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Kapitel 2

Kapitel 2. Methodische Grundlagen und Graphen. 2.1 Komplexität. Lösung von Modellen der Produktion und Logistik mittels: Exakten Lösungsverfahren Heuristiken: teilweise verwendet wenn exakte Verfahren vorhanden (diese jedoch zu teuer oder zu aufwendig sind)

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  1. Kapitel 2 Methodische Grundlagen und Graphen

  2. 2.1 Komplexität • Lösung von Modellen der Produktion und Logistik mittels: • Exakten Lösungsverfahren • Heuristiken: • teilweise verwendet wenn exakte Verfahren vorhanden (diese jedoch zu teuer oder zu aufwendig sind) • verwendet bei Probleme, die „NP-schwer“ sind • Auswahl der Verfahren abhängig von: • verfügbare Software • Kosten-Nutzen-Überlegungen • Komplexität des Problems Operations Management

  3. Beispiel I Lösung von: • LP-Probleme (average case) mit polynomialem Aufwand • da die Anzahl der Iterationsschritte der Simplexmethode linear mit der Anzahl der Nebenbedingungen steigt • jeder Iterationsschritt etwa quadratischen Aufwand verursacht • LP-Probleme mit Ganzzahligkeitsforderungen (integer variables) mittels Branch and Bound (B&B) Verfahren • da in jedem Iterationsschritt ist ein normales LP zu lösen • Die Anzahl dieser Iterationsschritte wächst exponentiell mit der Anzahl der ganzzahligen Variablen • Daher sind diese Probleme nicht mit polynomialem Aufwand zu lösen Operations Management

  4. Beispiel II Bei manchen Problemen (z.B. Transport, Zuordnung) sind die Ganzzahligkeitsforderungen automatisch erfüllt, sodass das Problem einfach bleibt. Auch kann es sein, dass ein Problem als LP-Problem mit Ganzzahligkeitsforderungformuliert werden kann, dass es allerdings andere exakte Verfahren gibt, die das Problem mit polynomialem Aufwand lösen. Operations Management

  5. Heuristiken Unterscheidung zwischen: • Eröffnungsverfahren (zur rasche Generierung einer möglichst guten Startlösung) • Verbesserungsverfahren (um ausgehend von einer zulässigen Lösung eine bessere zu konstruieren) • Kombination beider Verfahren Operations Management

  6. 2.2 Kosten und Distanzen • Entscheidung bei vielen Problemen aufgrund von gewissen Kosten bzw. Distanzen cij: • Ermittlung der Kosten aufgrund technischer Gegebenheiten (Umrüsten einer Maschine von Werkstück i zu Werkstück i) • Kosten als Maß für die Distanz der Objekte i und j dar • gebräuchlichste Distanzen: • Euklidische Distanz • Manhattan Distanz • Maximum Distanz Operations Management

  7. Euklidische Distanz • Luftlinien Entfernung der Punkte x und y im Raum Operations Management

  8. Manhattan Distanz • Entfernung bei einem rechtwinkeligen Straßensystem Operations Management

  9. Maximum Distanz • Bohren von Platinen, Bewegung von Kränen oder Plotterstiften Operations Management

  10. 2.3 Grundbegriffe über Graphen Beispiel: Straßennetz mit Kosten (Kantenlängen): Naturpark mit Eingang O und wichtigstem Aussichtspunkt T: Operations Management

  11. Aufgabe 1 Verlegung von Telefonleitungen, so dass zwischen allen Stationen Telefonverbindungen möglich sind.  Es werden gerade so viele Leitungen verlegt, dass eine Verbindung zwischen je zwei Stationen möglich ist.  Wo sollen die Telefonkabel verlegt werden um am wenigsten Leitungen (in Meilen) zu verbrauchen? Lösung: minimaler spannender Baum, Minimalgerüst Operations Management

  12. Aufgabe 2 Ermittlung des kürzesten Weges vom Eingang des Parks O zur Station T Lösung: kürzeste Wege Operations Management

  13. Aufgabe 3 Problem: Es wollen mehr Besucher an der Busfahrt von 0 zur Station T teilnehmen, als auf dem kürzesten Weg befördert werden können. (Begrenzung der Zahl der täglichen Busfahrten auf jeder Strecke)  Verwendung verschiedener Routen ohne Berücksichtigung der Entfernung, um die Zahl der Busfahrten pro Tag zu erhöhen  Wie werden die verschiedenen Routen angelegt um die Zahl der Busfahrten zu maximieren? Lösung: maximaler Fluss (TL) Operations Management

  14. Aufgabe 4 An jedem der Straßenknoten ist am Ende des Tages ein Mülleimer zu entleeren.  In welcher Reihenfolge sollen die Knoten angefahren werden um die gesamte Reisezeit zuminimieren? Lösung: Rundreiseproblem, TSP (TL) Operations Management

