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Hepatitis C – was ist das? Chancen und Risiken

Hepatitis C – was ist das? Chancen und Risiken. HCV-infizierter Partner (< 5%). Hepatitis C: Ansteckungswege. Blutkonserven, Blut-plasma (meist vor 1991). Nadeltausch bei intravenösem Drogenkonsum. Sonstige. Kontakt von Blut zu Blut. Operationen, invasive Eingriffe (z.B. Zahnchirurgie).

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Hepatitis C – was ist das? Chancen und Risiken

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Presentation Transcript


  1. Hepatitis C – was ist das?Chancen und Risiken

  2. HCV-infizierter Partner (< 5%) Hepatitis C: Ansteckungswege Blutkonserven, Blut-plasma (meist vor 1991) Nadeltausch bei intravenösem Drogenkonsum Sonstige Kontakt von Blut zu Blut Operationen, invasive Eingriffe (z.B. Zahnchirurgie) Geburt, HCV-positive Mutter (< 5%) Piercing und Tätowierungen Med. Personal (z.B. Nadelstichverletzungen) Deutsche Leberhilfe e.V.

  3. Wo besteht keine Ansteckungs-gefahr mit Hepatitis C? Alltäglicher Umgang • Händeschütteln • Anhusten oder Anniesen • Küssen • Schmusen • Umarmen • Kind auf dem Schoß haben • Gemeinsames Benutzen von Geschirr, Besteck, Kleidung und Toilette Deutsche Leberhilfe e.V.

  4. Wie verursacht das Hepatitis-C-Viruseine Leberentzündung? Deutsche Leberhilfe e.V.

  5. Kann das Virus auch die Leberzellen direkt schädigen ? Unklar – wird von Experten diskutiert Stand 2010: eher nein Langzeitbeobachtungen zeigen: Die Virusmenge (HCV-RNA) sagt nichtsdarüber aus, wie stark oder wie schnell die Leber geschädigt wird. Eine hohe Viruslast ist kein Grund zur Panik, aber eine niedrige Viruslast auch kein Grund zur Entwarnung! Deutsche Leberhilfe e.V.

  6. Ansteckung 6 Monate Hepatitis C ist chronisch und bleibt dauerhaft im Körper (80 %) Körper hat Virus von selbst ausgeheilt (20 %) Natürlicher Verlauf der Hepatitis-C-Infektion Deutsche Leberhilfe e.V.

  7. Symptome der akuten Hepatitis C • (Akutstadium = erste 6 Monate nach Infektion) • oft: keine Symptome! • oft: erhöhte Leberwerte • selten: Gelbfärbung der Haut (Ikterus), grippale Symptome, Müdigkeit etc. Deutsche Leberhilfe e.V.

  8. Symptome der chronischen Hepatitis C • Oft keine, oder unspezifisch: • extreme Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Abgeschlagenheit • Blähungen, Völlegefühl, Appetitlosigkeit • Depressionen • Symptome außerhalb der Leber • (extrahepatische Manifestationen): Probleme • mit Haut, Schleimhaut, Muskeln, Gelenken, • Schilddrüse etc. • Bei Bluttest: erhöhte Leberwerte Deutsche Leberhilfe e.V.

  9. Risiken der chronischen Hepatitis C (1) • Immunsystem kann Virus nicht ausheilen (80%)  jahrelanger „Kampf“ zwischen Immunsystem und Virus (chronische Leberentzündung) • Leber kann zerstörte Zellen nicht mehr ausreichend nachbilden • Leber lagert stattdessen Bindegewebe ein  Fibrose Deutsche Leberhilfe e.V.

  10. Risiken der chronischen Hepatitis C (2) • Fibrose schreitet voran: Leber vernarbt und schrumpft  Zirrhose • Mögliche Spätfolgen der Zirrhose:  Bauchwasser (Aszites)  Krampfadern in Speiseröhre und Magen (Ösophagusvarizen/ Fundusvarizen)  Störungen der Hirnleistung (hepatische Enzephalopathie)  Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom, HCC) Deutsche Leberhilfe e.V.

