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Fibeln

Fibeln . 1815 - 1954. Im Folgenden sollen Fibeln aus einem Zeitraum von fast 200 Jahren exemplarisch besprochen werden. Dabei ist zu bedenken, dass die sprachwissenschaftlichen und die lernpsychologischen Kenntnisse zum

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Presentation Transcript


  1. Fibeln 1815 - 1954

  2. Im Folgenden sollen Fibeln aus einem Zeitraum von fast 200 Jahren exemplarisch besprochen werden. Dabei ist zu bedenken, dass die sprachwissenschaftlichen und die lernpsychologischen Kenntnisse zum Themenfeld sich entwickelt haben. An jedes Fibelwerk werden dieselben Fragen gestellt: Welche Methode zum Erwerb der Laut-Buchstaben-Korrespondenz ist erkennbar? Welche Maßnahmen zur Förderung von Motivation oder zur Binnendifferenzierung sind erkennbar? Werden orthographische Regeln eingeführt? Welche Funktion haben Bilder? Wie wird das Druckbild gestaltet? Werden Leselehrgang und Schreiblehrgang verknüpft? Mit Hilfe welcher Inhalte wird gearbeitet? Welche kulturellen Inhalte werden zugleich transportiert? Dr. Schulze-Bergmann

  3. Helene Beuermann, Carl Will. Bunte Welt. Hamburg 1954 Aufbau der Fibel: Einführungskurs bis Seite 21 Seltene Zeichen und schwierige Lautverbindungen bis Seite 43 Lesetexte bis S. 93 Dr. Schulze-Bergmann

  4. Dr. Schulze-Bergmann

  5. Leselehrgang Methodisches Vorgehen zur Erläuterung der Laut-Buchstabenzuordnung: Vokal als Einzellaut ->z. B. Ausruf : I Konsonant + Vokal -> als 2 gleiche Silben: MI MI Vokal+ Konsonant+ Vokal : IMI Vokal als Einzellaut + 2 Silben: I MI MI I Bis Seite 21 werden folgende Silbenbau-Formen eingeführt: Dr. Schulze-Bergmann

  6. Dr. Schulze-Bergmann

  7. Vokal-und Konsonantenprogression (hier Seiten 1 bis 9) Vokal Konsonant Lernwörter…. Dr. Schulze-Bergmann

  8. Im Bereich des Einführungskurses werden folgende Vokale und Konsonanten eingeführt: Reihenfolge der Vokale/Diphtonge: i, a, o, u, e, ei, au, eu, Vokale werden z. T. als emotional aufgeladener Ausruf eingeführt. Reihenfolge der Konsonanten: m, l, h, n, s, f, r, w, ch, sch Es wird auf die Silbe orientiert! Konsonanten erscheinen zunächst am Silbenkopf, gelegentlich auch an der Silbenkauda. Für alle Laut-Buchstaben-Zuordnungen gilt: 1:1-Zuordnungen Methodisches Vorgehen: Einzellaut vorstellen -> graphisches Zeichen zuordnen -> schreiben Laut in der Silbe positionieren -> synthetisieren/lesen, -> Varianten synthetisieren/lesen Bis Seite 43 sind alle Buchstaben als große und kleine Druckbuchstaben eingeführt. Dr. Schulze-Bergmann

  9. Gestaltung des Schriftbildes: Große Druckbuchstaben Silbenaufbau des Wortes durch Leerstelle optisch gekennzeichnet auf den Seiten 4 bis 21 = Einführungskurs Buchstabengröße nimmt ab Seite 16 ab, dann ab Seite 27, dann ab Seite 38 Wortzahl/Seite nimmt von 5 Wörtern auf Seite 4 bis 31 Wörter auf Seite 21 zu. Der Bildanteil nimmt von einem Großbild/Seite über mehrere Kleinbilder/Seite zu einzelnen Bildchen/Seite ab. Dr. Schulze-Bergmann

  10. Dr. Schulze-Bergmann

  11. Dr. Schulze-Bergmann

  12. Dr. Schulze-Bergmann

  13. Dr. Schulze-Bergmann

  14. Dr. Schulze-Bergmann

  15. Themen: Die Fibel behandelt den Lebensraum der Kinder. Dabei werden sowohl Situationen der städtische Kindheit wie der aus landwirtschaftlichen Umgebungen dargestellt. Die Fibel beginnt mit dem Sommer und endet mit dem Frühling (Schulbeginn 1954: im April !). Es werden immer Kinder dargestellt. Erwachsene werden in ihren typischen konventionellen Rollen dargestellt: Dr. Schulze-Bergmann

  16. Die Kinderfiguren werden im Ansatz konventionellen Sozialrollen zugewiesen, andererseits gibt es einen breiten gemeinsamen Erfahrungsbereich: Themen bis S. 21 Dr. Schulze-Bergmann

