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Cyber-Mobbing Arten, Auswirkungen, Handlungsmöglichkeiten - Dipl. Psych. Dr. Peter Zehrt

Cyber-Mobbing Arten, Auswirkungen, Handlungsmöglichkeiten - Dipl. Psych. Dr. Peter Zehrt. 01187 Dresden Hofmühlenstr. 18 www.ergo-con.de. Einige Fragen im Voraus Haben Sie sich als Schüler/Schülerin manchmal aggressiv verhalten? Waren Sie bereits Opfer aggressiven Verhaltens?

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Cyber-Mobbing Arten, Auswirkungen, Handlungsmöglichkeiten - Dipl. Psych. Dr. Peter Zehrt

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Presentation Transcript


  1. Cyber-Mobbing • Arten, Auswirkungen, Handlungsmöglichkeiten - • Dipl. Psych. Dr. Peter Zehrt 01187 Dresden Hofmühlenstr. 18 www.ergo-con.de

  2. Einige Fragen im Voraus • Haben Sie sich als Schüler/Schülerin manchmal aggressiv verhalten? • Waren Sie bereits Opfer aggressiven Verhaltens? • Haben Sie Erfahrungen mit Mobbing – als Täter, Opfer, Beobachter? • Haben Sie Erfahrungen mit Cyber – Mobbing?

  3. und so weiter …

  4. Ist das Cyber- Mobbing? SpiegelOnline, 18.11.2007 Megan war 13 und über beide Ohren in eine Internet-Bekanntschaft verliebt. Als ihr virtueller Freund sie plötzlich verschmähte, erhängte sich das Mädchen. Doch der virtuelle Freund war in Wahrheit eine ehemalige Freundin, die sich rächen wollte. Jetzt stehen die Täter selbst am Online-Pranger. New Brunswick (dapd). 22.5.2012 Ein früherer Student ist in den USA zu einer 30-tägigen Gefängnisstrafe mit anschließender Bewährung verurteilt worden, weil er einen schwulen Kommilitonen im Herbst 2010 heimlich beim Küssen mit einer Webcam gefilmt hatte. Zudem forderte er weitere Kommilitonen auf, sich das Video anzusehen. Anschließend hatte sich der Kommilitone von einer Brücke in den Tod gestürzt. Zwar wurde dem Täter der Selbstmord seines Mitbewohners nicht zur Last gelegt, dennoch musste sich der 20-Jährige unter anderem wegen Diskriminierung und Einschüchterung verantworten. ADN, 21.5.2012 Mitten in der Nacht musste ein Mann aus Salford dem wilden Treiben seiner Nachbarn lauschen und wurde so um seinen wohlverdienten Schlaf gebracht. Aus Rache nahm der Brite die Lustschreie auf und stellte die Audioaufnahme zur Erheiterung zahlreicher User ins Internet. Das Paar dürfte über die Aktion allerdings „not amused“ sein.

  5. Was ist Mobbing?  Negative (kommunikative) Handlungen von einer oder mehreren Personen, die gegen eine  oder mehrere Personen gerichtet sind und die sehr oft und über einen längeren Zeitraum hinaus vorkommen und damit die Beziehung zwischen Täter und Opfer bestimmen. (H. Leymann, 1993) Beispiele: Beleidigen, Drohen, Verspotten, Bloßstellen, Schikanieren, Schubsen, Schlagen, Diffamieren, Belästigen, Nötigen, Stalking … Mobbing wird von vielen Schulforschern als übersteigerter gruppendynamischer Prozess als Folge des Konkurrenzkampfes unter Schülern verstanden.

  6. Was ist Cyber-Mobbing?  Spezielle Form des Mobbings mit Hilfe moderner (elektronischer) Kommunikationsmittel, v.a. Chatrooms, Messenger, Mobiltelefone, soziale Netzwerke, Emails, Foto- und Videoplattformen, virtuelle Gästebücher. • Besonderheiten: • Täter können leichter anonym bleiben • Opfer werden vor größerem „Publikum“ gemobbt • Darstellungen verbreiten sich rasch, unkontrolliert und mglw. dauerhaft • oftmals geringeres Schuldbewusstsein der Täter (Bullys) Filmbeispiel „Netzangriff“ ein SWR-Jugendkrimi aus der Reihe KRIMI.DE

  7. Einordnung des Begriffes „Cyber-Mobbing“ Medienkompetenz Gruppenklima Konkurrenz Internetnutzung Cyber-Mobbing Aggressivität Mobbing Soziale Kompetenz Konfliktbewältigung

  8. Beispiele für die Nutzung neuer Medien im Zusammenhang mit Cyber-Mobbing • Fotos, Fotomontagen oder Videos ins Netz stellen und andere User darauf verweisen, am häufigsten sind dabei Darstellungen von Gewalt, sexuellen Inhalten, Demütigungen und Peinlichkeiten • Lügen über eine Person im Netzwerk verbreiten, z.B. um Freundschaften zu zerstören • Anonyme Drohungen in Chats, per Email, SMS, Messenger, in Blogs • Einrichten spezieller „Hass-Seiten“ in sozialen Netzwerken oder als eigenständige website • „happy slapping“ – plötzlicher körperlicher Angriff auf ein Opfer, Fotos oder das Video davon werden verbreitet und z.B. auf Handys auf dem Schulhof gezeigt • „stalking“ – dauerhafte Belästigung eines Opfers mit Emails, SMS, Anrufen • Identitätsklau – Entwenden und Missbrauch persönlicher Daten, z.B. um im Namen des Opfers Falschinformationen zu streuen

