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Passionspiele Oberammergau 2010

Passionspiele Oberammergau 2010 Der Vortrag dient zur geistig-geistlichen Einführung von Besuchern in die Passionsspiele und hat keine kommerziellen Hintergründe Verfasser: Prof. em. Dr. Ernst Leuninger.

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Passionspiele Oberammergau 2010

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Presentation Transcript


  1. Passionspiele Oberammergau 2010 Der Vortrag dient zur geistig-geistlichen Einführung von Besuchern in die Passionsspieleund hat keine kommerziellen Hintergründe Verfasser: Prof. em. Dr. Ernst Leuninger

  2. Mir nach! spricht Christus, unser Held,Mir nach, ihr Christen alle!Verleugnet euch, verlasst die Welt,Folgt meinem Ruf und Schalle,Nehmt euer Kreuz und UngemachAuf euch, folgt meinem Wandel nach! So lasst uns denn dem lieben Herrnmit unserm Kreuz nachgehenUnd wohlgemut, getrost und gernin allem Leiden stehen!wer nicht gekämpft, trägt auch die Kron'des ew'gen Lebens nicht davon.

  3. Aufbau 1. Oberammergau 2. Die Geschichte von Passionsspielen 3. Die Geschichte der Oberammergauer Passionsspiele 4. Die Passion in den Evangelien 5. Der Text der Spiele 6. Die Vorbereitung 7. Szenen der Passionsspiele 8. Quellen und Literatur

  4. 1. Oberammergau In einem Tal an der Ammer (etwa 20 km nördlich von Garmisch-Partenkirchen) umgeben von den Vorbergen derAmmergauer Alpen liegt der bekannte Luftkur- und Wintersportort und ein bekanntes Zentrum der Holzschnitzerei Oberammergau. Die Gemeinde hat 5224 Einwohner (12.2008)

  5. Im Pestjahr 1633 hatten die Einwohner von Oberammergau gelobt, regelmäßig ein Passionsspiel aufzuführen. Die letzten Spiele waren in 2000, damals sahen 520.000 Zuschauer in 110 Aufführungen die Passion. Die diesjährigen Spiele sind in 100 Aufführungen vom 15. Mai bis 3. Oktober, etwa 2000 Personen spielen mit. Festspielhausbemalte Häuser, im Hintergrund der Kofel

  6. 2. Die Geschichte von Passionsspielen Das Theater der griechischen Antike war ursprünglich religiöses Theater. Vermutlich war es von Ägypten beeinflusst. Es fing an mit Chorliedern bei Festen zu Ehren des Gottes Dionysos im 6. Jahrhundert vor Christus. Die Römer übernahmen dieses Konzept und erweiterten es. Von dieser Entwicklung gingen starke Impulse auf das ganze Abendland aus. (Theater von Epidaurus)

  7. Im frühen Mittelalter entwickelten sich Mysterienspiele, auch aus der Liturgie heraus. Die Leute waren meist leseunkundig und bekamen so die Inhalte der göttlichen Geheimnisse nahe gebracht, vornehmlich die Passions- und Weihnachtsgeschichte, meist mit Musik begleitet. Das älteste schriftliche Musikdrama Europas stammt von Hildegard von Bingen (+1179). Es heißt: „Ordo virtutum“ – „Spiel der Kräfte“. Später kam es dann zu einer neuen Innerlichkeit im gefühlvollen Mitleid, besonders in der Passion Jesu. Ein wichtiger Spielort für Mysterienspiele war auch auf dem Weihnachtmarkt in Frankfurt (seit 1393).

  8. Als Kreuzweg (Weg des Kreuzes) bezeichnete man zuerst die Nachahmung der Via Dolorosa (lateinisch für„schmerzensreiche Straße“) in Jerusalem als Stationsweg vor Wallfahrtskirchen (Bild oben). Pilger, die im Heiligen Land waren, errichteten Nachbildungen der heiligen Orte in ihrer Heimat. (Bilder des Kreuzweges von Lindenholzhausen auf Cres in Comas i Damian) Das Ziel dieses Kreuzwegs war oft ein Kalvarienberg (= Schädelstätte), auf dem sich die Kreuzigungsgruppe befand (Bild unten Weilburg). Zuerst hatten die Kreuzwege sieben Stationen (sieben Schmerzen), dann 14 und früher mit der Auffindung des Kreuzes und heute mit der Auferstehungszene manchmal 15. Die schwarzen, blauen und weißen Prozessionen z.B. in Sorrent und anderenorts (in Limburg vom 10.-16. Jahrhundert), gehören auch in diesen Zusammenhang.

