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The Case of Japan

Struktur und Krise des Finanzsektors. 日本. The Case of Japan. Makroökonomie II SoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Mario Barbagallo, Christian Dahlen, Christian Kuhnke, Timm Schüler, Konstantin Veit. Ökonomisch-historische Einführung

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Presentation Transcript


  1. Struktur und Krise des Finanzsektors 日本 The Case of Japan Makroökonomie IISoSe 2004 Professor Dr. Paul Bernd SpahnDipl.-Volkswirt Jan Werner Mario Barbagallo, Christian Dahlen, Christian Kuhnke, Timm Schüler, Konstantin Veit

  2. Ökonomisch-historische Einführung • Struktur und Krise des Finanzsektors • Struktur des Bankensektors • Probleme des Bankensektors • Versicherungssektor • Staatliche Finanzinstitute • Fazit Finanzsektor • Gegenmaßnahmen und Folgen • Ausblick • Diskussionsthema

  3. 1 Rückblick • 1545 erster Kontakt und Handel mit europäischen Staaten • 1603-1853Phase der totalen Abschottung des Landes nach außen • 1853 durch USA erzwungene Öffnung des Landes und Unterzeichnung erster Handelsabkommen • 1868-1912 Meiji Periode – Übernahme westlicher Ideen und Theorien, sowie Modernisierung des Landes • Nach zweitem Weltkrieg Wiederaufbau mit Hilfe der USA • 1950-1990 Wirtschaftswunderjahre: “Japans Wirtschaft als Vorbild ?“ • 1990 Platzen der „Bubble“ • Seit 1990„verlorenes Jahrzehnt“ - Verfall von Bodenpreisen und Aktienwerten als „Triggerevent“ der Japankrise

  4. 1 Ökonomisch-historische Einführung Entwicklungen ab 1980: Anstieg und Verfall der Assets • 1980-1989 rapider Anstieg der Landpreise und Aktienkurse, Banken vergeben enorme Kredite gegen Land und Wertpapiere als Sicherheit • 1989 Kaiserpalast in Tôkyô theoretisch soviel Wert wie ganz Kanada • 1990Platzen der „Bubble“ – Bodenpreise und Aktienkurse beginnen zu sinken. Banken verlieren ihre Sicherheiten. Große Menge an bad loans (不良債権) stürzen Japan in eine Bankenkrise

  5. 1 Ökonomisch-historische Einführung Entwicklungen ab 1980: Entwicklung des BSP und der Inflation • Platzen der „Bubble“1990 führt zum Einbruch des nominalen und realen GDP • Von1980bis1992Inflationsrate durchschnittlich bei 1,8% • Danach sinkende Werte, es kommt sogar zu Deflation

  6. 2 Struktur und Probleme des Finanzsektors • Es handelt sich um ein bankendominiertes Finanzsystem ( kein kapitalmarktdominiertes Finanzsystem wie z.B. in den USA ) • Daraus folgt: Kreditfinanzierung spielt die herausragende Rolle Zentralbank ist die nihon ginkô ( Bank of Japan ) 日本銀行

  7. 2 Struktur des Bankensektors • Trennbankensystem, kein Universalbankensystem wie z.B. in Deutschland • Grobgliederung: Geschäftsbanken, Treuhandbanken, Langfristbanken, Genossenschaftsinstitute • Streng reguliert vom Finanzministerium und der BoJ mit Schwerpunkt Wettbewerbsrestriktionen ( Marktzutritts-beschränkungen, Segmentierung der Geschäftsfelder, Zinsvorgaben) besonders bis Ende 70er Jahre • Hausbank ( Mainbanksystem ), enge Verflechtungen mit Grosskonzernen, Banken untereinander und Versicherungen • Aktien und Immobilienbesitz gestattet, daher auch beträchtlicher Teil des Portefeuilles

  8. 2 Probleme des Bankensektors • bislang kaum Wettbewerb ( Kooperation statt Kompetition ) • „Wettbewerbsnachteile“ durch governmental institutions • geringe Profitabilität • schlicht zu großer Bankensektor • Prozessinnovation statt Produktinnovation • Deregulierung ohne funktionierende Überwachung ( ab 80er Jahre ) • exzessive Kreditvergabe besonders in den 80ern nach dem Motto „Kontrolle ist gut, Vertrauen besser“ • Finanzierung unrentabler Unternehmen, faule Kredite ( exorbitant seit dem Platzen der „Bubble“ 1990 )

  9. 2 Probleme des Bankensektors • massive EK-shortage. U.a Abschreiben der faulen Kredite greift EK an, daher muss Aktivseite der Bilanz gekürzt werden, um ein stabiles EK-Aktiva-Verhältnis zu wahren = ein Grund für Rückgang der Kreditvergabe • auch Japan muss Basel II erfüllen • komplizierte Verwaltungs- und Managementstruktur verhindern schnelle und effiziente Entscheidungsfindung • man konnte sich reich rechnen. IAS damals nicht usus. International gesehen teilweise „unübliche“ Bilanzierungsregeln