  9. Zahlen und Fakten zum Phänomen Cyber-Mobbing • ca. 9%-15% der Jugendlichen geben an, schon einmal jemanden im Internet gemobbt zu haben • 80% der Online-Täter sind auch Offline-Täter • zwischen 10% und 30% der Schüler geben an, schon einmal von Mobbing im Netz betroffen gewesen zu sein • ca. 8% der Lehrer wurden Opfer von Cyber-Mobbing • in etwa der Hälfte der Fälle ist der Täter dem Opfer nicht bekannt • Die häufigsten Arten sind Beleidigungen per Handy oder Internet (15%), gefolgt vom Veröffentlichen privater Nachrichten (10%) bis zum Verbreiten von peinlichen Fotos (6%) Quelle: Krause, A., 2011: „Cyber-Mobbing in Jugendkulturen.

  10. Typische Rollen oftmals dominante Schüler mit wenig Empathie. Manchmal ehemalige Opfer, die sich jetzt an anderen rächen. Haben oft wenig Schuldbewusstsein, empfinden Mobbing-Handlungen als „Streich“, gleicher Anteil von Mädchen und Jungen meist ängstliche und unsichere Persönlichkeitsstruktur. Oftmals abweichende Eigenschaften zur Gruppe (Aussehen, Nationalität, Intelligenz etc.), Außenseiter Passiv aber nicht unbedingt billigend, unterliegen dem Gruppendruck. Mitläufer bilden i.d.R. den größten Teil der Gruppe. Täter/Täterin : (<15%) Opfer: (>15%) Mitläufer: Im schulischen Umfeld sind Mobbing-Attacken zwischen Jugendlichen oder zwischen Jugendlichen und Lehrpersonal (z.B. www.spickmich.de) relevant.

  11. Mögliche Folgen von (Cyber)-Mobbing für die Opfer • Grübelei, Niedergeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, Selbstzweifel • Leistungsabfall, Verweigerung von Gruppenarbeit • Angst, die sich z.B. in Schulverweigerung ausdrücken kann • Sozialer Rückzug von Freunden, Eltern, Lehrern • Psychosomatische Symptome: Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen • Langzeitfolgen: Veränderung des Sozialverhaltes bis hin zu Traumatisierung • im schlimmsten Fall Suizidgedanken und -handlungen Aber: Nicht alle Mobbing-Attacken führen ausschließlich zu negativen Konsequenzen. Möglich ist auch, dass Schüler und Schülerinnen lernen, mit solchen schwierigen gruppendynamischen Prozessen besser umzugehen. Fast allen Cyber-Mobbing-Fällen liegt ein Konflikt in der realen Welt zugrunde.

  12. Maßnahmen 1 - Prophylaxe • Ein gutes Schulklima mit weniger Konkurrenz und Selektion (Forderung der GEW!) • Sozial kompetente Schüler, die Konflikte mit geeigneten Mitteln deeskalieren und lösen können • Medienkompetenz erwerben. Eltern und Lehrer, die die Medienwelt ihrer Kinder/ Schüler kennen und verstehen. Schüler, die die Folgen ihres (virtuellen) Handelns einschätzen können • Aufklärung über die Folgen von Cyber-Mobbing bei Lehrern, Eltern, Schülern • Sorgfältiger, verantwortlicher Umgang mit den eigenen Daten • Verbesserung der rechtlichen Basis

  13. Maßnahmen 2 – mögliche Sofortmaßnahmen • Täter „sperren“ oder „ignorieren“ oder „melden“ (bieten die meisten websites an) • Handynummer des Täters in Sperrliste setzen oder notfalls eigene Nummer ändern • Beweismaterial sichern (Fotos, Screenshots, Ausdrucke etc.) • Löschung der betreffenden Inhalte beim Betreiber der Website beantragen • Bei jüngeren Kindern: Einschaltung eines Erwachsenen in die Kommunikation

  14. Maßnahmen 3 – weitergehende Maßnahmen • Gespräch mit dem Opfer führen – zur Entlastung, zur Stützung, zur Aufklärung • Gespräch mit dem Täter – v.a. um Schuldbewusstsein herzustellen und das Mobbing zu beenden • Gespräch mit den Mitläufern – um das Kräfteverhältnis der Gruppe zu verschieben • Einschaltung eines Fachanwalts für Internetrecht • Zivilrechtliche Maßnahmen (Unterlassung, Abmahnung) • Strafrechliche Maßnahmen. Anzeige bei der Polizei und Strafverfolgung des Täters – mögliche Straftaten: §185 Beleidigung, Verletzung der Persönlichkeitsrechte, §187 Verleumdung, §241 Bedrohung u.a. • Schulverweis des Täters • Freiwilliger Schulwechsel des Opfers • Therapieangebote für Opfer, seltener für Täter

  15. Hilfsangebote in Sachsen http://www.polizei.sachsen.de/zentral/7112.htm http://www.jugendschutz-sachsen.de/ http://www.schueler-gegen-mobbing.de/

  16. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Dr. Peter Zehrt Ergo-Con Personalentwicklung und Beratung Hofmühlenstraße 18 01187 Dresden Tel: 0351 428 7265

  17. Noch mehr Fallbeispiele: Quelle: Krause, A., 2011: „Cyber-Mobbing in Jugendkulturen.

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