  9. Gründonnerstag in Malaga

  10. Die „via dolorosa“ (Schmerzensstraße, Jerusalem) ist Vorläufer der Kreuzwege, die sich über sieben zu 14 Stationen entwickelte. Diese und die Kreuzwegfrömmigkeit pflegen vor allem die Franziskaner.

  11. Die „via dolorosa“

  12. Die sieben Fußfälle • Der Gang zu den Sieben Fußfällen ist eine der ältesten Formen des Kreuzwegs. • Von Jerusalempilgern im späten Mittelalter ins Rheinland vermittelt, stellte er einen Bittgang durch die Dorfstraßen oder die Flur dar, wobei an sieben Wegekreuzen, Kapellen oder Heiligenhäuschen, den sogenannten Fußfällen, jeweils einer Station des Leidensweges Christi in Jerusalem betend gedacht wurde. • Mancherorts haben sich eigens für den Gang gestiftete Bildstöcke, Passionsszenen darstellend, erhalten. • In Camberg gibt es die sieben Fußfälle, in der Kreuzkappelle die verwitterten Originale (siehe Bild) von um 1700. (Wohl Hadamarer Schule.

  13. Station der sieben Kniefälle in Sundern.

  14. Kreuzweg Tal Josaphat, Limburg • Kreuzweg aus der Zeit um 1900 • Hier: 1. Station,Jesus wird zum Tod verurteilt

  15. 2. Station Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern

  16. 9. Station, Jesus fällt zum 3. Mal unter dem Kreuz.

  17. 12. Station: Jesus stirbt am Kreuz.

  18. Das Jesuitentheater entstand in der Gegenreformation im 16. Jahrhundert. Die Jesuiten griffen zum Mittel des aufwändigen Bekehrungstheaters um die wankelmütigen oder abtrünnigen Gläubigen von der Richtigkeit der katholischen Lehre zu überzeugen. Imposante Bühnenbauten, Feuerwerk, Gesang, Tanz sowie Instrumentalmusik zählte zum Repertoire des Jesuitendramas, das meist an den Höfen des Adels aufgeführt wurde. Dies war im 16. Jh. ein Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens. Manches Spiel dauerten 10 Stunden. (Bild Paderborn)

  19. .Es wurden aufwändige Bühnen gebaut, mit Lampen, Flugbahnen, Versenkungen ... Die Kirchen waren sehr prächtig gebaut, es gab in ihnen auch theaterhafte Elemente, wie das Hochziehen einer Jesusfigur an Himmelfahrt. Die Jesuiten setzten diese Elemente bewusst gegen die Bilderfeindlichkeit der Reformatoren ein. (Bild: Jesuitenkirche Wien, Innenraum)

  20. Aus dem 13. Jahrhundert sind zwei Passionsspieltexte bruchstückhaft erhalten. Christliche Passionsspiele waren, die häufigste Art der geistlichen Spiele, welche ursprünglich wohl überall am Karfreitag aufgeführt wurden und sich aus der Karfreitagsfeier selbst entwickelt hatten. Heute gibt es in Deutschland mit andauernder Spielpraxis Passionsspiele in Oberammergau, Waal (Allgäu), Saarlouis (Bild 2005) , Perlesreut, Rieden, Salmünster, Schuld, Sömmersdorf, Tirschenreuth, Wintrich, Kemnath, Bubach-Calmesweiler(Saarland), Dammbach, Neumarkt in der Oberpfalz, Wuppertal und, Hallenberg/Sauerland

  21. Passionsspiele gibt es auch bei Muslimen. Die schiitischen Passionsspiele sind eine zehntägige Trauerzeremonie, in der die Schiiten ihren Kummer über den Tod des dritten Imam Al-Husain ibn 'Alī in der Schlacht von Kerbela ausdrücken. Das älteste Zeugnis der gemeinsamen Trauer um Husain stammt aus dem Jahre 684. Ein Passionsfest dazu wurde erstmals 963 in Bagdad veranstaltet. Die Feierlichkeiten sind auch von Selbstgeiselungen begleitet. Das gab es auch in Geißlerzügen und Selbstgeißelungen bei den Christen.

