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Mehr Fälle - DRGs als Treiber ?

Sichere Versorgung und gute Arbeit Zur Umsetzung der Koalitionsvereinbarung zum Personalbedarf im Krankenhaus Anlagen Herbert Weisbrod-Frey Bereich Gesundheitspolitik beim Bundesvorstand Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - ver.di. Mehr Fälle - DRGs als Treiber ?.

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Mehr Fälle - DRGs als Treiber ?

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  1. Sichere Versorgung und gute Arbeit Zur Umsetzung der Koalitionsvereinbarung zum Personalbedarf im KrankenhausAnlagenHerbert Weisbrod-FreyBereich Gesundheitspolitik beim BundesvorstandVereinte Dienstleistungsgewerkschaft - ver.di

  2. Mehr Fälle- DRGs als Treiber ? • Mehr Fälle ohne Personalausgleich. • Das erhöht die Arbeitsbelastung und verschlechtert die Versorgung der Patient/-innen • Schon lange vor Einführung der DRGs nehmen die Fallzahlen zu. Dies dürfte stark mit dem medizinischen Fortschritt verknüpft sein. • Allein während der kostenneutralen Einführung 2003/2004 sind die Fallzahlen gesunken. Damit haben die KH versucht der andauernden Budgetierung etwas entgegenzusetzen und konnten ihre Ausgangslage dadurch verbessern. (weniger Fälle, gleiches Geld = höherer Fallwert) Entwicklung der Fallzahlen in Mio. /Jahr Quelle: eigene Darstellung auf Datenbasisbasis des Statischen Bundesamtes

  3. Teuer für Versicherte • bei den Beschäftigten kommt • wenig an Der Start in die DRGs begann mit einer leichten Abflachung der Vergütungssteigerung in der Einführungsphase. Danach stiegen die Krankenhausausgaben deutlicher als je zuvor. Davon profitierten jedoch nicht alle Häuser. Quelle: eigene Darstellung auf Datenbasisbasis des Statischen Bundesamtes

  4. Treiber für den Kostenanstieg - mehr und schwerere Fälle Rund 10 Mrd. EUR mehr sind seit der DRG Einführung über die Veränderungsrate hinaus ausgegeben worden. Überwiegend waren mehr und schwerere Fälle der Grund dafür. Daneben gab es politische Eingriffe Tatsächliche Ausgaben ~ 10 Mrd. Nicht jedes Haus profitiert gleichermaßen. Wer nicht mehr oder schwerere Fälle behandelt, bleibt auf der roten Linie ! Quelle: eigene Darstellung auf Datenbasisbasis des Statischen Bundesamtes

  5. Hoher Bedarf – wenig Fördermittel Krankenhausinvestitionen auf Talfahrt absolut Die Krankenhaus-investionen sind in den letzten 20 Jahren stark zurückgegangen. • Mehr als die Hälfte der Investi-tionen wird aus den Betriebs-mitteln entnommen In % der Gesamtkosten

  6. Mehr Fälle Personalentwicklung bleibt zurück Fallzahl und Personal im Krankenhaus 2000 -2011 Mit Einführung der DRGs stieg die Fallzahl in den Krankenhäusern (2011 ca. 18,3 Mio./Jahr). Trotzdem wurde zunächst noch Personal abgebaut. Die Schere bleibt offen. Vollkräfte im Jahresdurchschnitt Index: 2000 = 100 Quelle: eigene Darstellung auf Datenbasisbasis des Statischen Bundesamtes

  7. Mehr Fälle Personalentwicklung bleibt zurück Fallzahl und Personal (ohne Ärzt/-innen) im Krankenhaus 2000 - 2011 Noch schlechter wird das Verhältnis zwischen Fallzahl und Personal, wenn die Einstellung zusätzlicher Ärztinnen und Ärzte unberücksichtigt bleibt. Diese Schere öffnet sich weiter Index: 2000 = 100 Quelle: eigene Darstellung auf Datenbasisbasis des Statischen Bundesamtes

  8. Arbeit im Krankenhaus:Belastung steigt Belastungskennziffern Fälle je Beschäftigte 2000 - 2011 Während bei Ärztinnen und Ärzten die hohe Belastung durch Neueinstellungen endlich gemildert werden konnte, steigt sie beim übrigen Personal weiter an. Index: 2000 = 100 Quelle: eigene Darstellung auf Datenbasisbasis des Statischen Bundesamtes

  9. Personalkosten: Pflege bleibt zurück Entwicklung 2002 bis 2010 in Prozent Personalkostenverteilung in allgemeinen Krankenhäusern in Tausend Euro. Quelle: Isfort, Deutsches Institut für Pflegeforschung - dip, Köln 2012

  10. Blick in andere Länder So viele Patient/-innen versorgt eine Pflegekraft im Krankenhaus In Deutschland versorgt eine Krankenpflege-person durchschn. 10,3 Patient/-innen. In Norwegen sind es lediglich 3,8 Quelle: Kontraste 2013 Datenbasis: RN4Cast Studie

