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Kann man „Glück“ kaufen? Vortrag im Rahmen der Gesundheitswoche der Hans-Böckler-Schule in Fürth am 24.7.2009

Kann man „Glück“ kaufen? Vortrag im Rahmen der Gesundheitswoche der Hans-Böckler-Schule in Fürth am 24.7.2009. Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel www.ruckriegel.org . “Das Streben der Menschen nach Glück verändert die Welt”

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Kann man „Glück“ kaufen? Vortrag im Rahmen der Gesundheitswoche der Hans-Böckler-Schule in Fürth am 24.7.2009

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Presentation Transcript


  1. Kann man „Glück“ kaufen?Vortrag im Rahmen der Gesundheitswoche der Hans-Böckler-Schule in Fürth am 24.7.2009 Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel www.ruckriegel.org

  2. “Das Streben der Menschen nach Glück verändert die Welt” Thema der Berliner Rede von Bundespräsident Horst Köhler vom 1. Oktober 2007

  3. Was bedeutet das deutsche Wort „Glück“?

  4. Zufallsglück (englisch: luck) Ergebnis des Zusammentreffens besonders günstiger Umstände, besonders günstiger Zufall, günstige Fügung des Schicksals, z.B.: Gewinn im Lotto, unvorbereitet einer „Ex“ knapp zu entgehen, etc..

  5. Wohlfühlglück („glücklich sein“, Gegenstand der Glücksforschung)

  6. „Glück empfinden“ im Moment einzelne glückliche Situation, glückliches Ereignis, Erlebnis(einen Glücksmoment erleben, englisch: pleasure). Das Lieblingslied hören; mit Freunden zusammen sein; eine gute Note bekommen.

  7. „Glück empfinden“ als dauerhaftes Gefühl angenehme und freudige Gemütsverfassung (im Glück leben,“immer gut drauf sein“, englisch: happiness) mit dem Leben zufrieden sein, viele Glücksmomente erleben.

  8. „Es kommt im Leben nicht darauf an, Glück zu haben, sondernglücklich zu sein.“

  9. Was bringt uns Glücklichsein? • Wer glücklich ist, hat nicht nur selbst etwas davon, sondern auch die Familie, Freunde, Kollegen und die ganze Gesellschaft profitiert. • Wer etwas dafür tut, glücklicher zu werden, fühlt sich nicht nur subjektiv besser, sondern hat auch mehr Energie, ist kreativer, stärkt sein Immunsystem, festigt seine Beziehungen, arbeitet produktiver und erhöht seine Lebenserwartung. Sonja Lyubomirsky, 2008

  10. Wie wird Glück gemessen? Man fragt die Menschen einfach!

  11. Was macht Glück aus? Wann leben wir im Glück und sind “immer gut drauf “?

  12. Eine glückliche Person erfreut sich positiver Gefühle im Hier und Jetzt und sieht einen Sinn in ihrem Leben, verfolgt also sinnvolle (Lebens-)Ziele. • Die Definition betrifft nicht jeden einzelnen Moment, sondern stellt die Gesamtsumme unserer Erfahrungen dar. Wir können kurzzeitig einen emotionalen Schmerz erleiden, aber gleichzeitig als Grundgefühl glücklich sein. Tal Ben-Shahar, 2007

  13. Ziele setzen Wer ein erfülltes Leben führen will, sollte Ziele verfolgen, die mit • persönlichem Wachstum, • zwischenmenschlichen Beziehungen und • Beiträgen zur Gesellschaft verknüpft sind anstatt mit: • Geld, • Schönheit und • Popularität. Tal Ben-Shahar, 2007

  14. Häufigkeit, mit welcher der /die Betreffende positive und negativeEmotionen (Gefühle) empfindet. Emotionen sind Reaktionen auf Ereignisse, die für unser Wohlbefinden sehr wichtig sind.

  15. Was sind negative Gefühle? • Ärger und Zorn als Reaktion auf eine Störung bei dem, was wir tun wollen und bei körperlichen und psychischen Verletzungen (Beleidigung unserer Person und Verunglimpfung unserer Leistungen); • Angst als Reaktion auf einen drohenden Schaden physischer oder psychischer Natur; • Ekel und Verachtung primär als Reaktion auf moralisch verwerfliches Handeln; • Trauer (Resignation und Hoffnungslosigkeit) und Verzweiflung (Auflehnung) als Reaktion auf einen Verlust.