  17. Dr. Schulze-Bergmann

  18. Kommentar: Dr. Schulze-Bergmann

  19. J. G. Ziehnert. Kleines ABC- u. Lesesebuch oder deutliche Anweisung richtig und schnell lesen zu lernen, nebst Bildungsübungen. Für Verstand, Herz und Gedächtnis der Kinder aller Stände. Pirna 1815. Aufbau: Anlauttabelle Das ABC in Bildern Übungen zum Syllabieren Orthographische Regeln zum Doppelvokal + Doppelkonsonant 5. und eine Auflistung der lateinischen Buchstaben und die Buchstabenformen für die Handschrift in Fraktur. 6. Das ‚Lesebüchlein‘ umfasst die Seiten 33-109. Es beinhaltet Sachtexte aus dem unmittelbaren Lebenskreis des Kindes, religiös- moralische Texte, Gedichte, Gebete usw. Dr. Schulze-Bergmann

  20. Dr. Schulze-Bergmann

  21. Dr. Schulze-Bergmann

  22. Dr. Schulze-Bergmann

  23. Dr. Schulze-Bergmann

  24. Seiten 1-10: Abbildungen von Gegenständen, die den zu erlernenden Laut als Anlaut haben. Seiten 11-32: Keine Abbildungen, Laute und graphischen Zeichen mit Beispielübungen, in denen der Laut als Anlaut einer Silbe, in der Mitte und am Ende einer Silbe steht. Beispiel- Vokal a: Ab - bar - da am Anfang in der Mitte am Ende Orthographische Regeln: Der Lehrgang verweist auf den Aufbau von Silben. Davon abgeleitet folgen Regeln: Regel 1: Wenn ein Konsonant in der Mitte zweier Silben steht, gehört er zur letzten Silbe. Beispiel: a-ber, Fe-der Regel 2: Wenn zwei Konsonanten in der Mitte zweier Silben stehen, werden sie geteilt den Silben zugeordnet. Beispiel: Ad-ler, Al-tar, Zan- ge Regel 3: Doppelvokale (=Diphtonge und Umlaute) werden nicht geteilt. Beispiel: Baer, Baen-der, Tau-be Regel 4: Verdoppelte Vokale bilden eine langtönende Silbe. Das bewirkt auch das h bei einfachen und Doppelvokalen. Dr. Schulze-Bergmann

  25. Regel 5: Verdoppelte Konsonanten tönen kurz oder scharf und werden in mehrsilbigen Wörtern getrennt. Beispiel: Rap-pe, es-sen, Quit-te Regel 6: Zusammengesetzte und unzertrennliche Buchstaben sind: ch-ck-pf-th-sch-st-ß-tz-qu 4. Die Methode: Das ABC wird auswendig gelernt. Vokale werden mit einzelnen Konsonanten zu unterschiedlichen Silben synthetisiert: Vokal/Konsonant, KV, KVK Diphtonge werden zu Silben synthetisiert: KVVK, KVV Doppelte Konsonanten – Varianten werden unter dem Aspekt der Schreibung am Silbenrand vorgeführt: (KVK) – (KVK) -> wis-sen Regeln der Großschreibung: Satzanfang, Nomen Satzzeichen Dr. Schulze-Bergmann

  26. Kommentar Dr. Schulze-Bergmann

  27. K.Runkwitz. Kinderschatz für Schule und Haus. Erste Stufe, für Elementarklassen. Altenburg 1868. Aufbau: Diese Fibel umfasst 91 Seiten. Sie gliedert sich in einen Leselehrgang und in einen Schreiblehrgang. Beide Lehrgänge werden an demselben Wortmaterial entwickelt. Methodisches Vorgehen: Ganzes einsilbiges Wort wird in großen und kleinen Druckbuchstaben der Frakturschrift vorgeben: Hut. 2. Das Wort wird in seine Einzellaute zerlegt: -> H-u-t 3. Vokal + Konsonant werden synthetisiert: -> ut 4. Anlaut und Vokal werden synthetisiert: -> Hu- 5. Alle Laute werden synthetisiert: -> H-u-t Dr. Schulze-Bergmann

  28. Dr. Schulze-Bergmann

  29. 6. Ein neues Wort wird gegeben: -> Rad 7. Die Lautanalyse und Synthese wiederholt sich. 8. Aus Wort 1 und Wort 2 werden einsilbige Kombinationen entwickelt. Beispiel: hat, du, da 9.Das Druckschriftmaterial wird auf der gegenüber liegenden Seite in Schreibschrift wiedergegeben. Dr. Schulze-Bergmann

  30. Dr. Schulze-Bergmann

  31. Dr. Schulze-Bergmann

  32. 10. Ab Wort 7 werden zweisilbige Wörter gegeben. 11. Ab Wort 7 erscheint ein Textteil, der nicht in Schreibschrift abgebildet wird, er soll Binnendifferenzierung ermöglichen. Aus dieser Anordnung ergibt sich folgende Einführung der Vokale und Konsonanten anhand von Lernwörtern: Dr. Schulze-Bergmann