  10. 2 Versicherungssektor • dominiert von den Lebensversicherern ( weltweit größter Markt ) • dieser ist aufgrund enger Verflechtungen mit den Banken und ebenfalls beträchtlichen Aktien- und Immobilienbesitzes betroffen von der Bankenkrise und dem Crash 1990 • double gearing Problem mit dem Bankensektor ( gegenseitiges Kaufen von Wertpapieren ohne tatsächliche Kapitalgenerierung ) • ebenfalls Konkurrenz der governmental institutions ausgesetzt • größtes Problem aber hausgemacht: aufgrund zu optimistischer Prognosen wurden Renditeversprechungen gemacht, welche nicht gehalten werden konnten

  11. 2 Staatliche Finanzinstitute • sehr stark vertreten, besonders durch die Postbank. Annahme zu Einlagenzinsen über dem Habenzinsenniveau, Herausgabe zu Zinsen unter dem Kapitalmarktniveau via Trust Fund Bureau an andere staatliche Finanzinstitute, staatliche Unternehmen oder Regierungsorganisationen, z.B. : • Japan Development Bank (JDB), vergibt Mittel, zinsverbilligte Kredite im Rahmen der staatlichen Wirtschaftsförderung • Export-Import Bank of Japan (EIB), unterstützt den Außenhandel • Government Housing Loan Corporation (GHLC), bietet günstige Hypothekenkonditionen

  12. 2 Fazit Finanzsektor • der Kapitalismus „japanischer“ Prägung funktioniert nicht mehr • die pecking-order „1.Kunde, 2.Angestellter, 3. Shareholder Value“ muss revidiert werden • der Markt ( Wettbewerb ) wird es regeln; die Regierung wird sich massiv zurückziehen, Überkapazitäten in jeglicher Richtung abgebaut und Profitabilität, Innovation in den Vordergrund treten müssen; die Berge fauler Kredite müssen so schnell wie möglich „entsorgt“ werden ( durch Abschreibung, Aufkaufen etc. ); das notorische ever-greening solltebeendet werden • der japanische Finanzsektor muss international konkurrenzfähig werden!

  13. 3 Gegenmaßnahmen Monetäre Politik der BoJ in den Neunzigern • 1991-1995 neunmalige Senkung der Zinsen - von 6% im Juli 1991 auf 0,5% im September 1995 • Februar 1999 Start der zero interest rate policy ( ZIRP ) • Wegen Deflation dennoch positiver Realzins Theoretischer Ausweg: Geldmengenausweitung um Deflation zu bekämpfen Aber: Geldmengenmultiplikator nachfragedominiert !

  14. 3 Gegenmaßnahmen Fiskalpolitik der Regierung: Von 1991-1999 insgesamt neun Konjunkturprogramme mit einem Gesamtwert von 120 Billionen Yen ( ca. 1 Billionen € ) • Steuersenkungen und ABM, vor allem Infrastrukturprojekte • GDP relativ stabil, im Durchschnitt der 90er +1,2% • Staatsverschuldung steigt rapide an, erreicht 2003 150% des GDP • Konsolidierungsversuch 1996 ( Kürzung der Staatsausgaben ), und 1997 ( Erhöhung der Mehrwertsteuer von 3% auf 5% ) • führte zu Abnahme des GDP 1998 • wurde 1998 zurückgenommen

  15. 3 Folgen für die Bevölkerung • Hauptproblem ist die für japanische Verhältnisse sehr hohe Arbeitslosigkeit (失業) • viele Arbeitnehmer sind verunsichert und bangen um ihre Existenz • das ungeschriebene Recht auf lebenslange Beschäftigung in einem Betrieb gibt es nicht mehr • viele Betriebe haben in den letzten Jahre massiv Stellen abgebaut • Abbau der Staatlichen Sozialleistungen • Erhöhung der Rentenbeiträge • Erhöhung der Studiengebühren ( auf jährlich ca. 4200€ )

  16. 3 „Lautlos, klaglos, arbeitslos“ • „Obdachlosigkeit im Anzug“ Zur Wahrung des sozialen Scheins brechen zahlreiche Arbeitslose jeden Morgen im Anzug in Richtung des alten Arbeitsplatzes auf • „Seppuku“ Signifikanter Anstieg der Selbstmordrate aus wirtschaftlichen Gründen • „Karôshi“ Tod durch Überarbeitung (過労死) nimmt zu • Fazit: Proteste gegen die zunehmend schlechten Verhältnisse gibt es kaum. Die Gewerkschaften sind schwach und die Bevölkerung hält an der Regierungspartei fest. „Demokratie besteht in Japan nur als Möglichkeit“

  17. 4 Ausblick: „Der Patient erwacht“ • BIP stieg 2003 um 2,3% ( 1. Quartal 2004 +1,4% ) • Arbeitslosenquote sank auf 4,7% ( Stand März 2004 ) • Nikkei um 50 % gestiegen im Vergleich zum Vorjahr • Ende der Deflation steht kurz bevor ( laut IMF ) CAVE • Aufschwung kam ohne nachhaltige Reformen • Japan ist abhängig von Chinas Wachstum ( Lokomotive China ) Strukturelle Probleme bleiben weiterhin bestehen • Vergreisung der Gesellschaft ( Durchschnittsalter 41J. „älteste Nation der Welt“ ) • Staatsverschuldung

  18. 5 Diskussionsthema • Wo sehen Sie die Unterschiede zwischen dem deutschen und japanischen Bankensystem ? • Wäre der deutsche Finanzsektor immun gegen ein Szenario dieser Art ?

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