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ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien. 2 . Gliederung. Futtermitteleinsatz in
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1. Futtermittelkunde Univ.Doz. DI Dr. Herbert Würzner
ALVA-Herbstsitzung
11. Nov. 2008
2. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 2
3. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 3 Gliederung 10. Körnerleguminosen
11. Nebenprodukte des Gärungsgewerbes
12. Futtermittel tierischer Herkunft
Deutsche Positivliste:
http://www.dlg.org/de/landwirtschaft/futtermittelnet/positivliste/index.html
4. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 4 Futtermitteleinsatz in Österreich: Gesamt ca. 20 Mill. t Mischfutter: Gesamt ca. 4 Mill. t;
Hofeigene Mischungen: ca. 3 Mill t;
Futtermittelwirtschaft: ca. 1 Mill. t
Geflügel: Gesamt: ca. 500.000 t; Hofeigene Mischungen: 100.000; Futtermittelwirtschaft: 400.000 t
Rinder: Gesamt: 1,0-1,5 Mill. t; Hofeigene Mischungen: 0,7-1.2 Mill.; Futtermittelwirtsch.: 300.000 t
Schwein: Gesamt: ca. 2 Mill. t; Hofeigene Mischungen: 1,8 Mill.; Futtermittelwirtsch.: 200.000 t
5. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 5 Herkunft der Rohstoffebei der Erzeugung von Mischfutter
6. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 6 Einteilung der Futtermittel Zahl der Komponenten: - Einzelfuttermittel (FM-Ausgangserzeugnisse) - Mischfuttermittel
Verwendungszweck: - Alleinfuttermittel - Ergänzungsfuttermittel - Mineralergänzungsfuttermittel (mind. 40 % Rohasche)
Botanische Merkmale, Herkunft und Erzeugung, z.B.: - Wurzel und Knollen (Rüben, Kartoffel,..) - Körner und Samen (Getreide, Raps, Sonnenblumen,…) - Nebenprodukte, z.B. der Alkohol- (Schlempen), Stärke- und Zuckererzeugung, Mühlen, …
7. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 7 Einteilung der Futtermittel Konsistenz: - Raufutter (Heu und Stroh) - Saftfutter (Grünfutter, Silagen, Wurzel, Knollen)
Bearbeitungsform: - vermahlen, geschrotet - pelletiert - extrudiert bzw. expandiert
Betriebswirtschaftlich/Marktwirtschaftlich: - wirtschaftseigene Futtermittel z.B. Raufutter, Getreide, Körnerleguminosen (landw. Betrieb) - Zukaufsfuttermittel – (Handelsfutter) z.B.: Getreide, Trockenschnitzel, Mischfuttermittel
8. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 8 Aufbau von Mischfuttermitteln
9. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 9 Energie
10. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 10 Rohprotein Der Rohproteingehalt wird über den analysierten Stickstoff der untersuchten Substanz berechnet.
N-Gehalt x 6,25=Rohproteingehalt
Tiere haben nicht XP-Bedarf sondern Bedarf an Aminosäuren.
essentielle Aminosäuren: Lysin, Methionin, Threonin und Tryptophan
Für Wiederkäuer nicht relevant! Geflügel, Schwein!
11. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 11 Zusammensetzung Futtermittel Gesamt: Wasser + Trockenmasse
Trockenmasse: Organ. Substanz + anorgan. Subst. (Rohasche)
Organische Substanz: Rohprotein + Rohfett + Kohlenhydrate
Kohlenhydrate: Stickstoff-freie Extraktstoffe (NfE) + Rohfaser
NfE: Hemicellulosen + Pektine + Stärke + Zucker
Rohfaser: Lignin + Cellulose
Weender Analyse: 100 - Wasser+XP+XL+XA+XF = NfE
12. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 12 Mengenelemente Calcium und Phosphor: verwendet für den Skelettaufbau, auch Eierschale; P ist auch für die Fruchtbarkeit von Bedeutung
Natrium: Bedeutung für Fruchtbarkeit und Zellaufbau
Magnesium: Bedeutung für Knochenaufbau und Eierschale, für enzymatische Reaktionen, sowie für Erregungsübertragung zwischen Nerv und Muskel
Kalium: in pflanzlichen Futtermitteln reichlich vorhanden
Schwefel: bei genügend Eiweiß (S-haltige Aminosäuren) kein Mangel; enthalten in Haaren, Federn und Hufen
13. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 13 Mineralstoffträger
Calcium: kohlensaurer Futterkalk, CaCO3 (granulierte Struktur)
Phosphor: Dicalciumphosphat, Monocalciumphosphat, Monodicalciumphosphat (granulierte Struktur)
Magnesium: Magnesiumoxyd (50% Mg), Magnesiumphosphat (granulierte Struktur; 1% Ca, 13,5 % P, 24 % Mg)
Natrium: Viehsalz, NaCl (38 % Na), Na-Bicarbonat (36 % Na)
14. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 14 Spurenelemente Eisen (Fe): Farbstoff des Blutes und der Muskel; Sauerstoffübertragung
Kupfer (Cu): Bildung roter Blutkörperchen; Fruchtbarkeit
Kobalt (Co): Bestandteil des Vitamin B 12 und vieler Enzyme; Mattigkeit der Tiere bei Mangel
Mangan (Mn): Mineralisierung des Skeletts; Entwicklung und Funktion der Geschlechtsorgane, Aktivierung von Enzymen
Zink (Zn): Bestandteil des Hormons Insulin; Haut und Fruchtbarkeit
Selen (Se): antioxydative Wirkung; Fruchtbarkeit, Immunabwehr
Jod (J): Bestandteil des Hormons Thyroxin aus der Schilddrüse
Molybdän (Mo): Aktivierung von Enzymen, Immunabwehr
15. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 15 Spurenelement-verbindungen Eisen: Eisen-carbonat, -chlorid, -citrat, -sulfat, - aminosäurechelat
Kupfer: Kupfer-acetat, -carbonat, -chlorid, -sulfat, Aminosäure- Kupferchelat
Kobalt: Kobalt-acetat, -carbonat, -chlorid, -sulfat
Mangan: Mangan-carbonat, -chlorid, -sulfat,- oxid, Aminosäure- Manganchelat
Zink: Zinkacetat, -carbonat, -chlorid, -sulfat,- oxid, Aminosäure-Zinkchelat
Selen: Natriumselenit, -selenat
Jod: Calciumjodat, Natriumjodid, Kaliumjodid
Molybdän (Mo): Ammoniummolybdat, Natriummolybdat
16. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 16 Fettlösliche Vitamine Vitamin A: Sehvermögen, Knochenwachstum, Epithelschutz, Fruchtbarkeit, Stoffwechsel; Vorstufe ist das Carotin (wirksamste Form ß-Carotin)
Vitamin D: Einbau von Ca und P in die Knochen; Resorption von Ca aus dem Darm; Rückresorption von P aus der Niere; Vorstufen sind das pflanzliche Vit. D2 (Ergosterin) und das tierische Vit. D3,
Vitamin E: antioxydative Wirkung; stärkt Kreislauf und Muskulatur; fruchtbarkeitsfördernd
Vitamin K: Blutgerinnung; für den Stoffwechsel von Mikroorganismen;
17. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 17 Wasserlösliche Vitamine Aufgaben: Bestandteil von Enzymen und allg. wichtig für die Stoffwechseltätigkeit
Vitamin B1 (Aneurin, Thiamin), Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B3 (Niacin), Vitamin B4 (Cholin), Vitamin B5 (Pantothensäure), Vitamin B6 (Pyridoxin), Vitamin B12 (Cobalamin)
Folsäure: beim Geflügel sind Zusätze notwendig, Wiederkäuer und Schweine decken ihren Bedarf selbst;
Biotin (Vitamin H): wichtig für Klauen und Hufe
Vitamin C (Ascorbinsäure): steigert die Abwehrkraft
18. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 18 Einzelfuttermittel Grünfutter/ Raufutter/Stroh