  15. Definition – Graph I Graph (graph):mehrere Punkte (Knoten, nodes, vertices) sind paarweise durch Linien (Kanten,edges, arcs) verbunden Graph Operations Management

  16. Definition – Kette Kette(chain) zwischen den Knoten i und j: Folge von Kanten, die diese zwei Knoten miteinander verbindet Weg (path): eindeutige Richtung der Kette (gerichtet) Operations Management

  17. Definition – Zyklus Zyklus (cycle): Kette, die einen Knoten mit sich selbst verbindet, ohne dass eine Kante zweimal verwendet wird Operations Management

  18. Definition – Baum I Baum(tree): verbundener Graph, der keine Zyklen besitzt Ein Graph heißt verbunden (connected), wenn es zwischen je 2 Knoten eine Kette gibt, die diese Knoten miteinander verbindet. Operations Management

  19. Definition – Baum II Eines der Theoreme der Graphentheorie besagt, dass ein Graph bestehend aus n Knoten verbunden ist, wenn er (n-1) Kanten und keine Zyklen besitzt.  BAUM Operations Management

  20. Definition – Graph II Die Kante eines Graphen heißt gerichtet (directed) oder Pfeil, wenn eine bestimmte Richtung gegeben ist. Innerhalb eines gerichteten Graphen ist jede einzelne Kante gerichtet. Innerhalb eines ungerichteten Graphen ist jede einzelne Kante ungerichtet. Ein gemischter (mixed) Graph enthält sowohl gerichtete als auch ungerichtete Kanten. Operations Management

  21. 2.4 Minimaler Spannbaum (minimal spanning tree, MST) Da im Beispiel n = 7 Knoten vorgegeben sind, muss das resultierende Netzwerk genau (n-1) = 6 Kanten und keine Zyklen besitzen, um einem aufgespannten Baum zu entsprechen. Praxis: zahlreiche Anwendungsbeispiele insb. bei der Planung von schwach frequentierten Transportnetzen z.B: Telefonleitungen Operations Management

  22. Algorithmus von Kruskal • Suche die kürzeste Kante im Graphen und verbinde die beiden angrenzenden Knoten. • Suche den noch nicht verbundenen Knoten, der einem der bereits verbundenen am nächsten liegt. Wiederhole dies bis alle Knoten verbunden sind. Treten dabei Mehrdeutigkeiten auf, so kann die Wahl beliebig getroffen werden, und der Algorithmus führt dennoch zu einer optimalen Lösung. Implementierung am Computer: Man sortiert zunächst die Kanten in aufsteigender Reihenfolge, und dann fügt man jeweils die nächste Kante in den Baum ein, die nicht zu einem Zyklus führen würde. Operations Management

  23. Algorithmus von Kruskal - Beispiel Operations Management

  24. 2.5 Problem des kürzesten Weges(shortest route) • Ermittlung des kürzesten Weg innerhalb eines Netzwerkes von der Quelle (source) O zur Senke (sink) T • Basis vieler anderer wichtiger Logistikprobleme • große Zahl von Verfahren • Unterscheidung von: • Baumalgorithmen: bestimmen den kürzesten Weg von einem Knoten (Quelle) zu allen anderen (und konstruieren so eine Art Baum)klassischen Baumalgorithmen (nächster Unterabschnitt) basieren auf der Idee der dynamischen Programmierung. Sie markieren in jedem Iterationsschritt einen weiteren Knoten. • Verfahren, die den kürzesten Weg zwischen allen Knoten suchen. Operations Management

  25. 2.5.1 Baumalgorithmus für das kürzeste Wege Problem (Dijkstra) Es sei dij = Länge der direkten Kante von i nach j [wenn solche existiert, bzw. dij =  sonst] Initialisierung: n = 0: Es werden alle Knoten i vorläufig markiert, und ihre vorläufig kürzeste Entfernung zum Ursprung D[i] mit der direkten Distanz d0ifestgelegt. [Nur 0 ist endgültig markiert]Wenn es keine direkte Kante von O nach i gibt, setzt man D[i] = . Der vorläufige direkte Vorgänger ist die Quelle: V[i] = O Operations Management

  26. Iterationsschritt n 1.markiere jenen vorläufig markierten Knoten endgültig, der die minimale Distanz D[i] hat. Es ist der n-te nächste Knoten zur Quelle O. Seine kürzeste Distanz zu O ist D[i] und der unmittelbare Vorgänger ist V[i]. 2. Suche alle vorläufig markierten Knoten j, die von i aus über eine direkte Kante erreichbar sind. Wenn D[i] + dij < D[j] ist der Weg über i zu j besser als der bisher beste Weg zu j. Setzte dann D[j] = D[i] + dij und V[j] = i. 3. Wenn T endgültig markiert ist, (bzw. wenn alle Knoten endgültig markiert sind) ist das Verfahren beendet. Operations Management

