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Objektives Messverfahren für ADS/ADHS

Objektives Messverfahren für ADS/ADHS. Die Ausgangslage. Rund 4% aller Menschen gelten als „Zappelphilip oder Träumsusel“ Konsequenz: Gravierende Aufmerksamkeits- und Leistungsprobleme in Schule und Beruf Diagnose bislang weitgehend subjektiv geprägt (Fragebögen, Verhaltensbeobachtung)

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Objektives Messverfahren für ADS/ADHS

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Presentation Transcript


  1. Objektives Messverfahren für ADS/ADHS

  2. Die Ausgangslage • Rund 4% aller Menschen gelten als „Zappelphilip oder Träumsusel“ • Konsequenz: Gravierende Aufmerksamkeits- und Leistungsprobleme in Schule und Beruf • Diagnose bislang weitgehend subjektiv geprägt (Fragebögen, Verhaltensbeobachtung) • Primäre Behandlung: Medikation • Abgabe in den letzten Jahren vervierzigfacht

  3. Ziel war und ist: Die Schaffung einer OBJEKTIVEN Messgröße / Befundungsstruktur für ADS Diese soll nur solchen Kindern Medikamenten-gaben bescheren, die sie wirklich brauchen. Die Wirksamkeit von Behandlung soll überprüf-bar sein; die Abgabe von Medikamenten nur zeitweilig zur Unterstützung echter Therapie erfolgen. Die Vision

  4. Seit Juni 2006 arbeiten Entwickler, Wissenschaftler und Mediziner an einem echten objektiven Messverfahren für ADS: Aktometer (im Folgenden „ADS-Scanner“) Mit innovativer Technologienutzung können bisherige Tests für ADS auf ein ganz neues Niveau gebracht werden. Das Forschungsprojekt wird vom Bund über die AiF (Arbeitsgemeinschaft industrielle Forschung) nachhaltig gefördert. Die Umsetzung

  5. Gliederung • Exkurs Aufmerksamkeit • Aufmerksamkeitsintensität • Selektive Aufmerksamkeit • Geteilte Aufmerksamkeit • So genannte exekutive Funktionen • Computerdiagnostik • Messung von Reaktionen und dafür benötigter Zeit • Allgemeine Vorteile der Computerdiagnostik • Bedeutung für Kliniken, Ärzte und Therapeuten

  6. Gliederung Teil 2 • Das Aktometer / ADS- Scanner • Eine Definition „Aktometer“ • Technisches • Testverlauf • Der Continuous Performance Test (CPT) • Der Ruhescan • Die Innovation • Ausblicke

  7. Exkurs Aufmerksamkeit: • Aufmerksamkeitsintensität • Alertness – Aufmerksamkeitsaktivierung • tonische Alertness – allgemeine Wachheit • phasische Alertness – reizinduzierte Aufmerksamkeitszunahme (Arousal) • Sustained Attention - Längerfristige Aufmerksamkeit • • Allgemeine Vigilanz • • Selektive Aufmerksamkeit, bewusste Kontrolle

  8. Exkurs Aufmerksamkeit: Selektive Aufmerksamkeit • Fokussieren ´wichtiger´ Reize • Prozess der Fixierung - thalamus (pulvinar) Pathologisch - Perseveration • Prozess der Lösung - posteriorer Parietallappen Pathologisch Ablenkbarkeit - Fluktuation • Prozess der Verschiebung

  9. Exkurs Aufmerksamkeit: Geteilte Aufmerksamkeit • simultane Überwachung von zwei Informationskanälen - bilaterale Frontalhirnfunktionen • links lateraler orbito-frontaler Kortex - Inhibitionsprozess • Ausfälle können modalitätsspezifisch sein • Interferenzen innerhalb einer Modalität

  10. Exkurs Aufmerksamkeit: So genannte exekutive Funktionen • Inhibitionskontrolle (gilt als relativ ADHS-spezifisch) • kognitive Flexibilität • Arbeitsgedächtnis

  11. Computerdiagnostik - Messung von Reaktionen und dafür benötigter Zeit • Reaktionszeit-Tests objektivieren Probleme im Bereich der Daueraufmerksamkeit und der Impulskontrolle • Auslassungsfehler (so genannte Omission Errors) – zeigen Defizite der selektiven Aufmerksamkeit und Vigilanzstörungen • Kurze Reaktionszeiten bei komplexen Aufgaben weisen auf Impulsivität hin • Hohe Schwankungsbreite der Reaktionszeiten weist auf Vigilanzschwankungen hin