  11. Handlungsbedarf: Zu wenig Personal gefährdet Patienten I »Wie oft ist es in Ihren letzten sieben Arbeitstagen vorgekommen, dass…« Fast ein Drittel sagen, dass sie häufiger oder oft nicht angemessen Patient/-innen bei der Nahrungsaufnahme unterstützen konnten Quelle: Isfort, Pflegethermometer 2009, Deutsches Institut für Pflegeforschung - dip, Köln, Rund 14.000 Befragte

  12. Handlungsbedarf: Zu wenig Personal gefährdet Patienten II »Wie oft ist es in Ihren letzten sieben Arbeitstagen vorgekommen, dass…« Fast zwei Drittel sagen, dass sie häufiger oder oft altersverwirrte Patient/-innen nicht ausreichend beobachten konnten Quelle: Isfort, Pflegethermometer 2009, Deutsches Institut für Pflegeforschung - dip, Köln, Rund 14.000 Befragte

  13. Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen Licht und Schatten • 95 % sagen, dass sie in hohem oder sehr hohem Maße einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten • 84 % sagen, dass sie sich sehr häufig oder oft bei der Arbeit hetzen müssen • 79 % sind der Meinung, dass ihr Arbeitsentgelt ihrer Leistung gar nicht oder kaum gerecht wird • 47 % sagen, dass sie sehr häufig oder oft Abstriche bei der Qualität ihrer Arbeit machen müssen, um ihr Arbeitspensum zu schaffen DGB-Index Gute Arbeit 2012

  14. Bitte denken Sie an Ihre Arbeit und Ihren Gesundheitszustand: Meinen Sie, dass Sie unter den derzeitigen Anforderungen Ihre jetzige Tätigkeit bis zum Rentenalter ausüben können? 2008 2012 Pflegeberufe Arbeiten bis zur Rente ? DGB-Index Gute Arbeit

  15. Strohfeuer helfen nicht Beispiel Pflegeförderprogramm 2009 -2011 Abschlussbericht des GKV-Spitzenverbandes: „Pflegestellen-Förderprogramm nicht umfassend abgerufen“ • Programm: +0,48 %/Jahr zum Budget für neue Pflegekräfte oder Aufstockung Teilzeitstellen. Laufzeit 2009 bis 2011 • Nutzer: Mehr als 1.100 Krankenhäuser • Kosten: ca. 1,1 Mrd. Euro für etwa 15.300 zusätzliche Vollkräfte. • Nachweis: Testate von Jahresabschlussprüfern für 13.600 Vollkräfte vorgelegt • Geld ab 2012: dauerhaft im LBFW. Keine Nachweispflicht nach 2011. • Ungewiss: Wie viel zusätzlichen Pflegekräfte noch in den Krankenhäusern? • Amtl. Statistik : Zuwachs von 9.200 Vollkräften. • „Inwieweit sich durch die zusätzliche Finanzierung die Pflegequalität in den Krankenhäusern positiv entwickelt hat, lässt sich derzeit kaum ermitteln, da Qualitätsindikatoren zur Beurteilung der Pflegequalität rar sind. Die Pflegequalität muss künftig verstärkt messbar gemacht werden.“ (Zitat aus dem Abschlussbericht des GKV-Spitzenverbandes)

  16. winwin StrategieGesetzliche Personalbemessung Für Patientinnen und Patienten Sicherheit, Qualität, Zuwendung Für Beschäftigte: Bessere Arbeitsbedingungen, Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit, mehr Zeit Für Krankenhausträger Geld für gute Qualität, Planbarkeit Für Krankenkassen: Zielgerichteter Einsatz der Versichertengelder

  17. Gangbarer Weg? • Wissenschaftler für • Gesetzliche Personalbemessung • im Krankenhaus • Von 40 internationalen Studien sehen 39 einen direkten Zusammenhang zwischen Personalausstattung und Mortalität 1 • sektorenübergreifende pflegerische Versorgung berücksichtigen: Lösung für Krankenhaus nicht zu Lasten des ambulanten Sektors, der pflegerischen Versorgung älterer Menschen oder der Rehabilitation 2 • Einführung muss mit Ausbildungsoffensive und Verbesserung der Arbeits- und Einkommensbedingungen einhergehen 3 • Für die Einführung ist ein Konsens zwischen Experten erforderlich (z.B. Beirat) 4 • 1: Braun, Uni Bremen 2 + 3: Isfort, dip Köln 4: Simon, HS Hannover

  18. Personalbemessung per Gesetz Welche eignet sich für das Krankenhaus • Als Sofortlösung fordert ver.di die bereits in den 90er Jahren eingesetzte Pflegepersonal-Regelung (PPR) zur Personalbemessung zu nutzen. • Vorteil: • Sie ist bekannt: In 246 Häusern Kalkulationsgrundlage für Fallpauschalen. • Sie ist wirksam: PPR führte zwischen 1993 und 1995 zu 21.000 zusätzlichen Stellen. • Aber: • PPR bildet nur die Versorgung vor 20 Jahren ab. Sie braucht Weitentwicklung.

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