1 / 68

Erworbene Störungen der Schriftsprachverarbeitung Dyslexien und Agraphien

Erworbene Störungen der Schriftsprachverarbeitung Dyslexien und Agraphien. Von Helen Leuninger. Abtrudeln  ab-trudel-n Dyslektisch: Abt ...ruder Zugriff  Zu-griff Dyslektisch: Zug. George Bernhard Shaw : Man könnte für fish auch ghoti schreiben? Warum?

indivar
Download Presentation

Erworbene Störungen der Schriftsprachverarbeitung Dyslexien und Agraphien

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Erworbene Störungen der SchriftsprachverarbeitungDyslexien und Agraphien Von Helen Leuninger

  2. Abtrudeln  ab-trudel-n Dyslektisch: Abt ...ruder Zugriff  Zu-griff Dyslektisch: Zug

  3. George Bernhard Shaw : Man könnte für fish auch ghoti schreiben? Warum? Shaw nutzt die Graphem-Phonem-Regeln (Korrespondenzen) des Englischen aus: Gh = f wie in laugh [la:f] O = i wie in women [wimən] Ti = sch wie in nation [nejschen] sch und schwa

  4. Was wir besprechen wollen Modalität: Lesen und Schreiben GPK-Regeln Lesen Was passiert beim Lesen? Kognitive Neuropsychologie Historisches/Terminologie Lesen von Sätzen Modellierung des Lesens: Das Logogenmodell Dyslexien: zentrale und periphere Der Gehalt der lexikalischen Komponenten Morphologische Prozesse und Schriftverarbeitung Agraphien

  5. Beziehung zwischen Lauten und Buchstaben Übersetzung von Graphemen in Phoneme (GPK-Regeln) Modalität Schreiben: Übersetzen von Phonemen in Grapheme (PGK-Regeln) Beziehung in vielen Sprachen nicht eins-zu-eins Deutsch Gestern schüttete Helen, die ihre Hare Chaqui gefärbt hatte, dem Jörk in Ksanten Waks auf seine gesamte Haabe und auch kwer über seinen Ze, so dass alle Häne chräten und besagter Herr nicht im Khor das Krehdo mitsingen durfte. Helen kennt die Regeln nicht. Sie sollte sie schnell lernen

  6. Graphem-Phonem-Korrespondenzen für /k/ /k/  <c> Cola, Credo /k/  <kh> Khaki /k/  <ch>/Wort [___] Christ, Chor /k/  <ch>/V [-lang]___s] Wachs /k/  <x>/V [-lang]___s] Jux /k/  <q>/ ___ [v] quer, Qualle /k/  <k>/sonst

  7. Graphem-Phonem-Korrespondenzen für die Längung <h> Hahn, Zeh Doppelvokal Waage, Beet <e> Liebe nix Habe, Bad

  8. Was passiert beim Lesen? Ein schriftsprachlicher Stimulus wird zunächst visuell analysiert, dann wird das Ergebnis in ein graphematisches Lexikon übergeben, semantisch analyssiert, übergeben in ein phonologisches Lexikon, im Arbeitsspeicher weiter berechnet und dann ausgesprochen. Wird zwar visuell analysiert und im graphematischen Input-Lexikon weiterverarbeitet, aber nicht semantisch analysiert, kann der Stimulus direkt an das phonologische Output-Lexikon übergeben werden. Sollen Formen gelesen werden, die keinen Lexikoneintrag, daher auch keine Semantik haben, kann das Ergebnis der visuellen Analyse direkt an die GPK-Regeln übergeben werden. Alle drei Wege arbeiten im ungestörten Lesen zusammen. Daher geben nur selektive Beeinträchtigungen Aufschluss darüber, ob diese Wege/Komponenten isolierbar sind (Module, Transparenz).