Hackfrüchte (Knollen und Wurzeln)
Getreide und Nebenerzeugnisse
Ölsaaten/Ölfrüchte und Nebenerzeugnisse
Öle und Fette
Körnerleguminosen
Nebenprodukte des Gärungsgewerbes
Futtermittel tierischer Herkunft
Mineralstoffe
19. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 19 Grünfutter Oberirdische Teile von Futterpflanzen, die ihr Wachstum noch nicht abgeschlossen haben; Grünfutter ist sehr heterogen:
innerhalb der Pflanze (Vegetationsstadium, Anteil Stängel, Blätter, Samen;)
zwischen Pflanzen (Anteil Gräser, Kräuter, Leguminosen)
Dauergrünland (Wiesen und Weiden): Gräser (60-70%), Leguminosen (20-30%), Kräuter (ca. 10 %)
Ackerfutterbau: Hauptfrüchte, Zwischen- und Zweitfrüchte; Leguminosen, Grüngetreide, Raps, Klee-Gras-Mischungen
Koppelprodukte: z.B. Zuckerrübenblatt, Grünmehl
20. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 20 Grünfutter
Gräser: Wiesenrispe, Knaulgras, Wiesenschwingel, Lieschgras, Wiesenfuchsschwanz, Weidelgras, …
Leguminosen (Wiesen/Weiden): Rotklee, Gelbklee, Hornklee, Weißklee, Schwedenklee, Esparsette, …
Leguminosen (Ackerbau): Luzerne, Ackerbohne, Saatwicke, Blaue Lupine, Erbsen, …
Kräuter: Löwenzahn, Wegericharten, Ampfer, Schafgarbe, …
21. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 21 Futterwert von Grünfutter Rohprotein: Junges Pflanzenmaterial (Blätter) ist reich an Rohprotein, die Qualität des Reineiweißes ist mäßig.
Rohfett: Wenig Triglyceride, viel sonstige fettlösliche Stoffe (Tocopherole, ß-Carotin und Carotinoide, Vitamin D2, Chlorophyll, Wachse)
Rohfaser: Viel Cellulose+Hemicellulosen, mit fortschreitendem Vegetationsstadium vermehrt Lignin >> Beeinträchtigung der Verdaulichkeit von XP, XL, NfE; liefert strukturierte Rohfaser für WK.
Rohasche: hohe Mineralstoffgehalte, stark schwankend, generell viel K
NfE: In jungem Material v. a.: Zucker, Stärke (Körner), generell viele NSP (Nicht-Stärke-Polysaccharide); Verwertung durch Mikroorganismen v.a. beim Wiederkäuer, Pferd (Blinddarm), Sauen (Dickdarm)
22. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 22 Futterwert von Grünfutter Gräser: a) Weidetypen „Untergräser“ (z.B. Rispenarten): niedrige Wuchshöhe, feine Stängel, relativ mehr Blätter und Protein und Energie
b) Mähtypen „Obergräser“ (z.B. Knaulgras): grobe Stängel, relativ mehr Rohfaser, weniger Energie
Leguminosen, Kräuter: höherer Blattanteil als Gräser ? mehr Rohprotein, mehr Energie, mehr Mikronährstoffe. Die generative Entwicklungsphase verändert die Zusammensetzung nicht so stark wie bei Gräsern ? in klee- und kräuterreichen Beständen erfolgt der Rückgang der Futterwerte weniger rasch.
23. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 23 Antinutritive Faktoren, toxische Stoffe Glucosinolate und Erucasäure: Vorkommen bei Raps und Rübsen; Wirkung auf Schilddrüse und Geschmack (Milch, Eier)
Sterole: Goldhafer; Calcinose
Saponine: Luzerne, Klee; Tympanie
Oxalsäure: Rübenblatt; Durchfall
Nitrat (Nitrit): im jungen Grünfutter; Nitritvergiftung
Mycotoxine: Stoppelreste, abgestorbene Pflanzenteile; diverse Toxizität
24. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 24 Beispiele für Giftpflanzen Gefleckter Schierling: Vorkommen in Gräben, Teichrändern; Krämpfe, Hämolyse
Blauer Eisenhut: auf Bergwiesen; Zellgift (Colchicin)
Ackerschachtelhalm: auf feuchten Standorten; Durchfall, Taumelkrankheit
Adlerfarn: auf Waldwiesen, Waldrand; Ataxie, Hämathurie
Jakobskreuzkraut: Trockene Standorte; Durchfall, Leberschäden
Herbstzeitlose: Bergwiesen; Zellgift (Colchicin)
25. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 25 Hackfrüchte Hackfrüchte sind nährstoffreiche Wurzelorgane (z.B. Rüben) oder Sprossknollen (z.B. Kartoffeln) von Pflanzen. Gelegentlich werden auch die „fleischigen Früchte“ (Kürbis, Obst) zu den Hackfrüchten gezählt. Der Name „Hackfrüchte“ rührt aus der Anbautechnik und Bearbeitung.