  33. Dr. Schulze-Bergmann

  34. Leseübungen und Schreibübungen werdensynchronisiert, die Lernwörter der einzelnen Lektionen sind am Ende noch einmal aufgelistet. Dort finden sich auch das ABC der Druckschrift und das der Schreibschrift. Aus der Kombination der bekannten Buchstaben ergibt sich eine immer größer werdende Zahl an Wörtern zum Üben. Beispiel: Ab Wort 7 treten zweisilbige Wörter auf, deren Silben, durch eine Leerstelle getrennt, dargestellt werden. Dr. Schulze-Bergmann

  35. Dr. Schulze-Bergmann

  36. Die Textteile und größeren Texte ab Seite 14 beschreiben sachkundliche Zusammenhänge aus der Lebenswelt des Kindes. Es handelt sich um Gegenstandsbeschreibungen, Beschreibungen von Tieren, Worterläuterungen und Volksweisheiten. Dr. Schulze-Bergmann

  37. Kommentar: Dr. Schulze-Bergmann

  38. Wilhelm Loose, Fritz Ruprecht. Lernen und Lachen. Schlesische Heimatfibel. Breslau 1928 Methodisches Vorgehen: Es werden Situationen mit kindlichen Protagonisten gegeben. Verschriftet werden: Einzellaut/e Tierlaute -> als Einzelbuchstabe, als Silbe, als Silbenfolge Einsilber Zweisilber mit silbischem Druckbild Geräusche (z. B. vom Auto) Die Progression erfolgt pro Seite mit zwei oder mehr Konsonanten und ein oder mehr Vokalen. Ab seite 9 werden zunehmend komplexere Texte angeboten. Die Buchstaben werden angeboten als lateinische Großdruckbuchstaben (S. 1-6) Lateinische Groß- und Kleindruckbuchstaben (S.7-19) Dr. Schulze-Bergmann

  39. Ab Seite 20 werden die Frakturschriftzeichen der Druckschrift und der Schreibschrift eingeführt. Die Einführung erfolgt anhand von Bildern, die entweder ein Geräusch bezeichnen oder ein Wort wiedergeben, dessen Anlaut gemeint ist.Zunächst werden die kleinen Buchstaben eingeführt, dann die Großbuchstaben. Dieser Teil umfasst die Seiten 20-55 Alle folgenden Texte werden in Frakturdruckschrift gesetzt. Der dritte Teil (Seiten 55-84) bietet Lesestücke an. Diese sind nach Erlebniskreisen geordnet: Weihnachten Zu Hause Beim Spiel Breslau, du liebe Heimat Auf dem Lande und in Garten, Feld und Wald Gebete. Die Texte sind großteilig literarischen Vorlagen entnommen. Dr. Schulze-Bergmann

  40. Dr. Schulze-Bergmann

  41. Dr. Schulze-Bergmann

  42. Dr. Schulze-Bergmann

  43. Dr. Schulze-Bergmann

  44. Dr. Schulze-Bergmann

  45. Kommentar: Dr. Schulze-Bergmann

  46. Hirts Berliner Fibel. Breslau 1935 Die Fibel umfasst 104 Seiten. Der Schreiblehrgang in Fraktur beginnt auf Seite 2 und erstreckt sich bis Seite 70. Ab Seite 24 werden die Frakturdruckbuchstaben eingeführt. Von Seite 70 bis 104 erstreckt sich der Lesebuchteil, er gliedert sich in ausgewählte Erlebniskreise des Kindes Freunde aus dem Tierreich Was die Kinder gern spielen Aus unserer Volksgemeinschaft Winter und Weihnacht Wenn die kleinen Kinder beten Im Kreise der Familie Quer durch Berlin Frühling und Ostern. Die Texte sind teilweise Auszüge bzw. vollständige Abdrucke literarischer Vorlagen. Dr. Schulze-Bergmann

  47. Dr. Schulze-Bergmann

  48. Methodisches Vorgehen: Einzellaut (Ausruf oder Anlaut oder Inlaut, Geräusch, ) Einzelbuchstabe + Schreibübung im linierten Raum Einzellaut+ Vokal + Variationen, Silbe = KV Schnell alle Vokale + zunächst wenige Konsonanten alle Buchstaben als kleine Schreibschriftbuchstaben Alle kleinen Schreibschriftbuchstaben auch als Druckbuchstaben Einführung der Großbuchstaben in Druck- und Schreibschrift Schwierige Laut-Buchstaben-Zuordnungen: tz-ig-st- sp- ng-nk-ck Dehnungs-h Seltene Vokalverdopplung: ee-oo-aa- Dr. Schulze-Bergmann

  49. Dr. Schulze-Bergmann

  50. Dr. Schulze-Bergmann

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