  16. Was sind positive Gefühle? • Zufriedenheit (uns in unserer Haut wohl fühlen) • Belustigung (sich amüsieren) • Sinnliches Genießen • Dankbarkeit (wir erfahren Gutes von anderen als selbstlosen Akt) • Ekstase (selbstvergessene Seligkeit) • Ergriffenheit (Gefühl des Überwältigtseins) • Erleichterung (folgt einer anderen Emotion)

  17. Die Schwelle, die Menschen in die Lager der Gedeihenden und der Dahindümpelnden einteilt, liegt bei 3:1. • Auf jedes schlechte Gefühl sollten also mindestens drei Gute pro Tag kommen. • Für Beziehungen gilt 6:1 als ideal. Barbara Fredrickson, 2009

  18. Warum uns mehr materielle Güter letztlich nicht glücklich(er) machen

  19. Befund: Obwohl in den letzten 50 Jahren die westlichen Länder ein in der Geschichte einzigartigen Zuwachs an materiellen Gütern zu verzeichnen hatten, zeigen Befragungen, dass über diese Zeit keine Zunahme der Lebenszufriedenheit (des Glücksempfindens) zu verzeichnen war.

  20. Was heißt dies konkret? 1957 hatte ein durchschnittlicher US-Bürger etwa 10.000 US-Dollar (inflationsbereinigt) zur Verfügung und z.B. ohne Geschirrspüler, Wäschetrockner, Fernseher und Klimaanlage gelebt. 35% der befragten Menschen gaben an, sie seinen „sehr glücklich“ mit ihrem Leben. Bis 2005 hat sich das Einkommen nach Inflation fast verdreifacht und das typische Zuhause stand voller Gebrauchsgüter. Aber nur noch 34% der Menschen gaben an, sie seien „sehr glücklich“.

  21. Was sind die Gründe?

  22. VergleichZum einen vergleichen wir uns – sofern wir genug zum Essen, zum Trinken und ein Bett zum Schlafen haben -, nur noch mit den anderen. Dabei können wir aber nur unglücklich werden, da es immer jemanden gibt, der mehr als wir (z.B. teureres Handy, mehr (Designer) Klamotten, …) hat.

  23. Gewöhnung Zum anderen passen sich die Ansprüche und Ziele an die tatsächliche Entwicklung an, d.h. je mehr wir haben, desto mehr halten wir für selbstverständlich, so dass daraus keine größere Zufriedenheit erwächst.

  24. Schaubild 3 zeigt die Entwicklung des tatsächlichen Einkommens und des benötigten (für notwendig gehaltenen) Einkommen in den USA

  25. Was uns wirklich glücklich macht!

  26. Die Glückforschung hat insbesondere • die Familie (insbes. das Verhältnis zu den Eltern und Geschwistern), • die Freunde und Freundinnen, • aber auch sinnvolle und befriedigendeTätigkeiten/Beschäftigungen (Schule, Vereine, Hobbies) • und die Gesundheit als Glücksbringer identifiziert.

  27. Worauf kommt es hauptsächlich an?

  28. „… unser Glück hängt vor allem davon ab, wie unsere Beziehungen zu anderen Menschen aussehen. Wir brauchen daher eine Politik, in der die Zwischenmenschlichkeit eine große Rolle spielt. … Wenn wir nicht erkennen, wie schnell uns unsere materiellen Besitztümer langweilen, dann geben wir zu viel Geld für ihre Anschaffung aus, und zwar auf Kosten unserer Freizeit. Wir unterschätzen gern, wie schnell wir uns an neue Gegenstände gewöhnen; die Folge ist, dass wir viel zu viel Zeit darauf verwenden, zu arbeiten und Geld zu verdienen und andere Aktivitäten vernachlässigen.“ Richard Layard, 2005

  29. Es ist Zeit zum Handeln!

  30. Was könnt Ihr und Euere Eltern tun?

  31. Dankbarkeit und positives Denken üben „Was wir über uns und die Welt denken, hat mehr Einfluss auf unser Glück als unsere tatsächlichen Lebensumstände.“ Sonja Lyubormisky, 2008

  32. Glücksaktivität 1: Fähigkeit zur Dankbarkeit entwickeln • Dankbarkeit zu empfinden bedeutet, die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart zu richten und dankbar zu sein für das Leben, wie es heute ist, und für alles, was dazu beigetragen hat. • Dankbarkeit ist so etwas wie der Königsweg zum Glück. • Dankbarkeit ist ein Gegenmittel gegen negative Emotionen wie Neid, Geiz, Feindseligkeit und Ärger.