  9.  kognitive Neuropsychologie Modularität: jede Komponente hat ihre eigenen Aufgaben Transparenz: selektiv störbare Komponenten identifizieren psychologisch reale Komponenten Einzelfallstudien: individuelle Störungsprofile Paradigma der kognitiven Neuropsychologie: multiple modellorientierte Einzelfallstudien; spezielles Störungsprofil für jeden einzelnen Probanden, Dissoziationen (verschonte im Vergleich zu beeinträchtigten Komponenten)

  10. Historisches - Terminologie Früher: Unterscheidung von Dyslexie (Störungen des Schriftspracherwerbs) und Alexie (Störungen der Schriftsprache nach abgeschlossenem Spracherwerb) Einfluss der angelsächsischen Forschung: Dyslexie als Störungen der Schriftsprache nach abgeschlossenem Spracherwerb hat sich im Wesentlichen durchgesetzt

  11. Kussmaul (1877): Wortblindheit Déjérine (1982): reine Wortblindheit ohne Agraphie Wortblindheit mit Agraphie Goldstein (1948): primäre Alexie (ohne Aphasie) Sekundäre Alexie (mit Aphasie) 70er Jahre Marshall & Newcombe (1973) Visual dyslexia Surface dyslexia Deep dyslexia

  12. 2 Patienten ohne Aphasie mit nur visuellen Fehlern ohne Störungen der semantischen oder phonologischen Verarbeitung beim Lesen (vergleichbar mit bestimmten legasthenischen Leistungen bei Kindern) 1. Gestaltfehler: h statt b, o statt c, t statt f, i statt l 2. Umkehrungsfehler: b statt d, p statt q 3. Inversionsfehler: b statt p, d statt q, u statt n 4. Partielle oder totale Umstellungsfehler im Wort: grill statt girl, from statt form, was statt saw

  13. Surface Dyslexia (Oberflächendyslexie) Erhalten: Lesen isolierter Buchstaben Gestört: Lesen von Wörtern Fehlermuster bei 2 Patienten • Partielle Fehler in der Graphem-Phonem-Konvertierung bei Konsonanten, deren phonetischer Wert vom graphematischen Kontext abhängig ist: incense increase, good  gin • Stimmlose statt stimmhafter Konsonanten: disease  decease • Ignorieren von Vokallänge: bike  bik • stumme graphematische Konsonanten erhalten phonetischen Wert: island  izland • viele phonematische Paralexien • Verschieben des Wortakzents: omít ómmit • Gelegentliches Auslassen von ganzen Silben

  14. Deep Dyslexia (Tiefendyslexie; überwiegend bei Patienten mit Broca-Aphasie; Shallice & Warrington, 1980) • Hauptsächlich semantische Paralexien • Schwierigkeiten, vom „phonologischen Weg“ Gebrauch zu machen, z.B.sehr schlechte Leistungen bei nonsense-Silben • Wortarteneffekt: Nomina > Adjektive > Verben > Funktionswörter • Konkretheitseffekt 3 entspricht Fehlern der Broca-Aphasie: Ein Patient reagierte auf eine Vorlage mit Funktionswörtern so: „Big words – Yes! Little words –No!“

  15. Daten Semantisch verwandte Funktionswörter Me  I Us  we We  me and you Optisch-graphisch ähnliche Funktionswörter His  is Our  or Semantisch nicht verwandte Funktionswörter Both  perhaps The  and Semantische Paralexien – kein Funktionswort Beneath  downstairs Her  girl Generell aber Dissoziation von Inhalts- und Funktionswörtern Schuell (1959) Suit  coat Cream  milk Summer  winter Marshall & Newcombe (1973) Employ  factory Daughter  sister

  16. Er war Maler und verstand sich selbst als Denker Er wal walter und 1 verseb sich  als lek 2 selcht sich selbst als leker 3 verselcht sicht selbst als denker Der war maler und verstand sich selb als denker Der war malter und verstalt sind 1 sibst als depper Er war Maler und verstand sich 2 laibst als denker Er war Malter und verstand sich 1 ver als denker 2 selbst Sprachplanungsstörung mit vielen Perseverationen, aber keine besondere Anfälligkeit von Flexion und Funktionswörtern

  17. Milch macht stark  Milch … milch ist sauer Das Auto fährt vorbei  das auto ist schnell Die Kinder lachen  die kinder spielen (aus de Langen, 1983)