  12. Computerdiagnostik - Messung von Reaktionen und dafür benötigter Zeit • Sog. Commission Errors können impulsives Verhalten, Schwierigkeiten bei der Inhibition (Hemmung), Unfähigkeit zur Unterdrückung unpassender Antworten, abbilden • Der IQ wird als Parameter in die quantitative Auswertung und Test-Interpretation mit einbezogen. Langsame Reaktionszeiten korrespondieren in der Regel mit niedrigerer Intelligenz, schnellere mit höherer Intelligenz • Ein Auseinanderfallen dieses Zusammenhanges weist auf eine Auffälligkeit im Aufmerksamkeitssystem hin

  13. Allgemeine Vorteile der Computerdiagnostik: • Messbarkeit neuer, mit Papier-Bleistift-Tests nicht erfassbarer Dimensionen • Größtmögliche Standardisierung und Objektivität der Testdurchführung • Ausschaltung von Testleitereffekten • Individualisierte Instruktionen und Optimierung des Instruktionsverständnisses • Verringerte soziale Belastungen des Probanden durch Einzeltestungen ohne unmittelbare Kontrolle durch den Testleiter • Hohe Akzeptanz bei den Probanden

  14. Allgemeine Vorteile der Computerdiagnostik: • Erfassung von zusätzlichen Verhaltenskomponenten (wie Reaktionszeit) • Zeitmessung bis auf die Millisekunde • Rasche und fehlerfreie Auswertung der Testresultate, sowie direkter Vergleich mit den Normen der Bezugspopulation • Verbesserte Testökonomie durch Automatisierung aller standardisierter Vorgänge (Testvorgabe, Instruktionen, Auswertung, Nutzung von Daten-banken, Weiterverarbeitung der Daten für statistische Analysen)

  15. Der ADS-Scanner (Aktometer) Definition „Ein Aktometer ist ein Messgerät zum Erfassen der Bewegungsintensität eines Patienten. (…) Angewandt wird es vor allem zur Diagnostik von Schlafstörungen und zur Erfassung von Hyperaktivität. Zur Messung des Grades der Hyperaktivität werden meist die Bewegungswerte durchschnittlich aktiver Menschen zum Vergleich herangezogen“ (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Aktometer)

  16. Wie sieht er aus?

  17. Der ADS-Scanner:

  18. Der Kontrollbildschirm

  19. Der Auswertungsbildschirm

  20. Technisches (I) Der von Prof. Dr. Huss (Uni Mainz) in Zusammenarbeit mit der MediTECH entwickelte ADHS-Scanner misst mittels eines so genannten Doppler-Radars Häufigkeit und Intensität der motorischen Unruhe von Testpersonen. Außerdem wird parallel zur Messung (erster Teil) ein so genannter „Continuous Performance Test“ (CPT) durchgeführt.

  21. Technisches (II) Für die Messung gibt es drei Modi: Ruhe-Scan, Scan mit CPT und Freifeld-Scan. Jede der drei Messungen dauert 10 bzw. 13:20 Minuten, wobei zu einem vollständigen Test alle der Messungen (mindestens jedoch der Ruhe-Scan und der Scan mit CPT) gehören. Zusätzlich gibt es noch den Vor-CPT, um einerseits einem Klienten die Funktionsweise des CPT zu erklären, und um andererseits zu überprüfen, ob der Klient die Aufgabe verstanden hat.

  22. Technisches (III) – Hardware • ATMEL 8051 Prozessor • AD- Wandler der eine Abtastrate von 1000 Hz ermöglicht • Grafikdisplay zur Darstellung eine Menüs, der Benutzereingabe und des aktuellen Status • 3- Tasten Bedienführung für das Menü, Benutzereingabe und zum Starten & Beenden der Tests • Zum System geführter Taster für Patienten (kabelgebunden), mit dem der Proband beim CPT seine Reaktion anzeigt • USB- Anschluss für die Verbindung mit PC zur Datenübertragung und zur Fernsteuerung • LED- Matrix zur Darstellung der Symbole beim CPT • Interner Speicher für 20 Versuchsdatensätze

  23. Testverlauf • Vorbereitung mit Vor-CPT (1-5 Minuten)(Wiederholung bis die Testanforderungen vom Probanden verstanden sind) • Durchführung Messung mit CPT (10 Minuten) (ab 12 Jahren 13:20 min.) • Pause (2 Minuten) • Ruhescan ohne jede Stimulation (10 Minuten)(ab 12 Jahren 13:20 min.) • Gesamtdauer damit kleiner 30 Minuten

  24. Der Continuous Performance Test I Der CPT dient zur… …Erfassung der selektiven Aufmerksamkeit, …der Daueraufmerksamkeit, …sowie des impulsiven Verhaltens eines Probanden Details zum CPT:6 unterschiedliche Symbole (4 diagonale Pfeile, 1 Quadrat und 1 Kreuz) erscheinen in ungleichen Interstimulusintervallen (ISI) auf der LED-Matrix des ADS- Scanners. Der Proband hat die Aufgabe, schnellstmöglich mit einem Druck auf den Taster zu reagieren, wenn auf ein Quadrat ein Kreuz folgt. Gleichzeitig wird über das Dopplerradar die übergreifende motorische Aktivität (des gesamten Körpers) gemessen.

