9. Accessibility vs. Givenness • Accessibility: Grad an Zugänglichkeit, den ein Marker ausdrückt. „Preisschild“. high – intermediate - low accessibility (Ariel, 1985) • Givenness ist Kontext gebunden. „Adresse“. Knowledge Givenness - Physical Givenness - Linguistic Givenness (Ariel, 1985; Clark/ Marshall, 1981)

  10. Funktion • „Kostenmesser“ für unterschiedlich hohe Zugänglichkeit von Information. • Je unzugänglicher, abwegiger die Information, desto höhere Verarbeitungskosten. • Wegweiser zum Auffinden der „richtigen“, vom Absender gemeinten Botschaft.

  11. „R-Gespräch“ Accessibility ist ein Preisschild, das dem Empfänger eine Orientierung liefert, wie aufwändig die Entschlüsselung der Botschaft ist. 0190- (80 ct/ min) 0621- (12 ct/ min) 06221- (6 ct/ min)

  12. Definition • „[…] that ‚we presuppose a referent‘ […] when using a referring expression corresponds to the intuition that we normally assume some precondition must obtain for referring expressions to be felicitous.[…] The nature of this intuition as it is formally expressed in natural language, is the object of Accessibility Theory […]“ (Ariel, 1990,4+5)

  13. Faktoren der Accessibility von Antezentia • Entfernung (Distance) zwischen Antezedens-Anapher • Wettbewerb (Competition): Anzahl möglicher Kandidaten • Salienz (Saliency): Antezedens ist Thema vs. Nicht-Thema • Einheit (Unity): Antezedens innerhalb/ außerhalb des Rahmens Ariel (1990, 28+29)

  14. Erwartungen • Innerhalb des Rahmen werden „inferred entities“ leichter verarbeitet, als unerwartete Vorkommnisse. Bsp.: Wir waren gestern essen. Der Kellner kam ewig nicht. Wir waren gestern essen. Der Automechanikerkam ewig nicht.

  15. Übersicht

  16. Kriterien der Markereinteilung • Rigidity: eindeutige Referenz • Informativity: lexikalische Information • Attenuation: phonologische Abschwächung (es, ø) (Ariel, 1990, 29, 80ff)

  17. Je informativer und starrer der Marker, desto geringer die Zugänglichkeit. Je höher die Zugänglichkeit, desto geringer der Informationsgehalt und die Starrheit. „Der Weltuntergang kommt.“ NP semantisch voller. „Er kommt.“ Pronomen semantisch leerer. Accessibility - Information

  18. High Accessibility Intermeditate Accessibility Low accessibility Pronomen im selben bzw. vorherigen Satz Im Vorsatz, absatzübergreifend Im selben Absatz, absatzübergreifend Marker und bevorzugte Textposition

  19. Partikel und Adverbien Partikel: • doch, ja, harey Adverbien: • after all, of course, obviously Intonation Diese Partikel und Adverbien sind „Fährten“ und kennzeichnen Information als bekannt oder als neu.

  20. Sonderfunktionen der Marker • Manipulierendes Kennzeichnen von Information als zugänglich „Ich bin doch nicht blöd“ • Höflichkeit: Gesicht wahren, da neue Informationen absichtlich als zugänglich markiert werden. „Sie haben natürlich Chomsky gelesen.“ • Ironie: Ein bisschen zwanghaft sind wir schließlich alle.

  21. Accessibility Hierarchie Kontinuierliche Hierarchie nach Ariel (1990, 70)

  22. Accessibility Hierarchie Nach steigender Accessibility geordnet: Joan Smith, the president > Joan Smith > The president > Smith > Joan > That/ this hat we bought last year > That hat > This hat > That > This > SHE > she > herself >ø

  23. Accessibility Hierarchie Low Accessibility a Full name + modifier b Full (‚namy‘) name c Long definite description d Short definite descripition e Last Name f First Name g Distal demonstrative + modifier h Proximal demonstrative + modifier I Distal demonstrative (+ NP) j Proximal demonstrative (+ NP) k Stressed pronoun + gesture l Stressed pronoun m Unstressed pronoun n Cliticized pronoun o Extremely High Accessibilty Markers (gaps, including pro, Pro and wh-traces, reflexives, and Agreement.) High Accessibility

  24. Accessibility Hierarchie • Abstufung referenzieller Ausdrücke nach Givón Most continuous/ accessible topic zero anaphora unstressed/ bound pronouns or grammatical agreement stresssed/ independent pronouns R-dislocated DEF-NPs neutral-ordered DEF-NPs L-dislocated DEF-NPs Y-moved NPs (‘contrastive topicalization‘) cleft/ focus construction referential indefinite NPs Most discontinuous/ inaccessible topic

  25. Kontext - Funktion und Bedeutung Hermeneutischer Zirkel: • Diskursinterpretation braucht Kontext • Die Relevanz der Äußerung zu ermitteln benötigt Kontext. Der Kontext wird vom Hörer ausgesucht. Vorgehen: • Syntaktisch unabhängige Propositionen dienen als Hintergrund für andere Äußerungen. Die Information wird dem Adressaten zugänglich. Je nach Kontext und selektionalen Beschränkungen werden bestimmte Auflösungen bevorzugt. • „es kommt drauf an“

  26. Fragen?

  27. Beispiel Text: Die Erde ist eine Scheibe. Sie ist nicht rund und dreht sich um die Sonne. Und nicht die Erde um sie. Es stand nie zur Debatte, dass sie nicht das Zentrum der Welt war. Dies war für viele Jahre und Menschen ein Glaubensstreit. Schließlich auch starben Galileo und sein kleiner Bruder, der dies glaubte, dafür. Doch sie dreht sich weiter um die Erde.

  28. Beispiel Text: Die Erdei ist eine Scheibe. Siei ist nicht rund und øidreht sich um die Sonnek. Und nicht die Erdei um siek. Esl stand nie zur Debatte, [dass siei nicht das Zentrum der Welt war]l. Diesl war für viele Jahre und Menschen ein Glaubensstreit. Schließlich starben auch Galileom und seinmkleiner Brudern, dern diesl glaubte, dafürl. Dochsiek dreht sich weiterhin um die Erdei.

  29. Anwendungsmöglichkeiten • Verbesserte Anaphernresolution Bsp.: dynamische Salienzgewichtung, Lebensdauer. • Gewichtung der Information nach „given“ und „new“ • Strukturanalyse für IE • FAS • Etc.

  30. Accessibility Theory in a nutshell • „Preisvergleich“ – Funktion und Hierarchie • „Ich bin doch nicht blöd!“ –Partikel und Marker • Kommt drauf an! - Kontext

  31. Bibliographie • Ariel, Mira (1985) The Discours Function of Given Information. In: Theoretical Linguistics, Vol. 12, 99-113. • __ (1987) Referring and accessibility. In: Journal of Linguistics, Vol. 24, 1988, 65-87. • __ (1988) Retrieving propostions from context: why and how. In: Journal of Pragmatics, 12, 1988, 567-600. • __ (1990) Accessing Noun-Phrases Antecedents. New York: Routledge • __ (2001) Accessibility Theory: an overview. In: Sanders, T., Schiperoord, J., Spooren, W. (Hrsg.) Text representation: linguistic and psycholinguistic aspects. Amsterdam: John Benjamins

More Related