Die wichtigsten einheimischen Hackfrüchte sind Kartoffeln und Beta-Rüben (Zuckerrüben, Futterrüben) und teilweise auch Brassica-Rüben (Kohlrüben, Wasserrüben).
Seltenere Hackfrüchte sind Topinambur, Zichorien und Mohrrüben.
In tropischen Gegenden hat der Anbau von Kassava (Tapioka oder Maniok) eine große Bedeutung (in den Handel kommt es als stärkereiches „Maniokmehl“ – nicht in Österreich).
26. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 26 Futterwert Hackfrüchte Wenig Rohprotein, die Qualität des Reineiweißes ist sehr variabel; Kartoffel gut
Hackfrüchte enthalten so gut wie kein Fett und damit auch keine fettlöslichen Vitamine, essentielle Fettsäuren etc.
Hauptsächlich Kohlenhydrate, Zucker und/oder Stärke;
Wenig Rohfaser, praktisch kein Lignin, keine Strukturwirksamkeít
In der Trockenmasse relativ viel Rohasche (hoher Überhang an Kalium, Calcium-arm)
27. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 27 Getreide - Inhaltsstoffe Energie Rohprotein Rohfett Rohfaser
Mais ++ 9,3 4,0 2,3
Gerste + 10,9 2,4 5,0
Weizen + 12,0 1,8 2,6
Roggen + 9,9 1,6 2,4
Triticale + 12,8 1,6 2,9
Hafer -- 10,8 4,7 10,2
Hirse ++ 9,8 3,0 2,4
ME 11-14 MJ 10-13 % 1,5 – 5 % 2,5-12 %
28. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 28 Getreideaufbereitung Wassergehalt muss < 14 % sein, sonst nicht lagerfähig! Trocknung oder Silierung sofort nach der Ernte notwendig.
In den ersten 4 Wochen nach der Ernte tritt ein Nachreifungsprozess ein – Wasserabgabe, (Getreide schwitzt) ? in dieser Phase nicht zur Verfütterung geeignet (Verdauungsstörungen, Schwein und Pferd besonders empfindlich)
Vor der Einlagerung soll auch eine Reinigung des Getreides erfolgen. (Lagerpilze ? Ochratoxin)
29. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 29 Negative Stoffe im Getreide Phosphor ist großteils phytatgebunden und für Monogastriden schlecht verwertbar. Einsatz von Zusatzstoff Phytase
Mycotoxine: bei ungünstiger Witterung (gesetzl. Richtwerte!)
Antinutritive Substanzen:
Tannine (Hirse!): reduziert die Futteraufnahme, hemmen eiweißabbauende Enzyme; ist stark sortenabhängig
ß-Glucane (Gerste) und Pentosane (Roggen u. Triticale): höhere Viskosität des Kotes, Beeinträchtigung der Verdauung und Resorption, Veränderung der Darmflora; Einsatz von Enzymen (Glucanasen, Amylasen, Xylanasen)
30. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 30 Mühlennachprodukte In der Müllerei fallen an:
Kleie, Grießkleie, Futtermehl, Nachmehl, Schälkleie (z.B. Hafer-), Quellmehl (Weizen und Mais-, Stärke aufgeschlossen), Keime:
sind meist die äußeren Bestandteile des Getreidekorns, aber auch Teile des Mehlkörpers;
Rohprotein: 13-16 %
Rohfett: 3-4 %
Rohfaser: 3-12 %
ME 8 – 14 MJ
NEL 5 – 7 MJ
31. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 31 Nebenerzeugnisse aus der Getreidestärkeproduktion Stärkekörner sind durch Kleber verbunden
Kleber (Weizen, Mais): min. 62% RP; 4,7% RFE; 17 MJ ME-Schwein
Kleberfutter: 23-35% RP; 3,6% RFE; 4-8% RFA; 11 MJ Umsetzbare Energie
Quellstärke: durch Wärmebehandlung weitgehend aufgeschlossen (= LM)
32. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 32 Ölsaaten Sojabohnen: können an Monogastriden nur nach einer thermischen Behandlung (zerstört die Trypsininhibitoren ? verschlechtern die Proteinverdaulichkeit, Vergrößerung des Pankreas) verfüttert werden
Raps: Verfütterung von 00-Sorten (erucasäure- und glucosinolatarm) sind zu bevorzugen. Sinapin beschränkt Einsatzmöglichkeiten für Legehennen (kann zu fischigem Geruch der Eier führen).