  33. Glücksaktivität 2: Optimistisch sein „Unser Gehirn hat sich so entwickelt, dass wir die ungeheuerliche Fähigkeit haben, uns Dinge vorzustellen und im Voraus zu planen. Aber das ist auch ein Riesenproblem: Zugleich können wir nämlich grübeln, wir malen uns Ängste aus, die in Wahrheit gar nicht drohen – ein geradezu unvermeidliches Paradoxon unseres Lebens“ Bruce McEwen, Neurobiologe und Pionier der Stressforschung (in: Der Spiegel, Nr. 48 vom 24.11.2008, S. 152)

  34. Eine optimistische Einstellung zielt nicht darauf, sich an den positiven Aspekten der Gegenwart und der Vergangenheit zu erfreuen, sondern darauf, voller Zuversicht in die Zukunft zu blicken. • Optimismus macht glücklicher, weil er uns motiviert, aktive und effektive Bewältigungsstrategie zu entwickeln. • Manche Menschen werden als Optimisten geboren, andere werden es durch Übung. „Ist das Glas halb voll oder halb leer?“

  35. Glücksaktivität 3: Grübeleien und soziale Vergleiche vermeiden „Wo ein Deutscher hingrübelt, wächst kein Gras mehr.“ Kurt Tucholsky

  36. Sozialen Beziehungen stärken „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mt 22,39, 3.Mose 19,18) “Liebe, und tue, was du willst!“ Augustinus (4./5. Jhr. n. Chr.)

  37. Was sagt die Neurobiologie: • „Es ist erst wenige Jahre her, dass von neurobiologischer Seite erkannt wurde, dass das menschliche Gehirn für das Erleben von „Antrieb“, „Vitalität“ und „Motivation“ ein spezifisches neuronales System zur Verfügung hat. … • Die Aktivität der Motivationssysteme stellt sich nicht von alleine ein, sondern hängt von Stimuli ab, die das System von außen erreichen. … • Erst in den letzten Jahren ließ sich … klären, was der natürliche Stimulus der Motivationssysteme ist: Zwischenmenschliche Zuwendung, (lustvolle) Bewegung und Musik. Das menschliche Gehirn macht, etwas salopp gesprochen, aus Psychologie Biologie: Zwischenmenschliche Beziehungserfahrungen werden durch die fünf Sinne wahrgenommen, im so genannten limbischen System (eine Art System für „emotionale Intelligenz“) evaluiert und in biologische Signale „übersetzt“. „ Joachim Bauer, die Entdeckung des „Social Brain“, in: Julian Nida-Rümelin et al., Was ist der Mensch?, Berlin et al., 2008, S25f.

  38. Glücksaktivität 4: Seit hilfsbereit „Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich sein“ (1. Brief an Timotheus) Großzügigkeit und Güte sorgen dafür, dass wir andere positiver wahrnehmen und fördert ein Gefühl der Gemeinschaft.

  39. Glücksaktivität 5: Pflegt Eure sozialen Beziehungen Worauf kommt es an? • Güte (die Freude, zuerst an andere zu denken); • Geduld (die Fehler der Mitmenschen akzeptieren); • Höflichkeit (alle wie Freunde behandeln); • Bescheidenheit (sich zurücknehmen und andere vorlassen); • Großzügigkeit (sich Mitmenschen widmen), • Ehrlichkeit (zeigen, wer Ihr wirklich seit).

  40. Glücksaktivität 7: Lernt zu vergeben (Befreiung aus dem Würgegriff des Ärgers) • Vergebung bedeutet, negative Emotionen, die von Zorn, Enttäuschung und Feindseligkeiten begleitet werden, zu überwinden oder abzuschwächen.

  41. Im Hier und Jetzt leben Genuss und Flow schaffen positive Emotionen und Wohlbefinden

  42. Glücksaktivität 7: Genießt die Freuden des Lebens „Ich würde Ihnen raten, nicht nach dem Warum und Woher zu fragen, sondern Ihr Eis zu essen, ehe es schmilzt.“ Thornton Wilder

  43. Glücksaktivität 8: Schafft Euch Flow-Erfahrungen Was ist Flow? Flow-Aktivitäten sind im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass es sich um herausfordernde Tätigkeiten handelt, für die man besondereGeschicklichkeit braucht, die Aufmerksamkeit vollständig von dieser Tätigkeit gefesselt wird, die Zieledeutlich umrissen sind und eine unmittelbare Rückmeldung erfolgt, man alle unangenehmen Aspekte des Lebens vergessen kann, man voll in dieser Tätigkeit aufgeht, die Zeit dabei vergisst. (Csikszentmihalyi, 2005)

  44. Glücksaktivität 10: Setzt Euch Ziele • Es ist der Weg zum Ziel, der glücklich macht, nicht unbedingt das Ziel selbst. • Was passiert, wenn jemand keine Ziele hat? So jemand ist verloren, orientierungslos, unmotiviert und ohne Lebenssinn.

  45. Glücksfaktor 11: Kümmert Euch um „Leib und Seele“

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