  22. 3. Die Geschichte der Oberammergauer Passionsspiele Im Pestjahr 1633 hatten die Oberammergauer ein Gelübde abgelegt, regelmäßig ein Passionsspiel aufzuführen, wenn sie von der Pest verschont bleiben würden. Danach blieben sie auch verschont. 1634, 1644, 1654 und 1664 wurde das Passionsspiel mit Texten aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts aufgeführt. 1674 erweiterte der Pfarrer Älbl den Text. Ein Benediktiner aus Ettal Franz Rosner (1709–1778) schließlich schreibt die „Passio nova“ im Stil des Barocktheaters.. Die Bühne war zuvor ein einfaches Holzgerüst, im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts erhielt sie Kulissen und Bühnentechnik. (Bild Kloster Ettal)

  23. Der Benediktiner Othmar Weis aus dem aufgelösten Kloster Ettal verfasste 1811 einen neuen Text für das Passionsspiel. Nach einer weiteren Neugestaltung 1815 schrieb Pfarrer Daisenberger (1799-1883) 1850 einen neuen Text. Er war seit 1845 Pfarrer in Oberammergau und wurde der erste richtige Spielleiter der Passionsspiele. Der Ort wurde auch durch seine Spiele international bekannt. 1890 wurde eine neue Bühne erbaut. Im 32. Spieljahr 1920 besuchten dann 420.000 Zuschauer die Neuinszenierung im Sinne eines modernen Theaters. (Unten: Kulisse 1906)

  24. 4. Die Passion in den Evangelien Als Passion wird die Leidensgeschichte Jesu in den Evangelien bezeichnet. Sie beginnt meistens mit dem Beschluss des Hohen Rates, Jesus zu töten. Dann folgt die Abenmahlszene und die Abschiedsgespräche. Danach steht das Ringen Jesu am Ölberg und seine Gefangennahme. Es folgt das Verhör durch den Hohen Rat. Pilatus verurteilt danach Jesus zum Tod. Jesus wird gekreuzigt und stirbt. Die Leidensgeschichte schließt ab mit der Grablegung. (Die Kreuzigung erfolgte vermutlich im Jahre 30.)

  25. Die Leidensgeschichten in den Evangelien der Synoptiker (Matthäus, Markus, Lukas) haben viele Gemeinsamkeiten. Die Leidensgeschichte nach dem Johannesevangelium hat auch vieles mit diesen gemeinsam aber auch doch einige bedeutsame Unterschiede. Es fehlt das Gebetsringen am Ölberg. Er beschreibt ausführlich die Fußwaschung. Einen Einsetzungsbericht beim Abendmahl hat er nicht. Dafür hat er sehr ausführliche Abschiedsreden mit fürbittendem Gebeten für sich, die Jünger und alle die an ihn glauben werden. Die Verhöre beschreibt er sehr ausführlich. Alle Leidensgeschichten sind im Bewusstsein der Auferstehung geschrieben.

  26. 5. Der Text der Spiele Der Daisenberger Text (1815) hatte antisemitische (anitjüdische) Tendenzen. So war es nicht erstaunlich, dass Hitler bei seinem Besuch in Oberammergau 1930 und 1934 die Spiele für seine Propaganda missbrauchte. In den 1960er und 70er-Jahren mehrte sich Kritik an antijüdischen Elementen in den Texten. Der Streit um Änderungen zog sich über Jahrzehnte hin, bis zur Aufführung 1990 - die erste unter Christian Stückl, damals 25 Jahre alt. Seit 1970 gab es intensive Bemühungen, den sich ausweitenden Konflikt zwischen vor allem amerikanische Juden und den Passionsspielen beizulegen. Dies stellte sich als schwierig heraus, da eher konservativer Kreise nicht vom Daisenberger Text abgehen wollten. Für 2000 wurde dann doch ein guter Weg gefunden. Den Text, den die Darsteller dabei vortrugen, hatten zuvor drei hochrangige Rabbiner gemeinsam mit dem Spielleiter Christian Stückl, dem Dramaturgen Otto Huber und dem Pastoraltheologen Ludwig Mödl erörtert. Mödl lies den Satz aus dem Passionsspiel, der nur bei Matthäus vorkommt „sein Blut komme über uns und unsere Kinder“ streichen, „der habe schon genug Unheil angerichtet“.