Sonnenblumen: Hoher Gehalt an schwer verdaulicher Rohfaser in den Schalen reduziert die Verdaulichkeit und den Futterwert.
33. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 33 Ölsaaten und -extraktionsschrote Energie Rohprotein Rohfett Rohfaser
Sojabohne +++ 35,0 17,9 5,5
SES + 48,0 1,5 6,0
Rapsextrakt. + 35,0 2,2 11,7
Sonnenblumenkern ++ 16,0 30-40 15-25
SBES -- 34-38 2,0 14-30
Gesamt:
Umsetzb. Energie 8-15 MJ 15-50 % 1,5–40 % 5,5-30 %
34. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 34 Fettgewinnung Nach dem Reinigen, eventuell Schälen und Zerkleinern, wird das Fett gewonnen.
Mechanisches Pressen ? Kuchen ? geringste Ölausbeute und hoher Restfettgehalt
kontinuierliche Ölgewinnung mit Schneckenpressen ? Expeller
Ölgewinnung mit Pressen und Extraktion ? Extraktionsschrot ? geringer Restfett- und hoher Eiweißgehalt; Lösungsmittel müssen durch Erhitzung entfernt werden.
35. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 35 Öle und Fette Öle und Fette sind die energiereichsten Futtermittel, etwa dreimal soviel Energiegehalt als Gerste (ca. 30 MJ ME)
Ziel des Fetteinsatzes ist eine energetische Aufwertung der Futtermischung und damit ein positiver Einfluss auf die Futterverwertung, sowie die Staubbindung.
Fettsäuren bestimmen die Eigenschaften des tier. Erzeugnisses; Öle = hoher Anteil an langkettigen oder ungesättigten FS; harte Fette = hoher Anteil an kurzkettigen und gesättigten FS
Je mehr C-Atome umso höher ist der Schmelzpunkt
Je mehr Doppelbindungen eine FS mit gleicher Anzahl von C-Atomen aufweist, umso geringer ist der Schmelzpunkt.
36. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 36 Hülsenfruchtsamen, Körnerleguminosen „Hülsenfruchtsamen“ sind die Körner der Schmetterlingsblütler (fabaceae).
Im FM-Bereich als Körnerleguminosen bezeichnet. Dem gegenüber werden die ölhaltigen Hülsenfruchtsamen (z.B. Soja) meist in der Gruppe der „Ölsaaten“ zusammengefasst.
Die wichtigsten einheimischen Körnerleguminosen sind Ackerbohnen, Erbsen und (Süß)-lupinen. In geringem Umfang gelangen auch Wicken, Gartenbohnen, sowie Sojabohnen (ganzes Korn) zur Verfütterung.
Einsatz im Mischfutter begrenzt, weil tw. Bitterstoffe, Tannine, Alkaloide usw. enthalten. Einheimische Alternative zu Soja.
37. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 37 Futterwert Körnerleguminosen Relativ viel Rohprotein, im Vergleich zu Getreide mehr Lysin, aber deutlich weniger Methionin.
Körnerleguminosen enthalten wenig Fett und damit auch kaum essentielle Fettsäuren und fettlösliche Vitamine.
Mäßig hoher Gehalt an NfE; bestehen nur bei Bohnen und Erbsen vorwiegend aus Stärke, ansonsten aus NSP.
Im Vergleich zu Getreide relativ viel Rohfaser, besonders die Lupine. Die Rohfaserfraktion ist jedoch relativ leicht abbaubar (keine allzu starke Depression des Energiewerts).