  18. Logogenmodell Heutige Dyslexie- und Agraphieforschung macht sich das Logogen- Modell (Morton, 1966) zu Nutze:

  19. Dyslexien Dyslexien sind erworbene Störungen des sprachlichen Leseprozesses trotz guter prämorbider* Lesefähigkeit (*vor der Erkrankung). Meist nach linkshemisphärischen Läsionen. Selten als isolierte Störungen, sondern mit Aphasien und/oder Agraphien (Störungen des Schreibens) Sprachen mit alphabetischer Schrift: Störung bei Einzelbuchstaben (literal alexia) oder bei Wörtern (verbal alexia; GPK-Regeln oder Verknüpfung zur Bedeutung fehlen) Sprachen mit nicht-alphabetischer Schrift, z.B. Japanisch mit den beiden Schriftsystem Kanji und Kana: nur eines der Systeme kann betroffen sein (vgl. Keller & Leuninger, 2004)

  20. Typen von Dyslexien 1. periphere Dyslexien 2. zentrale Dyslexien

  21. ROUTEN Semantisch-lexikalische Route das geschriebene Wort wird unmittelbar mit der Wortbedeutung verknüpft phonologisch-lexikalische Route das orthographische Wort wird unmittelbar mit dem phonologischen Wort verknüpft für orthographisch unregelmäßige Wörter: BUS ---> [bus], *[bu:s]

  22. nicht lexikalische Route (GPK-Route) die Graphem-Phonem-Korrespondenzen (GPK) werden hergestellt Lesen von unbekannten Wörtern und Neologismen: KNONK ----> [knok], *[kno:k]

  23. ZENTRALE DYSLEXIEN Tiefendyslexie Symptome • semantische Fehler (Paralexien): Prinz ---> König • visuelle Fehler: Gigant ---> Gitarre • morphologische Fehler: gerettet ---> retten; größer ---> groß, schuldig ---> Schuld • visuelle und darauf basierende semantische Fehler: Sympathie --- > (Symphonie) ---> Orchester • Neologismen können nicht gelesen werden • konkrete Wörter (Apfel) werden besser gelesen als abstrakte (Grammatik) • Nomina > Adjektive > Verben > funktionale Kategorien

  24. Modelltheoretisch • GPK-Route fällt aus • phonologisch-lexikalische Route fällt aus • ausschließliche Verwendung der semantischen Route; diese aber ist teilweise geschädigt

  25. Direkte Dyslexie Symptome • Lesen ohne Sinnverständnis • korrektes und flüssiges Lesen regelmäßiger und unregelmäßiger Wörter (keine Regularisierungen) • Neologismen können nicht gelesen werden Modelltheoretisch • Ausfall der semantischen Route • Ausfall der GPK-Route • Erhalten ist die direkte phonologisch-lexikalische Route

  26. Phonologische Dyslexie Symptome • Neologismen können nicht oder nur sehr fehlerhaft gelesen werden • gutes Sprachverständnis, keine semantischen Paralexien Modelltheoretisch • GPK-Route ist stark gestört oder fällt aus • Verschonung der semantischen und phonologisch- lexikalischen Route

  27. Oberflächendyslexie Symptome • Regularisierung orthographisch unregelmäßiger Wörter; orthographisch regelmäßige Wörter und Neologismen werden gut gelesen 2 Gruppen Gruppe 1: Bedeutung, die diese Gruppe angibt, ist nicht die des Zielitems (Bsp. listen/“hören“), sondern die der Reaktion (Liston/ „Boxer“) Gruppe 2: Bedeutung, die diese Gruppe angibt, ist die des Zielitems

  28. Modelltheoretisch Lesen nur über die GPK-Route Gruppe 1: Störung der semantischen und lexikalischen Route Gruppe 2: Verschonung der semantischen und lexikalischen Route

  29. PERIPHERE DYSLEXIE Das buchstabierende Lesen („letter-by-letter-reading“; reine Alexie) Symptome • lautes Benennen der Buchstaben beim Lesen • Ersetzen visuell ähnlicher Buchstaben • kurze Wörter werden besser gelesen als lange Modelltheoretisch • Störung der visuellen Analyse • Zutritt zum eigentlichen Lesesystem ist unmöglich