  27. 6. Die Vorbereitung Im Jahr 2010 führt die Gemeinde zum 41. Mal das Spiel auf. Die vielen Mitwirkende bringen in einer fünfstündigen Aufführung die Geschichte des Jesus von Nazareth auf der imposanten Freilichtbühne des Passionsspieltheaters zu Gesicht und zu Gehör. Fast die Hälfte der Bewohner von Oberammergau spielt mit. Sie spielen sie von seinem Einzug in Jerusalem bis hin zu seinem Tod am Kreuz und seiner Auferstehung. Unter der Leitung von Christian Stückl und dem künstlerischen Team der gefeierten Passionsspiele 2000, entsteht in einer großartigen Gemeinschaftsleistung die neue Inszenierung. Über 10 Monate werden die Darsteller des Jesus, der Maria, des Pontius Pilatus und der Apostel, der Kinder, Soldaten und Priester den neu überarbeiteten Text proben und das Orchester, die Sängerinnen und Säonger die einzigartige Musik des Komponisten Rochus Dedler einstudieren. 2010 wird die Aufführung erstmalig am frühen Nachmittag beginnen und der zweite Teil nach einer dreistündigen Pause in den Abendstunden gespielt. (Bühnenbildentwurf Vertreibung aus dem Paradies)

  28. Im September 2005 wählte der Gemeinderat von Oberammergau Christian Stückl, nach 1990 und 2000 erneut zum Spielleiter. Im Juni 2007 entschieden sich die Bürger von Oberammergau in einem Bürgerentscheid dazu, die Passionsspiele 2010 erstmals in die Abendstunden zu verlegen. Am 18. April 2009 wurden die Darsteller, bei der so genannten "Spielerwahl", bekannt gegeben. Neben den großen Figuren Jesus, Petrus, Judas, Pontius Pilatus und Maria, gibt es 120 größere und kleinere Sprechrollen. Die wichtigen Rollen sind doppelt besetzt. Insgesamt wirken über 2000 Oberammergauerinnen und Oberammergauer am Passionsspiel mit. Davon über 450 Kinder. Im November 2009 begannen die Proben zum 41. Passionsspiel. Die Premiere der 41. Passionsspiele 2010 findet am 15. Mai 2010 statt. "Der Haar- und Barterlass". Seit dem 25. Februar 2009 lassen sich alle Mitwirkenden, einer alten Tradition nach, die Haare und die Bärte wachsen.

  29. 7. Szenen des Passionsspieles (Aus verschiedenen Spielterminen, überwiegend 1980)

  30. Einzug in Jerusalem: Markus 11,1 Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage und Betanien am Ölberg, schickte er zwei seiner Jünger voraus. 2 Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los, und bringt ihn her! .... 7 Sie brachten den jungen Esel zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und er setzte sich darauf. 8 Und viele breiteten ihre Kleider auf der Straße aus; andere rissen auf den Feldern Zweige (von den Büschen) ab und streuten sie auf den Weg.

  31. 9 Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna! / Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!... 11 Und er zog nach Jerusalem hinein, in den Tempel; nachdem er sich alles angesehen hatte, ging er spät am Abend mit den Zwölf nach Betanien hinaus.

  32. Bethanien, Salbung: Mt 26,10: Jesus bemerkte ihren Unwillen und sagte zu ihnen: Warum lasst ihr die Frau nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. 11 Denn die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer. 12 Als sie das Öl über mich goss, hat sie meinen Leib für das Begräbnis gesalbt. 13 Amen, ich sage euch: Überall auf der Welt, wo dieses Evangelium verkündet wird, wird man sich an sie erinnern und erzählen, was sie getan hat.

  33. Die Fußwaschung: Johannes 13,3: Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, 4 stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. 5 Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.

  34. Verrat des Judas: Mt. 26,14: Darauf ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern 15 und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke. 16 Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.

  35. a Das Abendmahl Matthäus 26,26: Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte: Nehmt und esst; das ist mein Leib. 27 Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: Trinkt alle daraus; 28 das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. 29 Ich sage euch: Von jetzt an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich mit euch von neuem davon trinke im Reich meines Vaters.

  36. Jesus am Ölberg: Mt. 26,37: Und er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich. Da ergriff ihn Angst und Traurigkeit, 38 und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir! 39 Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.

  37. Die Verhaftung: Matthäus 26,47: Während er noch redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer großen Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes geschickt worden. 48 Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen verabredet und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es; nehmt ihn fest. 49 Sogleich ging er auf Jesus zu und sagte: Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küsste ihn. 50 Jesus erwiderte ihm: Freund, dazu bist du gekommen? Da gingen sie auf Jesus zu, ergriffen ihn und nahmen ihn fest.

  38. Die Verleugnung durch Petrus: Lukas 22,54: Darauf nahmen sie ihn fest, führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus folgte von weitem. 55 Mitten im Hof hatte man ein Feuer angezündet und Petrus setzte sich zu den Leuten, die dort beieinander saßen. 56 Eine Magd sah ihn am Feuer sitzen, schaute ihn genau an und sagte: Der war auch mit ihm zusammen.