Rohasche - ähnlich wie Getreide, Ca-arm und P-reich
38. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 38 Körnerleguminosen: Antinutritive Stoffe
39. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 39 Nebenprodukte Brauerei Energie Rohprotein Rohfett Rohfaser Zucker
Malzkeime + 27,3 1,0 13,3 13
Nebenprodukt der Mälzerei; leichtlösl. Kohlenhydr.; Rinder, diätet. Wirkung beim Schwein;
Biertreber, trocken -- 23,3 (6,1) 7,7 (2.0) 15,3 (6,1)
werden meist frisch (Gehaltswerte in Klammer) an Rinder verfüttert
Bierhefe, trocken + 46,9 1,4 2,3
Alle
Umsetzb. Energie 9-12 MJ 23-47 % 1-7 % 2-15 %
NEL (ohne Hefe) 5-6 MJ
40. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 40 Nebenprodukte Brennerei und Biospriterzeugung Getreide, Kartoffel, Zuckersirup? thermischer Stärkeaufschluß ? Verzuckerung ? Gärung: Maische + Hefe ? Destillation ? Spiritus, Alkohol , Biosprit
Rückstand ? Getreideschlempe, Kartoffelschlempe
DDGS – Dried Distiller´s Grain with Solubles
DDGS, trocken, pelletiert: 7,3 MJ NEL, RP: 27,5% RFE:6,7% RFA:8,2%
Reihenfolge des Futterwerts verschiedener Schlempen:
Mais > Weizen > Roggen > Kartoffel > Rüben/Melasse > Obst
41. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 41 Futtermittel tierischer Herkunft Werden aus Milch, Rückständen der Fischerei, sowie aus der Verarbeitung von Landtieren gewonnen.
Sie zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:
- Zumeist sehr hoher Rohproteingehalt, mit sehr guter Qualität.
- Die Produkte enthalten keine Kohlenhydrate (Ausnahme Milch- zucker - Lactose).
- Die Produkte enthalten zumeist viel hochverfügbaren P, zumeist auch Ca.
- Keine antinutritiven Inhaltsstoffe.
42. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 42 Nährstoffe Milchprodukte Vollmilch Energie:+++, XP:+++, XL:+++, XF:---
durch Zentrifugieren entsteht Magermilch ? Trocknen ? Magermilchpulver
Magermilch Energie:++, XP:+++, XL:---, XF:---
durch Caseinfällung entsteht Süß- bzw. Sauermolke
Molke Energie:+, XP:-, XL:---, XF:---
durch Trocknung entsteht Molkepulver
43. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 43 Fischmehl Wird aus ganzen - und/oder Fischabfällen hergestellt; hoher Futterwert, teuer, heute geringer Einsatz im Mischfutter; Geschmacksbeinflussung! Im Wiederkäuerfutter verboten, in andern FM mit Auflagen !
Futterwert:
Hoher Eiweißgehalt (55 bis 75 %) mit zumeist sehr hoher Qualität, Anteil variiert je nach Gehalt an „Leimeiweiß“ (Grätenprotein)
bis 12 % Rohfett, hoher Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren
Rohasche: sehr reich an NaCl, und u. U. Sand, Kalk; reich an Jod und Selen.
44. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 44 Verarbeitung von Landtieren Endprodukte: Tiermehl, Fleischknochenmehl, Blutmehl, Geflügelmehl, Federmehl,
Es dürfen nur Teile von schlachttauglichen und hygienisch unbedenklichen Tieren (Schlachtabfälle) verwendet werden.
Es besteht ein prinzipielles Fütterungsverbot an lebensmittelliefernde Tiere; einige Ausnahmen für Fische und Nichtwiederkäuer – VO 1774/2002/EG Tierische Nebenprodukte
Daher derzeit Verwendung nur in Trocken-Heimtierfutter und in Düngemitteln (ordnungsgemäße Verwendung wird kontrolliert)
45. ALVA, 11.11.2008 AGES-Wien 45 Futterwert Tiermehl Hoher Eiweißgehalt (55 bis 75 %) mit variabler Qualität (je mehr Muskeleiweiß, desto besser),
Häufig hohe Fettgehalte; mehrfach ungesättigte Fettsäuren < als in Fischmehl
Rohasche: sehr reich an Ca, P, Mg (Knochen) mit hoher Bioverfügbarkeit
NfE und Rohfaser: praktisch nicht vorhanden
46. Danke für die Aufmerksamkeit !