  30. Störungen des Lesens als Begleiterscheinung zu anderen neuropsychologischen Störungen Neglect-Dyslexie Symptome • kontralaterale Lesestörungen (Bsp: Patienten mit rechtshirniger Schädigung zeigten Paralexien im linken Teil des Worts: Hockeyspieler ---> Tennisspieler) •  Aufmerksamkeitsstörung, nicht nur für sprachliche, sondern für alle visuellen Stimuli • der eigentliche Lesevorgang ist ungestört (verschiebt man die Stimuli (Eishockey), so liest der Patient das nun rechts stehende Wort einwandfrei)

  31. Die agnostische Dyslexie Symptome • buchstabierendes Lesen mit visuellen Fehlern • bei mehreren vorgebenen Buchstaben kann nur ein Buchstabe benannt werden • Störung der Wahrnehmung, extrem eingeschränkte Aufmerksamkeit (zweiseitige Hirnschädigungen im occipitalen Bereich)

  32. Lesemodell Der Gehalt der Komponenten bleibt unklar, meist werden nur monomorphematische Items getestet. Die meisten Wörter des Deutschen sind jedoch polymorphematisch. Frage: Gibt es wortbildungsspezifische Dissoziationen?

  33. Morphologische Prozesse und Schriftsprachverarbeitung (de Bleser & Bayer, 1988) Lexikon: gelistete Lexeme Inhaltswörter/Funktionswörter/Affixe unregelmäßige Flexion Komposition Derivation regelmäßige Flexion

  34. Patientin HJ: embolisch bedingte Aphasie mit 22 J., Broca Agrammatismus in der Spontansprache: nach 7-jähriger Therapie sehr stark gebessert, aber Dyslexie blieb erhalten Spontansprache U: Will Ihr Sohn abends nicht ins Bett? P: Nee, freiwillig, nee ich bin nicht müde, aber jetzt habe ich gesagt, du musst im Bett , du musst morgen Schule, Wochende darf er dann länger aufbleiben, aber so, das geht ja nicht, die halbe Nacht. Im Kontrast die Leseleistungen von HJ: Mir wird schlecht  Mir ... Schlecht Er schrie er sei blind  Er schreien er blind Wir liebten diese Rose  Lieben ... Rose

  35. HJ zeigte typische Symptome einer Tiefendyslexie Unfähigkeit, Neologismen zu lesen (keiner der Neologismen, z.B. Funst, wurde gelesen) Konkrete Nomina > Abstrakta Inhaltswörter < Funktionswörtern Sehr viele semantische Paralexien (Beil  Hammer; trübe  das wetter, bewölkt, lexikalisches Entscheiden auditive Modalität: Leistungen im Normalbereich visuelle Modalität: alle Leistungen im Normalbereich bis auf neologistische Komposita (Kugelsänger): Geschenkskrümel: zu wenige Geschenke, aber nein Pflanzenwohnung: könnte es geben, habe ich aber noch nie gehört

  36. modellorientierte Erklärung: Tiefendyslexie nicht bei der Inputverarbeitung (graphemischer Stimulus  semantisches System), sondern zwischen der semantischen Repräsentation und dem phonologischen Wort (neologistische Komposita können nachgesprochen werden, daher phonologische Wortform selbst intakt), aber typische Lesefehler: Kugelsänger  Bleistift, irgendwas, Sänger Pflanzenwohnung  Wohnung-Blumen nicht

  37. HJ’s Weg beim Lesen: • Segmentieren der Buchstabenkette mithilfe des lexikalisch-semantischen Systems • Graphemische Einheiten werden auf Bedeutung bezogen • Der semantische Gehalt wird mit einem entsprechenden Eintrag im phonologischen Lexikon verbunden

  38. Morphologische Lesefehler Verben: hauptsächlich Infinitive werden gelesen (für flektierte Formen im Präsens und Präteritum) Regulär/irregulär: wenn überhaupt, dann wurden irreguläre Präteritumformen gelesen Plural/Komparativ: Plural besser (auch irregulärer) als reguläre Komparative Ebenenunterscheidung scheint auch psychologisch plausibel

  39. Patientin GE 36 Jahre: hämorrhagischer Infarkt im Versorgungsgebiet der vorderen und mittleren Mediaastgruppe links brachiofaziale Hemiparese rechts Untersuchungszeitpunkt: Aphasie seit 2;5 Jahren; Spontansprache: kurze Sätze, Beeinträchtigung von Flexionsformen und Funktionswörtern, Redefloskeln, vereinzelt phonematische Paraphasien und phonematische Unsicherheiten

  40. U: Wie sieht dein Tagesablauf aus? P: Hm mit`m Sherry spazierengehen und essen äh...äh Kaffee trinken ...hm...üben sprechen...hm...nach Mama...gehen.