  11. Sind diese Spätfolgen unvermeidbar? Nein ! Deutsche Leberhilfe e.V.

  12. Unterschiedlicher Verlauf bei HCV Chronische Hepatitis C Idealfall: kaum Beschwerden, kaum Schädi-gung der Leber  normale Lebenserwartung Einschränkung ohne direkte Gefahr: zahlreiche Beschwerden, aber kaum Schädigung der Leber  normale Lebenserwartung Tückisch: kaum Beschwerden, Lebererkrankung schreitet unerkannt und stumm voran. Symptome erst im Spätstadium  kann Lebens-erwartung verkürzen Schwere, chronische Erkrankung: jahrelang zahlreiche Beschwerden, Lebererkrankung schreitet voran  kann Lebens-erwartung verkürzen Deutsche Leberhilfe e.V.

  13. Schädlich: Alkohol, Übergewicht, Diabetes, Überflüssige Medikamente, Gleichzeitige HIV-Infektion, Gleichzeitige Infektion mit Hepatitis A oder B (Impfen!), Hepatitis-C-Infektion erst im Alter erworben, Rauchen, Gleichzeitige Eisenspeicher-krankheit (selten) Für Verlauf egal: Virusmenge im Blut (HCV-RNA)* Was kann den Verlauf einer Hepatitis C verschlechtern? Ausnahmen: bei Lebertransplantation oder gleichzeitiger HIV-Koinfektion ist der Verlauf bei hoher HCV-RNA ungünstiger Deutsche Leberhilfe e.V.

  14. Aktuelle Standardtherapie (2010) Peg-Interferon (Spritze)plus Ribavirin (Tablette) Dauer: 48 Wochen bei Genotyp 1, 4, 5 und 6 24 Wochen bei Genotyp 2 oder 3 Je nachdem wie gut oder schlecht die Therapie anspricht, wird sie bei einigen Patienten auch verkürzt oder verlängert. Diese Entscheidung sollte nur von sehr erfahrenen Ärzten getroffen werden! Ziel: dauerhaftes Ansprechen (sustained response): 6 Monate nach Therapieende sollte immer noch kein Virus (HCV-RNA) nachweisbar sein. Spätere Rückfälle nach dieser Zeit (= Virus wird wieder messbar) sind selten. Deutsche Leberhilfe e.V.

  15. Ist Hepatitis C heilbar? Stand 2010: Ja. Aktuelle Diskussionen von Virologen („von jedem Virus bleibt immer irgend etwas zurück“) sind nur akademisch interessant. Eine klinische Heilung der Hepatitis C ist möglich. Dabei passiert Folgendes: • die HCV-RNA verschwindet dauerhaft aus dem Blut, • Patienten sind nicht mehr ansteckend, • die Leberwerte verbessern sich, • das Spätfolgenrisiko sinkt deutlich, • das Lebergewebe kann sich wieder regenerieren. Selbst bei Zirrhose wurde eine Teil-Erholung beobachtet. • HCV-Antikörper (Verteidigungsreaktion des Körpers gegen die Hepatitis C) bleiben auch nach einer Heilung im Blut messbar. Antikörper sind natürlich nicht ansteckend. HCV-Antikörper bieten aber keine Immunität und keinen Schutz vor Neuinfektion! Deutsche Leberhilfe e.V.

  16. Therapie – pro und contra Pro Contra • oft starke Nebenwirkungen • nicht für jeden Patienten erfolgreich/ machbar • lange Therapiedauer: 24/ 48/ 72 Wochen (je nach Genotyp und Patient) • nach erfolgloser Therapie: schlechtere • Lebensqualität als vorher möglich* • selten: Gesundheitsschäden (z.B. Schilddrüse) • selten/umstritten: weiterhin HCV- • ähnliche Beschwerden trotz Virus- • Elimination • *Bernstein 2004, Niederau 2006 • Chance auf Virus- elimination • kann Leberschädigung stoppen • Oft deutlich bessere Lebensqualität im Erfolgsfall* • Auch ohne Viruselimination • kann die Erkrankung verlangsamt werden • teilweise Erholung der Leber Deutsche Leberhilfe e.V.