  25. Der Continuous Performance Test II • Andauernde Stimulusfolgen (10 bzw. 13:20 Min.): • 50% gänzlich irrelevant (diagonale Pfeile) • 25% Nontargetsequenzen(ein Quadrat auf das kein Kreuz folgt) • 25% Targetsequenzen(ein Quadrat auf das ein Kreuz folgt) • Fehlermöglichkeiten: • Omissionsfehler • (Reaktion auf Targetsequenz bleibt aus) • Commissionsfehler 1 • (Reaktion auf einen gänzlich irrelevanten Sequenz) • Commissionsfehler 2 • (Reaktion auf eine Nontargetsequenz)

  26. Der Ruhescan Standardisierte Instruktion: „Die Kinder sollen instruiert werden, möglichst ruhig zu sitzen. Z.B.: Jetzt folgt ein zweiter Test. Hierbei sollst Du 10min/13.20min. Ruhig sitzen und Dich so wenig wie möglich bewegen. Das Gerät piept, wenn der Test zu Ende ist. Zeitangaben zur noch verbleibenden Testdauer während des Tests dürfen nicht gegeben werden.“ (Handbuch ADS-Scanner) Ziel ist es auf Grund der Normierung an der alters-spezifischen Population, aus den Scanergebnissen Rückschlüsse über motorische Unruhe ziehen zu können.

  27. Die Innovation I Keines der eingesetzten Verfahren ist für sich genommen `neu`. Sowohl das Dopplerradar-Prinzip als auch der CPT sind in verschiedenen Bereichen hinlänglich bekannt und werden standardisiert genutzt. Völlig neu und innovativ ist der Einsatz dieser Form der Messung zur Diagnostik und Behandlung von Kindern mit ADHS. Ganzkörpermessungen waren hier bislang nicht möglich; Versuche partieller Messung motorischer Unruhe scheiterten. Der CPT arbeitet mit variablen Interstimulusintervallen, damit der Proband sich nicht an eine Rhythmik anpasst.

  28. Die Innovation II „[Ziel bei der Entwicklung] des ADS- Scanner war und ist es, ein weltweit erstes objektives Messverfahren für Betroffene von ADHS zu schaffen, mit dessen Hilfe eine Aufmerksamkeits-Defizit-Störung verlässlicher festgestellt werden kann (…)“ (R. Warnke)

  29. Die Innovation III Im Vorläuferprojekt [eines von Prof. Huss zuvor entwickelten ADS- Scanners] (…) konnten sehr gute Screening-Eigenschaften des Verfahrens nachgewiesen werden (Gesunde werden frühzeitig als gesund erkannt). (…) Kindern, bei denen ADHS vermutet wurde [können] lange und belastende Befragungen und psychologische Tests erspart bleiben, wenn bereits in der Screening-Phase mit hoher Sicherheit ein ADHS ausgeschlossen werden kann.“(Prof. Dr. M. Huss, 2007) Als weiteres Einsatzgebiet bietet sich wegen der Objektivität der Datenerhebung die Verlaufskontrolle von Therapien (auch etwa von Medikamentenbehandlung oder NF) an.

  30. Wertung und Ausblick Die Vorteile dieses neuartigen Screeningverfahrens sowie die Möglichkeiten Computergestützter Diagnostik wurden betrachtet und dargestellt. • ADHS kann bereits jetzt mit eindrucksvoller Quote bei Nicht-ADSlern ausgeschlossen werden. • Die laufende zweite klinische Erprobung in Mainz, Berlin und Marsberg wird zeigen, wie treffsicher auch die Bestätigung des Verdachts ADHS ist. • Bereits jetzt setzen ausgewählte Kooperationspartner dies in ihren Praxen zu Testzwecken unterstützend zur klinischen Erprobung ein.

  31. Weitere Informationen bei der MediTECH Electronic GmbH Langer Acker 7 30900 Wedemark Ruf 05130 – 97778-0 Fax 05130 – 97778-22 Internet: www.meditech.deeMail: service@meditech.de

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