  39. 57 Petrus aber leugnete es und sagte: Frau, ich kenne ihn nicht. 58 Kurz danach sah ihn ein anderer und bemerkte: Du gehörst auch zu ihnen. Petrus aber sagte: Nein, Mensch, ich nicht! 59 Etwa eine Stunde später behauptete wieder einer: Wahrhaftig, der war auch mit ihm zusammen; er ist doch auch ein Galiläer. 60 Petrus aber erwiderte: Mensch, ich weiß nicht, wovon du sprichst. Im gleichen Augenblick, noch während er redete, krähte ein Hahn. 61 Da wandte sich der Herr um und blickte Petrus an. Und Petrus erinnerte sich an das, was der Herr zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

  40. Jesus vor dem Hohen Rat (Bild 1934) Mt. 26,58: Nach der Verhaftung führte man Jesus zum Hohenpriester Kajaphas, bei dem sich die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt hatten. ... 63 Jesus aber schwieg. Darauf sagte der Hohepriester zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes? 64 Jesus antwortete: Du hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen. 65 Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Er hat Gott gelästert! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr die Gotteslästerung selbst gehört.

  41. Verurteilung durch Pilatus (Pilatushaus): Lukas 23,1: Daraufhin erhob sich die ganze Versammlung und man führte Jesus zu Pilatus. 2 Dort brachten sie ihre Anklage gegen ihn vor; sie sagten: Wir haben festgestellt, dass dieser Mensch unser Volk verführt, es davon abhält, dem Kaiser Steuer zu zahlen, und behauptet, er sei der Messias und König. 3 Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er antwortete ihm: Du sagst es. ... 28 Er ließ den Mann frei, der wegen Aufruhr und Mord im Gefängnis saß und den sie gefordert hatten. Jesus aber lieferte er ihnen aus, wie sie es verlangten.

  42. Jesus wird verhöhnt: Mt. 27,27: Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des Statthalters, und versammelten die ganze Kohorte um ihn. 28 Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. 29 Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Heil dir, König der Juden! 30 Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf. 31a Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an.

  43. Bild: Jesus fällt unter dem Kreuz, er begegnet seíner Mutter

  44. Simon von Zyrene hilft Jesus: Mk 15,20b Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. 21 Einen Mann, der gerade vom Feld kam, Simon von Zyrene, den Vater des Alexander und des Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.

  45. Kreuzigung: Lukas 23,32: Zusammen mit Jesus wurden auch zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt. 33 Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. ... 44 Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. 45 Die Sonne verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei, 46 und Jesus rief laut: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus. 47 Als der Hauptmann sah, was geschehen war, pries er Gott und sagte: Das war wirklich ein gerechter Mensch.

  46. Die Durchbohrung des Herzens: Johannes 19,31: Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten, baten die Juden Pilatus, man möge den Gekreuzigten die Beine zerschlagen und ihre Leichen dann abnehmen; denn dieser Sabbat war ein großer Feiertag. 32 Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war. 33 Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, 34 sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus. 35 Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres berichtet, damit auch ihr glaubt. 36 Denn das ist geschehen, damit sich das Schriftwort erfüllte: Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen. 37 Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.

  47. Kreuzabnahme: Johannes 19,38: Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab. 39 Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. 40 Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist.

  48. Der Auferstandene

  49. Hinzu kommen noch Szenen aus dem 1. Testament. Hier die Vertreibung aus dem Paradies Genesis 3.17-24 23 Gott, der Herr, schickte ihn aus dem Garten von Eden weg, damit er den Ackerboden bestellte, von dem er genommen war. 24 Er vertrieb den Menschen und stellte östlich des Gartens von Eden die Kerubim auf und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten. Bezug zur Passion: Jesus hebt die Schuld wieder auf.

  50. Die Ägypter jubeln dem Retter Joseph zu Genesis 41,37-43 41 Der Pharao sagte weiter zu Josef: Hiermit stelle ich dich über ganz Ägypten. 42 Der Pharao nahm den Siegelring von seiner Hand und steckte ihn Josef an die Hand. Er bekleidete ihn mit Byssusgewändern und legte ihm die goldene Kette um den Hals. 43 Dann ließ er ihn seinen zweiten Wagen besteigen. Man rief vor ihm aus: Achtung! So stellte er ihn über ganz Ägypten. Bezug: So hätte die Menge Jesus an Karfreitag zu jubeln müssen

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