  17. günstig eher ungünstig Genotyp 2 oder 3 Genotyp 1 (etwas besser: 4) Viruslast unter 400.000 IE/ml (IE = Internationale Einheiten) hohe Viruslast: 800.000 IE/ml oder mehr kurze Krankheitsdauer längere Krankheitsdauer keine starke Fibrose/Zirrhose starke Fibrose/Zirrhose Normalgewicht Übergewicht niedrige Gamma-GT hohe Gamma-GT Alter unter 40 Jahre Alter über 40 Jahre weibliches Geschlecht männliches Geschlecht Therapiechancen – wovon abhängig? Deutsche Leberhilfe e.V.

  18. Therapie mit Interferon + Ribavirin:Wie entscheiden? • Aus Sicht von Patienten: • Wie sind meine Heilungschancen? • Bedroht diese Erkrankung langfristig mein Leben? • Wie stark sind meine Beschwerden durch HCV? • Wie stark belastet mich der Gedanke, infiziert zu sein? • Verursacht meine Erkrankung auch im Privatleben • und Beruf Probleme? • Bin ich bereit, Nebenwirkungen auf mich zu nehmen? • Ist die Therapie mit meiner augenblicklichen Situation vereinbar? Kann ich mir leisten, ein halbes/ganzes Jahr • oder länger weniger leistungsfähig, sensibler und/oder krank • zu sein? Deutsche Leberhilfe e.V.

  19. Therapie mit Interferon + Ribavirin:Wie entscheiden? • Aus Sicht von Ärzten: • Ist die Therapie medizinisch notwendig? Ruht die Erkrankung oder schreitet sie voran? • Ist die Therapie machbar? Gibt es Risiken, die eine Therapie riskant oder unmöglich machen? (z.B. psychische Probleme, dekompensierte Zirrhose)? • Ist die Therapie aussichtsreich? (Genotyp, Virus- last, Dauer der Erkrankung, Leberwerte, Alter etc.) • Ist das soziale Umfeld des Patienten stabil genug für eine Therapie? • Macht der Patient einen zuverlässigen Eindruck? (z.B. kein fortbestehendes Alkohol-/Drogenproblem) Deutsche Leberhilfe e.V.

  20. Alternativen zur Interferon-Therapie? (1) • „Schulmedizin“: • Peg-Interferon und Ribavirin bleiben in naher Zukunft Teil der Therapie. Künftige Wirkstoffe werden Peg-Interferon vorerst nicht ersetzen, sondern ergänzen. • Neue Wirkstoffe werden gerade in Studien geprüft (z.B. Protease- und Polymerasehemmer). Sie behindern die Virusvermehrung sehr stark, aber führen alleine schnell zu resistenten HCV-Viren. Deshalb kombiniert man diese Wirkstoffe in den laufenden Studien meist noch mit Peg-Interferon und Ribavirin. • Andere Stoffe wie intravenöses Silibinin (nicht Silymarin) zeigten kürzlich eine antivirale Wirkung. Diese wird weiter erforscht; auch hier eher als Ergänzung zur Peg-Interferon-Therapie! • Ebenfalls erforscht werden Langzeit-Interferone wie z.B. Albinterferon, die nur alle 2 - 4 Wochen gegeben werden müssen. • Eine Zulassung der ersten Proteasehemmer ist ab 2012 zu erwarten. Genotyp-1-Patienten erhalten diese dann zusätzlich zur heutigen Therapie. • In fernerer Zukunft besteht Hoffnung auf Kombinationstherapien ohne Interferon und Ribavirin, bei denen mehrere neuartige Wirkstoffe zusammen verabreicht werden. Die Forschung steht hier aber noch ganz am Anfang. Deutsche Leberhilfe e.V.