  41. Testung Monomorphematische Nomina Auditives lexikalisches Entscheiden (passt der Artikel: der Stuhl) Visuelles lexikalisches Entscheiden (schriftliches Vorgeben von Nomina und die drei definiten Artikel, Patient soll zeigen, welcher Artikel passt: Schiff – der, die das) Nachsprechen mit Hinzufügung des Artikels (Hut wird vorgelesen, nachgesprochen werden soll der Hut)  Verwenden der direkten lexikalischen Route Mündliches Benennen mit Hinzufügung des Artikels (Bild mit Tasse: Patient soll Bild mit passendem Artikel benennen die Tasse)

  42. Nomina Komposita Auditives lexikalisches Entscheiden für echte Komposita Auditives lexikalisches Entscheiden für Pseudokomposita Visuelles lexikalisches Entscheiden für echte Komposita Visuelles lexikalisches Entscheiden für Pseudokomposita Nachsprechen mit Hinzufügung des Artikels für echte Komposita Nachsprechen mit Hinzufügung des Artikels für Pseudokomposita Semantisch transparente Komposita: Haustür Komposita mit opaker Erstkonstituente: Strohmann Komposita mit opakem Kopf: Nilpferd

  43. Neologistische Komposita Wurmbank  Artikel muss mithilfe von Wortbildungsregeln gefunden werden Zusätzlich bei auditivem lexikalischen Entscheiden: Die Flutlicht (Artikel vom Erstglied)/ der Flutlicht (Artikel weder vom Erst- noch vom Zweitglied) Derivierte Nomina Nachsprechen mit Hinzufügung des Artikels für native Wörter (Maler) Nachsprechen mit Hinzufügung des Artikels für Fremdwörter (Nation) Nachsprechen mit Hinzufügung des Artikels für Neologismen mit nativen Suffixen (Strippung) Nachsprechen mit Hinzufügung des Artikels für Neologismen mit fremden Suffixen (Spatur)

  44. Pluralbildung Nachsprechen regelmäßige Plurale Nachsprechen unregelmäßige Plurale Kasusproduktion auf Satzebene (schriftliche Darbietung von Lückensätzen, schriftliches Einfügen der fehlenden Morpheme) Kasusproduktion für SVO- und OSV-Sätze

  45. Patientin GE Modalitätsspezifische Effekte Auditiv Entscheiden, Nachsprechen, mündlich Benennen > visuell Entscheiden Artikelaufgaben: Auditiv Entscheiden, Nachsprechen > visuell Entscheiden Modalitätsspezifische Beeinträchtigung der Genusflexion im visuellen Input-Lexikon Itemweiser Vergleich:  Wortarteneffekt, Konkretheitseffekt, Frequenzeffekt  vollständige Blockierung der nicht-lexikalischen GPK-Route (daher auch keine Neologismen), überwiegende Verwendung der semantischen Route Beleg: semantische Paralexien Stoff  Tuch Sofa  Sessel Wut  Fluch Sohn  Junge

  46. Wortbildungsspezifische Effekte Derivationale und kompositionale Wortbildungsmuster im Output- Lexikon sind beeinträchtigt Fraktionierung des Lexikons für regelmäßige und unregelmäßige Flexion (unregelmäßiger Plural ist besser) Signifikante Unterschiede beim auditiven Entscheiden und Nachsprechen  eigenständige Ebene für die morphologische Verarbeitung von Komposita  modalitätsspezifische Beeinträchtigung bei der rezeptiven visuellen Verarbeitung  selektive Beeinträchtigung im graphematischen Input-Lexikon leichte selektive Störungen bei der Komposition und Derivation im phonologischen Input-Lexikon

More Related