  27. Verfahren von Dijkstra - Beispiel 2 8 13 Lösung: O – A – B – D – T 4 7 4 , O , O , O 2, O 5, O 4, O A, 2 , O , O B, 4 9, A 4, A 4, O , O 8, B 7, B C, 4 4, O , O 8, B 7, B E, 7 14, E D, 8 8, B, E 13, D T, 13 Operations Management

  28. Lösung Zwei kürzeste Wege mit jeweils Gesamtlänge 13: Operations Management

  29. Verfahren von Bellmann I • Von allen vergebenen Knoten, die noch nicht „vergebene“ Nachbarn haben, ausgehend jeweils den Knoten mit der kürzesten Entfernung suchen • Denjenigen Knoten im nächsten Iterationsschritt vergeben, der die geringste Gesamtentfernung vom Ursprung hat. Operations Management

  30. Verfahren von Bellmann II 2 1 A 2 O O A O 2 O C 4 C 4 A B 4 B 4 A 3 4 A D 9 B E 7 E 7 B E 8 C 5 D A 9 D 8 D 8 B B E D 8 T 13 13 6 D D T E T 14 Operations Management

  31. Verfahren von Bellmann III 2 8 13 4 7 4 1. Lösung: O - A – B – D – T 2. Lösung: O - A – B – E – D – T Operations Management

  32. 2.5.2 Kürzeste Wege zwischen allen Knoten (Triplealgorithmus) Oft such man die kürzesten Wege zwischen jeweils zwei Knoten eines Netzwerkes, bei dem nicht alle Knoten durch direkte Kanten miteinander verbunden sind; z.B. Lösung von Transport- oder Standortproblem Lösung: • Mehrmalige Anwendung des Baumalgorithmus (für jeden Knoten als Startknoten) • besseres Verfahren (Triplealgorithmus): Die bisher bekannte kürzeste Distanz von i nach j wird mit kij bezeichnet und der dabei unmittelbare Vorgänger von j mit vij. Operations Management

  33. Initialisierung, Iterationsschritt n • Initialisierung:Setze kij = dij bzw. kij = , wenn keine direkte Kante i j besteht. Setze vij = i. • Iterationsschritt n: [n durchläuft alle Knoten]Für alle i und j prüfe, ob kin + knj < kij ist. Wenn ja, ist der Weg von i nach j über n [mit den bisher besten bekannten Wegen in und nj] kürzer als der bisher beste bekannte Weg ij.In diesem Falle setze kij = kin + knj und vij = vnj. Operations Management

  34. Obiges Beispiel - Initialisierung Operations Management

  35. Wege über n = 0 Initialisierung: Wege über n = O 6 vergleiche den bisher besten Weg AD (Länge 7) mit „Umweg“ über O, also AO plus OD: 2+4 = 6 da kürzer, wird 7 durch 6 ersetzt 6 Operations Management

  36. Wege über n = A Zeilen und Spalten, wo in der „gelben Zeile“  steht, können sich nicht ändern bei symmetrischden Problemen (ungerichterer Graph) kann alles unter der Hauptdiagonale kopiert werden Wege über n = O Wege über n = A   4 4 9 4  1 4 3 4 13 1  4 9 13 5 1 4  1 4 7 3    5 7 Operations Management

  37. Wege über n = B Wege über n = A Wege über n = B  4 2 8 7  5 3 6 2  4 3 5 4 5 6 8 1 5 4 1 7 7 5    5 7 Operations Management

  38. Wege über n = C Wege über n = B Wege über n = C  8 7 4 2 2 2 6 5  4 2 4  3 4 8 6 1 5 7 1 5 7 3    5 7 Operations Management

  39. Wege über n = D Wege über n = C Wege über n = D 2 4 7 4 13 5 11 2 2 3 1 4 2 3 9 4 10 4 3 1 7 4 6 5 3 13 11 9 10 6 Operations Management

  40. Endlösung - Wege über n = T • Prüfung der Wege über n = E bzw. n = T • Keine Änderungen mehr • Endlösung: weist kürzesten Distanzen auf • Übereinstimmung der 1. Zeile mit dem Ergebnis des Baumalgorithmus Operations Management

  41. 2.5.3 Bemerkungen und weitere Beispiele • Analoge Anwendung in gemischten und gerichteten Graphen • Probleme können bei negative Kantenbewertungen auftreten wenn negative Zyklen im Graphen enthalten sind • ansonsten sind solche Probleme wie üblich zu bearbeiten • vgl. dazu Kapitel 4 von Domschke, W.: Logistik: Transport (Bd. 1), 3. Aufl., Oldenbourg, München, 1989 Operations Management

  42. Beispiel I Man bestimme die kürzesten Wege von (4) zu allen anderen Knoten: Operations Management

  43. Beispiel II Man bestimme die kürzesten Wege zwischen allen Knoten: Operations Management

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