  21. Alternativen zur Interferon-Therapie? (2) • Naturheilkunde: • Problem: unsichere Datenlage, kaum kontrollierte Studien, meist nur einzelne Erfahrungsberichte • Linderung ist möglich. Aber: • Das Hepatitis-C-Virus wird von praktisch keiner • alternativen Methode eliminiert. • - Wechselwirkungen und Nebenwirkungen sind • auch bei pflanzlichen Mitteln möglich (z.B. • chinesische Kräutermischungen). • Nicht jede Methode hilft jedem Patienten. Deutsche Leberhilfe e.V.

  22. Alternativen zur Interferon-Therapie? (3) • „Wundermittel“ • Vorsicht vor Scharlatanen! Warnzeichen: • sehr hohe, privat und bar zu zahlende Preise • angeblich 100%ige Garantie auf Heilung (in 100% aller Fälle • Betrug) • Angeblich einzig wirksame Heilmethode • Rundum-Glücklich-Medikament gegen alles (von schlechter • Laune und Kopfweh bis hin zu Hepatitis C, HIV und Krebs) • Geheimniskrämerei: „Top-geheim! Bitte nur anderen • Hepatitis-C-Patienten weitersagen!“ • Keine oder nur ausweichende Reaktion auf kritische • Nachfragen • Auffällige Wissenslücken: „Genotyp? Noch nie gehört. Egal, • ich heile alles!“ Deutsche Leberhilfe e.V.

  23. Berufliche Situation vonHepatitis-C-Patienten Quelle: Niederau 2006 Niederau et al. 2006 Deutsche Leberhilfe e.V.

  24. Ernährung (1) Hepatitis C ohne Zirrhose: Problem: Ernährung bei Lebererkrankungen ist weniger gut erforscht als bei anderen Erkrankungen, z.B. Diabetes. 1. Verzicht auf Alkohol, auch in kleinen Mengen  Verzicht senkt das Zirrhose-Risiko! 2. Verzicht auf Fast Food und fettes Essen. 3. Gesunde, vitaminreiche, gemischte Kost. 3. Individuelle Verträglichkeiten beachten! Ansonsten ist erlaubt, was schmeckt. Deutsche Leberhilfe e.V.

  25. Ernährung (2) Hepatitis C mit Zirrhose: 1. Verzicht auf Alkohol, auch in kleinen Mengen ! (Alkoholkonsum bei Zirrhose = Lebensgefahr; außerdem keine Chance auf eine Lebertransplantation) 2. Bei Wasserbauch (Aszites): mit Arzt besprechen, welche Flüssigkeitsmenge pro Tag aufgenommen werden kann. Einschränkung der Salzzufuhr. 3. Bei Störungen der Hirnleistung (Hepatische Enzephalo- pathie, HE): a) andere Ursachen ausschließen (z.B. bakterielle Infektionen, gastrointestinale Blutungen etc.) b) Falls erhöhter Ammoniakspiegel die Ursache ist: ggf. ärztlich streng überwachte, vorübergehende Einschränkung der Eiweißaufnahme (nicht in Eigenregie!) – wg. Gefahr eines Muskelabbaus nur noch selten empfohlen c) Bei Zinkmangel (Bluttest): ggf.Gabe von Zinkmit Arzt klären. Deutsche Leberhilfe e.V.

  26. Zusammenfassung • Das Hepatitis-C-Virus verursacht oft eine chronische • Leberentzündung; dies kann die Leber dauerhaft schädigen • Hepatitis C kann auch außerhalb der Leber Beschwerden • verursachen • Die Hepatitis C verläuft sehr unterschiedlich: Dies betrifft • sowohl Lebenserwartung als auch Lebensqualität • Heilung ist für einen Teil der Patienten möglich, um • den Preis starker Nebenwirkungen • Patienten und ihre Ärzte sollten individuell entscheiden, • ob und wann eine Therapie ratsam ist • Neue Wirkstoffe werden zurzeit erforscht und sind in • einigen Jahren zu erwarten • Kaum Daten zu alternativmedizinischen Ansätzen bei • Hepatitis C; Heilung unwahrscheinlich, Linderung • ist dagegen möglich • Gesunde Lebensführung ist für den Verlauf mitentscheidend. Deutsche Leberhilfe e.V.

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